Obergeschoss Dachboden Deckenboden bei Hausbockbefall

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Rob3

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Hallo, wir haben in unserem Haus leider einen Hausbockbefall gehabt und zuletzt habe ich auch eine Larve noch gefunden. Wir haben alle Balken entfernt, neue Balken und nun möchte ich kein Rauspund mehr vernageln weil der Hausbock den Nadelholzgeruch liebt und wie ich befürchte erneut anzieht.

Ich möchte langfristig Dielen oder Massivholz Parkett oben verlegen. Ein nach oben offener Aufbau wäre ideal. Irgendetwas muss ich aber statisch mit den Balken vernageln und ich überlege zur Zeit OSB Platten aber die sind ziemlich dampfsperrend. Oder soll ich direkt in massiv dielen investieren und die auf die Balken schrauben? Eichendielen beispielsweise. Kostet viel Geld aber dann habe ich einen fertigen Boden. Akustik spielt keine große Rolle weil der Teil oben zu unserer Wohnung gehört und wir uns daran nciht stören.

Eine Minimaldämmung möchte ich auch in die Holzbalkendecke einziehen solange wir das Dach noch nicht komplett gedämmt und ausgebaut haben.

Ich habe auch schon nach Kernholz Rauspund gesucht oder Farbholz aber ich finde da keine Angebote weil dann wäre das eine Alternative zum dichten OSB und später dann Massivparkett oben drauf.

Viele Grüße

Rob
 
zu wenig Infos

Der Dachboden soll also gedämmt werden, die Frage ist nun wann? Wie ist der Zeitplan? Zu bedenken wäre, dass auch Dielen oder Massivholzparkett aus Holz sind, also für den Hausbock auch eine Leckerei. Ihr habt also den gesamten Dachstuhl neu gemacht? Da hat der Bock doch reichlich Futter, auch ohne Bodenbelag. Der Hausbock fliegt ab Frühjahr, als erste Maßnahme würde ich den Dachboden erstmal dicht machen, so wird der Neubefall minimiert. Ist denn eine statische Scheibe notwendig? Was ist jetzt als Boden aufgebracht gewesen? Wurden auch die Fußbodenbalken neu gemacht? Wie soll die Decke/ Fußboden mal abgesehen vom Belag aufgebaut werden? Wo hast Du die Larve gefunden. Die findet man nämlich eigentlich nicht, weil sie im Holz leben, bis sie ausfliegen.
 
Fußbodenaufbau-Dachdämmung

Wie Pope schon schrieb- mehr Infos bitte.
Es gibt auch ziemlich günstige, massive Eichedielen, die besser sind als OSB und Fertigparkett-
zudem wird Eiche kaum von Holzschädlingen befallen- schon gar nicht bei freiliegenden Fußböden.
Als Dämmung könnte Zellulose- Einblasdämmung sinnvoll sein, da die enthaltenen Salze für Insekten und Nager abschreckend wirken.

Du kannst mich anrufen, was einfacher zur Vorabklärung ist.
 
Raupe und Planung

Hallo und Danke schonmal für die Antworten. Hier noch die wichtigen fehlenden Informationen.

Das Bauernhaus ist 200 Jahre alt. Der obere Dachstuhl/Dachboden wurde vor etwa 120 Jahren erneuert, da die Feldbrandsteine des oberen Dachbodens andere sind.

Früher war der Aufbau unten Sauerkrautplatten mit Kalkputz, dann 20x12cm Rohholzbalken / nicht rund aber an vielen Stellen nur roh geschnitten/rinde sichtbar. Darauf dann Rauspund genagelt.

Die Larve habe ich gesucht und gefunden. Ich war letzten Herbst im Haus und habs laut nargen hören, dann habe ich mit dem Beil vorsichtig den Rauspund geöffnet, genau gehört wo das Geräusch her kam und siehe da, da war die Made mitten in ihrem Mehlgang. Rauspund war ziemlich begehrt so wie die Larven den vernichtet haben... wahnsinn. Die Balken kamen dann als nächstes/ oder erstes?! dran. Balken waren auch ziemlich abgefressen. Stellenweise dachte ich mir müssen die Raupen eine Art Intelligenz haben weil die immer so bei 50% Substanz aufgehört haben... Balken hatten bis auf 5 noch eine Tragfähigkeit, die in Ordnung war aber das konnte keiner so richtig abschätzen und ich wollte damit auch nicht leben, falls ein Klavier oben drauf kommt oder Freunde kommen möchte ich mich nicht in der Etage unten wiederfinden :)

Die Entscheidung oben alle Balken raus und neu zu legen war schwer aber richtig. Die Balken waren an wenigen Stellen ein bisschen mehr als 50% in den letzten 120 Jahren zerfressen. Rauspund war komplett hohl und durchbruchgefahr an allen Stellen. Wir haben alles rausgerissen. Jetzt liegen die schönen neuen Balken drinnen. Sind mit Maueranker verbunden, ca. jeder 4 Balken hat einen Maueranker von früher noch.

Ich denke schon dass eine Holzlage nochmal stabilität in das alte Haus bringt. Irgendetwas muss da rein und momentan überlege ich wirklich in Eiche zu investieren, das dann drauf lassen, ölen und das kann dann der Oberbelag für die nächsten 100 Jahre bleiben.

Der Dachboden wird im nächsten jahr gedämmt. Dieses Jahr erstmal die Decke wieder schließen und alles fertig machen was unter dem Dachboden liegt. Das Dach ist aber neu mit Winddichtbahn, alles dicht. Also keine Feuchtigkeit kommt mehr rein.

Erste Etage ist auch bereits bewohnt. Mit dem Dach das hat uns jetzt 1 Jahr zurück geschmissen weil wir balken für balken zu erst freigelegt hatten um eine Entscheidung zu treffen. Man sieht ja meistens erst die größe des Schadens wenn man mit dem Beil die obere Schicht abkeilt und mal mit dem Sturmgebläse drüber geht.

Dämmen würde ich schon gerne, wenn auch nicht 20cm aber oben muss nicht immer voll beheizt sein bei Giebelhöhe von gut 4 Metern vom Boden. Das ist ein hohes großes Dachgeschoss. Ca. 100m² Wohnfläche abzgl. der Schrägen ab 1,5m höhe.

Ich dachte an Holzweichfaserdämmung. 100m² und 14cm stark. Kostet insgesamt ca. 1200EUR.
Dielen würden ca. 3000-4000 EUR kosten bei Eiche.

Das sind natürlich im Vergleich zu Steinwolle und Rauspund oder OSB utopische Preise und ich will hier keinen Fehler machen. Wenn es besser wäre die Balken von unten und oben dicht zu verpacken,... dann wäre mir Steinwolle auch egal. Denke aber dass zumindest oben soweit ich das verstanden habe um trockene Balken zu garantieren ein luft-offeneres / diffusionsoffener Aufbau sein sollte, ähnlich wie früher nur mit Holzart wo der Käfer nicht gerne drin eier legt.

100% Bin ich mir sicher dass der nicht an Räuchereiche dran geht :) Aber das ist dann für meinen Geldbeutel zu teuer.

Viele Grüße

Rob
 
Vermutlich zu viele Infos

Hallo Pope, es gibt immer ein gesundes Mittelmaß an Infos und ich vermute ich habe oben etwas zu viel geschrieben. Für die Leute, die auch dieses Problem mit dem Hausbock und Sanierung haben konnte ich hoffentlich ein paar Infos und Ideen damit bereitstellen, die mich längere Zeit schon beschäftigen.

Kurz gefasst kann man folgende Details festhalten:

- Alle Deckenbalken erneuert
- Dach und Sparren komplett neu und mit Unterspannbahn und Vlies gedeckt.
- Dachdämmung folgt in 1-2 Jahren
- Deckenboden soll 14cm mit Holzweichfaser, Naturdämmung/Hanfge oder ähnlich dämmt werden.
- Darunter Dampfbremse und Rigips abgehängt.

- Neue Deckenbalken sind mit alten Mauerankern wieder verbunden

Früher war Rauspund auf den kaputten Balken. Jetzt möchte ich anstatt Nadelholz Laubholz nehmen wie z.B. Eiche. Ist super teuer aber was soll ich machen. Ich bin Käfer-traumatisiert. OSB ist zu dicht sagt der Zimmermann.

@AndreasTeich, wo haben Sie günstige Eichendielen gefunden? Ich bräuchte 120m².
Die Preise liegen um die 27-30 EUR pro m² im aktuellen Jahr.

Insgesamt würde ich bei der herkömmlichen Ausführung mit Stein/Glaswolle und Rauspund um die 1000 EUR liegen.

Wenn Naturdämmung das 6-Fache kostet muss ich noch warten und abwägen. Das ist schon ein großer Posten und die meisten Trockenbauer haben mir bei Eiche und Naturdämmung schon den Vogel gezeigt.

Gut, wenn ich OSB nehmen würde, Steinwolle und später Parkett nochmal verlege wäre ich preislich wahrscheinlich sogar in der gleichen Höhe... also warum nicht direkt Diele.

Viele Grüße

Rob
 
Abwägungen

Deine Abwägungen und Präferenzen bezüglich des neuen Aufbaus, genau wie Deine "Traumatisierungen", kann Dir hier im Forum niemand abnehmen, genauso wie die Entscheidung ( und finanzl Voraussetzungen) welches System Du wählst. Geld wird alles kosten und der Eichepreis wäre ok.
Wenn das Dachgeschoß mal beheizt/bewohnt wird, besteht keine Gefahr, das an der Unterseite des Bodenbelages Kondensat entsteht, weil dann zwischen den Etagen kein Dampfdruckgefälle herrscht und das braucht es, damit Diffusion stattfindet. Insofern wäre OSB nicht zu dicht. Die Problematik besteht wohl bei Dir darin, dass Du vorhast das Dach erst später auszubauen, bis dahin wäre es kalt und die Kondensatgefahr gegeben. Da gibt es 2 Lösungen:
1. Den zeitlichen Bauablauf ändern und Dach vorher dämmen - in der Regel fängt man auch beim Dach an.
2. Oder für den Belag im DG eine Interimslösung finden, z.B. Laufstege aus OSB mit Luft dazwischen.
Die Käfer haben doch nun an den neuen Balken bereits genug zu futtern, ich vermute, die sind unbehandelt.
 
Thema: Obergeschoss Dachboden Deckenboden bei Hausbockbefall
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