Außendämmung auf Blockbohlenwand

Diskutiere Außendämmung auf Blockbohlenwand im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, wir errichten zur Zeit ein ca. 7 x 7 m grosses Holzhaus. Es wurde als Gartenhaus gekauft und soll nachträglich so ausgebaut werden, dass es...
S

Sylvia6

Beiträge
1
entsprechend-au-end-mmung-blockbohlenwand-i27052_202081173811.jpegHallo,
wir errichten zur Zeit ein ca. 7 x 7 m grosses Holzhaus. Es wurde als Gartenhaus gekauft und soll nachträglich so ausgebaut werden, dass es als Wohnhaus nutzbar ist. Die Blockbohlen innen und außen sind 7 cm dick. Der Fußboden, wie auch das Dach werden entsprechend der Energieeinsparverordnung entsprechend wärmetechnisch gedämmt. Für die energetische Aufwertung der Außenwände war ursprünglich eine Innendämmung vorgesehen. Aus Platzgründen soll es nun eine Außendämmung werden. Entsprechend ausreichender Dachüberstand ist allseitig vorhanden. Wir wollen mit Mineralwolle (8-10cm) zwischen einem aufzubringenden Holzgefache dämmen. Als letzte Lage möchten wir eine Holzverschalung (Vertäfelung) aufbringen um den Holzhaus - Charakter wieder herzustellen.
Unsere Fragen dazu lauten:
1. An welchen Stellen müssen bauphysikalisch Folien ( Dampfsperre diffusionsdicht oder diffusionsoffen ) verbaut werden? Bestenfalls mit Fabrikatangaben.

2. Muss die letzte (äußere) Lage hinterlüftet werden? Wenn ja, wie dick muss der Hinterlüftungsabstand sein und in welcher Art kann man oben und unten diesen Luftspalt gegen Ungeziefer schützen?

Vielen Dank schon einmal vorab für alle Hinweise.
 
Materialmix vermeiden

Ich würde kein MIwo nehmen , sondern flexible Holzfaserdämmung. Auf die Dämmebene eine Unterdachbahn vom Dachdecker, dann Hinterlüftung ( 4 cm) dann Vorhangfassade. Wie wollt Ihr die ausführen, Boden -Deckel-Schalung oder waagerecht? Es gibt Insektenschutzgitter, ähnlich dem für die Mückenfenster, in Alu oder Edelstahl.
 
Außendämmung auf Blockbohlenwand

Hallo,
danke für die erste Info. Warum empfiehlst du keine Miwo. Die 8cm starke Miwo ist bereits vorhanden und sollte zusammen mit einer 4 cm starken Miwo-Matte gleichen Typs verbaut werden, so dass eine Gesamtdämmstärke von 12 cm entsteht. Kann denn auf eine Dampfsperre verzichtet werden?
Die Traghölzer für die Verschalung ( Aussenhaut- Vertäfelung mit Holzbrettern) soll senkrecht an die Holzunterkonstruktion, die mit Miwo ausgefacht wird, damit die Luftzirkulation gewährleistet ist.
 
Dämmempfehlung

ich habe nicht geschrieben, dass ich Mineralwolle nicht empfehle, ich schrieb, dass ich sie nicht nehmen würde und zwar aus ökologischen Erwägungen heraus. Und auch aus Gründen der Verarbeitbarkeit. Aber das interessiert nur, wenn Du selber verarbeitest. Der nächste Punkt ist die schlechtere Dämmeigenschaft gegen sommerliche Hitze und die wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Nur nebenbei: Mit Deiner Konstruktion erreichst die 0,27 W/m2K, ( mit Miwo WLG 040) die ENEV-Vorgaben für Bauen im Bestand beträgt für die Wand 0,24. Welche Miwo wollt ihr nehmen?
 
Außendämmung auf Blockbohlenwand

Die unterste Dämmlage 4 cm stark mit Knauf Insulation Untersparren-Dämmrolle TI 432 U, WLG 032, die oberste 8 cm starke Dämmlage mit Knauf INSULATION TP 432 B aus Glaswolle mit ECOSE® Technology in der WLS 032, einseitig mit schwarzem Glasflies

Da fällt mir auf, die unterste 4 cm starke Dämmung besteht aus Mineralwolle, die oberste 8 cm starke Dämmung aus Glaswolle. Ist es ratsam, unterschiedliche Dämmmaterialien in einem Wandaufbau zu verarbeiten? Die 8 cm starke Knauf-Dämmung aus Glaswolle ist bereits vorhanden. Sollte ich bei der 4 cm starken Dämmplatte auch auf Glaswolle achten?
 
Wie gesagt

da ich bereits seit einigen Jahren keine Mineralwolle mehr verarbeitet habe ,kenne ich mich bei den einzelnen Produkten von Knauf nicht so gut aus. Mineralischen Ursprungs sind beide, die eine aus Glas/Altglas, die andere aus bestimmten Steinsorten. Inwieweit beide kombinierbar sind, sollte bei Knauf direkt erfragt werden können. Die schwarze Glaskaschierung kann m.E. nach die Funktion der Unterspannbahn als 2. wasserführende Schicht übernehmen.
 
Außendämmung auf Blockbohlenwand

Kann ich denn auf eine Dampfsperre oder Dampfbremse auf den 7cm starken Holzbohlen, unter der ersten Dämmlage verzichten? Als Vorhangfassade möchte ich keine Boden/Deckel-Schalung sondern eine waagerechte Holzverschalung anbringen.
 
Dampfbremse

ja kannst Du. Geh mal auf " ubakus.de", dort kannst Du nach einer kostenfreien Anmeldung Deinen Wandaufbau mal eingeben. Es fällt kein Kondensat an zwischen Bohlenwand und Dämmebene. Dies ist auch ein Grund, warum ich Holzfaser als Dämmung bevorzuge, falls doch Feuchte eintritt, wird die bei Holzfaser kapillar abgeführt, Miwo feuchtet auf, weil sie nicht kapillaraktiv ist.
 
Ein mir gut bekanntes Blockbohlenhaus...

...aus dem Jahre 1926 hat 7cm starke Fichtenbohlen und keine weitere Dämmung. Nur an der Nordfassade gibt es innen 2cm Luft und eine 2cm starke zusätzliche Schalung. Der Hausbesitzer kommt mit den Heizkosten gut klar. Eine Dämmung ist also nicht zwingend erforderlich.

Mineralwolle transportiert Kondenswasser kaum und kann durchaus "absaufen". Mann kann nun das eine Übel "Mineralwolle" mit dem anderen Übel "Damfbremse" versuchen, in Schach zu halten - oder auf beides verzichten.

Heraklit wäre gut kapillar leitfähig und ein guter Putzträger. Nur die Eckausbildung wird interessant. Alternative wäre Holzweichfaserplatte und darüber eine Schalung.

Grüße

Thomas
 
Aussendämmung Blockbohlenhaus

Hallo,
kann mir jemand sagen, ob es sicherer bzw. auch sinnvoll ist, wenn ich zwischen den 7 cm starken Fichtenbohlen und der ersten Miwo-Dämmschicht eine 2-3 cm starke Luftschicht ( unten und oben offen) vorsehe, die evt. von innen durchdringende Feuchtigkeit nach oben ableitet und somit nicht mehr in die Miwo eindringen kann?
Danke für den Rat.

Sylvia, die Bauherrin
 
Also kurz...

...uund knackig: Keine MiWo in Verbindung mit Holz.

Grüße

Thomas
 
Aussendämmung Blockbohlenhaus

Danke Thomas,
nun stehe ich völlig auf dem Schlauch und kann deine Antwort nicht deuten. Mir ist klar, dass Miwo nicht empfohlen wird. Fakt ist jedoch, sie ist bereits auf der Baustelle und muss nun auch verarbeiten werden. Ist denn mein Vorschlag mit der Trennung von Holz und Miwo durch eine zusätzliche Luftschicht zu empfehlen?

Gruß Sylvia
 
Ist nicht,

bei näherer Betrachtung, dieses "Argument" schlicht lächerlich:

"Mir ist klar, dass Miwo nicht empfohlen wird. Fakt ist jedoch, sie ist bereits auf der Baustelle und muss nun auch verarbeiten werden."

Mineralwolle ist kapillar nicht leitfähig, weil sie nun 'mal keine Kapillaren hat. Bei Baufehlern, die schon bei der Dämmung oder auch später, wenn zum Beispiel Verklebungen der Dampfbremse versagen, entstehen können, kann die Dämmung durchaus "absaufen". Gerade Holz aber kann damit gar nicht umgehen.

Mir erschließt sich der Sinn der gesamten Dämmmaßnahme nicht. Wenn denn aber gedämmt werden soll, dann doch wohl besso so, daß spätere Schäden nicht billigend in Kauf genommen werden, nur, um halt zu verarbeiten, was schon 'rumliegt.

Aus meiner Sicht wäre selbst Entsorgen des ungeeigneten Baumaterials sinnvoller als dessen Verwendung für dieses Vorhaben. Aber es ist mit Sicherheit auch ein Bauherr zu finden, den die MiWo glücklich macht. Ich bin auch gar nicht der Meinung, daß Mineralwolle ein "schlechtes" Baumaterial sei. Es gibt keine "guten" oder "schlechten" Baumaterialien. Aber ganz sicher richtige und falsche Verwendungen für diese.

In diesem Sinne bedauere ich, den gewünschten Antworttenor nicht liefern zu können.

Grüße

Thomas
 
Ergänzung zur Luftschicht

zur MIWO ist alles gesagt. Nur zur Ergänzung, damit das System verstanden wird und evtl. andere Mitlesende noch Infos bekommen. Eine hinterlüftete Schicht kann nach 2 Seiten hinterlüftet werden:
1. nach innen: das ist kontraproduktiv, weil denn erst recht warme, feuchte Luft an der Dämmung kondensieren und auffeuchten kann.
2. nach außen: das ist ebenso kontraproduktiv, weil dann ja kalte Außenluft zwischen Wand und Dämmung strömt und die Dämmung ad absurdum führt.
Also, Hinterlüftung an dieser Stelle im Aufbauquerschnitt wirkungslos und sogar schädlich.
 
Thema: Außendämmung auf Blockbohlenwand
Zurück
Oben