Mysteriöse nasse Kellerwand ...

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fachwerk-I3013_201764131441.jpgSeit drei Jahren macht uns eine Innenwand im Keller zu schaffen. Über die Jahre haben wir eine Handvoll Experten und Firmen im Haus gehabt, alle mit anderen Erklärungen und Lösungsansätzen, die bisher aber nur Geld gekostet haben: Die Wand blieb nass.
Was ist das Mysteriöse? Es ist eine gemauerte Kellerinnenwand, die mit einer Seite an die gegossene Außenwand ("weiße Wanne") grenzt. Zunächst dachten wir, dass das Wasser durch einen eventuellen Riss in der Seitenwand (links) eindringen könnte, weil auch nur Steine am angrenzenden linken Rand betroffen waren. Eigene Messungen ergaben den höchsten Feuchtigskeitswert in der dritten Reihe, von dort aus wurden die Werte nach oben und unten und seitlich geringer.
Irgendwann wurden genau diese Steine jedoch trocken - keine Ahnung, warum. Dafür sind inzwischen weiter rechts, also weiter innen im Raum, ebenfalls in der dritten Reihe der gemauerten Steine, zwei oder drei Steine so nass, dass sie aufblättern. Und hier nun dasselbe Phänomen: Vom feuchtesten Stein ausgehend sind die angrenzenden Steine immer weniger feucht. Hier handelt es sich um Steine, die keinen Kontakt zu einer Außenwand haben. Die angrenzenden Steine, die in derselben Reihe gemauert sind, sind trocken.
In der Wand liegen keinerlei Rohre, lediglich unter den Fliesen am Boden Heizungsrohre. Die haben wir aber messen lassen - kein Wasseraustritt.
Hat jemand eine Idee?
 
Nun so mysteriös ist das doch nicht

Aber zunächst muss ich nachfragen: Z.B. was ist hinter der Türe?
Wer hat denn was gemessen und mit welchen Geräten?
Wurde auch die Feuchte und die Temperatur im Raum gemessen?
 
fachwerk-I3013_201765101639.jpgMehrere verschiedene Messungen

Zunächst mal: schön, dass sich jemand für unser Problem interessiert und uns helfen will, vielen Dank dafür!

Was die Messungen anbetrifft:

- mehrere der Experten, unter anderem die einer Firma namens RecoSan, haben die Wand intensiv auf ihre Feuchtigkeit hin gemessen und fanden die Werte nicht sehr beeindruckend. Man hat dann über Wochen Bautrockner aufgestellt und damit die Wand trocken bekommen. Aber die Ursache verschwindet dadurch natürlich nicht. Und so wurde die Wand binnen kurzer Zeit wieder nass.

- Wir haben uns selbst ein kleines 20-Euro-Gerät namens "Profiscale" der Firma Burgwächter gekauft und messen damit die einzelnen Steine durch. Die Ergebnisse sind ziemlich einheitlich, die Werte liegen bei einigen Steine sehr hoch (bei den nassesten ab 2,5 oder "Out of Limit", bei den zweitnassesten bei 1,6 oder 1,7, bei den trockenen bei 0,3. Und das über viele Wochen.

- Ja, wir messen auch kontinuierlich die Raumtemperatur und die Raumfeuchtigkeit. Die Raumtemperatur schwankt zwischen 16 und 19 Grad, die Raumfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent. Wenn wir über 60 Prozent sind, stellen wir einen kleinen Bautrockner (ein 150-Euro-Gerät für Amateuranwender) auf und können die Raumfeuchtigkeit so wieder auf Normalmaß senken.

Natürlich ist uns die Kapillarwirkung innerhalb der Steine bewusst. Aber es leuchtet uns nicht ein, warum die Wirkung punktuell an der Wand auftritt. Wenn es wenigstens die unterste Reihe wäre - dann würden wir etwas im Boden vermuten. Oder immer die selbe Ecke ... Aber hier scheint ja die Feuchtigkeit anlasslos in einen Stein zu ziehen.

Hinter der Wand/Tür ist der Kellerflur, der auch keine Wasserquellen hat und in dem wir sogar Holz für den Kamin lagern. Und übrigens setzt sich die Wand in derselben Bauweise rechts neben der Tür fort, und da haben wir keinerlei Probleme mit Feuchtigkeit.
 
Nasse Wand

Mit dem zweiten Foto kann man schon etwas mehr anfangen.
Trotzdem fehlen noch eine Menge Informationen.
1. Sie schreiben was von einer "weißen Wanne". Ist das wirklich eine?
2. Warum wurde sie gebaut? Gibt es außen anstehendes Druckwasser? Periodisch (Regenwasser) oder ständig (Grundwasser)?
3. Wann wurde das Haus/die Wanne gebaut?
4. Nach welchem Konstruktionsprinzip (Fertigteilwände mit nachträglichem Verguß oder Ortbeton) wurde die Wanne gebaut? 5. Wie wurde die Arbeitsfuge zur Bodenplatte abgedichtet Dichtblech oder nachträglich verpresster Schlauch in der Fuge)?
6. Gab es vorher eine Zeit wo der Keller bzw. die Wand trocken war?
7. Gibt es eine Drainage?
 
fachwerk-I3013_201765223616.jpgFeuchter Keller, aber keine Ahnung ;-)

Sehr geehrter Herr Böttcher,

Sie berühren da einen wunden Punkt, und zwar in allen Punkten!

Wir haben das 1988 gebaute Haus 2006 gekauft, und zwar leider von jemandem, der über das Haus selbst nicht viel weiß. Wir müssen uns dauernd an den Nachbarn orientieren, die oft ähnlich, aber eben nicht immer identisch gebaut haben ...

zu 1.: Mit der "weißen Wanne" sind wir nicht sicher. Es sind jedenfalls rundum Betonwände in unserer Doppelhaushälfte.
2. Wir sind 7 Meter über dem Grundwasser. In der Region sind die Böden sehr lehmig. Warum die Wanne gebaut wurde? Wissen wir nicht. Die Nachbarn, die nebenan wohnen, haben einen komplett trockenen Keller und nie Probleme mit Feuchtigkeit im Keller.
3. 1988.
4. Konstruktionsprinzip: leider nicht bekannt.
5. Arbeitsfuge: leider nicht bekannt.
6. Ja, von 2006 bis 2014 hatten wir kaum Probleme mit Feuchtigkeit im Keller. Allenfalls mal dunkle Fliesenfugen. Im Sommer 2014 gab es einen Starkregen, als wir im Urlaub waren - mit geschlossenen Kellerfenstern. Bei unserer Rückkunft fanden wir an mehreren Wänden Salz-/Mineralspuren o. ä. an den Wänden vor, aber keinen Schimmel.
7. Drainage: Nein.

Ich verstehe überhaupt nicht, wie eine einzige isolierte Stelle an einer Wand nass sein kann und alle umliegenden Steine trocken!
 
feuchter Keller

Ohne Kenntnisse wie Ihr Haus gebaut wurde sind Ferndiagnosen natürlich schwierig bis unmöglich. Man kann so etwas nur vor Ort herausfinden.
Ich kann nur raten und die wahrscheinlichsten Verdächtigen nennen:
Variante 1:
1988 gab es schon weiße Wannen aber der Erkenntnisstand ist natürlich mit dem heutigen Stand nicht vergleichbar; das trifft auch für die Erbauer zu. Da Sie glauben es gibt keine Dränanlage und bindigen Boden passt das zu einer weißen Wanne. Möglich das die in einigen Teilen versagt wenn sich die ehemalige Baugrube mit Wasser füllt und so kurzzeitig hydrostatischer Druck aufgebaut wird.
Ich hatte mal einen ähnlichen Fall in Sömmerda, dort wurde auch eine weiße Wanne in bindigen Boden gestellt. Das funktionierte ebenfalls einige Jahre bis zu einem Starkregenereignis. Dann drang Wasser durch die Aufstandsfuge der Bodenplatte und durch einige senkrechte Fertigteilfugen ein (siehe Foto von mir). Das Wasser lief unter dem Fußbodenaufbau bis an die Innenwand, dort konnte es von den Kalksandsteinen kapillar aufgenommen werden. Die Ursache der Leckagen war ein nicht verpresster Dichtschlauch in der Fuge zur Bodenplatte.
Solche Leckagen an Plattenstößen oder an der Aufstandsfuge können relativ genau mit elektrischen Messverfahren geortet und durch Vergelung geschlossen werden.
Die zweite Möglichkeit bei Ihnen ist eine klassische schwarze Wanne in Verbindung mit einer Druckentlastung durch eine Dränanlage. Wenn die lange Zeit nicht gewartet wird versagt sie irgendwann, Wasserdruck kann sich kurzzeitig aufbauen. Erkennen kann man so eine Anlage über die Spülschächte an den Eckpunkten eines Gebäudes.
Manchmal muß man danach suchen, oft werden sie durch Wege, Bepflanzung, Kiesstreifen o.ä. überbaut.
Freilegen und spülen, das sollte die Funktion wieder herstellen.
Es gibt noch eine Reihe anderer Möglichkeiten die sind aber nur vor Ort abzuklären.
 
Aber einzelne Steine?

Sehr geehrter Herr Böttcher,

haben Sie vielen Dank für Ihre Ferndiagnose! Für uns klingt das sehr plausibel. Wir verstehen aber nicht, wie es sein kann, dass sich einzelne Steine bei der Feuchtigkeit hervortun - noch dazu solche, die gar keinen Kontakt zur Außenwand/zum Boden haben.
 
feuchter Keller

Ich dachte Sie haben kapiert das man so etwas nicht per Ferndiagnose mit einem Minimum von informationen machen kann. Es gibt noch mindestens ein halbes Dutzend weiterer möglicher Ursachen. Soll ich die jetzt alle aufzählen und Sie suchen sich was poassendes aus?
Das was ich genannt habe sind BEISPIELE einiger möglicher Ursachen.
Holen Sie sich einen richtigen Fachmann ins Haus und lassen Sie sich ein Sanierungskonzept anfertigen. Da drin gibt es dann auch eine Erklärung warum manche Steine feuchter sind als andere.
Im Gegensatz zum kostenlosen Rat aus einem Forum kostet das Geld.
Dafür bekommen Sie eine Ursachenanalyse und die Lösung des Problems aufgezeigt, einschließlich Gewährleistung.
 
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