Innendämmung
Von mir noch einige Hinweise als Ergänzung:
Gipsputz auf einer nicht sorptionsfähigen Unterlage wie Miwo oder PUR kann bei bestimmten Nutzungsgewohnheiten zu Problemen führen.
Stichwort Bad:
Wenn solche Räume wie Bad oder Schlafzimmer nur sporadisch beheizt und kurzzeitig mit großen Mengen Wasserdampf beaufschlagt werden, dann kann sich die Putzoberfläche nicht schnell genug auf Raumtemperatur erwärmen.
Vor dem Duschen wird die Heizung aufgedreht, nach dem Duschen wieder heruntergeregelt.
Geschlafen wird bei ca. 14-16°C in kleinen Räumen mit geringer Kubatur (SZ im DG mit Dachschräge).
Der Anfall von großen Mengen Kondensat ist die Folge.
Gipsputz kann zwar die Feuchte schnell aufnehmen, aber wohin leiten? Untergründe wie Ziegelmauerwerk nehmen die Feuchtemenge kapillar auf und verteilen sie, aber nicht Schaumstoff oder Miwo.
Die Feuchte verbleibt erst einmal im Putz, ehe sie relativ langsam durch Verdunstung in den Raum oder bei Miwo auch in die Dämmung abgegeben wird. Noch krasser wäre diese Erscheinung bei Gipsputz auf einer Dampfsperre.
Gips verliert bei Feuchtigkeit rapide an Festigkeit, er ist nicht wasserbeständig.
Bei einem großzügig bemessenen, immer gut geheizten und gelüfteten Wohnzimmer wird diese Problematik keine Rolle spielen, egal auf welchem Untergrund der Gipsputz aufgetragen wird.
Die mechanische Festigkeit des Systems ist zwar nicht unmittelbares Thema, sollte aber mit erwähnt werden.
An solche Wände kann man nur schlecht schwere Gegenstände, wie Küchenschränke, Regale oder TV- Konsolen anbringen.
Noch ein Wort zum Außenputz:
So wie ich es verstanden habe, besteht er aus einem hydrophobierten Kalkzementputz.
Bei den heutigen hochgezüchteten HLZ, die mit knirsch gesetzten Stoßfugen vermauert werden, führt dies zwangsläufig zu Rissen im Außenputz. Ursache sind unterschiedliche Verformungen durch Auflast, Zwängungen durch Bodenplatte und Betondecke, Volumenänderung (Quellen) des Ziegelmaterials, Mängel in der Verarbeitung (Mauerwerksverband).
Folge: Schlagregen kann durch die Stoßfugen in die Wand bis an die Innendämmung laufen.
Deshalb sollte wenigstens ein weicher Unterputz aus Leichtputz zur Entkoppelung zwischen bewehrtem Oberputz und Mauerwerk eingesetzt werden.
Viele Grüße