Sanierungskosten

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Naniol

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sanierungskosten-zustand-hauses-i25015_20181020193446.jpegGuten Abend
Wir sind eine vierköpfige Familie und haben letzte Woche unser Traumhaus gefunden.
Das Haus stammt aus dem Jahre 1833 . Als wir es besichtigten waren wir fasziniert es wieder aufzubauen.
Das Haus befindet sich in einem absolut desolaten Zustand es wird im Moment von Stützpfeilern innen und außen aufrecht gehalten.
Wir reden hier also von einer Entkernung und einer anschließenden Komplettsanierung mit allen Gewerken wie ElektroinstallationenHeizung, Dämmung, Sanitär .... ..
Wir haben ein Buget welches bei maximal 400000€ liegt. Ist dies bei ca. 250 qm inklusive Dachboden zu bewerkstelligen
Das Gutachten betitelte den Wert des Hauses auf 0€
Wir würden das gerne machen aber möchten in jedem Fall einen wirtschaftlichen Ruin vermeiden. Gibt es Alternativen des Rück und Wiederaufbaus oder ein Naturgetreuer Neubau“?
Über Erfahrungswerte und Einschätzungen würden wir uns freuen.
Das Bild zeigt in etwa den Zustand des Hauses.
 
Eine Lebensaufgabe

ich habe erst eine Renovierung eines Hauses aus den 1930er Jahren hinter mir. Es ist kein Fachwerkhaus sondern ein normales Siedlungshaus mit einer Wohnfläche von 170qm. Es war bewohnbar jnd doch entschieden wir uns für eine komplette Sanierung. Es wurde die komplette Elektrik mit Netzwerk und TV erneuert, die komplette Heizung mit Heizkörpern und Leitungen, alle Fenster und alle Türen. Danach kamen die Bäder dran, das obere Geschoss inklusive des Dachbodens wurden gedämmt und mit Trockenbau verkleidet. Mit viel Eigenleistung konnten wir die Sanierungskosten bei 200 000€ belassen.

Was ich damit sagen will: 400 000€ sind für ihr Projekt und den derzeitigen Kosten nicht all zuviel. Bei einer derartigen Sanierung würde ich eher von mindestens 2000€/qm rechnen. Allerdings hängt es auch von Ihrer Wohngegend und Ihren handwerklichen Fähigkeiten ab.

Des Weiteren gebe ich Ihnen zu bedenken, dass eine solche Sanierung sich häufig über viele Jahre hinweg zieht in denen sie nur noch sehr wenig bis gar keine Zeit mehr für ihre Familie haben werden.

Meine Fazit: Sind sie von Beruf aus nicht vom Fach, was ich aus ihrer Frage entnehmen würde, dann Finger weg bevor aus dem Traum ein Alptraum wird.
 
Die viele Zeit...

Ich stehe gerade kurz vor dem Abschluss eines solchen Projekts und kann mich da nur anschließen.
Man investiert über Jahre sehr viel Zeit. Gerade wenn man Kinder hat ist das nicht schön. Ich würde es nicht mehr tun im Nachhinein.
 
Realistische Sanierungskosten

Wenn der Wert der Immobilie bei 0,00 liegt, ist es i.d.R. abrissreif. Die Instandsetzung eines solchen Objektes kommt deutlich teurer bis sehr viel teurer als der Neubau eines vergleichbar großen Gebäudes. Bei Gebäuden mit schlechter Bausubstanz können die Sanierungskosten inkl. der Baunebenkosten (Honorare, Gebühren, Finanzierungskostenetc.) i. M. bei ca. € 3.500/m2 NNF (Nettonutzfläche) liegen. Das wären bei Ihnen dann € 875.000 ohne Puffer für wirklich unvorhergesehenes. Mit € 400.000 werden Sie keinesfalls auskommen. Da wird auch kein schönrechnen helfen.
 
Idealismus contra Realität

Ihre Wunschvorstellung in allen Ehren, aber die Antworten meiner Vorredner geben eine klare und deutliche Antwort.
Auch aus meiner Sicht, ist hier der Abriss und ein entsprechend ähnlicher Neuaufbau sicherlich der sinnvollere Weg des machbaren.
Suchen sie sich einen guten Architekten für Fachwerkbauten, wenn sie gern diesen Wunsch ihrer Wohnqualität weiter folgen wollen.
Gern sind auch wir ihnen behilflich, diese Idee weiter mit unterstützend zu organisieren.

In welcher gegend sind sie zu hause?

FG in den herrlich herbstlichen Sonntag
Udo Mühle
 
Mooment! Nicht gleich abreißen!

Hallo! :)

Nicht dass ich meinen Vorrednern grundsätzlich widersprechen möchte... aber wir wissen ja noch garnicht, mit was für einer Bausubstanz wir es wirklich zu tun haben.
Zugegeben, die eine Stelle auf dem Bild sieht so aus, als hätten mehrere Gewerke ordentlich Pfusch betrieben.

Es gibt natürlich echte Bruchbuden auf dem Markt, von denen man die Finger lassen sollte. Es gibt aber auch Fachwerkhäuser, deren Zustand von Laien als absolut desolat beschrieben wird und die laut Gutachten nix wert sind... aber eine intakte und originale Bausubstanz haben!

Bei einer Fachwerksanierung kann man übrigens auch viel Geld einsparen, wenn man vorausschauend und geduldig plant und baut, z.B. auch gebrauchtes, günstiges Material verbaut. Nach meiner Erfahrung entstehen die meisten Mehrkosten durch schlechte Planung, somit auch Änderungen während der Bauphase und natürlich durch Zeitdruck. Man kann übrigens auch nur halb soviele Steckdosen installieren, oder anstatt einem Lehm-Edelputz nur einen Unterputz anstreichen etc.

Zu dem, was Holger geschrieben hat, möchte ich noch hinzufügen: in einem Fachwerkhaus zu wohnen ist schon ein gewisser "Lifestyle", und die Fachwerksanierung ist es eben meistens auch. Jeder von uns kennt wahrscheinlich Paare und Familien, die an einer Sanierung kaputt gegangen sind!? Aber jeder kennt doch wohl auch solche, die an einer Sanierung stark gewachsen und umso glücklicher geworden sind!? Ich finde, es ist eine Sache der Einstellung, wie man an so ein Projekt herangeht.

Übrigens habe ich schon mehrere Bauherren kennengelernt, die zwar nicht "vom Fach" sind, denen ich aber mein Fachwerkhaus eher anvertrauen würde als dem ein oder anderen selbsternannten Fachmann.

Trotz der zweifelnden Fragestellung lese ich am Ende "Wir würden das gerne machen". Ich meine, wenn das Bauchgefühl sagt: "das ist unser Haus!" ... dann lässt sich das schon irgendwie machen.

Holt Euch doch erstmal einen kompetenten, erfahrenen Fachmann für Fachwerkhäuser ins Haus und kuckt, was wirklich zu tun ist. Vielleicht hält sich der Aufwand ja doch im Rahmen Eures Budgets.

Vieleicht klappt's ja doch mit dem Traumhaus :)

Viele Grüße

Lehmbauer Marc
 
Aus eigener Erfahrung:

Unser Haus hatte laut Gutachten einen Restwert (Gebäude) von 16 tsd € (ein-sechs, ohne NULL).
Wir haben über einen Zeitraum von vier Jahren seehr viel Eigenleistung = Zeit und ca. 160.000 € investiert. Mit zwei Kindern.
Wir haben während der ganzen Zeit Mietfrei wohnen können.
Es gab immer wieder Momente, in denen ich die Zündschnur gesucht habe, um die "Bude" zu sprengen.

Heute, wir wohnen seit ca. fünf Jahren in dem Haus, würde ich es wieder tun!
Die Wohnqualität steht einem Neubau in nichts nach, im Gegenteil, in vielen Bereichen wohnen wir denke ich besser als im aktuellen Standard.
Die Sanierungskosten von 160tsd€ bei ~150m" WFl ergeben ca. 1100€/m², Eigenleistung nicht eingerechnet.

Für unseren Fall kann ich sagen, dass wir für den Preis mit einem Neubau kein vergleichbares Ergebnis bekommen hätten.

Überlegt es Euch gut, aber es kann durchaus klappen!

Viele Grüße
 
Traumhaus oder Haus?

Diese Frage stellt sich.
Du hast geschrieben ihr habt euer Traumhaus gefunden, dann würde ich, wenn ihr noch ;-) keine Erfahrung mit alten Häusern habt, mir einen Archtekten suchen, der auf Instandsetzung bzw Restauriung und nicht auf Abriss spezialisiert ist, und hinzuziehen.
Der kann euch sagen ob es möglich und sinnvoll ist was ihr wollt und welche Zeitschiene einzuplanen ist.
Außerdem kennt er auch die Fachleute im Umkreis die euch helfen können.
Solch ein erste Beratung kostet so ca 300€ und die sind es allemal wert.
Ich kenne jetzt nicht deine handwerklichen Fähigkeiten, doch zur Zeit ich helfe bei einem Nachbarn, der ein altes Haus wieder herrichten und auch der Hausherr, Bäcker von Beruf, ist gut aktiv mit dem Brechhammer. (keine Klassifizierung soll das sein).

Viele Erfolg

Klaus
 
ansehen

Das sehe ich wie Herr Marc Kinzel,

erst einmal das Ganze genau ansehen. Aufgrund eines Bildes ist kaum ein Urteil zu fällen. Wenn man hinter die Kulissen schauen kann und auch hier und dort einmal ein Bauteil öffnen darf kann man schon sagen welcher Kandidat da vor einem steht.
Es gibt Häuser, die erscheinen von außen rissfrei und intakt, doch kaum ist der Putz entfernt entblößt sich das Desaster. Fachwerk ist nicht einfach zu beurteilen.
400.000€ + Eigenleistung ist eine Menge Geld, Kraft und Zeit. Man muss zuvor wissen, worauf man sich (Partner & Kinder) einlässt.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Thema: Sanierungskosten
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