Wand bröckelt und platzt ab, was tun?

Diskutiere Wand bröckelt und platzt ab, was tun? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, in unserem alten Pfarrhaus wollen wir einen Raum renovieren. Eigentlich ist die Wand noch solide, aber teilweise platzt die Farbe ab...
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HolgervK

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wand-br-ckelt-platzt-i24812_2018814115344.jpegHallo, in unserem alten Pfarrhaus wollen wir einen Raum renovieren. Eigentlich ist die Wand noch solide, aber teilweise platzt die Farbe ab, teilweise bröckelt der Putz, aber nur stellenweise. Ich weiß jetzt nicht wie radikal ich bei der Erneuerung vorgehen soll.

Vom Gefühl her würde ich die losen Stellen abklopfen und alles was locker ist entfernen, und dann die ganze Wand mit einer dünnen Schicht Putz (Goldband) überziehen und dabei die Unebenheiten ausgleichen.

Oder ist das schlecht weil ich da wieder eine weitere Schicht anbringe?

Oder soll ich aufgrund der vielen kleinen Stellen auf Rigipsplatten übergehen? Es ist eine Innenwand und nicht feucht, dürfte auch nicht schaden oder?
 
Bessere einfach die Fehlstellen aus.

Wenn ein bisschen angezogen hat mit Bret oder Bürste mit dem Bestandsputz verreiben/verwischen.

Das fällt nicht aufdringlich auf, und ein bisschen Geschichte ist trotzdem erhalten.
Und wenn du in Zukunft mal was stemmen musst, fällt es dir auch leichter.

Bei einem alten Haus darf man ruhig das Alter ein bisschen ablesen können, sonst kannst du die Bude auch übern Haufen schieben und neu bauen ;-)

Rigips find ich persönlich nicht so toll...
 
Wie genau?

Macht Sinn, was du schreibst bezüglich Alter des Hauses und Aussehen der Wand. Wie genau meinst du das mit dem verreiben mit dem Bestandsputz? Also die lockeren Stellen abschlagen, danach Putz (Goldband richtig?) auftragen, den leicht anziehen lassen und dann verreiben?
 
meine Vorgehensweise:

ich hätte die lockeren Stellen abgeschlagen, gesäubert, evtl. ein bisschen vorgenässt.
Dann die Löcher mit neuem Putz aufgefüllt, ein bisschen warten bis der Putz nicht mehr ganz so weich ist, und dann mit einem Brett drüberreiben, sodass der Putz genau in einer Fläche mit dem Bestand ist.
Falls nötig, kann man auch mit einem nassen Malerquast dann noch drüberfahren (ohne Druck), so hast du dann keine Kanten zwischen altem und neuem Putz.

Was das Material anbelangt, ich verwende immer Kalkputz, weil ich Kalk und Sand meist daheim habe, der leicht zu verarbeiten ist, und verhältnismäßig flexibel bleibt. Außerdem weißle ich immer mit Kalk (da ist Kalkputz einfach am besten)

Kalkputz kannst du aber auch im Sack kaufen. Was Goldband anbelangt: Das ist ein Gipsputz, oder? Wird wahrscheinlich auch gehen (keine Garantie, da keine Erfahrung damit). Ich weiß nur, dass Gips für Kalkanstriche nicht geeignet ist, daher verwende ich den nie.
 
Also

danke erstmal. Letzte Frage noch: Verstehe das mit Kalkputz, ist wahrscheinlich auch am stimmigsten bei so einem Haus. Wenn ich dann Kalkfarbe verwende, kann ich die auch wie jede andere Farbe auch einfärben um einen bestimmten Farbton zu treffen? Ich will gerne die alte Farbe reproduzieren.

Alternativ: Wäre Gipsputz (Goldband) mit einer herkömmlichen Wandfarbe (Dispersionsbasis) in irgendeiner Form nachteilig in so einem älteren Gemäuer?
 
Bedingt

Bei der Kalkfarbe (ohne Zusätze) musst du ein wenig aufpassen: Die hält nicht, wenn der Untergrund z.B. Dispersionsfarbe ist.
Wenn du mit der Hand an der Wand entlang streichst, und die Wand färbt ein wenig ab, hast du schonmal gute Chancen dass es sich um einen Kalkanstrich handelt.
Die selbst gemischte Farbe (Sumpfkalk mit Wasser) kannst du auch nicht ganz so stark einfärben, und am besten nur mit kalkechten Pigmenten (hat normalerweise jeder Maler, oder schaust bei Keimfarben).

Wenn du (wie ich vermute) eher ein Laie auf dem Gebiet bist, kannst du entweder einen Bekannten fragen, der sich damit besser auskennt (vor allem ältere Leute 50+ wissen da
normalerweise Bescheid), oder du schaust mal bei einem Anbieter wie "Kreidezeit". Ich habe damit noch nie gearbeitet, aber hier im Forum kommt der Name oft vor, und eigentlich
wird immer positiv darüber gesprochen. Ich glaube da wird das für den Laien ganz gut aufbereitet.

Und im Zweifelfall erstmal Probefläche anlegen, evtl. vornässen (Anstrich soll ca. 10 Minuten brauchen bis er trocken ist). Weitere Infos zu Kalkanstrich findest du hier im Forum normalerweise auch (vmtl. eher zu viel Info)

Zu deiner Alternative mit Gipsputz und Dispersionsfarbe: Das ist wohl eher eine Philosophiefrage!
Ich persönlich mach das nicht, weil wenn einmal Dispersionsfarbe drauf ist, kann man kaum mehr was anderes verwenden, und ich mag auch nicht dass auf der Mauer ein Überzug aus Kunststoffen liegt.
Außerdem hat Kalk m.M.n. ein paar Vorteile (vergilbt nicht, schönere Farben, schmutzt nicht so leicht an, schimmelresistenter etc.)

Das war jetzt vl. ein bisschen verwirrend, zusammenfassend würde ich dir raten:
* Frag mal ältere Bekannte, ob es sich um Kalkanstrich handelt.
* Beschäftige dich entweder mit Kalkanstrichen, oder schau auf die Homepage von Kreidezeit
* Wenn du doch Dispersionsfarbe verwendest, wird das Haus deswegen auch nicht zusammenbrechen (jedenfalls nicht deshalb ;-))
 
Danke

für die ausführlichen Tipps! Ich werde mich mal mit Kreidezeit beschäftigen...

Viele Grüße
 
Alles klar!

Wenn du dann schon ein Kalkprofi bist, kannst du dir das Zeug auch selbst anmischen, ist dann wohl dramatisch billiger --> bis dahin viel Spaß beim werkeln
 
Ja

ich denke, die Mischung kriegt man schon hin, man kann ja die Sumpfkalkfarbe und die Pigmente separat bestellen. Mit ein bisschen testen sollte man schon den Farbton treffen
 
Was ist ...

... mit der Decke? Wie verhindere ich da das Abplatzen der Farbe? Vorher grundieren oder statt Rolle mit Quast streichen? Oder mit Rollputz drüber und damit festigen?
 
ähnlich Wand

Erstmal prüfen dass der Untergrund hält, ansonsten ausbessern.

Wenn dort recht viel Rauch war, schadet es nicht den Ruß ein wenig abzuwaschen.

Mit Kreidezeit-Produkten habe ich noch nicht gearbeitet, vielleicht kann man die auch rollen.

Die normale Kalkfarbe muss man streichen, ich denke ist grundsätzlich auch bei den Kreidezeit-Farben besser. Ist bei der Decke ein wenig schwieriger, aber mit ein bisschen Übung geht das dann schon.

Wichtig ist: Nur 1-2 cm in die Farbe eintauchen, sonst läuft die Farbe über die Borsten auf den Boden.
Wenn man nur wenig eintaucht, geht das sehr gut, die erste halbe Stunde wirst evtl. noch fluchen ;-)
 
Thema: Wand bröckelt und platzt ab, was tun?

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