Badaußenwand innen isolieren und Fliesen

Diskutiere Badaußenwand innen isolieren und Fliesen im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo in das Forum, obwohl ich hier schon etwas recherchierte und auch im restlichen Internet nach Antworten suchte, bin ich noch nicht wirklich...
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Castor

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Hallo in das Forum,

obwohl ich hier schon etwas recherchierte und auch im restlichen Internet nach Antworten suchte, bin ich noch nicht wirklich fündig oder glücklich geworden und hoffe, dass ihr mir hier vielleicht bitte weiterhelfen könnt.

Habe mir ein Anwesen in MV gekauft, wo ein Haus mit roten Klinkern in 24 cm dicken Außenwänden und ohne Dämmung steht. Im Zuge der Sanierung/des Umbaus soll im OG unter einem Satteldach an der Giebelseite, wo auch ab und zu Schlagregen zu erwarten sein wird, 2 Zimmer zu einem Bad umfunktioniert werden.

Meine Frage bezieht sich auf den konkreten Aufbau der Konstruktion von außen nach innen hinsichtlich Wand - Dämmung/Isolierung - Fliesen. Kann mir bitte jemand weiterhelfen und ein konkretes Szenario skizzieren, wie das Ganze ablaufen soll? Ich dachte an den folgenden Aufbau (außen > innen):

- 24 cm Klinkerwand
- Ausgleichsputz, glatt und gerade gespachelt
- Weichholzfaserplatten, vollflächig, hohlraumfrei und fugendicht verklebt (alternativ: WDVS?)
- Putz oder Isolationsschicht (?)
- Fliesen

Da ich bei dem alten Häuschen keine Energieeinsparrekorde mehr aufstellen möchte, geht es mir primär eher um die Dichtheit nach außen, damit sich keine Feuchtigkeit und/oder Schimmel in dem Bad bilden und um etwas Wärmeschutz. Zuerst kommt im Frühjahr unter anderem ein neues Dach auf das Haus. Es folgt der Innenausbau, was unterm Dach die klassische Beplankung mittels Rigips usw. bedeutet.

Was ist bei der Verwendung von Weichholzplatten für diese konkrete Umbausituation in einem Nassraum zur giebelseitigen Außenwand zu beachten? Wie stark sollten die Platten sein? Ist WDVS die bessere Alternative, zumal die Fensterlaibungen auch mittels WDVS abgedichtet werden? Gibt es beim Fliesen etwas zu beachten (bis ca. Brusthöhe; es sind keine Verlegungen von Leitungen in der Außenwand angedacht)? Sollte vor dem Fliesen noch vollflächig Gewebe auf die Weichholzplatten/WDVS eingebracht werden? Kommt zwischen der Dämmebene und den Fliesen noch irgendeine Isolierschicht oder wassersperrende Grundierung? Welche Materialien von welchen Firmen würdet ihr grundsätzlich empfehlen?

Ich habe versucht, mein Vorhaben für diese Situation so genau wie möglich zu beschreiben und damit hoffentlich keine weiteren Fragen außer den meinen in den Raum geworfen. Falls doch, bitte fragt! ??

Über eure Antworten würde ich mich freuen

Castor
 
Außenwand

Von außen nach innen:
Außenputz zweilagig
oder
Klinkermauerwerk verfugt UND genügend großer Dachüberstand um Schlagregen fernzuhalten
Ausgleichsputz innen um eine ebene und lotrechte Fläche zu schaffen
Rigitherm GKI 12,5 mm + 40 mm Dämmung PS vollflächig und hohlraumfrei aufgeklebt
Grundierung, Flüssigabdichtung (nur im Spritzwasserbereich)
Fliesenbelag oder Anstrich

Alternativ:
40 mm Wedi- Bauplatten hohlraumfrei und vollflächig aufkleben.
 
Wanddämmung für Bad

Holzfaserplatten hinter diffusionsdichten Belägen sind nicht sehr sinnvoll.

In dem Fall könnten vollflächig Glasschaumdämmplatten verwendet werden, die 100% diffusionsdicht, verrottungs- und schädlingssicher sind.

Sonst XPS- oder alukaschierte PUR-Platten verwenden,
darauf dann Eck- und Fugenabdichtung und Fliesenbelag oder Putz.

Dämmplatten die Feuchtigkeit/Wasserdampf aufnehmen können würde ich unter dichten Belägen nicht verwenden, da bei kleinsten Undichtigkeiten Feuchtigkeit nur noch nach außen entweichen kann.

Bei guten Innendämmungen Wasser- und Heizungsinstallationen ganz an die Innenseite legen oder als Vorwandmontage ausführen-
sonst können Leitungen einfrieren, da sie im kalten Wandbereich liegen.

Auch Altbauten können Passivhausanforderungen erfüllen-
ob es sinnvoll ist hängt von vielen Faktoren ab, zB vom ohnehin notwendigen Sanierungsaufwand des momentanen Zustandes, vom Heizsystem etc

Andreas Teich
 
Außenwand

Hallo Herr Böttcher,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ihre Lösung scheint auch keine Hexerei zu sein ;-)

Mit freundlichen Grüßen

Castor
 
Wanddämmung für Bad

Hallo Herr Teich,

wie müsste der Übergang der XPS- oder PUR-Platten an die Dachschräge aus Rigips gestaltet werden?

Viele Grüße

Sandro Scholz
 
Übergang Baddämmung zur Dachfläche

Einfach dagegen stoßen lassen.
Es hängt natürlich davon ab, ob die Dachfläche im Spritzwasserbereich liegt- dann müßte hier auch abgedichtet werden.

Wenn die Feuchtigkeit nach dem Baden/Duschen nicht sicher durch Fenster- oder automatische Lüfter abgeführt wird ggf kontrollieren, ob Dampfbremsen korrekt angeschlossen wurden.
Es macht auch einen Unterschied ob nur ein Paar das Bad benutzt oder 5 Kinder stundenlang herumplanschen- ein Whirlpool bedeutet auch wesentlich höhere Luftfeuchtigkeit.

Bäder müssen nicht wie früher üblich komplett verfliest werden-
nur der direkte Spritzwasserbereich.

Wenn genügend sorptionsfähige, feuchtigkeitsspeichernde, mit Kalk- oder Lehmputz versehene Flächen vorhanden sind gibt’s kaum Kondensat an Fliesen und Spiegeln.
Allerdings verbleibt über längere Zeit eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum.

Am sinnvollsten Thermometer/Hygrometer aufstellen-
es gibt solche mit Schimmelwarnfunktion


Ein Foto wäre günstig zur besseren Beurteilungsmöglichkeit

Andreas Teich
 
Übergang Badwände

Hallo Herr Teich,

ein Foto kann ich Ihnen heute Abend oder morgen zur Verfügung stellen. Allerdings wird das m. E. nicht viel aussagen, da die beiden derzeitigen Zimmer so eine Art „Kabine“ unter dem Dach bilden bzw. wie ein Innenzelt im Aussenzelt gestaltet sind. Die Kabine verschwindet zukünftig und das Bad wird direkt der Raum unterm Dach bis in die Dachspitze hoch sein. So kommen die Querbalken des Dachstuhls zur Ansicht. Spritzwasser wird an der Außenwand ab 1,5 m Höhe nicht zu erwarten sein. Die beiden bestehenden Fenster bleiben natürlich. Aber ich lade Ihnen wie gesagt noch Bilder hoch.

Viele Grüße

Sandro Scholz
 
Bauvorhaben

Bei einem neuen Dachaufbau lohnt es sich über eine Aufsparrendämmung nachzudenken. Das schafft weniger Wärmebrücken und ist schadenstoleranter. Zudem kann auch gleich der Dachüberstand vergrößert werden, um die Schlagregenbelastung des Klinkermauerwerks zu minimieren.
 
Bauvorhaben

@Pope: mit dem neuen Dach wird auch genügend Dämmung, 24 cm Thermo Natur Jute eingebracht und auch ein Dachüberstand installiert. Von daher sollte das so weit keine Sorgen bereiten. Wie bereits geschrieben, meine kleine Baustelle unterm Dach ist eher die Außenwand, weil sie dünn ist, von außen ungeschützt bleibt und von innen gefliest werden soll. Ein noch so kleines Feuchtigkeits- und Schimmelproblem oder auch ein Vibrationsproblem (mit den möglichen Folgen einer Rissbildung -> Gefahr des Eindringens von Feuchte = Schimmel) soll gar nicht erst im Keim entstehen.
 
fachwerk-I22947_2017125201851.jpgÜbergang Baddämmung

Hallo Herr Teich,

hier habe ich mal ein Foto vom IST-Zustand hochgeladen. Die roten Pfeile markieren die inneren Wände, d. h. die "Kabine" ist in das OG eingebaut worden und hat keinen wirklichen Kontakt mit den Schrägwänden des Dachstuhls darüber und daneben. Nur die hintere Wand mit den Fenstern, das ist die Aussenwand. Tapete und der dahinter befindliche Putz waren beim Zeitpunkt der Aufnahme trocken. Oberhalb der Kabinendecke befindet sich die Spitze des Satteldachs und Gebälk. Das soll im zukünftigen Bad sichtbar sein.

In die Ecke links sollte nach Möglichkeit eine Whirlpool-Badewanne und der Fliesenspiegel ringsherum sollte bis jetzt im Maximum nicht höher sein als OK Fenster. Ob das und ebenso mit der restlichen Sanitäeinstallation an den vorgesehenen Stellen so machbar ist wie vorgestellt, hängt aber noch von der Feinjustierung und Beratung/Berechnung durch Statiker/Sanitär/Fliesenleger usw. ab. Bei der Erstbesichtigung gab es jedenfalls keine Einwände von besagten Gewerken.

Viele Grüße und einen schönen Abend

Sandro Scholz
 
Badeinbau

Statisch läßt sich das ja berechnen, evt 2-3 Stahlträger über oder unter der Decke
und diagonal in der Ecke von Außenwand zu Außenwand verlegen.
Fliesen zu legen und darunter abzudichten ist auch unproblematisch wenn sorgfältig gearbeitet wird und der Unterbau stabil ist.
Mit Dichtbändern abgedichteter Fugen können genügend Bewegung aufnehmen.
Am sichersten sind Dachdämmungen mit kapillaraktiven Materialien, außen geringem Sd-Wert und innen ggf feuchtevariable Dampfbremsen, was aber auch üblich ist.
Bei einem Whirlpool würde ich zur Entfeuchtung und Lüftung eine kleine dezentrale, feuchtegesteuerte Lüftungsanlage einbauen- die sind ab ca 400,-€ erhältlich.

Sichtbare hohe Dachkonstruktionen im Bad sind schwierig abzudichten und der Raum schwieriger zu beheizen-
evt eine Glasdecke installieren.
Wo soll dabei die Dämmung sein-Aufdach?

Genügend sorptionsfähige Flächen vorsehen, damit die Luftfeuchtigkeit nicht zu rapide steigt mit Kondensat auf Spiegeln und Glasflächen.

Die Giebelwände würde ich wie beschrieben dämmen und abdichten.

Fenster mit möglichst gutem U-Wert nehmen und auch die Laibungen gut dämmen.

Andreas Teich
 
Badeinbau

Das sind ja interessante Ideen, besonders die mit der eingezogenen Glasdecke gefällt mir ganz gut. Würde ja in der Tat auch die Heizkosten etwas schonen.

Wollte eine Zwischensparrendämmung d = 14 cm einbringen und davor noch mal in die Konterlattung Dämmung d = 10 cm. Dann die Dampfbremse und dann die Beplankung. Der Übergang / die Fugen der Querbalken beim Verschwinden in die Beplankung mittels Silikon oder Acryl abdichten. So sollte sich doch die Gefahr aufsteigender Feuchtigkeit und deren Ansammlung in Ritzen o. ä. Stellen minimieren lassen? Wie man sichtbares Gebälk im Nassbereich behandelt (bisher war ja noch von einer Glasdecke noch keine Rede), hatte ich mir noch nicht überlegt. Da man das anderorts hin und wieder sieht, sollte das weniger unlösbar sein.

S. Scholz
 
Thema: Badaußenwand innen isolieren und Fliesen

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