Unterkonstruktion für Dielenboden auf 60-jähriger Beton-Kellerdecke

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MaDaMu

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beton-dielenboden-dampfbremse-i25251_2019130171533.jpegHallo Gemeinde,

ich möchte auf die 60 Jahre alte Stahlbetondecke zwischen unbeheiztem aber trockenem Keller und EG einen neuen Eiche-Dielenboden bauen. Dafür plane ich 6x10er KVH mit Jasmin Dämmschüttung als Hohlraum- aber auch Wärmedämmschüttung.

Die Gesamtfläche besteht aus 2 durch eine große Doppelflügel-Holztür mit Glaseinsätzen getrennten Räumen, von denen der Kleinere einen direkten Ausgang auf die ebenerdige Terasse hat. Unter dieser Kunststofftür ragen mehrere Bewehrungseisen in den Raum.

Ich wüsste gern von euch:

a) Sind 20mm Dielen ausreichend dick? Ich habe hier schon öfter stärkere empfohlen gesehen. Im www finden sich jedoch kur 20er oder weniger.

b) Muss zwischen Beton und Dämmschüttung bzw. KVH eine Dampfsperre oder nicht. Der Hersteller der Schüttung sagt „Nein“, wegen des Alters. Der Fachhandel sagt „Ja“, wegen des Übergangs „Warm - Kalt“. Jemand Drittes sagt, es gehöre eine Dampfbremse zwischen Diele und KVH, da die Luftfeuchtigkeit von oben her eindringt und nicht von unten. Ha wie denn nu?

c) Wie ist der Raum mit dem Terassenausgang zu behandeln? Muss da eine Dampfsperre drunte oder eine Dampfbremse drauf oder nur etwas vor den Terassentürsockel (Beton)?

Gerade die Punkte bzgl. Dampfbremse/-sperre sind extrem verwirrend.

Ich wäre für fachlichen Rat äußerst dankbar.
 
Verständnisproblem

Ist es möglich, dass sie ihre Gedanken zu dem Vorschlag weiter ausführen? Mir wird nicht klar, was sie mir damit sagen wollen.

Sofern das als alternativer Aufbau der Unterkonstruktion gemeint ist, so danke ich für den Hinweis.

Aus Budgetgründen kommt jedoch keine andere als die beschriebene Konstruktion in Frage. Solche und andere Alternativen habe ich inzwischen erwogen und kostenmäßig verglichen.
 
Dielenboden

also ich würde keine Dampfsperre verbauen, wenn der Keller trocken ist. Wie hoch ist denn die LF bei welcher Temperatur? Was allerdings diese Frage mit dem Alter ( von wem ?) zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Der Aufbau ist diffusionsoffen und kapillarfähig. Die Stärke der Dielen hängt vom Achsabstand der UK ab. Bei 20-iger Dielung würde ich auf 40cm gehen, aber darüber sollte der Dielenhersteller genauer Auskunft geben können. Bezüglich der Bewehrungseisen wäre ein Foto hilfreich, ich kann mir unter "ragen in den Raum" nichts vorstellen. Wie sollen die neuen Zimmer genutzt werden?
 
aufbau-doppelfluegeltuer-diffusionsfaehig-i25251_2019130172948.pngZur Nutzung

Ich habe meinem Initialbeitrag ein Foto hinzugefügt.

Die Antwort nach der temperaturbezogen Luftfeuchtigkeit muss ich aus Mangel an geeigneten Messmitteln schuldig bleiben.

Der Wintergarten ist ein Durchgang vom WZ in den Garten. Dort sollen nur ein paar Möbel stehen. Es werden aber oft Menschen durchlaufen. Der große Raum ist Wohn- und Esszimmer ebenfalls mit einer großen Doppelflügeltür.

Die Frage nach der Dampfsperre hat insofern was mit dem Alter zu tun, als man sagt, dass eine Betondecke (oder wars der Betonestrich) nach 10 Jahren soweit ausgetrocknet ist, dass eine Sperrfolie nicht mehr zwingend notwendig ist. Das habe ich die Tage irgendwo gelesen. Ich finds nur nimmer.

Klar ist der Aufbau offen und diffusionsfähig. Aber will man Diffusion in dem Fall zulassen? Soll Feuchtigkeit in die Holzspäne bzw. In das KVH? Wenn es nach dem U-Wert-Rechner geht, ist dieser Aufbau safe, sowohl mit als auch ohne Dämmfils unter dem KVH.
 
Bewehrungseisen

deren Funktion erschließt sich für mich nicht. Wahrscheinlich sind es die Enden der Eisen, die im Terassenbeton eingelassen sind. M.E. könnten die weggeflext werden. Sollten sie auch besser, weil es Kältebrücken sind und dann dort tatsächlich Kondensat auftreten könnte. Ein Randdämmstreifen gegen die Schwelle sollte zur thermischen Entkopplung reichen.Die Diffusion an sich ist nicht das Problem, solange der Taupunkt nicht unterschritten wird. Daher die Frage nach der Temperatur im Keller. Selbst wenn es zu Taufeuchte kommen sollte, wird die zwischen Beton und Schüttung auftreten und kapillar wieder abgeführt. Der Lehm wirkt ausgleichend und es sollte sich eine Ausgleichsfeuchte einstellen. Es ist auch möglich, eine Abdichtung auf den Beton zu bringen, z.b. Schweißbahn oder Katja Sprint o.ä. Den Dämmfilz würde ich weglassen, die UK sollte nicht schwingen. Ist der Boden jetzt so eben, dass die UK problemlos ins Wasser gelegt werden kann?
 
Zu den Bewehrungseisen

kann ich auch nur mutmaßen, da ich die Immobilie vor 3 Monaten erst erworben habe und über die in der Vergangenheit vorgenommenen Baumaßnahmen nicht im Bilde bin. Vor der Terassentür ist eine betonierte Schwelle mit Fliesenbelag. Hinter der Schwelle geht es tiefer weiter mit Platten auf Kiesbett. Möglicherweise soll sie Bewehrung die Bewegungsenergie der Tür ableiten - insbesondere solche, die beim Zumachen entsteht.

Wie man dem Bild entnehmen kann. Ist der Bereich, in dem die Eisen unter der Tür durchkommen, nicht sehr übersichtlich. Da sind eingemörtelte Steine, Steinstücke, Hölzchen, aber auch Montageschaum vom letzten Tür-Einbau.
Soll ich die Steine und den Schaum bis an die Betonschwelle entfernen? Denn so kann ich da keinen Randdämmstreifen montieren. Ich habe nur Bedenken hinsichtlich der Stützfunktion dieser Elemente. Sie sollen die sehr schwere Tür unterstützen - vor allem gegen Menschen, die auf den Rahmen treten oder sich draufstellen.

Ich habe mir von einem Nachbarn ein TESTO Messgerät geliehen. Das zeigt monentan in diesem Raum an dieser Wand um die Tür herum Temperaturen zwischen 1 und -1 Grad an.

Im Keller darunter beträgt die Wand- und Deckentemperatur an dieser Seite zwischen 1 und 4 Grad. Was sagt uns das hinsichtlich des Taupunktes?

Lehm ist im Übrigen nicht vorhanden, sodass darüber kein Ausgleich stattfinden kann.

Der Beton ist nicht gerade. Es gibt Gefälle, sodass mit Ausgleichshölzchen gearbeitet werden muss. Die Dämmfilzstreifen werden immer erwähnt, wenn es um die Lagerung der UK geht, um der Trittschallübertragung vorzubeugen. Diesbezüglich hatte ich dieselben Bedenken hinsichtlich der Schwingung. Lässt man derlei Entkoppler aber weg und legt die Balken auf Ausgleichshölzchen, produziert man damit dann nicht punktuelle Schallbrücken? Das ist doch auch nicht im Sinne des Erfinders. Wie macht man es richtig?
 
Bodenaufbau

Schalldämmung wird hier kaum eine Rolle spielen, da sich darunter der Keller befindet.

Der Deckenbeton ist sicher trocken- von daher ist eine Dampfbremse verzichtbar.
Lehm ist in der Jasmin-Dämmung enthalten, die auf jeden Fall kapillar und feuchteausgleichend ist.

Bei 20 mm Eichedielen ist problemlos ein Achsabstand der Unterkonstruktion von 50 cm möglich.
Du kannst auch 50/100 mm KVH verwenden und darunter Klötze zum Höhenausgleich.
Diese können zB in ein dünnens Zement- oder Schnellzementmörtelbett zum Höhenausgleich gelegt werden.
Alternativ Furnierstreifen, alte Bodenbeläge, Kork, Gummigranulat etc zum Ausgleich verwenden.

Dämmung leicht überhöht einbringen, um engen Kontakt zu den Dielen zu bekommen, um Trommeleffekte durch Hohlräume zu vermeiden.
 
Anschluss Terassentür

Herr Teich, welche Maßnahmen mit welchen Mitteln empfehlen Sie bzgl. der Terassentür? Muss dort mit Problemen wegen möglicher Undichtigkeiten gerechnet werden? Wie sollte der Aufbau an dieser Stelle aussehen? Genügt ein 1 cm Randdämmstreifen? Aus welchem Material muss er sein? Wie hoch muss er sein? Wie soll er eingebaut werden?
 
Terrassentüransvhluß

Zum Einen muß die Abdichtung gegen Regenwasser von außen gewährleistet sein,
dann gegen Feuchtigkeit von unten und gegen Feuchtigkeit/Kondensat von innen.
Dazu noch alle Fugen ausdämmen

Randdämmstreifen sorgen nur für Schalldämmung, die hier unnötig ist- also auch der Randdämmstreifen.
Zudem wird es Wärmebrücken zur Außenflächen geben

So etwas muß genau geplant werden, wozu viel mehr Infos benötigt werden und was im Rahmen eines Forums kaum detailliert zu leisten ist.

Am besten sich Gedanken machen wie die verschiedenen oben erwähnten Feuchtebelastungen verhindert werden können, um Schäden von Tür und Boden auszuschließen.
 
Mitnichten

sorgen Randdämmstreifen nur für Schallschutz. Wie sie beim Estrichlegen verwendet werden, ca. 8cm hoch, sorgen sie auch für eine thermische Entkopplung des Fußbodenaufbaus gegen die Mauer bzw. Betonschwelle der Terassentür. Natürlich muss dazu erstmal eine ebene fläche unter der Tür geschaffen werden und der untere Aluwinkel des Türrahmens gegen Verbiegen gesichert bzw. unterfüttert werden. Also Ergänzung der 2 Distanzklötzchens. Der Schaum wird keine ausreichende Trittfestigkeit erzielen.
 
Holzfußboden-Entkoppelung

Entkoppelung durch Randdämmstreifen ist bei Holzdielenfußböden unnötig, da ohnehin eine Randfuge vorgesehen werden muß, die allein schon für die Entkoppelung sorgt.

Bei Estrichen ist die Situation natürlich anders- hier haben Randdämmstreifen eine Funktion und müssen verwendet werden.
 
Dampfbremse, Lagerhölzer mit Niveauausgleich?

Was genau ist ein "trockner" Keller? Darauf würde ich mich nicht verlassen, wenn Sie nicht bei den Pilzzüchtern organisiert sind. Dampfbremsen freilich sind an dieser Stelle überflüssig, eine Sperrbahn jedoch für mich selbstverständlich.

Ich würde den unebenen Beton sauber abziehen bei 85mm unter (künftiger) Dielenunterkante. Gefitas Sperrbahn PE 3/300 selbstverklebend, an den Wänden bis UK Dielung hochgezogen, darauf 2x 40 oder 4x20mm Holzweichfaserplatte mit Rohdichte 0,25, mit zwischenliegenden Lagerhölzern h = 75mm.

Darauf können Sie bedenkenlos einen 20mm starken Dielenboden legen. Sie erziehlen einen überdurchschnittlich soliden Boden dadurch, daß die Dielen vollflächig auf der Holzweichfaserplatte aufliegen.

Von derartigen Schüttungen halte ich nichts. Scheinbar hat zudem nicht einmal der Hersteller ein klares Bild von den Einbaubedingungen für sein Produkt.

Sparen sollten Sie am allerwenigsten am Unterbau eines Holzfußbodens. Machen Sie da was falsch, rächt sich das später überproportional. Wenn Sie dennoch das "Gekrümel" wollen : Gefitas drunter.

Grüße

Thomas

P.S. Die Abdichtung im Schwellenbereich innen wie aussen würde ich mir vorher ganz genau anschauen.
 
Thema: Unterkonstruktion für Dielenboden auf 60-jähriger Beton-Kellerdecke
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