Frage zu Feuchtigkeit im Gewölbekeller / Lüftungskonzept / Bodenbelag

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bsasgato

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fachwerk-i24355_2018323115618.jpgHallo zusammen,
ich bin neu in der Community und würde mich riesig freuen, wenn ich Antworten zu meinen Fragen erhalte. Ich habe bereits viel gelesen und einige meiner Themen wurden bereits beantwortet.

Hintergrund:
Unser Altbau ist teilunterkellert. Der erste Raum ist ein "normaler" Keller mit einem, nach meiner Vermutung alten Lehmboden. In diesem Kellerraum haben wir letztes Jahr neue Fenster einsetzen lassen, sowie die Wände abgetragen und mit 4cm Sanierputz verarbeitet. Der Boden ist allerdings geblieben. Dazu wurde ein Lüftungsschacht eingebaut. Im Winter führe ich eine Stosslüftung durch (jeweils morgens und abends). Ich habe dann ca. eine Luftfeuchtigkeit von 75%, nach Regenfall auch mal 80 bis 83%. Dies führt dazu, dass sich an den Übergängen von Wand zu Decke an einigen Stellen leichter Schimmel und an dem Lüftungsschacht Wasser bildet. Ab und an, besonders in den Sommermonaten tritt, ich vermute nach Anstieg des Grundwassers, am am Übergang von Wand zu Boden Druckwasser aus. Dies führt dann zu einer ca. 5m² gr0ßen Wasserpfütze.

Meine Frage: Habt ihr einen Ansatz zur besseren Belüftung bzw. Reduzierung der Luftfeuchtigkeit? Ich würde auch gerne den Boden belegen. Macht hier Abdichtungsplane, Split und Bodenklinker Sinn oder könnte man einfach Estrich legen? Könnte ich den Schimmel vermeiden, wenn ich einen "Wärmetauscher" o.ä. einsetze, der für eine konstante Belüftung sorgt? Das Loch dazu hätte ich ja bereits durch den Lüftungsschacht.

Der zweite Raum, ein Gewölbekeller hat zwei Luftschächte. Es bildet sich kein Schimmel, die Luftfeuchtigkeit ist immer rund um 70%. Ein Wand ist nass, ich habe aber in anderen Beiträgen gelesen, dass das wohl nicht weiter schlimm ist. Meine Frage hierzu wäre, ob ich hier auch einen anderen Boden (z.B. Estrich) legen könnte oder ob empfohlen wird mit losem Kellerklinker mit Abdichtung zu arbeiten.

Über Eure Antworten freue ich mich sehr.

Herzlichen Dank vorab,
Felix

PS: siehe auch Bilder
 
geplante Nutzung

Hallo,
die erste Frage wäre wofür der Keller zukünftig genutzt werden soll.

Die Lüftungsschächte (ständig offen?) sind ungünstig. Diese führen zu einer unkonntrollierten Lüftung. Gelüftet sollte nur werden, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit außen kleiner ist als die absolute Luftfeuchtigkeit innen.

Welchen Aufwand(Kosten) man betreibt, um weitere Maßnahmen zu ergreifen hängt von der Nutzung ab.
Es gibt z.B. per Feuchtesensoren gesteuerte Lüfter oder man stellt sich eine Luftwärmepumpe in den Keller zur Warmwassergewinnung und trocknet gleichzeitig die Luft im Keller

Drückendes Grundwasser kann man über einen Sammelschacht und einer Tachpumpe recht günstig ableiten. Auf dem zweiten Bild sieht es so aus als ob so ein Schacht schon vorhanden ist?
Bei höherwertig angestrebter Nutzung muss sich Gedanken über die Versiegelung gemacht werden. Da verweise ich aber lieber auf die Profis hier im Forum.

Meine perönliche Meinung zu solchen alten Kellern: Die waren nie dafür gebaut so trocken zu seien wie heutige moderne Keller mit Wannen. Man sollte nicht krampfahft versuchen solche alten Substanzen auf heutige Standards hiefen zu wollen. Sondern sich in der Nutzung entsprechen anpassen.

Gruß
Sebastian
 
Antwort

Hallo Sebastian,
vielen Dank für die rasend schnelle Antwort. Tatsächlich möchten wir den Keller gar nicht nutzen, sondern er dient eigentlich nur zum Zweck des Werteerhalts. Wenn etwas gelagert wird, dann vielleicht alte Holzgartenmöbel oder z.B. Heizkörper. Wichtig wäre uns aber, dass wir den Boden "sauber" betreten können. Aktuell ist es einfach sehr staubig.

im zweiten Raum ist kein Schacht vorhanden, es handelt sich dabei nur um eine Art Abtropfauffang (Keller wurde wahrscheinlich früher dafür genutzt Schweine oder Kühe ausbluten zu lassen.

Also Empfehlung wäre die Lüftungen zu schließen und nur abends und morgens Stoßlüftung durchzuführen?
Über eine Luftwärmepumpe werde ich mich informieren.

Vielen Dank,
Felix
 
Mein Keller

Mein Haus ist auch Teilunterkellert und ich habe im Grunde die gleiche Situation (aber kein Schimmel, außer an den toten Spinnen).
Es sind noch alte Fenster drin und der Boden besteht aus einer Estrichschicht. Der Fußboden wurde vermutlich vom Vorbesitzer eingebaut. Ich glaube nicht das dieser Orginal ist. Ich habe drückendes Grundwasser und je nach Witterung steht schon mal 1cm Wasser im Keller. Die Luftfeuchtigkeit steigt dann auch schon mal auf 90%.
Auf der anderen Seite trockent der Keller auch wieder recht schnell ab. Bei den letzten kalten und trockenen Wintertagen oder im Sommer war der Keller Fortztrocken.
Wir wollen den Keller auch nicht weiter Nutzuen, außer vielleicht als Lager für Gemüse und Obst. (Dafür sind diese alten Keller Ideal)

Bisher hatte ich übergangsweise, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch wurde einen Entfeuchter reingestellt. Wenn flüssiges Wasser im Keller stand, einmal mit dem Nasssauger drüber.
Zukünftig Plane ich eine kontrollierte Lüftung. Die Varianten die es zu kaufen gibt sind mir zu teuer. Es wird eine Bastellösung mit normalen Lüftern, die dann per Mikrokontroller (Arduino) und entsprechenden Sensoren gesteuert werden.
Für das drückende Wasser im Frühling und Hebst kommt eine Ablaufrinne und eine Sammelgrube mit Tauchpumpe in den Keller. Vorerst sind aber andere Baustellen am Haus wichtiger.

Je nach dem wie nass/feucht euer Keller ist, würde ich kein Holz (Möbel, Regale) im Keller lagern. Die Gefahr von holzzerstördenden Pilzen ist einfach zu groß.

Die Variante mit der Wärmepumpe hatte damals ein Sachverständiger vorgeschlagen.

Gruß
Sebastian
 
Antwort

das klingt ja wirklich fast deckungsgleich zu unserem Keller ;-)

"Zukünftig Plane ich eine kontrollierte Lüftung. Die Varianten die es zu kaufen gibt sind mir zu teuer."
>> Welche Lüftungssysteme sind das denn z.B.? Aktuell haben wir keine offenen Baustellen, daher würden mich auch die teuren Varianten interessieren.

Je nach dem wie nass/feucht euer Keller ist, würde ich kein Holz (Möbel, Regale) im Keller lagern. Die Gefahr von holzzerstördenden Pilzen ist einfach zu groß.
>> Danke für den Hinweis

Die Variante mit der Wärmepumpe hatte damals ein Sachverständiger vorgeschlagen.
>> Wärmepumpe = Lüftungssystem?
 
Beispiele

Hallo,
zu den Lüftungssystemen habe ich jetzt kein konkretes Produkt parat. Ich hatte damals mich einfach mal im Internet umgeschaut. Googel mal "Kellerlüftung Taupunkt", da gibt es einige Beispiele. Aber die Preise bewegen sich bei über 300 - 700€. Das ist mir für meinen Keller einfach zu teuer.

Zum Thema Wärmepumpe:
Diese funktiert im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur andersherum. Der Umgebung wird Wärme entzogen um das Haus zu Heizen oder Wasser zu erwämen. Stellt man sich jetzt eine Luftwärmepumpe in den Keller, wird diesem Wärme entzogen. An den Kühlrippen den Wärmepumpe Kondensiert Wasser aus der feuchten Kellerluft. Somit sinkt die Luftfeuchte im Keller. Luftentfeuchter die es zu Kaufen gibt funktionieren nach dem gleichen Prinziep. Nur die erzeugte Wärme geht ungenutzt verloren.
Die Investition macht aber sicher nur Sinn, wenn sowieso das Heizungs-/Warmwassersystem erneuert werden muss.
Auf die schnelle habe ich hier mal ein Beispiel gefunden: http://www.heizen3.de/produkte/waermepumpen/luft-wasser-wp.html (auf der Seite weiter unten: "Entfeuchten im Umluftbetrieb")

Gruß
Sebastian
 
Fußboden

Was mir zum Fußboden noch eingefallen ist. Möglicherweise reicht es auch aus, einfach nur Gehwegplatten zu verlegen. Kommt aber auf die zur Verfügung stehende Aufbauhöhe an (Türen?)

Gruß
Sebastian
 
Kellerboden

Erstmal möchte ich mich ganz herzlich für die vielen Antworten bedanken!! Ein großartiges Forum.
Wärmepumpe finde ich auch gut, macht aber bei mir bautechnisch keinen Sinn, weil unsere Therme im OG steht.

Gehwegplatten finde ich als Lösung durchaus okay. Mit Türen gibt es kein Problem, die Durchgangstür zum Gewölbekeller würde ich eh entfernen.

Welche Abdichtung empfielt Ihr denn für den Boden? Folie + Split?
 
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