Dämmung Dach und Zwischendecke - Vorschriften?

Diskutiere Dämmung Dach und Zwischendecke - Vorschriften? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Tag zusammen, Thema (1) ich plane, im Obergeschoss einen Loft entstehen zu lassen. Nun möchte ich die zuvor eher mangelhafte Dämmung...
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Stefan87

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Guten Tag zusammen,

Thema (1)
ich plane, im Obergeschoss einen Loft entstehen zu lassen. Nun möchte ich die zuvor eher mangelhafte Dämmung zumindest so gut es geht, verbessern. Unter den Ziegel befindet sich Teerpappe. Der hinzugezogene Statiker meinte jedoch, dass ich diese nicht entfernen können, ohne das Dach komplett dafür abzudecken. Das kommt allerdings aus Kostengründen für mich einfach nicht in Frage.

Daher der Plan:
Soweit alles freilegen, dass ich von unten auf die Teerpappe schauen kann. Die Balken aufdicken.

Mineralwolle rein (Brandklasse A1) oder Holzwolle (Brandklasse E)? Zimmermann und Statiker sprachen von Holzwolle, weil diese natürlicher ist..jedoch habe ich da Angst wegen des Brandschutzes? Gibt es hierzu auflagen? Die Dämmung selbst wollte ich etwa 14cm dick machen (ich glaube, dass dies durch die ENEV als Minimum gefordert wird?).
Dann eine Dampfbremse! mit Latten anbringen und zu guter Letzt alles mit Rigips verkleiden.

Thema (2)
Gleichfalls möchte ich die Balken der Zwischendecke vom EG zum OG sichtbar machen. Diese haben eine Stärke von ~17cm. Dennoch möchte ich ein wenig dämmen und würde hierzu gerne dieselbe Dämmung wie für das Dachgeschoss nehmen..zumindest dasselbe Material, aber in geringerer Stärke, damit ich noch was von den Balken sehen kann. Ich hatte hierbei an Untersparrenklemmfilz gedacht, weil dieses eben eine geringere Stärke hat (4-6cm). Bringt mir das in diesen Dimensionen überhaupt etwas für Dämmung und Schallschutz?

Vielen Dank im Voraus und Entschuldigung, falls einige Fragen vielleicht sehr laienhaft sind, aber ich muss mich erst ans Fachwerkhaus herantasten!
 
Mineralwolle...

...ist möglicherweise in ein paar Jahren schon Sondermüll.

Holzweichfaser ist im Gegensatz zu dieser kapillar aktiv (könnte also mit kleinen Wassermengen weit besser umgehen), ist thermisch weitaus besser ausgleichend und angenehmer zu verarbeiten.

Der Statiker sollte doch soviel brandschutztechnischen Sachverstand mitbringen, um Dir einen korrekten Aufbau mit HWPl für Dein Projekt mitzuteilen...

Grüße

Thomas
 
Dach und Zwischendecke

zuerst einmal kannst Du die Suchfunktion unter der Lupe oben rechts in der Menüleiste verwenden und dort mal Zwischendecke mit sichtigen Balken eingeben. Da gibt es mehrere Beiträge, wo die Aufbauten genau beschrieben sind. Nur soviel dazu: Zwischen beheizten Räumen braucht es keine Wärmedämmung, daher ist es nicht nötig, dort die teure Holzfaserdämmung reinzubringen. In der Zwischendecke braucht es Masse, um das Schwingen der Decke zu reduzieren, der Trittschall wird dann je nach Bodenaufbau im OG umgesetzt, daher ist es wichtig, sich einen Aufbauplan zu machen, bei dem die verschiedenen Höhen ( Treppenausgang, Türen etc) berücksichtigt werden. Zur Dimensionierung des Masseeinschubes hast Du ja schon einen Statiker an der Hand.
Zum Dach: Die flexible Holzfaserdämmung, die bei zischensparrendämmung verwendet wird, hat eine bauaufsichtliche Zulassung und ist insofern für die Einbausituation auch aus brandschutztechnischen Gründen zugelassen.
Die Schwierigkeit in Deinem Fall liegt darin, dass durch die Teerpappe der diffusionsoffene Aufbau nach außen nicht gegeben ist.
Daher gibt es 2 Möglichkeiten:
a,) Du baust eine rücktrocknungsfähige Dampfbremse z.B. die Intello Plus ein, so kann sich evtl an der Dachbahn winters gesammeltes Kondensat rücktrocknen, das funktioniert aber nur mit Holzfaserdämmung und nicht mit MIWO.
b.) Du schaffst unter der Teerpappe eine Belüftungsebene, indem Du an der Traufe in jedem Sparrenfeld eine Öffnung herstellst und in der Dachspitze eine Querlüftung einbaust. Dann musst Du allerdings zur Belüftungsebene hin über die Dämmung eine Unterdeckbahn zwischen die Sparren einbringen, damit die Dämmung nicht durchlüftet wird.
Welche Dimensionen haben die Sparren jetzt und wieviel willst Du aufdoppeln ( und sinnvollerweise gleich damit eine Ebene für einen fluchtigen Unterbau schaffen) ?
 
Danke

für die ersten Rückmeldungen. Das mit der Teerpappe ist natürlich unschön. Die Konstruktion mit der Belüftung klingt zwar gut, aber sehr aufwändig..ggfs. gebe ich das lieber in Auftrag, als es selbst zu bauen. Ansonsten bliebe noch die Option, diese von Innen her wegzutrennen und dann Unterspannbahnen zwischen den Balken anzubringen. Mir war nicht wirklich präsent, dass diese so diffusionsdicht ist. Gut, dass ich vorher hier nachgefragt habe! So muss ich die Dämmung noch einmal überdenken. Die Überlegung mit der besonderen Dampfbremse und Holzwolle klingt jedoch nach einer guten, praktikablen Alternative! Unter der Teerpappe ragen die Balken noch etwa 7-8cm hervor..also würde ich sie noch einmal etwa um dasselbe Maß aufdicken, um die ~14cm Dämmung unterbringen zu können. Diese Entscheidung überlasse ich aber dem Zimmermann.

Bezüglich der Dämmung der Zwischendecken habe ich zwar die Suchfunktion genutzt, allerdings scheiden wegen Türen, Brüstungshöhen, etc. die Aufbauten auf den Dielen vom OG leider alle weg. Daher die Frage nach meinem geplanten Aufbau, da ich mir denken kann, dass dieser Aufbau nicht viel bringt aufgrund fehlender Masse.
 
Deckenaufbau

du hast ja in erster Linie nach dem Aufbau der Decke im EG gefragt, da willst Du die Balken sichtig lassen. Deshalb habe ich ja die genau Planung angefragt, weil der Aufbau der Decke auch was mit dem Aufbau des Fußbodens im Geschoß darüber zu tun hat. Wie soll denn der nun aussehen? Und wie ist der Ist-zustand jetzt. Und wieviel Aufbau hast Du zur Verfügung? Und wie ist die geplante Raumnutzung unten und oben?
 
Zwischendecke

Ich habe auch erst einmal von unten angefangen. Rahmen 4x6 zwischen den Balken, die ich auch zur Nivellierung des darüberliegenden Dielenbodens verwendet habe. Dazwischen habe ich Steinwolle gelegt und nach unten zwischen den Balken Rigipsplatten an Hutschienen. Das wäre in etwa ein Aufbau der deinem entspricht. Die Hutschienen bringen schon etwas und wenn man 2 Lagen schwere Platten wie Knauf Diamant nimmt hat es bestimmt auch eine gewisse Schalldämmung. Für mich war es zu wenig, aber innerhalb einer Wohnung könnte so eine Lösung ausreichen wenn man nicht zu schallempfindlich ist.
 
Die EG Zwischendecke

ist aktuell freigelegt. Sprich: man schaut von unten auf den Dielenboden des OG. Auf dem Dielenboden kann ich eigentlich nicht wirklich noch etwas aufbauen, da sonst Türen und Brüstungshöhe ein Problem wären. Das EG wird als Wohn und Esszimmer genutzt, darüber befindet sich das Büro/bzw. später mal als Elternschlafzimmer angedacht. Da ich die Zwischendecke nicht völlig ungedämmt lassen wollte war eben der Plan, eine dünne Dämmung, die auch ein klein wenig Schalldämmung schaffen soll, einzubringen und darunter lediglich Rigipsplatten oder Fichtenbretter.
 
Der Dielenboden

im Obergeschoß ist wohl scheinbar noch ganz gut in Schuß und soll drinbleiben? Das würde bedeuten, dass Du nur von unten die Decke aufbauen kannst, also würde ich tatsächlich auch Holzfaserdämmung verwenden, die glaub ich von den Dämmmatten am schwersten ist , damit Masse in die Decke kommt.Du kannst dann noch lehmbauplatten zwischen die Balken bringen.
 
Aufbauten...

...auf den alten Dielen hast Du erwogen und wegen der Aufbauhöhe verworfen.

So toll scheinen die alten Dielen nicht zu sein - warum nimmst Du sie nicht 'raus? Dann gäbe es für den Neuaufbau des Balkenzwischenraumes bessere Optionen.

Grüße

Thomas
 
Den Boden zu entfernen

war zwar eine Überlegung, aber würde wieder zusätzlich sehr viel Arbeit bedeuten, da dieser Boden teilweise unter die Treppe und Wände drunter gelegt wurde, respektive diese Elemente nachträglich darauf errichtet wurden. Zudem noch das Nivellieren, die Entsorgung, der Abriss, der Neuaufbau. Und an den Türen und Brüstungshöhe würde sich letztlich nicht viel/genug ändern. Daher soll auf den vorhandenen Dielenboden nur noch Rollkork und darauf 90° zur Verlaufsrichtung eine Schicht Parkett verlegt oder bei zu großer Unebenheit Dielenboden mit 2cm Stärke verschraubt werden. Die schönere Lösung wäre natürlich sicherlich ein Neuaufbau, den ich aber nach Abwägung verworfen habe.

Die Idee mit den Lehmbauplatten hatte ich gar nicht erwogen, würde aber bestimmt nochmal gut was an Masse reinbringen im Vergleich zu Fichtenbrettern/Rigips.
 
Thema: Dämmung Dach und Zwischendecke - Vorschriften?

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