Kombination
Toll, so einen Turm wollte ich mir auch schon immer in den Garten bauen. Könnte fast ein bischen neidisch werden... ;-)
Aber zur Sache.
Ich denke jetzt mal "laut", mit der Bitte um Gegenargumente:
Es geht hier um ca. 100 m³ Rauminhalt. Da frage ich mich, ob eine Fußbodenheizung (FBH) von ca. 20 m², abzügl. der Küchenmöbel, usw. allein ausreicht um dieses Volumen so zu heizen, dass auch unten noch warm genug ist (warme Luft steigt bekanntlich hoch), ohne dass die Vorlauftemperatur ständig auf "max. zulässig" hoch geheizt werden muss.
Stellt sich die Frage ob man dem nicht mit einer Kombination aus FBH und Wandheizung (WHZ) begegnen kann. Sie schreiben zwar dass nur 2 m² Außenwandfläche zur Verfügung wären, aber man kann ja eine WHZ auch an Innenwände installieren. Wäre da noch mehr Platz?
Thema Innendämmung aus was?
Ich baue sehr oft Innendämmungen und kann von daher sagen, dass eine solche aus mineralischen Platten nicht teurer ist als ein aus HWF-Platten. Allerdings verwende ich auch nicht die sündhaft teuren Super-Spezial-Bleib-im-System-Kleber und -Spachtelmassen, sondern "ganz normalen" Kalkhaftmörtel (Hessler HP14) zum Ankleben und als erste Spachtelung auf den Platten, darauf dann entweder Kalk- oder Lehmputz.
Btw., 150 €/m² ist nicht zu teuer. Vor allem nicht wenn zuerst eine 5 cm dicke Ausgleichsschicht aufgeputzt werden muss und das Ganze bis in 5 m Höhe passieren soll. Ich könnte da nicht mithalten.
Ihre Annahme das eine Dämmung aus Kalkputz und z. B. den genannten Multipor-Platten länger dauert als in HWF und Lehm stimmt einfach nicht. Im Gegenteil, die Lehm-Ausgleichsschicht auf die die HWF-Platten geklebt werden, MUSS ZWINGEND komplett durch getrocknet sein BEVOR die HWF-Platten drauf kommen, da diese ansonsten von hinten her verrotten, weil die Trocknung des Lehms zu lange dauert.
Bei Kalk und Multipor ist es gar kein Problem wenn der Kalk noch nicht völlig getrocknet ist. Er muss nur schon tragfähig genug sein. Die noch enthaltene Feuchtigkeit braucht dann zwar sehr lange bis sie durch die Dämmplatten raus getrocknet ist, das ist dem Kalkputz aber eher zuträglich, den Multipor macht es nichts und Schimmel wird auf dem Kalkputz, wegen seiner hohen Alkalität auch keiner sprießen.
Soll dagegen auf die Multipor ein Lehmputz aufgezogen werden, könnte es kritisch werden, weil auf dem durchaus Schimmel wachsen kann, solange er feucht genug ist.
Da Sie schreiben, dass die Gipskartonplatten (nach wie viel Jahren?) noch intakt und schimmelfrei waren, würde ich annehmen (ohne es gesehen zu haben) das eine HWF-Dämmung auch auf Dauer schadlos bleibt. Zumal die völlig diffusionsoffen ist und somit sich nirgends Feuchtigkeit "aufstauen" kann.
Unabhängig davon ob mit oder ohne Innendämmung, für den Fall dass ein Lehmputz so dick aufgetragen werden muss, dass es auf Grund der räumlichen, bzw. raumklimatischen Gegebenheiten (keine permanenten Lüftung, usw.) zu lange dauert bis er getrocknet ist, muss man unbedingt nachhelfen, damit sich kein Schimmel bildet. Eine einfache Methode ist, das man Ventilatoren (evtl. auch Heizlüfter) aufstellt, die im Raum Wind erzeugen. Alleine der über die Putzfläche streichende Wind beschleunigt die Verdunstung schon sehr. Die dadurch entstehende hohe Luftfeuchtigkeit muss dann natürlich entweder durch offene Türen und Fenster raus, oder mit einem ausreichend dimensionierten Bautrockner runter getrocknet werden. So kriegt man auch eine 5 cm dicke Lehmschicht innerhalb 2-3 Wochen trocken.
Wobei die Trocknung schneller von statten geht wenn man solche dicken Schichten zweilagig aufzieht und die erste Lage zunächst trocknen lässt. Es entstehen auch weniger Schwundrisse wenn die Schichten nicht so dick sind.
Thema Lehmputzmaschine: Ich kann mit meiner auch Kalkputz verarbeiten. Dämmputze dagegen nicht. Dazu brauchts spezielle Putzmaschinen, bzw. welche die man entsprechend umrüsten kann.
Gruß,
KHH