Altes Strohdachhaus im norddeutschen Ziegelstein-Stil mit rustikaler Fachwerkwand - Fragen zur Begutachtung

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sujun

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Ich bin neuer "Untermieter" auf einem Hof und bewohne darin einen Teil eines großen mehrstöckigen Strohdachhauses mit Lehmputz und Innenfachwerk-Wänden und massiven Holz-Stützen vom Ende des 19. Jahrhunderts, welches vor ca 12 Jahren saniert wurde und im Inneren wie gesagt eine Art Fachwerkkonstruktion zwischen den Stockwerken und bis zum Dach hat, sowie auch als Trennung der Seitenräume. Und ich habe nun ein paar Eingangsfragen zur richtigen Handhabung und Beobachtung, da dies ein historisches Gebäude ist und ich es gern so sorgfältig wie möglich "bewohnen" und beobachten möchte.

Das "Innenfachwerk" scheint statisch wichtig zu sein und hält das darüber liegende Stockwerk und das Dach. Die stärksten Senkrechtbalken scheinen also hoch bis zum Dach zu gehen. Die etwas niedriger verlaufenden Querbalken seitlich links und rechts sind zum Teil "Stürze" unter denen man entlang gehen kann und das Gefache darüber ist mit gemauertem Ziegelstein ausgefüllt. Die Verputzkanten zum Holz scheinen sich in den letzten Jahren durch das Arbeiten des Gefüges bereits abzulösen (Risse an der Holzkante). Der gesamte Raum hat also unterschiedliche Höhen, in der Mitte sehr hoch und an den Seiten befinden sich über den niedrigen Bereichen darüber quasi langgezogene Stauräume. Man muss sich das wie seitliche Hängeböden vorstellen, die begehbar sind.

Hier ein paar simple Fragen die den Expertren sicher zum Lachen bringen, Aber mich leider nicht.

(1) Einige der senkrechten Haupt-Balken weisen Spuren von Holzwurm auf. Und einige "Spalten" oder Risse in den Balken, die jetzt optisch nichts Ungewöhnliches bei so alten großen Balken sind, klingen aber auch "klopfmorsch" und sind leicht beweglich (brüchig) - ist das bedenklich oder normal im Sinne von "kann passieren und heißt noch nix"? Da das massive und sehr starke Balken sind, kann ich mir auch vorstellen, dass das als unbenklich gesehen wird, wenn einer der Risse sich mit dem Fingern etwas morsch bewegen läßt. Oder eben nicht?

(2) Vom freundlichen und sehr hilfsbereiten Eigentümer wurde mir eine Anlegeleiter zur Verfügung gestellt um an die hohen Bereiche des großen Innenraumes zu gelangen. Nun habe ich diese anfangs zwar bedenkenlos benutzt (war vom Umzug sehr übermüdet und etwas gedankenlos), wenn auch versucht damit vorsichtig umzugehen in dem ich sie so senkrecht wie möglich anlehne um mein Körpergewicht seitlich zu vermindern. Aber nun mache mir doch Gedanken um eventuelle Schäden, die das verursachen könnte. Kann ich die solch eine Leiter bedenkenlos an horizontal verlaufende Balken über Kopfhöhe anlehnen oder intensiviere ich damit nicht das "Arbeiten" des Holzes in eine Richtung? Kann das leichte Verschiebungen verursachen? Sollte man nicht besser eine Standleiter benutzen? Leider habe ich bestimmte Risse an den Putzkanten nicht vorher dokumentiert um jetzt zu wissen ob sich "da was Neues tut".

(3) Allgemein: Auf welche Anzeichen muss ich achten, wie muss ich beobachten, welche groben Hinweise kann man mir geben, damit ich als Untermieter rechtzeitig bescheid gebe, ob z.B. ein Balken oder eine Wand eventuell eine Teilsanierung braucht oder sich in der Statik etwas Bedenkliches tut. Das solche Häuser "arbeiten" ist ja normal, das weiß ich. Aber ab wann übersteigt es den Grad der Toleranz? Natürlich unverbindlich gefragt, das ist klar. EIni Experte vor Ort ist die einzig verbindlich akzeptable Antwort.

Sicher kann man jetzt sagen: wende Dich doch einfach an Deinen Vermieter/Eigentümer. Der wird das doch wissen. Ja - Aber ich finde, man muss auch selbst und durch ein paar unabhängige Stimmen einen Zweiteindruck/Zweitmeinungen einholen. Das macht man beim Arzt ja auch. Diese kann ich ja dann mit dem Eigentümer austauschen.
 
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