Weichholzdielen im Kinderzimmer?

Diskutiere Weichholzdielen im Kinderzimmer? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, liebe Kolleginnen und Kollegen, Ich will mir demnächst Dielen in die Wohnung machen, aus finanziellen Gründen wird es aber bei Fichte...
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Herbert Nickel

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Hallo, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Ich will mir demnächst Dielen in die Wohnung machen, aus finanziellen Gründen wird es aber bei Fichte, Seekiefer, Birke oder Lärche bleiben. Macht so weiches Holz in den Kinderzimmern überhaupt Sinn (werden von 0-, 2- bzw. 4 jährigen bewohnt), oder sieht das dann nach Kurzem aus wie auf dem Schlachtfeld? Bei den vielen Sachen, die die einfach runterfallen lassen oder -schmeißen ... Meine Alternative wäre: Dielen nur in den anderen Zimmern, bei den Kindern 2cm vom Aufbau reduzieren, OSB drauf, und dann nach 10 Jahren erst die Dielen, wenn die Kinder aus dem Gröbsten sind.
Vielleicht noch ne zweite Frage: Sind manche OSB-Platten heute immer noch mit Formaldehyd belastet, oder ist das Schnee von gestern? Ist da eine Marke zu bevorzugen?
Vielen Dank im Voraus!
Herbert Nickel
 
Ich habe Kiefer im Flur

und das seit 1905.
Klar hat die Diele mal eine Delle - na und?
Wenn man eine sterile - immer wie neu aussehende Oberfläche haben will - dann verzichtet man am besten darauf zu wohnen!

Kinder wollen zudem lieber eine weiche Oberfläche. Es empfiehlt sich darum, zumindest in den jungen Jahren, eine Auslegware/Teppich komplett/im Spielbereich drüberzulegen. Den kann man ja später entsorgen.
Aber nicht glauben, das die Kleinen nur im Kinderzimmer spielen. Im Prinzip muss man das überall machen...oder eben nicht.
 
Hallo,

wer sich Gedanken über Schadstoffe in OSB-Platten macht, sollte auch Auslegeware meiden - über Schadstoffe in der Luft durch Auslegeware ist immer wieder zu lesen, und wie sich der viele Kleber in den OSB - Platten wohl auswirkt?

Vermeiden erscheint mir da besser. Textile Bodenbeläge gibt es auch aus natürlichen Materialien ohne Schaumstoffrückseiten und ähnliche bedenkliche Stoffe.

Hier mal ein paar Werte zur Holzhärte:

Holzart Brinell-Härte
Canad. Ahorn 4,8
Europ. Ahorn 2,8
Canad. Goldbirke 3,2
Europ. Birke 2,9
Buche 3,8
Eiche 3,7
Esche 4,0
Fichte 1,3
Iroko 3,7
Kastanie 2,3
Nord. Kiefer und Seekiefer 2,0
Amerik. Kirsche 3,6
Europ. Kirsche 3,8
Lärche 2,3
Merbau 4,9
Moabi 4,5
Wenge 5,3

Von Fichte würde ich abraten (die war schon immer zu weich und jetzt, als zu jung geerntetes Holz technisch getrocknet, vermutlich noch mehr), optimal ist Eiche, auch weil das Holz dunkler ist und Strukturen hat, in denen kleine Schäden optisch verschwinden. Eine astige Eichensortierung (finde ich sowieso schöner) sollte nicht mehr als Birke kosten.

Geölte Böden lassen Druckstellen in einem gewissen Maße wieder herausquellen, bei Lack geht das nicht.

Gutes Gelingen wünscht

Thomas
 
Hallo

Nimm doch einfach eine etwas dickere Diele und schleif sie nach ein paar Jahren ab.

Gruß

Dorothée
 
Fichte ist schon OK

... denn es gibt 100 e von Wohnungen im Altbaubereich,bei denen das funktioniert hat und immer noch tut.
Fichte ist zwar weich aber warm und welche Kinder laufen mit beschlagenen Knobnelbechern im Kinderzimmer rum?
Suchen Sie sich einigermassen engjährige raus und ölen Sie das ganze entweder mit Kreidezeit Grundieröl und Hartöl ein oder mit Leinöl (leinölpro) und haben Sie viel Spass damit!
less is more

FK
 
@ Dorothee

Erneut Schleifen und Ölen kostet auch Geld, abgesehen vom Staub, dem Ausräumen etc. Klar passt es zu Deinem Motto, ständig die Herausforderung zu suchen, aber mancher will ja nicht lebenslang bauen, einfach dauerhaft schön wohnen.

@ Florian

Natürlich ist historisch gesehen die Fichte das verbreiteste Dielungsmaterial - bloß wurden die Dielen früher fast ausnahmslos deckend gestrichen und damit zusätzlich geschützt. Damit wurde auch das zuweilen erfolgende Aufschiefern durch lösende Jahresringe verhindert, was heute gerade bei Fichte durch die fast ausschließliche Verwenden der rechten Brettseite als Nutzschicht und brutal schnelle Trocknung eher verstärkt auftritt.

Grundsätzlich sollte innerhalb der baulichen "Prioritätenliste" ein Bauteil, das täglich harten Belastungen ausgesetzt ist (wie ében der Fußboden), diesen auch gewachsen sein. Vielleicht ist es sinnvoller, z.B. schmiedeeiserne Zäune oder Fachwerkgaragen aufzuschieben (nicht daß ich vermute, Herbert wolle so etwas bauen) oder ganz sein zu lassen, anstatt zu deren Finanzierung an wichtigen Punkten zu sparen.

Mir als "Dieler" ist das eigentlich egal; die Verlegekosten ändern sich nicht von Fichte zu Eiche; andererseits ist eben werthaltiges Bauen über die Jahre ökonomisches Bauen.

Klar ist weniger (zuweilen) mehr; aber billig ist (recht oft) teurer als gut.

Grüße

Thomas
 
@Thomas

Prinzipiell bin ich auch für die hochwertigere Ausführung. Mein Vorschlag bezieht sich aber darauf ob es Sinn macht erst OSB und in zehn Jahren dann Dielen zu legen. Klar macht Ausräumen und Schleifen erneut Dreck und Arbeit. Das Ausbauen der OSB und dann Einbauen von Dielen macht aber noch mehr Arbeit.
Gruß
Dorothée

PS: Wer ein Haus hat ist doch eigentlich immer am Um-/Aus-bauen, renovieren, verschöneren....,oder nicht ? ;)
 
Also,

das kann mann auch mit dem Taschenrechner lösen:

25mm OSB-Platten kosten heute (in ganzen Hub) bei SAXONIA in Dresden 16,67€/m² (noch ohne Verschnitt, Transport etc., gesamt ca. 18€). Darauf sollte dann noch ein brauchbarer Teppich, der billige Kram aus dem Baumarkt setzt zuweilen mehr Gift frei, als gut ist. Das kostet ab wenigstens 30€ aufwärts für eine halbwegs gute Auslegware, die ist nach 10 Jahren Kinderzimmer jedenfalls auch hinüber. Verlegekosten OSB vielleicht 15€ (da sage keiner, ich mache das selbst und es kostet nichts; die eigene Zeit ist egal wofür verwandt, das Wertvollste, das wir haben). Nach 10 Jahren wird das Zeug herausgerissen, aufatmend, weil wir den Teppich der Milben wegen nie mochten und das OSB nie so ganz aufhörte, nach Leim (Eau d' IKEA) zu riechen. Entsorgungskosten: heute für Teppich in vielen Kommunen umsonst, aber später? Demontage, Transport und Entsorgung OSB 20-30€/m². Damit haben wir 83- 93€/m² ausgeben, stehen endlich wieder bei 0 und greifen tief in die hoffentlich gut gefüllte Tasche für die Traumdielung!

Dann fallen also (noch einmal)an: ca 25€ für's Verlegen, rund 10€ für eine hochwertige Öloberfläche. Bleiben also rund 50-60€ für eine Dielung, um zur vorhergehenden Variante aufzuschließen. Dafür gibt es eine gute Lärche / Douglasie, ab 20€ mehr auch schon eine astigere Sortierung raumlanger Eichendielen.

Mit dem Geld für's Provisorium + Entsorgung lässt sich also auch gleich eine gute, und mit etwas Zulage eine sehr gute Dielung bezahlen, die statt 10 Jahren viele Jahrzehnte lebt. Aus ökonomischer Sicht ist so ein Provisorium purer Unsinn. Sonderlich wohngesund ist es auch nicht. Allenfalls dann, wenn das Bauen als Selbstzweck betrachtet wird, geht's als Hobby durch, dann braucht es keine Begründung.

Grüße

Thomas
 
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