Hat jemand langjährige erfahrung in sachen dachisolierung ohne dampfbremse?

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Weber Michael

Guest
hi, Hat jemand langjährige Erfahrung in sachen dachisolierung ohne dampfbremse?
will das dachgeschoss dämmen mit zwischensparrendämmung aus Hanf oder Jute matten. momentan befinden sich Dachziegel, Latten, Bitum, Bretter auf dem Dach. jetzt würde ich eine zwischensparrendämmung machen, lehmbauplatten und dann lehmputz! so das alles bis auf das Bitum luftdurchlässig ist! hat das jemand so schon gemacht? da müsste sich die Feuchtigkeit doch gleichermaßen verteilen??? wäre der Lehm nicht schon Dampfbremse genug? würde die Dampfbremse die feuchte gefangen halten zwischen den sparren und unter dem bitum, gerade auf der ganztags schattigen Nord Seite?

danke im voraus
 
Auf Dampfbremse verzichten?

Lehmbauplatten haben sehr unterschiedliche Sd-Werte, die aber in jedem Fall sehr gering sind, also keine Dampfbrémse darstellen.
Von Pavatex gibt's dampfbremsende Holzfaserdämmplatten, wenn jemand eine Abneigung gegen Folien hat.

Bei oberseitig weitestgehend dampfdichten Dächern würde ich feuchtevariable Dampfbremsen einsetzen, allenfalls Konstruktionen mit einem geringem Sd-Wert von etwa 2 m, die Rücktrocknung zulassen.

Bei guter Besonnung der Dachflächen und geringer Luftfeuchtigkeit kann es auch ohne Dampfbremsen funktionieren.
Es ist aber ein Risiko, dass ich nicht eingehen würde.

Zumindest die Luftfeuchtigkeit überprüfen und ggf Feuchtesensoren an der Unterseite der äußeren Holzverschalung anbringen, um rechtzeitig zu hohe Holzfeuchtigkeit feststellen zu können (dauerhaft über 20 %).
Auch wenn es in manchen Fällen funktionieren mag ist das keine generelle Freigabe für den Verzicht von Dampfbremsen bei oberseitig diffusionsdichten Dachkonstruktionen.

Andreas Teich
 
U-Wert Rechner

Bei https://www.u-wert.net/ haben Sie die Möglichkeit die Konstruktion einzugeben und den Taupunkt etc. zu bestimmen.
Damit lässt sich eine solche Konstruktion gut visualisieren.

Aus welchem Grund möchten Sie auf die Dampfbremse verzichten?
 
dampfbremse?!??

möchte auf eine dampfbremse verzichten, da ich bezweifle (und verzweifle) was die dachseite richtung norden betrifft! denk mir das wenn sie über die kalte jahreszeit ständig noch mehr kühl, schattig und feucht ist, dass es auf dauer nicht zum vorteil sein wird. hatte vor zwei wochen die dachrinne gereinigt, auf den dachziegeln ist es auch teilweise moos auf der nord seite, da kommt halt auch nie die sonne hin und ich befürchte das eine dampfbremse die rücktrocknung auch verlangsamt! der boden des dachboden ist aus holz, diesen würde ich auch neu dämmen mit hanf oder jute. im dachgeschoss soll lehm und kalkputz verarbeitet werden, trennwände und boden aus holz... also alles materiallien die feuchtigkeit aufnehmen können und abgeben können! andere baumaterialien kommen mir nicht in frage! es sind ca 150 quadratmeter dachfläche davon 75 ganzjährig schattig und das ist schon ne fläche! wäre mir sehr hilfreich wenn jemand das so schon gemacht hat und mir seine erfahrung berichtet. einfach mal hören „ja das geht, bei mir ist trocken seit 10 jahren!“
die glaswolle freunde wissen wie es geht und zweifeln nicht, beratschlagen einen, wissens besser.... hab selber schon oft genug schwarze glaswolle gesehen!


danke an alle soweit
 
Auf Dampfbremse verzichten?

Nicht der evt durchfeuchtete Dämmstoff ist das Hauptproblem, sondern die Feuchteanreicherung unter der dampfbremsenden Schicht, was zur Verrottung/Schimmel/Schwamm an der Dachkonstruktion führen kann.

Wenn eine sicher funktionierende Hinterlüftung der Dachschalung realisiert wird kann in dieser Ebene Kondensat abgeführt werden- allerdings geht die Hinterlüftung auf Kosten der Dämmstärke oder die Sparren müssen aufgedoppelt bzw unterseitig eine dickere Dämmplatte vorgesehen werden.

Bei Feuchtigkeit sind kapillare Dämmstoffe wesentlich besser geeignet, diese auf eine größere Verdunstungsfläche zu verteilen und so Feuchtespitzen zu vermeiden und schnellere Austrocknung zu ermöglichen.

Ohne Dampfbremse kann ungehindert feuchte, warme Innenraumluft in die Dachkonstruktion eindringen und unter der kalten Holzschalung kondensieren.

Zu dem Zweck wurden feuchtevariable Dampfbremsen entwickelt, deren Sd-Wert sich je nach Feuchteanfall ändert- im Winter hoch, im Sommer niedrig, um dann Rückdiffusion/Rücktrocknung zu ermöglichen.

Auch Holz, OSB, Sperrholz uä hat feuchtevariable Eigenschaften mit sich ändernden Sd-Werten- allerdings mit viel geringerer Spreizung.

Die Raumluftfeuchtigkeit gering halten durch gute Lüftung- ggf durch eine kleine,feuchtegesteuerte automatische Lüftungsanlage- und gleichzeitig Feuchtequellen vermeiden/reduzieren wie viele Grünpflanzen, Wäsche trocknen, ausgiebige Bäder uä vermindern das Risiko der Kondensatbildung.

Wenn möglich Außenbeschattung durch Bäume uä reduzieren.

Holzfeuchtemeßsonden auf der Innenseite der Dachschalung anbringen und beide Anschlußkabel bis innen führen u d die Holzfeuchtigkeit kontrollieren.

Wenn nach allen Maßnahmen immer noch zu viel angezeigt wird muß die Bitumenbahn zumindest in Teilbereichen jeden Feldes entfernt und durch diffusionsoffene Materialien ersetzt werden. Die Lattung kann dabei verbleiben.

Andreas Teich
 
fachwerk-I124_201710612248.jpgJa wir haben

langjährige Erfahrungen mit gedämmten Dachaufbauten ohne Dampfbremse. Wichtig ist das der Aufbau möglichst winddicht ausgeführt werden muss.

Anbei dazu ein Foto.
Der Aufbau von innen nach aussen ist folgender:

- Lehmputz auf Lehmbauplatten
- in Teilbereichen auch mit Wandheizung
- Konterlattung
- Zellulosedämmstoff
- regenwasserführende Weichholzfaser
- Hinterlüftung mit Konterlattung
- Bretter, Bitumen und Schiefer

Grüße
 
@ Gerd Meurer

Mein geplanter Dachaufbau sieht fast genau so aus wie von Ihnen hier beschrieben (allerdings mit DB). Ich hätte dazu zwei Fragen. 1) Die Konterlattung ist, wie ich vermute, auf den Sparren angebracht. Dadurch entstehen Spalte zwischen den einzelnen Latten entlang der Sparrenunterseite. Hat das Probleme beim Einblasen der Zellulose gegeben? Oder haben Sie diese Spalten vorher verschlossen? 2) Es sieht so aus als sei auf den Kehlbalken eine Lage Holzdielen oder Rauspund. Falls das so ist: Haben Sie die Zellulose auch gleich dort mit aufblasen lassen?

Im übrigens rechnet mir COND für diese Konstruktion etwa 20l Tauwasser pro m2 aus (angenommen 150er Sparren und darauf noch einmal 8 cm Zellulose). Ich würde sagen, dass man vorsichtshalber vielleicht doch zu einer DB greifen sollte. Bei einem sd Wert von 2,3 gibt's zumindest rechnerisch fast kein Tauwasser mehr.

Ansonsten: Schicker Dachboden! :)

LG
 
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