Balkendecke
Stimmt, jetzt sehe ich sie auch.
Trotzdem ergibt das keine ordentliche Befestigung.
Balken werden immer unten aufgelagert, so wirkt der gesamte Querschnitt des Balkens bei der Kraftaufnahme mit.
Egal was da drin steckt und mit welchen piepsigen Dingern es befestigt wurde: Das untere Drittel des Balkens kann am Auflager nicht mit tragen, da die Tragfähigkeit von Holz auf Zug quer zur Faser nur einen Bruchteil im Vergleich bei Druckbelastung beträgt. Durch die Querkräfte, die am Auflager am größten sind beginnt dieses untere Drittel abzuscheren. Das die Balken unten praktiach frei hängen sieht man an der Verdrehung einiger Balken am Auflager.
Noch problematischer ist der Anschluß am höhengleichen Unterzug. Egal was für eine Befestigung da existiert, sie steckt entweder im Holz und trennt die Fasern, so wie es aussieht auch unterhalb der Nulllinie, also im Zugbereich. Oder es wurde irgend eine Platte, ein T- Stück o.ä. auf die Balkenflanke geschraubt. Dann wirkt auf die Schrauben ein Kippmoment. Falls das ein Durchlaufträger ist (siehe Auflager der Stütze!), ist eine Trennung noch heikler da die Zugzone dann nach oben wandern kann.
Warum reite ich so darauf herum?
Es geht um Risse im Bereich der Nullinie, also des Scherkraftverlaufes. Genau da liegt der auffällige Schwindriss.
Wenn man sich die Bohrlöcher der Balken ansieht kann man weitere Risse erkennen, das untere Drittel beginnt abzureißen. Die 3 in einer senkrechten Ebene, der Kraftrichtung, verlaufenden Bohrungen erscheinen mir auch sehr dünn, hier müssen am obersten Loch erhebliche Laibungskräfte auf die obere Lochwandung wirken.
Am Anschlußpunkt sieht man ebenfalls weitere kleine Risse im Unterzug, wahrscheinlich da wo das Verbindungselement aufhört.
Was ich damit sagen woll:
Normalerweise sind solche Schwindrisse nicht dramatisch. Hier verlaufen sie in einem Bauteil, in das in statisch ungünstiger Weise Kräfte eingeleitet werden und zwar in dem Bereich wo hier ein ungünstiger Kräfteverlauf im Bereich der Nullinie vorliegt.
Viele Grüße