Fußbodenaufbau: welche Schichten?

Diskutiere Fußbodenaufbau: welche Schichten? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Community, nachdem ich mich bereits intensiv in das Forum eingelesen habe, brauche ich doch immer noch eure Hilfe. Ich Versuche im...
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LebenderSchneider

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fu-bodenaufbau-schichten-holzfu-boden-i26789_202052912836.jpgHallo liebe Community,
nachdem ich mich bereits intensiv in das Forum eingelesen habe, brauche ich doch immer noch eure Hilfe. Ich Versuche im Folgenden alle relevanten Informationen zu benennen. Hoffentlich könnt ihr mir weiterhelfen. Vielen Dank
Wir leben im schönen Oberfranken in einem denkmalgeschützten Stall, der zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Vor einigen Jahren hatten wir aufgrund eines Wasserschadens einen Hausschwamm. Darauf mussten wir den Holzfußboden im Wohnzimmer herausreißen. Darunter war lediglich ein Liaporestrich über dem Erdreich, darauf die Dielen. Jetzt wollen wir den kompletten Raum mit anschließender Küche neu aufbauen. Auf die Oberfläche sollen eine Fußbodenheizung und Fließen verbaut werden, wegen den Schichten und Schüttungen darunter brauche ich eure Hilfe.
Der Grundwasserspiegel ist bei uns niedrig. In unserem Brunnen, draußen direkt neben dem Wohnbereich, steht das Wasser schon 2-3m unter der Erde. Der Boden ist lehmig, wenn der Hund in der Baustelle gräbt ist die oberflächliche Feuchtigkeit mit bloßem Auge zu sehen. Das Fundament der Mauern besteht aus Sandstein ohne horizontal/vertikal Sperre. Im Forum habe ich bereits gelesen, dass der Sandstein die Feuchtigkeit anzieht. Dies soll durch den Bodenaufbau natürlich nicht weiter unterstützt werden. Drei der vier Wände sind Außenwände. Da ich und meine Freundin noch in der Erzieher Ausbildung stecken sollte unser Fußbodenaufbau eher günstig sein, aber dabei möglichst lange halten. Uns schweben verschiedene kapillarbrechende Schüttungen vor, die einen Feuchtigkeitsaustausch ermöglichen. Davon erhoffen wir uns keine zusätzliche Belastung für die Sandsteine und somit das Fundament. Am Rand bei den Sandsteinen verläuft Wand bzw. Bodenheizung um die möglichst trocken zu halten. Dies möchten wir erhalten bzw. ausbauen. Viel positives habe ich bereits über Glasschaumschotter gelesen und wir wollen gerne so gut es geht ökologisch und dem Alter entsprechend authentisch bauen. Am liebsten hätten wir übrigens wieder einen Holzfußboden, aber weil wir Angst vor dem Hausschwamm haben, wollten wir mit Fliesen auf Nr. Sicher gehen.. Vielleicht fällte jemandem dazu etwas ein.
Wenn weitere Informationen benötigt werden bitte immer gerne fragen. Ich habe versucht die Situation so gut es geht in Bildern festzuhalten.
Über hilfreiche Meinungen, Antworten, Tipps und Ratschläge freuen wir uns sehr!

Liebe Grüße Peter und Nele
 
Schichten

hast Du denn schon oben unter Lesestoff die PDF-Dateien von Georg Böttcher zum Thema " Fußbodenaufbau gegen Erdreich" gelesen? Dort sind eigentlich all Deine Frage zum generellen Aufbau beantwortet.Sollten dann noch Details zu klären zu sein, frage direkt. Eine kapillarbrechende Schicht aus Schotter ist möglich.
Wichtig wäre noch:
Ist der Liaporestrich jetzt noch drin oder entfernt ?Wie ist das Gelände um den Gebäudesockel gestaltet ? Gibt es auch noch ein Foto von außen, Eure Küchenmöbel sind jetzt für den Fußbodenaufbau nicht zwingend ausschlaggebend.
Ach ja, wieviel Aufbauhöhe steht zur Verfügung?
Und: Weil ich im ersten Bild gerade den angefangenen Sack Knauf Goldband stehen sehe: gipshaltige Mörtel könnt ihr gleich verschenken, die Empfehlung geht zu Kalk bzw. natürlichem hydraulischen Kalk als Bindeminttel.
 
antwort-abdichtungsschicht-kapillarbrechende-i26789_2020531193412.jpgVielen Dank für ihre Antwort

Die beiden PDFs habe ich gelesen. Der Bodenaufbau mit Beton und Abdichtungsschicht ist uns wegen der Feuchtigkeit der in die Wände Geräten könnte nicht geheuer, oder ist das kein Problem? Haben Sie damit bereits Erfahrungen gesammelt? Wandheizung, die den Sandstein trocken halten sollen, wollen wir ja verbauen. Wie sähe denn ein möglicher Aufbau mit Kies als kapillarbrechende Schicht aus? Der Liaporestrich ist teilweise noch drin, unter dem noch nicht ausgebauten Holz. Wenn wir alles rausgeholt haben, haben wir zwischen 20 und 30 cm Platz für den Fußbodenaufbau.
Und vielen Dank für den Tipp mit dem Mörtel. Ein Photo von außen hänge ich an.
Vielen Dank für den Beitrag,
Gruß Peter
 
Fußbodenaufbau

Welche Feuchtigkeit könnte denn in Wände geraten ? Der Anteil, der über den Mauerwerksquerschnitt kommt ist gering und über die Schotterschicht stellt sich eine Gleichgewichtsfeuchte ein. Jedenfalls wird der Feuchtegehalt der Wand nicht steigen, nur weil eine ordentliche Flächenabdichtung eingebracht wird.
Der Aufbau könnte folgendermaßen sein, die jeweiligen Schichtenhöhen müßtet Ihr selber ausrechnen, beginnend oben von der Höhe Fertigfußboden:
- Fliesen + Kleber
- Heizestrich mit FBH
- Dämmung ( ca. 100 mm) eher etwas mehr
- Abdichtung ( Bitumenschweißbahn, Katja Sprint o.ä.) seitlich bis OK Heizestrich hochziehen)
- Betonschicht ca. 5-6 cm eben und in Waage abgezogen
- Schotter händisch verdichtet ( z.B. Gleisbauschotter, Frostschutz ohne Feinkorn)

Folgende Maßnahme habe ich im Außenbereich gesehen, die einen Feuchteeintrag in den Sockel verringern:
- Abschrägung oder Verblechung auf der vorspringenden Sockelkante
- Abgrabung von ca. 40 cm tiefe und anbringen eines Sockelputzes
- Anlegen eines Kiesstreifens vor dem Sockel um den Spritzwassereintrag zu verringern
 
Erdberührten Bodenaufbau

Ich sehe keinen Vorteil in einer Schotterlage.
Beton/Zementestrich ist feuchtigkeitsbeständig und kann dauerhaft im Wasser stehen ohne Schaden zu nehmen.
Die Abdichtung verhindert den Feuchtigkeitsübergang in den Wohnraum.
Wenn die Wände mit Wandheizung versehen werden sollen, was zur Trockenhaltung des Sandsteins sinnvoll ist muß nicht zusätzlich eine Fußbodenheizung installiert werden.

Eine Abdichtung des Bodens bewirkt keine Feuchtigkeitserhöhung der Wände-
Bodenfeuchtigkeit diffundiert ständig nach und könnte nie so stark in den Innenraum abgegeben werden, um die Wände trocken zu halten.

Wenn der Boden abgedichtet ist kann sich kein Schwamm entwickeln-
also jeder beliebige Bodenaufbau erfolgen.

Wenn’s einfach und günstig sein soll bei gleichzeitiger Funktionalität kann der Unterboden eingeebnet und mit Sand unter ggf Zementzugabe eben abgezogen werden.

Wenn’s fest ist eine fugenfreie EPDM-Abdichtungsbahn darüber verlegen.
Bei höheren Radon-Werten (ggf zusätzlich) Abdichtungen mit Alufolien verwenden-

Im Abstand von ca 100 cm Betonplatten ggf auf Geotextilstücke auslegen und diese Streifen mit ca 50 cm Abstand voneinander.

Darauf lose KVH, zB 60/120 mm legen und mit Gummigranulatstreifenstücken oder 2mm Rollenkork genau nivellieren.

Dazwischen zur Dämmung Zellulose, Perlie o.ä.

Geölte Holzdielen verschrauben.

Das bringt keine Feuchtigkeitseinträge und kann ohne Wartezeiten selbst ausgeführt werden.

Sollte doch jemals ein Schaden entstehen läßt sich alles verlustfrei zurückbauen.

Abwandlungen sind natürlich möglich- je nach örtlicher Situation
Bei Fragen anrufen oder mailen
 
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