Kappgewölbe (ohne Stahlträger) sanieren

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Erik_Meyer

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fachwerk-I18323_2017101165539.jpgHallo,

im ehemaligen Kuhstall haben wir ein Kappengewölbe. Das heißt in Hauslängsrichtung gibt es mittig einen "Stallgang" ca. 1,5m breit mit einem Gewölbe versehen und jeweils links und rechts liegen die Kuhanbindeplätze ebenfalls mit einem Gewölbe (Spannweite ca.3,5m) versehen.

Eines diese Gewölbe über den Kühen hat einen alten Schaden, der schon mal in den 1950iger saniert wurde und danach dick Putz aufgetragen.

In den 1996 kam dann noch ein Heizöllagerraum rein welcher aber jetzt wieder raus muss. In dem Zusammenhang stellt sich die Frage wie man das Gewölbe saniert?

Die Ziegel sind auf einer Lehre von ca. 1 m Breit gelegt wurden und danach wurde die Gewölbelehre weitergerückt. Die somit 1 m breit Spur ist nicht mit der nächsten Spur verzahnt. Ja und eine dieser Spuren ist halt vor mehr als 60 Jahren mal abgesackt.

Die Holzdecken obenauf werde ich öffen. Das Gewölbe hat soweit ich sehe keine Schüttung.

Nur wie reparieren. Es gibt verschiedene Lösungen aber an welche denken wir gerade noch nicht?

Achso, es gab auch die Idee das Gewölbe in diesem Teil fallen zu lassen. Die Decke oben drüber liegt auf Holzbalken auf. Aber ich denke der Druck der anderen beiden Gewölbe (Stallgang, etc.) muss irgendwie bis an die Außenwand kommen.

Achso, den Putz habe ich heute partiell abgeschlagen, damit ich sehe, was eigentlich drunter los ist. Die starke Stufe war von unseren Vorgängern unter reichlich Putz versteckt wurden. Dito gingen in diesem Zusammenhang auch diese 3 Steine raus.

Nochwas für Spezialisten, nach langem Suchen habe ich am Fenster im Hintergrund ein Flacheisen gesehen, welches an den Balken oben drüber verankert ist. Aber wie gesagt auch dies ist nachgerüstet.
 
Gewölbesanierung

Das was ich auf den Fotos sehen kann ist eine äußerst fragile, kurz vor dem Einsturz stehende Konstruktion. Ein Gewölbe ist das nicht, eher eine scheitrechte, zu weit spannende Kappendecke aus Ringschichten mit ausgewanderter Stützlinie.
Holen Sie sich schnellstens einen Fachmann der Ahnung von Gewölben hat.
Versuchen Sie auf keinen Fall die Decke zur Sicherung mit Balken und Stützen zu unterkeilen!
 
Reparatur Kappendecke

Recht hat er, mein Vorredner, und auch nicht:
Kurz vor dem Einsturz stehend: richtig!
Unterstützung/Abfangung ist aber nicht unbedingt verboten!
Allerdiungs muß am Ort abgewägt werden, onb es ratsam ist, das gebrochene Gewölbe überhaupt reparieren zu wollen – oser aber es durch ein aus dem gleichen (nach Trümmerfrauen-Art geputztes) Material neu zu errichten.
Frage 1:
Ist es vertretbar, den Holzbelag über dieser Decke zu öffnen, um damit die Instandsetzung "von oben" zu erledigen?
Frage 2:
Ist den Widerlagern, nämlich den beiden flankierenden Mauern, auf denen die Gewölbefüße stehen, überhaupt der enorme Seitendruck noch zuzumuten? Fer Bruch der Gewölbe zeigt ja, daß die Gewölbefüße seitlich ausgewichen sind. ist ein weiteres Ausweichen sicher auszuschließen?
Hier mein Beitrag und Ratschlag für den Fall beider Antworten "JA":
Schritt 1:
Einrüsten der gesamten zu ersetzenden Gewölbefläche mittels langer biegsamer Bretter (ca 22 mm stark, sägerauh) in Bogenrichtung auf Kanthölzern (ca 12 × 12 cm, Abstand ca 50 cm) in Gewölbe-Firstrichtung. Diese Kanthölzer enden frei beweglich VOR jeder Scheidwand oder jedem stützenden Gewölbebogen, so daß sie auch mit Last hochgefahren werden können. Unter den Kanthölzern Drehsprießen, die nach und nach hochgefahren werden können.
Schritt 2:
Öffnen des Fußbodens über der Gewölbedecke, Auskehren allen Mörtels bis auf OK Backsteine, Aussaugen und Auskratzen der gebrochenne Fugen.
Schritt 3:
Schrittweises Hochdrücken der Schalung bis unter die Sollhöhe des gebrochenen Gewölbes. Hierfür ist im gesamten feld eine Stütze nach der anderen mit einem kurzen Brecheisen hochzudrehen, ohne Gewaltanwendung, aber mit kräftigem Arm. Die Stützen unter den Baklen an den Gewölbefüßen erreichen ihr Ziel zuerst, danach werden die Stützen im mittleren Bereich nach Gefühl so weit gedreht (und auch jeweils einzeln auf nächste Lochhöhe umgesetzt!), bis die Bretterlage vollflächig Kontakt hat mit dem geborstenen Gewölbemauerwerk.
Schritt 4:
Verschnaufen, beobachten, überlegen, entscheiden:
Oberfläche nochmals absaugen, Rißbild beurteilen: Läßt sich die Decke retten?
Falls drittes JA:
Fugen in möglichst großer Tiefe leeren, loses Mauerwerk herausnehmen, Ziegel reinigen, neu vermauern mit recht steifem Kalkzementmörtel (dabei drauf achten, daß die neue Vermauerung NICHT UNMITTELBAR auf den Brettern aufliegt, weil sie sonst nach dem Abnehmen des unteren Verputzes herausschauen würden – Sand, Leisten oder Pappe unterlegen in Stärke des benachbarten Putzes), geöffnete Fugen mit gleichem Mörtel stramm ausstopfen. Vor Beginn des Fugenfüllens ist zu prüfen und zu entscheiden, ob die Gewölbeschalung nochum vielleicht 2 cm höhergedrückt werden kann, weil jede Erhöhung des Gewölbebodens eine bedeutende Entlastung des Horizontalschubes auf die Widerlager bedeutet.
Falls dritte Frage mit "NEIN" zu beantworten wäre:
Über der gewölbten Brettlage die Ziegelmauerung nach oben herausnehmen. Die Bogenform der Bretter muß erhalten bleiben, also müssen sie an beiden Widerlagern so verankert werden, daß sie nicht nach oben schnellen können: Auf die End-Kanthölzer verschrauben oder mit Draht verrödeln, die Kanthölzer selbst mit Ballast und Rödeldraht untenhalten.
Statt W´denkmalgerechtem Wiedereinmauern des Gewölbes wäre auch denkbar, dasselbe zu betonieren. Hierfür wäre eine Q-Matte in doppelter Lage (versetzte Maschen 7,5 × 7,5 cm!)an der Unterseite in der Wölbung zu legen (Betonüberdeckung mind. 2 cm!) und zusätzlich eine R188-Matte als "Zugstäbe" über die 3,5 m Spannweite plus mind. je ca. 20 cm Auflager in gegenläufigem Bogen zu verlegen: Enden möglichst hoch, Mitte auf der Unterbewehrung mit Rödeldraht verbunden. Betonstärke in der Mitte mindestens Backsteinhöhe, falls unter dem Dielenboden höher möglich, ausnützen! An den Widerlagern größtmögliche Betondicke einbauen, für Lagerhölzer des Dielenbodens dürfen in quer über das Gewölbe (also von Traufe zu Traufe) Gräben im Beton verbleiben.
Weiteres gegebenenfalls in direktem Gespräch, Baustellenbesuch ist auch möglich gegen Fahrkostenerstattung. Ich bin in Rente, habe keine Versicherung mehr, kann keine Haftung übernehmen, nur meine handwerkliche Erfahrung weitergeben. 05603-2882 abends bis 21 Uhr.
 
Gewölbefachmann war da - Kappgewölbe

Hallo,

so der Gewölbefachmann war, da. Einsturzgefahr besteht erstmal nicht. Es ist eine eigenartige Konstruktion vom Gewölbe. An der Stirnseite des ehemaligen Kuhstalles hat das Gewölbe einen anderen Radius, als im Reststall.

Der Streifen der dort abgesackt ist, hat seinen Gewölbefuß an einem Fenster und dort muss in den letzten 100 Jahren mal was passiert sein, auf jeden Fall ist der mit Stahl verstärkt wurden, welcher an den Deckenbalken angenagelt wurde.

Die Quintessenz des Fachmannes war, nicht zukunftsfähig!

Das Gewölbe in diesem Bereich sollte gezielt eingestürzt werden.

Das Kreuzgewölbe im ehemaligen Stallgang sollte stehen bleiben. Das Gewölbe auf der anderen Stallgangseite würde er ebenso zum Einsturzbringen, aber man könnte es auch stehen lassen (dann aber keine Gewährleistung).

Mmh der Fakt ist erstmal so.

Mein großes Problem ist, alle Gewerke sind auf Lauerstellung und wollen jetzt im Innenbereich loslegen. Allerdings nach dieser Diagnose ist erstmal alles auf Stopp gesetzt und Handwerker für den Gewölberückbau kriege ich frühestens für Januar / Februar.

Kann man ein Gewölbe mit fachlicher Anleitung auch allein zum Einsturz bringen?
 
Gewölbe sprengen?

Klar kann man ein Gewölbe gezielt zum Einsturz bringen. Wenn alles gut geht, dann liegt das Gebäude flach und der Bauherr ist unter dem Schutt begraben.
Wenn man aber ein anderes, besseres Ergebnis anstrebt, muß man sehr genau darauf achten, was übrig bleiben soll:
Da sind die Außenmauern, die derzeit mit der Decke verbunden sind oder zumindest noch halbwegs verklemmt, die durch die Beseitigung der Gewölbekappen eine Stabilisierung verlören. Sofern nicht Deckenreste in die Mauern verkeilt sind und durch ihr Eigengewicht die höheren Mauerteile aushebeln, dürfte die Gefahr gering sein.
Da sind aber auch die Nachbargewölbe, deren seitlicher Druck sich dem zu sprengenden Gewölbe entgegenstellt und die nach dem geplanten Einsturz kein starres Widerlager mehr haben: Ist es so viel billiger, diese Widerlagerfunktion zu ersetzen als das Gewölbe als solches wieder standfest zu machen? Das muß am Ort überprüft, nachgerechnet und entschieden werden.
Auf keinen Fall darf die gesamte Gewölbedecke ersatzlos herausgerissen werden, weil dann die Mauerkronen keinen seitlichen Halt durch die Deckenscheibe mehr hätten. Das kann – je nach Abmessungen, Bauart und Zustand der Gebäudeteile – ein verfrühtes Ende herbeiführen!
 
Gewölbe und Deckenscheibe

Mmh,

jetzt grübel ich schon ne Weile als Maschbau-Ing. (und Stahlbauer) für den Statik keine Böhmischen Dörfer sind und überlege die ganze Zeit mit der Deckenscheibe.

Kurzum, das 1.OG hat einen Dielenboden der auf langen Balken gelagert ist. Die Balken sind links und rechts in den Außenwänden verbaut (Balkenköpfe o.k.). Die 1. OG-Decke hat also konstruktiv keinen Kontakt zum Gewölbe.

Die Außenmauern sind 80 cm und Bruchstein. diese Verjüngen sich im 1. OG so, dass auf den Vorsprung sich das Gewölbe abstütz. Irgenwas ist dort im Bereich des Fenster damals schief gelaufen und man hat was "hingepfuscht".

Das Gewölbe trägt sich grunsätzlich erstmal nur selbst und nimmt die Druck-/Schubkräfte des Nachbargewölbes auf. Die Abmessungen des Gewölbes sind 4 Meter breit und ca. 3,5 lang. Gebaut wurde das Gewölbe mit einer Schalung, welche ca. 1m Breit war und dann immer weiter vorgerutscht wurde. Ja und genauch der 8 cm breite Streifen am Fenster hat sich am Gewölbefuß abgesenkt.

Ich dachte ja man kann erstmal nur den Streifen rausbauen. Da müssten dann ja zumindest jeweils links und rechts 2 Streifen die Druckkraft übernehmen. Ja und wenn dann schon Platz ist, dann könnte man auch mal schauen was wirklich ist. Aber vielleicht denke ich zu komisch.

Achso die Absenkungen der anderen Streifen (also der Mittelriß im Scheitelpunkt sind nicht schön aber laut Gewölbeexperte i.O. und da keine Betriebslast auf dem Gewölbe liegt eher egal.

Die Dielung oben ist zum teil rausgenommen, muss mal ein Foto machen und euch einstellen.


Morgen werde ich mal mit ne Abbruchunternehmer reden.

Danke trotzdem für die viele Hilfe und fürs technische Trösten.
 
Gewölbesanierung

Das mit dem Abbrechen ist eine Maßnahme die wohlüberlegt sein sollte.
Es geht nicht nur um das Bauteil an sich sondern auch um die Balance der stützenden Wände.
Ich habe mich bisher rausgehalten weil ich weder mit dem Foto noch Ihrer Beschreibung viel anfangen kann.
Nochmal zum Sachstand:
WIE spannt das Gewölbefeld?
4 Meter Spannweite bei 3,5 Meter Breite? Spannweite bedeutet der Abstand zwischen beiden Auflagern/Widerlagern. Selbst bei einem halbsteinigen Rundbogen (Halbkreis als Querschnitt) ist bei etwa 3,5 Metern Spannweite Schluß.

Gibt es einen Gewölbestich, wenn ja wie hoch ist er? Geölbestich ist die Erhöhung des Gewölbescheitels im Vergleich zu den Widerlagern.
Wo liegt das Fenster? Im Bereich eines Widerlagers oder quer dazu (Schildwand). Eine Schildwand hat mit dem Gewölbe statisch nichts zu tun, sie ist nur raumabschließend.

Die Technik die Sie beschreiben nennt sich Wölben in Ringschichten. Rutschbögen als Lehrgerüst waren bei Tonnengewölben mit parallelen Widerlagern üblich.
Bei weitgespannten Kappengewölben mit geringem Stich (üblich waren 8-12% Stichhöhe in Bezug auf die Spannweite) wurde im Verband gewölbt, entweder auf Kuf oder Schwalbenschwanz.
Wenn fast keine Erhöhung im Scheitel zu finden ist kann das auch daran liegen das sich die Widerlager des Gewölbes nach außen bewegt haben. Dann wären mittig, im Scheitel, von unten parallele Risse zu erkennen (Gelenkbildung).

Grundsätzlich:
Man kann solche Gewölbe sanieren, die Frage ist ob sich das finanziell lohnt.
 
Gewölbestich

Wie kann das Gewölbe halten mit einem Stich der gegen Null geht? Da bekommt man ja beim Foto anschauen schon angst.
Ich hab eine Kappendecke, wo in einer Kappe der besagte Riss entstanden ist und der Stich bei 1,25m breite von 6-7 auf 3cm abgesackt ist. Selbst da wir einem mulmig.
 
fachwerk-I3461_2017104101327.JPGGewölbesanierung

In der letzten Phase des Gewölbebaues im 19. Jahrhundert wurden extrem flache Gewölbedecken als räumliche Tragwerke konstruiert die sich kreuzweise auf alle vier Wände stützten. Das war aber Hochtechnologie und hohe Handwerkskunst,nicht zu vergleichen mit der Stalldecke. Warum halten solche Decken obwohl wichtige Konstruktionsregeln nicht eingehalten sind?
Das hat etwas mit Sicherheitsreserven zu tun. Nach Faustformeln (oder nach statischer Berechnung) erstellte Gewölbe verfügen immer über große Sicherheitsradien mit denen Abweichungen im Material und der Herstellung gepuffert werden können.
Wieviel Sicherheit hier in diesem konkreten Fall noch vorhanden ist kann niemand sagen. Auf jeden Fall verspannte sich das Gewölbe auch auf die Schildwände. Trotzdem glaube ich das schon geringe Veränderungen an den Widerlagern oder an der Auflast dieses Gewölbe versagen lässt. Manchmal reichen schon thermische Spannungen oder Veränderungen im Feuchtestatus aus. Berechnen kann man so etwas nicht.
 
Und auch an die Salze denken..

.. gerade bei Stallungen sind erhebliche Schäden zu erwarten wenn es durch eine veränderte Nutzung zum abtrocknen kommt.
Im Stall handelt es sich meist um Nitratsalze diese haben beim Übergang aus der Lösung eine erhebliche Volumenvergrößerung und auch einen nicht zu vernachlässigenden Sprengdruck.
Nach meinem Verständnis sollte hier die Decke erneuert werden.
 
fachwerk-I18323_201710581638.jpgGewölbe Skizze

Hallo,

so ich hasse bauen. Ich hab mal ne Skizze angefügt.

So der erste Gewölbeexperte meinte das Gewölbe auf der Seite abreißen und gleich das auf der anderen Seite mit abreißen. Evtl. kann man der Stallgang - Kreuzgewölbegang erhalten. Dazu soll noch ne schöne Hohldielendecke mit Stahlträger einziehen. Allerdings hat der Experte gleichzeitig noch ne Baufirma.

Gestern war der Zimmermann des Vertrauens da (der mir immer mal wieder sagt wo mir jemand nen Bären aufbinden will und zwar was funktionfähig schlüssiges abliefert, was aber eigentlich unnötig ist).

Die Meinung des Zimmermanns ist einfacher. Die Balken oben drüber (Träger der Dielen vom 1. OG sind so massiv ausgeführt, dass ein Hohldielendecke nicht notwendig ist. Wenn das Gewölbe raus muss, dann geht da eine Art abgehangen Gipskarton-Decke rein, denn der Raum darunter ist und bleibt ein Abstellraum.

Allerdings hat der Zimmermann mir auch ne Lösung angeboten, falls nur der defekte "Ring" entfernt würde. Da könnte man ne einfach Holzkonstruktion einbauen, welche die Schubkräfte des Kreuzgewölbes bis zur Außenwand leitet und gleichzeitig die verbleibenden Ringe stabilisiert, damit diese nicht nach innen kippen.

So jetzt muss also der Abrißunternehmer nur noch prüfen, ob er den defekten Ring sprengen kann.

Gleichzieitg habe ich noch mit meinen Onkel und Nachbarn geredet. Das Haus wurde in den 1970iger geteilt und dazu musste ne Brandmauer eingezogen werden. Gleichzeitig hat er das Gewölbe auf 2 Ringen geöffnet um gleich neben der Brandmauer noch ne Treppe einzubauen. Also das öffnen geht nur muss er mal in die Architekten und Statikunterlagen aus DDR-Zeit reingucken, ob er was zur Gewölbeöffnung findet.

Achso alle Gewölbe (außer die Tonne im Keller) im Haus haben die Gelenkbildung hinter sich. Bei den betreffenden Ring ist die Schadstelle nur 14 Ziegel breit, danach passt der Radius wieder mit den Nebenringen.

Falls jemand noch Tipps hat zum sprengen des einzelnen Ringes und vor allen, wie kann man den Stallgang / Kreuzgewölbe und das linke Gewölbe erhalten, dann bin ich sehr dankbar.
 
Gewölbesanierung

Nach dieser Skizze, den angegebenen Maßen und der Beschreibung nach muß das geamte Gewölbe nicht abgebrochen werden, es reicht die eine defekte Ringschicht zu entfernen und zu ersetzen. Was mich immer noch verunsichert ist das Foto, es stimmt nicht mit der Zeichnung überein (defekte Stelle).
Als problematisch sehe ich die Aufnahme des Seitenschubes über die Außenwände, normalerweise müssten in den Gewölbefeldern paarweise Zuganker mit verbaut worden sein die man von unten sehen kann.
 
fachwerk-I18323_2017105104353.jpgGewölbe, Skizze und Foto passen

Hallo,

ja die Skizze und das Foto passen schon. Ist halt ziemlich schlecht fotografierbar, da man bedingt durch die Brandmauer nicht die notwendige Entfernung erreichen kann für einen vernünftigen Überblick.

Ich habe nochmal ein Foto von oben angefügt. Wie gesagt ist der betreffende Ring mehr abgesackt. Warum? Ist nicht ganz klar, aber der Gewölbefuß ist an diesem Ring unterstützt wurden.

Zuganker, also dass es die Außenwände nicht nach außen drückt gibt es nicht im Gewölbe. Allerdings sind die dicken Balken hin- und wieder mit Zuganker ausgestattet, welcher dann eingemauert wurden.

Für mich bisher unklar ist, dass in dem defekten Ring plötzlich 3 Ziegel jeweils an der Außenseite 90° gedreht eingemauert wurden. Es scheint mir so, als wäre das Baupfusch anno 1867 den wir entdeckt haben.

Achso die Gelenkbildung an den anderen Gewölben habe ich am Mittelriß und am Randriß (laßt sich nur im Putz erahnen) festgestellt.
 
Gewölbesanierung

Möglich das mal eine schwere Einzellast auf das Gewölbe gefallen ist.
 
Gewölbe - Einzellast

Hallo,

nee den Mörtel habe ich abgeschlagen. Was mich wundert ist, dass das Mörtelbett oberhalb der Senkstelle fest und funktionsfähig war. Wenn dieser Mörtel (achso ein Sand - Kalkmörtel) locker wäre wäre ja der Defekt erst nach der Aushärtung eingetreten.

Hab mich mal mit der Geschichte des Hauses befasst. Das Haus wurde 1867 als Bauernhaus fertiggestellt. Zuvor war es am 03. Juli 1866 abgebrannt. Man hat quasi ein großes Bauernhaus (Grundfläche 9x26 m) innerhalb eines Jahres fertiggestellt und zwischendurch noch bis Herbst 1866 das Auszugshaus für alle Bewohner ertüchtigt.

Jetzt gibt es 2 Vermutungen seitens unseres Ortschronisten. Entweder die Gewölbe sind vom alten Haus stehen geblieben - dafür spricht, dass die Balken andere Dimensionen haben und Zapflöcher und manchmal lokale Brandspuren aufweisen.

Die andere Version ist, dass man das Schalgerüst fürs Gewölbe zu zeitig hat weitergerückt und dies noch nicht vollständig durchgetrocknet war.

Naja egal, es ist ansich fest, aber diese Aufhängung an dem altem Schmiedestahl gefällt mir nicht.
 
fachwerk-I18323_2017102910410.jpgZwischeninfo

Hallo,

ich wollte mal eine Zwischeninfo geben und ein Foto hochladen (sorry ist nicht die beste Qualität, da einfach mit dem Handy).

Den defekten Ring haben wir entfernt und der Nachbarring gleich noch mit, da dieser das ähnlich Bild zeigte. Danach ist dummerweise der schmale Randring abgekippt.

So die Ursachenforschung ist jetzt klar. Die Außenwand hat im Bereich Fenster eine alte lokale Beule. Wahrscheinlich hat man daraufhin dieses Eisen (senkrechten Anbindungen an den Balken hängen noch) angebaut um das Gewölbe zu retten, allerdings war eine dieser Anbindungen durchgegammelt.

Wie gesagt jetzt sind 2 Ringe runter und es kommen wieder neue Fragen auf.

Leider kann man das nicht fotografieren, aber auf dem Stallganggewölbe sind Ziegel untergestellt welche die Fußbodenbalken des 1.OG noch zusätzlich abstützen.

Eigentlich wäre der richtige Weg, jetzt in dem Hausteil (ca. 40 qm) alle Gewölbe zusprengen aber irgenwie scheue ich mich noch davor.

Die Kosten für die Gewölberettung sind teurer als die Entsorgung und der Raum ist und bleibt nur ein Abstellraum.

Naja wenn jemand noch Ideen hat dann gern.
 
Thema: Kappgewölbe (ohne Stahlträger) sanieren
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