Innendämmung

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Tony2

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Hallo alle zusammen,

ich müss einen Beleg für die Uni im Fach Bauphysik machen und komme mit einer Frage nicht klar und hoffe auf Hilfe.

Also es geht um eine Außenwand mit folgendem Aufbau:
Innenputz (Gipsputz);Dampfsperre und Armierungsgewebe,PUR (040),HLZ,Außenputz (KZH).

Die Frage dazu lautet:
Welcher Nachteil ergebe sich für den Einsatz von Mineralfaserdämmstoffen (statt PUR), wenn mit einer erhöhten relativen Luftfeuchtigkeit im Innenraum zu rechnen wäre (z.B. Bad), die Dampfsperre vergessen und der Putzrund aus astbestfreien Sauerkrautplatten bestünde?

Würde mich über Tipps und Lösungsansätze freuen.

Grüß und schonmal danke
tony
 
astbestfreien Sauerkrautplatten ?

Was ist das für Material?
Oder meinten Sie magnesithgebundene Heraklithplatten?

Schon der bestehende Aufbau ist sicherlich nicht gerade baubiologisch und bauphysikalisch sinnvoll.
Gipsputz im Bad schon gar nicht!!

Und aus dem Bauch heraus für Ihre Frageproblematik hinsichtlich MiWo und ohne Dampfsperre bzw. -bremse, kann amn schlicht weg sagen:
Bauschaden kommt!!!.

Handwerklicher Gruß
Udo Mühle
 
Innendämmung

Hallo Tony,
Udo hat recht :
Sie brauchen dann im unteren Bereich der MIWO - Dämmschicht
eine Dachrinne , um das Kondensat aufzufangen.

Nach welcher Methode soll denn gerechnet werden ?
Wenn Sie nach dem Glaser- Verfahren rechnen sollen;wollen; oder müssen, dann können Sie Innendämmungen ohne 100%ige Dampfsperre vergessen.(Mit 100% meine ich eigentlich 200%).

Jetzt mal zu den alternativen Materialien:

1.Magnesitgebundene Holzwolleleichtbauplatten könnten funktionieren, aber ohne MIWO und in Lehm-,oder Kalkputz eingebettet. (keine Hohlräume)
2. Holzweichfaserplatten , sonst wie oben.
3. Mineralschaumplatten , hydrophil, sonst wie oben.
4. Schilfmatten, sonst usw
5. Leichtlehmschale.

Fragen Sie Ihren Prof. wie mann sowas rechnet!

Natürlich wird bei den letztgenannten Materialien auch Kondensat entstehen, aber diese Materialien können das Kondensat schadensfrei speichern.
Wenn Sie jetzt noch eine Wandheizung anordnen, sind Sie auf der sicheren Seite.
Was passiert eigentlich , wenn aus Wasserdampf Wasser wird??
Und umgekehrt??

Hoffentlich werde ich jetzt nicht als Pädagoge beschimpft??

Viele Grüße und einen guten Rutsch
 
Innendämmung

Von mir noch einige Hinweise als Ergänzung:
Gipsputz auf einer nicht sorptionsfähigen Unterlage wie Miwo oder PUR kann bei bestimmten Nutzungsgewohnheiten zu Problemen führen.
Stichwort Bad:
Wenn solche Räume wie Bad oder Schlafzimmer nur sporadisch beheizt und kurzzeitig mit großen Mengen Wasserdampf beaufschlagt werden, dann kann sich die Putzoberfläche nicht schnell genug auf Raumtemperatur erwärmen.
Vor dem Duschen wird die Heizung aufgedreht, nach dem Duschen wieder heruntergeregelt.
Geschlafen wird bei ca. 14-16°C in kleinen Räumen mit geringer Kubatur (SZ im DG mit Dachschräge).
Der Anfall von großen Mengen Kondensat ist die Folge.
Gipsputz kann zwar die Feuchte schnell aufnehmen, aber wohin leiten? Untergründe wie Ziegelmauerwerk nehmen die Feuchtemenge kapillar auf und verteilen sie, aber nicht Schaumstoff oder Miwo.
Die Feuchte verbleibt erst einmal im Putz, ehe sie relativ langsam durch Verdunstung in den Raum oder bei Miwo auch in die Dämmung abgegeben wird. Noch krasser wäre diese Erscheinung bei Gipsputz auf einer Dampfsperre.
Gips verliert bei Feuchtigkeit rapide an Festigkeit, er ist nicht wasserbeständig.
Bei einem großzügig bemessenen, immer gut geheizten und gelüfteten Wohnzimmer wird diese Problematik keine Rolle spielen, egal auf welchem Untergrund der Gipsputz aufgetragen wird.
Die mechanische Festigkeit des Systems ist zwar nicht unmittelbares Thema, sollte aber mit erwähnt werden.
An solche Wände kann man nur schlecht schwere Gegenstände, wie Küchenschränke, Regale oder TV- Konsolen anbringen.
Noch ein Wort zum Außenputz:
So wie ich es verstanden habe, besteht er aus einem hydrophobierten Kalkzementputz.
Bei den heutigen hochgezüchteten HLZ, die mit knirsch gesetzten Stoßfugen vermauert werden, führt dies zwangsläufig zu Rissen im Außenputz. Ursache sind unterschiedliche Verformungen durch Auflast, Zwängungen durch Bodenplatte und Betondecke, Volumenänderung (Quellen) des Ziegelmaterials, Mängel in der Verarbeitung (Mauerwerksverband).
Folge: Schlagregen kann durch die Stoßfugen in die Wand bis an die Innendämmung laufen.
Deshalb sollte wenigstens ein weicher Unterputz aus Leichtputz zur Entkoppelung zwischen bewehrtem Oberputz und Mauerwerk eingesetzt werden.

Viele Grüße
 
Danke

Hallo,

ersteinmal möchte ich mich für die viele, schnellen und vorallem guten Antworten bedanken.

Bei der Aufgabe muss ich nichts rechnen sodern nur die theoretischen Folgen nennen.

Nocheinmal danke und wünsche euch allen einen guten Rutsch.

gruß tony
 
Thema: Innendämmung
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