Fußbodenaufbau Dachgeschoß

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samuel1

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Hallo zusammen,

da ich nun schon wochenlang am planen bin, gefühlt hier fast alle Beiträge gelesen habe, stelle ich zu meinem Bauprojekt doch mal eine konkrete Frage was ihr vom Aufbau haltet und welche Produkte ihr verwenden würdet.
Es handelt sich um ein Backsteinhaus von ca. 1910 in typischer Bauweise.

Der aktuelle Deckenaufbau:
- Holzbalkendecke, lichter Abstand ca. 85cm
- irgendein uralter, aufgrund jahrzehntelanger Holzbewegung gerissener Estrich
- darunter Einschubdecke mit dicken Holzbrettern Lehm/Strohgemisch
- darunter viel Luft und noch mal sowas wie ein Blindboden mit dicken Holzbrettern

Da der Estrich entfernt werden muss präferiere ich folgenden Aufbau:
- vorhandenen Luftraum mit Papier-Rieselschutz auslegen und füllen (Zellulose oder Perlite?) gegen Trommeleffekt und Mäuse
- Lehmschüttung möglichst einfach so belassen
- ggf. seitliche Anlattung zum Höhenausgleich und Verstärkung der Balken (z.B. 4x16cm), falls die Holzbalken zu uneben sind, das sehe ich aber erst wenn der Estrich weg ist
- 28mm Rauhspund aufschrauben
- z.B. Gutex NF System oder alternativ irgendwelche anderen 40mm Dämmung + 35mm Lattung um den Dielenboden vom Unterboden zu entkoppeln (im darunterliegenden Stockwerk laufen wir direkt auf dem Dielenboden auf den Holzbalken, das ist extrem laut)
- Dielenboden aufschrauben

Was denkt ihr zu dem Aufbau?
Welche konkreten Dämmstoffe würdet ihr nehmen? Dämmung wird eigentlich nicht benötigt, aber Tritt und Trommelschall sollten reduziert werden und vom Boden sollte möglichst wenig vom Schall in die Wände übergehen.
Welche Schrauben muss ich für den Rauhspund auf Holzbalken nehmen, ich habe irgendwo gelesen das die eine DIN erfüllen müssen um statisch aussteifend zu sein.
Wie müssen die seitlichen Anlattungen verschraubt werden, damit das wirklich aussteift?



Viele Grüße,
Häuslebauer
 
seitliche Anlaschungen

wo liegen denn die Deckenbalken auf der Traufseite auf ? Gibt es da eine Mauerlatte oder einen Ringbalken ? Sinnvoll ist es, die seitlichen Bohlen mit auf das Deckenbalkenauflager aufzulegen. Die Bohlen werden mit Teilgewindeschrauben, ich würde 6x120 nehmen, im Zickzack verschraubt. Es sollte versucht werden, die Bohlen über die gesamte Balkenlänge zu bekommen oder gibt es mittig zur Hausbreite längs einen Unterzug? Am Auflager kann auch eine Gewindestange durchgespindelt werden, wie sind denn die Balkenabmaße und die Spannweiten ?
 
@pope: Infos zu Deckenbalken und Unterzügen

@pope

Unterzüge gibt es ca. alle 3 Meter durch eine gemauerte Wand mit Fachwerkbalken. In der Mitte des Hauses (Treppenhaus und Flur bis zur Traufseite, ca. 2m breit) müssen wir uns das noch mal angucken wenn es frei liegt. Hier müsste sonst ggf. laut unserem Statiker noch ein Unterzug eingezogen werden.
Gesamtlänge der Deckenbalken ca. 900cm, Balkenquerschnitt war 16x20cm wenn ich mich richtig erinnere, Lichter Abstand der Balken ca. 80-85cm.
Die Deckenbalken sind mit den darunterliegenden Wandbalken in alter Zimmermannstechnik verbunden.
Die Auflagerausführung auf den Traufseiten kann ich aktuell noch nicht sagen, die sind noch nicht freigelegt.

Eventuell ist eine Anlaschung auch nicht notwendig, aktuell erscheint mir eher der Estrich verformt als die Balken unterschiedlich hoch. Aus Erfahrung aus anderen Bereichen im Haus scheinen die damals ziemlich fit mit Wasserwagen gewesen zu sein.
Das ist auch kein typischer Dachboden, es gibt ein 1m breites Treppenhaus, es wurden bereits zwei einzelne Räume eingebaut ohne Schrägen, die früher sogar mal gewerblich genutzt wurden.

VG
Samuel
 
Bodenaufbau DachgeschoßissenecEstrich

Die Balken müssen nicht verstärkt werden, sofern sie nicht geschädigt sind.

Wenn die Deckenhöhe nicht zu gering wird kann der gerissene Estrich bleiben
und darauf neu aufgebaut werden.

Höhenunterschiede ermitteln, Vertiefungen im Estrich mit gleichartigem Material auffüllen, dann quer zu den Balken zB 40/60 oder 60/60 mm KVH Latten in ca 35 cm Abstand auslegen, diese mit untergelegten Gummigranulatplatten genau nivellieren,
dazwischen Holzfaserdämmplatten verlegen und Dielen aufschrauben.

Alternativ Holzlatten jeweils parallel auf den Deckenbalken verlegen,
sonst wie oben und wegen größerer Spannweite dickere Dielen aufschrauben.

Alternativ gebundene Schüttung, ggf mit Rieselschutz, auf dem vorhandenen Estrich
nivellieren, dünne Holzfaserplatten auslegen, weiter wie oben.
 
Aufbauhöhe

den Estrich drin zu lassen hatte ich bisher gar nicht weiter überlegt. Kosten und Aufwand wären sicher besser.
Problematisch ist nur die Aufbauhöhe mit dem Treppenanschluß.
Die Treppe schließt direkt mit dem Estrich ab, hier würde in irgendeiner Form wohl eh eine Schräge notwendig um auf die neue Fußbodenhöhe zu kommen.
Die abgetrennten Räume haben vom Estrich ca. 5cm hohe Türschwellen.

Wegen Dielenausrichtung müsste die Lattung parallel zu den Balken verlaufen, sonst ist das unstimmig, z.B. beim Treppenanschluß.

Ich werde die guten Ideen mal durchdenken wie das klappen könnte.

danke und gruß,
samuel
 
Thema: Fußbodenaufbau Dachgeschoß
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