Details zur Nachrüstung Unterdeckung / Unterspannbahn / Unterdach

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Michael52

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fachwerk-I22934_201712494719.pngHallo,

wie man ein Sparren-/ Pfettendach mit einer Unterdeckung / Unterspannbahn / Unterdach teilweise nachrüsten kann, wurde bereits mehrfach hier im Forum erörtert:





* http://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/dach-schnee-23832.html
* http://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/dach-daemmung-46477.html
* http://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/unterspannbahn-konstruktion-80605.html
Hierbei wurden zwei Lösungen vorgeschlagen: a) sparrenfeldweises Unterdach mit Holzweichfaserplatte oder b) mit Unterspannbahn. Ich bin für mein Dach aus den 50ern interessiert an Lösung b und habe nun Fragen zu Details.

Basierend auf bereits bekannten Vorschlägen, habe ich nun einige Skizzen verschiedener Konstruktionen angefertigt. Anmerkungen dazu:
* Senkrechter Schnitt durch ein Sparrenfeld,
* Die Bestandteile mit folgenden intialen Maßen in mm:
blau: Befestigungslatte (BL): 17x34
gelb: Sparren (SP): 80x140. Abstand zum nächsten Sparren 610 mm.
grau: Dämmung (DÄ)
grau schraff.: Luftsäulen der Hinterlüftung (Q1, Q2, Q3)
grün: Traglatte (TL): 24x48
magenta: Rinnenlatte (RL), 24x48 oder 30x50
rot: Unterspannbahn (UB)
* Es wurde davon ausgegangen, dass die Dämmung (grau), wie z.B. Stopfhanf, die Unterspannbahn (rot) in Richtung Dachlatten wölbt.
* A: eine Abstandslatte, B: zwei Abstandslatten. Zwei RL haben den Vorteil, dass die UB steiler (siehe Winkel a) zum Sparren hin ist, ohne der Dämmung zuviel Platz zu nehmen.

Forderungen:
§1 Die Dämmung soll vor Wind und Wasser geschützt sein.
§2 Wasser auf der UB soll zügig nach draußen geführt werden können.
§3 Ausreichende Hinterlüftung zwischen UB und TL.
$4 Möglichst viel Platz für die Dämmung.

Abdichtung Randbereiche
Abdichtungsmöglichkeiten zwischen zwischen Sparren und Unterspannbahn:
Ich habe dazu zwei Möglichkeiten skizziert. D_1 wird so ähnlich in [1] erwähnt.



Meine Fragen:
1. Thema Hinterlüftung: Welcher Abstand (c) zwischen Unterspannbahn und Unterkante Traglattung sollte überall im Sparrenfeld eingehalten werden?
2. Welche Konstruktion und Maße könnt ihr empfehlen? In [1] wird eine Variante ähnlich A2 empfohlen. Dort verwendete Maße: a3 = 2,5 cm; b2 = 4 cm; b1 = 6 cm.
3. Ist eine zusätzliche Abdichtung wie z.B. in D_1 oder D_2, notwendig?
4. Wie sehr darf man eine UB im allg. spannen?

Weitere Quellen:
[1] Pro Clima, Systembroschüre zu System SOLITEX® UD, S. 14 u. 15

Vielen Dank schon im Voraus für eure Unterstützung.

Beste Grüße,
Michael
 
Nachträgliche Unterspannbahn-Unterdachplatte

Schön gezeichnet aber nicht zu viel grübeln...

Die Fragen lassen sich leider nicht allgemeingültig beantworten, da viele Faktoren zu berücksichtigen sind.

Ein gut erwärmtes diffusionsfähiges Dach in freier Lage benötigt fast keine Hinterlüftung- es trocknet durch die Sonne aus und auch Rückdiffusion ist gewährleistet.

Nordseitige oder stark beschattete Dächer in feuchter Umgebung benötigen eine Hinterlüftung- abhängig von der Konstruktion.
Zudem ist die Größe des Hinterlüftungsquerschnittes von der Dachneigung und der Sparrenlänge abhängig und den Lüftungsöffnungen oben und unten.

Ein flaches, hohes Dach benötigt mehr Hinterlüftung als ein steiles kurzes.
Zudem spielt die Windrichtung und Exposition eine Rolle-
je mehr Wind und freie Lage, umso schnellere Austrocknung ist möglich.

Wieviel Spannung eine Folie verträgt hängt von der Folie und der Art der Befestigung ab- wenn sie um die Befestigungslatte gelegt und genügend befestigt wird ist natürlich mehr Zug möglich- was an der anderen Seite aber schwierig wird.

Wieviel Hinterlüftung bleibt hängt dann von der Elastizität und dem Einblasdruck ab und welche Dämmung verwendet wird.

Da das kaum zu kalkulieren ist würde ich viel stabilere Holzunterdachplatten verwenden, die zudem noch eine Dämmwirkung haben.

Die können am Boden langsam vorgebogen und so viel leichter eingebaut werden.
Wer genau mit etwas Übermaß mißt und die Platten mit der Kreissäge und Sägeschiene zuschneidet kann die Platten dabei zwischen den Sparren einspannen, sodass sie unterseitig kaum noch befestigt werden müssen.

Dann genügt eine mittige Latte, die ggf auch entfallen oder nach dem Einbau herausgezogen werden könnte, wenn die Platten nach dem Einbau die Durchbiegung behalten.

Nicht zu viel Spannung vorsehen, da die Platten noch in die Nut der unteren Platte eingeklopft werden müssen.

Das ist nun etwas schwieriger zu beurteilen,
wenn man's zum ersten Mal macht-
deshalb in solchen Fällen lieber fehlerresistente Konstruktionen vorziehen.

Andreas Teich
 
fachwerk-I22934_2017125183052.pngHallo Herr Teich,

vielen Dank für Ihre Antwort. Mein Dach sehen Sie in der Zeichnung neben an, mindestens die Gauben und Sparren entsprechen dem jetzigen Zustand. Dachneigung 54°, die Sparrenlänge samt Überstand beträgt ca. 7,60 m. Das Haus ist relativ frei stehend, Winde sind nicht selten.

Eine Folie wäre mir lieber. Gründe kann ich noch nennen. Wenn Sie eine Folie nehmen würden, welche Konstruktion würden Sie bevorzugen?
 
Dachdämmung

Was im jeweiligen Fall am sinnvollsten ist hängt von vielen Faktoren ab,
zB vom Bedachungsmaterial, der späteren Nutzung und von der Art der Innenverkleidung.
Guter Hitzeschutz bei guter Dämmwirkung ist zB bei Zellulose und Holzfaserplatten gegeben.

Holzfaserplatten drücken die Unterspannbahn kaum heraus, Zellulose natürlich mehr.
Wenn innen eine Dampfbremse ab ca 2m bis 5 verwendet wird’s zumindest kaum Kondensat anfallen.

Andreas Teich
 
Thema: Details zur Nachrüstung Unterdeckung / Unterspannbahn / Unterdach
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