Bruchsteinwand Innendämmung + Wandheizung einer 5m hohen Küche

Diskutiere Bruchsteinwand Innendämmung + Wandheizung einer 5m hohen Küche im Forum Sanierung allgemein im Bereich - SITUATION Ich saniere ein Bruchsteinhaus (Feldstein/Granit) und habe ein Raum der liebevoll "der Turm" genannt wird, circa 20qm, drei Außenwände...
A

ARichter

Beiträge
15
SITUATION
Ich saniere ein Bruchsteinhaus (Feldstein/Granit) und habe ein Raum der liebevoll "der Turm" genannt wird, circa 20qm, drei Außenwände jeweils 80cm dick, quasi Ost-Seite und knapp 5 Meter hoch! Dieser wurde und wird als Küche genutzt und wird aber nur unregelmäßig und im Winter nicht so häufig genutzt da es ein Ferienhaus ist. Bisher war da teilweise historischer Kalkputz drauf (wo er noch gehalten hat) und dann Gipskarton mit durchschnittlich 5cm Luft und es gab kein Schimmel / sichtbare Feuchtigkeit. Ich habe alles bis zum Bruchstein zurück gebaut. Heizung ist ein BHKW.

ÜBERLEGUNG
Ziel ist es den Raum zügig behaglich warm zu bekommen, gerne etwas Feuchtigkeitspuffer zu haben, kein Schimmel Problem und gerne etwas besser innen-gedämmt um bei etwaiger längerer Nutzung im Winter nicht so viel Wärme in den Feldstein zu pumpen. Außendämmung kommt nicht in Frage. Taupunkt rutscht an die Innenseite der Außenwand. Dampfsperre kommt auch nicht in Frage. Eine Fußbodenheizung machen wir, für Wandheizung sind nur 2m der Außenwände frei, ansonsten mit Küchenzeile, Treppe, Außentür und Durchgang "belegt".

A.) KALKPUTZ + MINERALDÄMMPLATTE + KALK-OBERPUTZ
Wieder ein Kalkputz aufzubringen und zu egalisieren für z.B. 6cm Multipor ist sehr aufwendig, da es ca. 5cm Höhenunterschiede gibt. Kosten gesamt circa. 150€/qm vom Fachunternehmen und wird wohl recht lange dauern. Feuchtigkeit aber wohl unkritisch, solange es nicht unten so viel tropft, dass mir die Kappen wegrosten, aber das ist ja vorher auch nicht passiert.

B.) LEHM(dämm)PUTZ + HOLZWEICHFASERPLATTE + PUTZ
Eine Lehm-Putzmaschine hätten wir, damit könnten wir den Unterputz auch selber schneller aufbringen, ggf. auch schon mit leichter Dämmwirkung (Claytec Lehm Dämmputz). Dann 4cm Holzweichfaserplatte als Dämmung und oben drauf Lehmfeinputz. Großes Problem scheint hier die langfristige Ansammlung von Tau-Feuchtigkeit mit Risiko der Schimmelbildung zu sein, da es (im Gegensatz zu Mauerwerk) im Sommer auch nicht trocknet.

C.) LEHM(dämm)PUTZ + HOLZWEICHFASERPLATTE + WANDHEIZUNG
Mit Wandheizung würde es besser trocknen und Strahlungswärme ist noch fixer und angenehmer. Aber bei dem Raum mit 5m Höhe brauche ich für die Menschen oben keine Heizung und die Wandheizung ist zu teuer um nur die Dämmung zu trocknen. Würde auch z.B. 50cm Rohrabstand oben reichen um die Dämmung ausreichend trocken zu halten? Wäre das auch hinter der (hinterlüfteten?) Küchenzeile sinnvoll?

D.) nur LEHM(dämm)PUTZ (+ partiell HOLZWEICHFASERPLATTE & (Alibi?) WANDHEIZUNG)
Oder da wir günstig (BHKW) und nicht oft (Ferienhaus) heizen, könnten wir auch auf die echte Dämmung die uns vllt. wegschimmelt (Holzweichfaser) oder teuer ist (Mineral) verzichten. Da die Fußbodenheizung aber dann zu heiss wäre, doch auch 4qm Wandheizung und nur diese mit 4cm Holzweichfaser dahinter, damit mehr Wärme in den Raum geht.

Mir erscheint A.) am sichersten, aber auch teuer und dauert lang, B.) erscheint mir zu heikel solange ich niemanden habe der sagt dass er das seit 10 Jahren so erfolgreich betreibt, C.) eher overkill und D.) eigentlich ganz attraktiv, da vergleichsweise einfach, günstig und komfortabel. Was denkt ihr?

Lieben Dank für alle Einschätzungen!
 
Der Turm

erinnert mich an Friedrich Hölderlin, aber so wird es wohl nicht kommen.
Ich hätte meine Bauchschmerzen, wenn ich Ferienhaus und zeitweise Nutzung im Verbund mit Fußbodenheizung lese. Meine Erfahrungen sind, dass das System träge ist und meine Befürchtung, dass die Bude erst warm ist wenn die Urlauber abreisen. Also mit zügig warm wird da wenig, es sei denn, die FBH läuft zur Temperierung den ganzen Winter durch, was ja bei einem BHKW ginge.
Zur Dämmung fällt mir noch eine andere Variante ein und zwar einen Kalk-Hanf-Putz, der gleicht große Unebenheiten aus und hat eine Dämmwirkung. Ob der sich nicht sogar mit Eurer Putzmaschine verarbeiten läßt müßten die Putzprofis einschätzen.
 
Fragen über Fragen

...die erste Anmerkung
Wenn nur sporadisch genutzt, macht eine Dämmung eher wenig Sinn

...die zweite Anmerkung
Wenn nur sporadisch genutzt...würde ich auf wasserführende Heizsysteme verzichten....oder man hat eine Heizung, die immer temperiert und jemand ist bei Ausfall da und kümmert sich darum. Ansonsten hätte ich Angst, dass mir da auch mal was kaputt friert...

Warum ein BHKW...ist das schon da? Warum ist das da? Sowas macht ja nur Sinn, wenn es möglichst viel läuft und man den Strom und die Wärme nutzen kann! Oder ist es da, weil man sonst keinen Strom hat?

Schäden wirst Du wahrscheinlich bisher nicht gehabt haben, da Feuchtigkeit/Schimmelecken erst dann auftreten, wenn es Kondensation gibt...keine Temperaturunterschiede, keine Kondensation...

Wandheizung ist schon flinker als Fußbodenheizung, aber man sollte es nicht überbewerten, denn wenn die Bude ausgekühlt ist, kannst Du nur durch deutlichen Wärmeüberschuss die Aufheizzeit verkürzen...
 
BHKW, Schimmel und Smarte FBH

Das Haus wurde vorher schon als Ferienhaus genutzt, dem entsprechend war der ungedämmte Turm mit Gipskarton schon 25 Jahre als Küche in Betrieb und hat funktioniert. Aber der Gipskarton ist jetzt schon runter, das war eh dran.

Genauso ist auch das BHKW schon seit 8 Jahren da, ein Senertec Gas Dachs 14.5kw. Stromeinspeisung trägt ca. 2/3 der Heizkosten, damit ist es bei grob 1.5ct/kWh Gas inkl. Wartung. Also finanzielle Amortisation der Dämmung gibt's erst ohne Nordstream 2 und mit grüner Regierung.Trotzdem finde ich es doof die ganze Zeit Gas zu verstromen und mit der Abwärme das Haus warm zu halten.

Da die Heizleistung aber gering ist für's Haus habe ich ein Smarthome Steuerung installiert, sodass ich dann 1-2 Tage vor den Gästen die Temperatur hoch fahre. Mit zügig meinte ich also eigentlich das es überhaupt eine Reaktion gibt... mit Wandheizung dann noch behaglicher. Und wenn niemand da ist, läuft das Haus bisher zuverlässig auf 8°C und es ist auch schon immer mal wieder jemand da, aber dann halt nicht in allen Ferienwohnungen.
 
Kombination

Toll, so einen Turm wollte ich mir auch schon immer in den Garten bauen. Könnte fast ein bischen neidisch werden... ;-)
Aber zur Sache.
Ich denke jetzt mal "laut", mit der Bitte um Gegenargumente:
Es geht hier um ca. 100 m³ Rauminhalt. Da frage ich mich, ob eine Fußbodenheizung (FBH) von ca. 20 m², abzügl. der Küchenmöbel, usw. allein ausreicht um dieses Volumen so zu heizen, dass auch unten noch warm genug ist (warme Luft steigt bekanntlich hoch), ohne dass die Vorlauftemperatur ständig auf "max. zulässig" hoch geheizt werden muss.
Stellt sich die Frage ob man dem nicht mit einer Kombination aus FBH und Wandheizung (WHZ) begegnen kann. Sie schreiben zwar dass nur 2 m² Außenwandfläche zur Verfügung wären, aber man kann ja eine WHZ auch an Innenwände installieren. Wäre da noch mehr Platz?

Thema Innendämmung aus was?
Ich baue sehr oft Innendämmungen und kann von daher sagen, dass eine solche aus mineralischen Platten nicht teurer ist als ein aus HWF-Platten. Allerdings verwende ich auch nicht die sündhaft teuren Super-Spezial-Bleib-im-System-Kleber und -Spachtelmassen, sondern "ganz normalen" Kalkhaftmörtel (Hessler HP14) zum Ankleben und als erste Spachtelung auf den Platten, darauf dann entweder Kalk- oder Lehmputz.
Btw., 150 €/m² ist nicht zu teuer. Vor allem nicht wenn zuerst eine 5 cm dicke Ausgleichsschicht aufgeputzt werden muss und das Ganze bis in 5 m Höhe passieren soll. Ich könnte da nicht mithalten.

Ihre Annahme das eine Dämmung aus Kalkputz und z. B. den genannten Multipor-Platten länger dauert als in HWF und Lehm stimmt einfach nicht. Im Gegenteil, die Lehm-Ausgleichsschicht auf die die HWF-Platten geklebt werden, MUSS ZWINGEND komplett durch getrocknet sein BEVOR die HWF-Platten drauf kommen, da diese ansonsten von hinten her verrotten, weil die Trocknung des Lehms zu lange dauert.
Bei Kalk und Multipor ist es gar kein Problem wenn der Kalk noch nicht völlig getrocknet ist. Er muss nur schon tragfähig genug sein. Die noch enthaltene Feuchtigkeit braucht dann zwar sehr lange bis sie durch die Dämmplatten raus getrocknet ist, das ist dem Kalkputz aber eher zuträglich, den Multipor macht es nichts und Schimmel wird auf dem Kalkputz, wegen seiner hohen Alkalität auch keiner sprießen.
Soll dagegen auf die Multipor ein Lehmputz aufgezogen werden, könnte es kritisch werden, weil auf dem durchaus Schimmel wachsen kann, solange er feucht genug ist.

Da Sie schreiben, dass die Gipskartonplatten (nach wie viel Jahren?) noch intakt und schimmelfrei waren, würde ich annehmen (ohne es gesehen zu haben) das eine HWF-Dämmung auch auf Dauer schadlos bleibt. Zumal die völlig diffusionsoffen ist und somit sich nirgends Feuchtigkeit "aufstauen" kann.

Unabhängig davon ob mit oder ohne Innendämmung, für den Fall dass ein Lehmputz so dick aufgetragen werden muss, dass es auf Grund der räumlichen, bzw. raumklimatischen Gegebenheiten (keine permanenten Lüftung, usw.) zu lange dauert bis er getrocknet ist, muss man unbedingt nachhelfen, damit sich kein Schimmel bildet. Eine einfache Methode ist, das man Ventilatoren (evtl. auch Heizlüfter) aufstellt, die im Raum Wind erzeugen. Alleine der über die Putzfläche streichende Wind beschleunigt die Verdunstung schon sehr. Die dadurch entstehende hohe Luftfeuchtigkeit muss dann natürlich entweder durch offene Türen und Fenster raus, oder mit einem ausreichend dimensionierten Bautrockner runter getrocknet werden. So kriegt man auch eine 5 cm dicke Lehmschicht innerhalb 2-3 Wochen trocken.
Wobei die Trocknung schneller von statten geht wenn man solche dicken Schichten zweilagig aufzieht und die erste Lage zunächst trocknen lässt. Es entstehen auch weniger Schwundrisse wenn die Schichten nicht so dick sind.

Thema Lehmputzmaschine: Ich kann mit meiner auch Kalkputz verarbeiten. Dämmputze dagegen nicht. Dazu brauchts spezielle Putzmaschinen, bzw. welche die man entsprechend umrüsten kann.

Gruß,
KHH
 
Das hier ist eine spezielle Situation und die Überlegungen erfordern eine hinreichend konkrete Datenbasis.

Das "Geheimnis" einer auskömmlichen Wärmeversorgung liegt im wesentlich darin begründet, passend zur spezifischen Heizlast, eine bedarfsgerecht geregelte Heizleistung bereitzustellen.

Das kann in hohen Altbauräumen durchaus auch eine qualitätsgerecht errichtete und hydraulisch gut eingebundene Fussbodenheizung leisten. Diese Auslegung erfolgt nach DIN EN 1264. Die Wärmeleistung ergibt sich aus der Differenz von Raumlufttemperatur und Oberflächentemperatur des beheizten Fussbodens.

Die Konvektion der Luft ist hier weniger von Bedeutung, da wir mit der elektromagnetischen Wärmestrahlung vorzüglich gewichtige Massen erwärmen. (Dichte von Luft (20 °C) 1,2 kg / m3; Mensch 1020 kg / m3; mineralische Baustoffe 1700 - 2000 kg / m3)

Etwas herausfordernd dürfte das speziell enge Verhältnis von Hüllfäche zum Raumvolumen sein.

Ein Behaglichkeit wird durch ausgewogene Verhältnisse der Oberflächentemperaturen an Raumbegrenzungsflächen erzielt. Hier ist der Ansatz die "schweren" Bauteile mit einer Oberfläche geringer Wärmeleitung auszustatten richtig.

Hier kann zusammen mit den obigen Prämissen dann geprüft werden was "gut und günstig" realisierbar ist.

Bei der Herstellung von Dämmputz oder Vorsatzschalen, hat die Nivellierung des Mauerwerks keine große Bedeutung.
 
Nivellierung des Mauerwerks hat keine große Bedeutung

Hallo Mario,

ich gehe mit deinen Aussagen völlig d’accord.
Bis auf den letzten Satz, sofern ich ihn richtig interpretiere.

Es macht sehr wohl einen Unterschied ob man zur Nivellierung einer Wandfläche im Mittel nur 2 cm Material auftragen muss, oder 5, 6, 10 cm. Von der Materialmenge, vom Arbeitsaufwand und dem entsprechend von den Kosten her kann das durchaus ein Vielfaches ausmachen.
 
@Karl-Heinz

Ich hatte das auch ganz anders gemeint. Ich habe das auf eine Ausführungsmöglichkeit ohne Verwendung von "Plattenwerkstoffe" bezogen. Bei Dämmputz oder "selbsttragenden" Dämmstoffen ist es ja durch "monolithischen" Aufbau möglich auch große Unebenheiten mit Dämmstoff auszugleichen. Vorliegend wäre ja auch die Aufbaustärke nicht ganz zu vernachlässigen, da bei der räumlichen Situation doch auch viel Raum- und Stellfläche verloren geht.

Bei händisch ausgeführten Dämmputzen kommt Hessler Kalk "HP9SL", bei maschinellem Auftrag auch die Sachen von Klimasan in Betracht. Ansonsten arbeite ich mit angepassten, bauseitigen Mischungen aus Hanfschäben/ -fasern, Kalk und leichten mineralischen Zuschlägen.
 
Mehr Infos

Gibts Bilder vom Raum, Grundriß mit Fenstern, Möblierung etc?
Bei knapper Datenlage sind sinnvolle Hinweise schwierig.
Wie ist der jetzige Bodenaufbau und welcher Belag ist vorgesehen?

Zum Egalisieren würde ich je nach Steinuntergrund und zum schnelleren Abbinden hydraulischen Kalkputz oder Kalkputz mit geringer Zementzugabe verwenden. Zumindest die Grobegalisierung kannst du ja selbst vornehmen.

Dämmung mit Multipor oder HF-Platten- ggf schon mit Nuten für Wandheizungsrohre.
Ansetzen wie schon geschrieben mit Kalkklebeputz, Hessler o.a.
 
innenwand-au-enwand-bogen-i8584_2021217104456.jpgInnenwand mit Bogen + Außenwand für Küchenzeile

Hier links die Innenwand mit ca. 3m Bogen unterhalb Feldstein - ich finde den faszinierend von der Statik, da dort 3m Feldsteinwand und eine zweite Etage drauf liegen. Da die Wand "warm" ist sollen der Bogen, dessem Stützen/Laibung und die hübschen Feldsteine darüber (alles nach Sandstrahlen) als Sichtmauerwerk bleiben. Was aussieht wie ein Balken ist Putz von historischen Zwischenboden. Unter dem Bogen kommt noch ein Stahlträger aus dem benachbartem Raum an, der wird abgefangen, verkleidet und dann kommt da der Kühlschrank drunter. Also leider kein Raum für Wandheizung.

Rechts Außenwand noch mit dem historischen (Kalk?)-Putz. Die Muster kommen vom wegstemmen der ersten Schicht. Da auch Farbe drauf ist, der Putz nicht ganz gerade ist, in größeren Teilen fehlt und teilweise nicht tragfähig ist, nehmen wir ihn komplett runter. Dort kommt die Küchenzeile hin - Unterschränke + 2x Oberschränke (damit die Raumhöhe nicht so erschlägt).

Der Boden ist knapp zur Hälfte eine Kappendecke (abschließend mit zwei Stahlträgern...) und zur anderen Hälfte eine eine Balkendecke.
 
treppe-au-enwand-terrasse-i8584_202121711412.jpgAußenwand für Treppe und Außenwand mit großer Tür zur Terrasse

Links die Außenwand mit Fenster und altem großen Flachheizkörper. Hier war mal ein Treppenhaus, das schwarze ist Ruß oder Farbe (kein Teer oder Schimmel). Historisch wurde der Turm mit Seilwinden / Pumpwerk / und Ähnlichem betrieben, das Haus war eine Brennerei, der Turm der Lastentransport zwischen Keller / Produktionsraum im Erdgeschoss und Dachgeschoss (Lager?). An diese Wand kommt von rechts nach links eine Treppe in den Keller, sodass der Kopfraum der Treppe bereits Arbeitsplatte unter dem Fenster wird.

Rechts die Wand hat eine ca. 160x300 Tür zur Terrasse, sichtbar sind auch die offenen Heizungsrohre zur Laibungs-Heizung die bleiben sollen. Der Fleck ist Maschienenöl - dieser, Putz und große Metallteile werden aus der Wand gestemmt. Der Fleck an der Decke war die alte Wendeltreppe.
 
treppe-luftfeuchtigkeit-oberhalb-i8584_2021217111753.pngPlan mit Möbeln

Von unten rechts im Uhrzeigersinn:
- Stütze vom Bogen die als Sichtmauerwerk bleiben soll (da hübsch...)
- 3m Bogen, dort ein Kühlschrank reingestellt (Bereich kann eh kein Durchgang bleiben wegen Stahlträger, siehe oben)
- Küchenzeile 70cm (Möglichkeit der Hinterlüftung?) + Oberschränke bis ca. 2,5m
- Ablage/Kaffee als Arbeitsfläche oberhalb der Treppe / Fenster auf gleicher Höhe um den Luftraum oberhalb der Treppe zu nutzen (gibt eine 10cm Brüstung...)
- Treppe in den Keller, Eingang 90cm, dann 80cm Breite
- mögliche Fläche für die Wandheizung, ca. 300cm Breite inkl. Treppe (die Höhe wollten wir nutzen für ein vertikalen Garten, falls es die Luftfeuchtigkeit zulässt... deshalb nur 2m Höhe für etwaige Flächenheizung)
- Tür zur Terrasse mit bestehender Heizung in der Laibung
+ in der Mitte Kücheninsel tbd, hier 140x140, Induktionsherd soll mittig, Absaugung integriert, die durch die Decke nach unten/außen pustet um Luftfeuchtigkeit auszuleiten
 
Schöner Raum

Jetzt wird’s etwas klarer.
Die Wände könnten auch nur (zumindest im oberen Bereich) mit einem Schlämmkalkputz versehen werden, was eine interessantere Oberflächenstruktur ergibt als glatt geputzte 5 m hohe Wände.

Grunderwärmung zB mit Heizleisten und ggf noch irgendwo Planheizkörper Typ 10 oder 11 oder Wandheizung.

Als Fußboden wärenmassive Eichedielen sicher passend und praktisch
 
steico-fu-bodenaufbau-lithotherm-i8584_202121711342.pngFußbodenaufbau

Siehe Bild. Lithotherm wollte ich mal probieren und hoffe das es auch mit Fließen schnell genug leitet... ich werde berichten. 3x Steico vs. 2x Steico um CEMWOOD zu sparen... muss ich noch schauen ob die Kante da klappt. Unten drunter die Kappen sind hier nur angedeutet. Zwischen die Balken könnten wir noch Blähton schütten den wir noch haben, aber eigentlich quatsch da die Räume eh verbunden sind über die Treppe und STEICO schon genug isoliert.

@Andreas: Dielen fände ich auch hübsch, dachte aber das sie träger für die FBH sind und da das Haus vermietet werden soll, hatte ich die Hoffnung das Fliessen pflegeleichter... wobei lackierte Eichendielen wohl auch gingen.
 
Der Bestand und die geplante Nutzung intendieren ja schon eine Lösung, die wie gesagt einer qualitätsgerechten Umsetzung bedarf. Es ist ja eine Heizung vorhanden, deren Leistung man bestimmen kann.

Vor den bodentiefen Fensterflächen wird man auf Komfort achten und entsprechende Randzonen der Bodenheizung vorsehen müssen. Auch in Bereichen wo ein Verweilen im Sitzen beabsichtigt wird. In diesem Bereich kann man in Anlehnung an den bauzeitlichen Küchenherd oder Kachelofen auch ein Heizregister an die "optisch" nächstgelegene Wandfläche bringen.

Heizungstechnisch "träge" ist die falsch geplante und bediente Heizung.

Ansonsten ist halt fraglich wie viel Systembaustoffe den Charakter des Bauwerks noch tragen können und ob bei einer Instandsetzung jegliches Zeugnis von Bauzeit und historischer Nutzung beseitigt werden muss.
 
@KHH & Mario & Andreas

@KHH: Vielen Dank für die Gedanken! Okay 150€ / m2 ist nicht teuer, nagut. Kalkputz + Multipor geht schneller als Lehhm + HWF, klingt sehr nachvollziehbar. Die Gipskartonplatten waren ca. 25 Jahre installiert. Lüfter und Bautrockner habe ich schon in Bereitschaft. Putzmeister Putzmaschiene S5 EV/TM kann ich leihen, dann frag ich nochmal nach ob auch Kalkputz damit geht.

@Mario: ja genau, du denkst in die Richtung wie ich! HP9SL und Klimasan monolithisch bei den meisten Flächen, einfach auch durch Laien aufzutragen und ohne Nivelierung einfacher. Hinter den Küchenschränken vielleicht auch Multipor, damit es da nicht zu kalt wird und mehr Feuchtigkeit ausfällt? Hinter der Wandheizung auch Multipor oder HWF, damit weniger in die Wand geht. Der Flachheizkörper kommt weg, da kommt ja die Treppe runter. Mit "tragen" meinst du optisch "ertragen"? Historische Nutzung und Bauzeit sind wir eher gerade wieder am zum Vorschein bringen (Bogen/Feldsteine/"Maria Lounge"), die Seilzüge o.ä. gibt es schon nicht mehr. Die Metallteile die raus sollen sind eh nur in der Wand und da geht es darum etwas Wärmebrücken zu minimieren. Was meinst du mit Heizregister? Wandheizung? Oder auch blanke Rohre?

@Andreas: Dielen fände ich auch hübsch, dachte aber das sie träger für die FBH sind und da das Haus vermietet werden soll, hatte ich die Hoffnung das Fliessen pflegeleichter sind... wobei lackierte Eichendielen wohl auch gingen. Und ja gerne Oberflächenstruktur in der Höhe woher bekomme ich Schlämmkalkputz? Bzw. was unterscheidet den vom Naturkalk/Sumpfkalk?

Lieben Dank!

Ich nehme bisher für mich mit: Dämmputze würden gehen und sind einfacher zu bearbeiten, FBH alleine reicht wohl nicht aber es gibt Alternativen, Multipor mit 150€/m2 fair, HWF dauert eher länger und ist nicht günstiger.
 
Preis Dämmputze & U-Werte

Hessler HP9SL hat Dämmwert 0,08 wenn ich damit die Unebenheiten ausgleiche und noch etwas mehr als Dämmung aufbringe, dann bin ich bei 8cm * (10l Nassmörtel / cm) / (32l Nassmörtel / Sack) * 19€ / Sack = 47,50€/m2 Materialkosten bei U-Wert 0,58 (inkl. 83cm Bruchsteinwand).

Klimasan I hat Dämmwert 0,077 da komme ich mit 8cm / (3,5cm / 1 Sack) * 31€ / Sack = 71€/m2 Materialkosten bei U-Wert 0,56.

Hanffaser Uckermark HL-DU 04 hat Dämmwert 0,095 mit max. 5cm / 3cm/Sack * 20€/Sack = 32€/m2 Materialkosten bei U-Wert 0,8.

Alter U-Wert Gipskarton war 1,0 nur Bruchstein ist 1,38.
 
Der Charakter bezieht sich nicht vordergründig auf sichtbares. Jedes Material hat seine eigene Ästhetik, über die man auch nicht täuschen kann. Ein guter Hinweis findet sich zumeist bei der bauzeitlichen Substanz.

Mit Fragen zu Design und Ambiente wäre der Bogen hier auch überspannt.

Mit Heizregister meinte ich nur allgemein eine zusätzliche Flächenheizung, die mannigfaltig darstellbar ist.

Mit Blick auf die Qualität, hatte ich eingangs nicht unbegründet auf die Ausführungsregeln verwiesen.

Zur Bestimmung der Heizlast sollte man die Bestandsleistung ermitteln und eine raumweise Berechnung vornehmen, damit sollte eine gute Abschätzung möglich sein. Die genaue Abstimmung erbringt dann ein (hydraulischer Abgleich) im Heizbetrieb.

Die Leistung einer Bodenheizung wird durch Rohrverlegung, -abstand, Bodenbelag etc. bestimmt.

Ein Holzboden mit geringerer Wärmeleitung, macht eine Heizung nicht "träge" sondern erfordert für die gleiche Heizleistung (Oberflächen- minus Raumlufttemperatur) eine höhere Übertemperatur des Heizwassers und die ist wiederum bei Holz zu enger begrenzen, also eine planerische Prämisse.

Hinter Multipor und Lithotherm verbergen sich nun auch keine "epochalen" Innovationen, sondern es sind lediglich Adaptionen einer Ausführungsart . Bei Multipor bin ich mir im übrigen über die Werthaltigkeit nicht so sicher.

Schlämmputz bezeichnet nicht ein bestimmtes Material sondern eine Ausführungsart. Wobei dies hier einen dünnschichtigen, dem Mauerwerk "folgenden" Putzauftrag meint, das scheidet vorliegend aus. Möglich ist den händisch "abgerappten", grob abgezogenen oder mit belassenen "Kellenstrich" versehenen Putz, frisch mit einem Kalkanstrich zu "dressieren", wobei vor allzu plakativen Applikationen gewarnt sei.
 
Hessler HP9SL

Ich habe mich nach Rücksprache mit Hessler und Maurer für den Hessler HP9SL entschieden - das scheint mir von der Verarbeitung am einfachsten zu sein, geht am schnellsten, ist monolithisch, schimmelsicher und feuchteregulierend.
 
Thema: Bruchsteinwand Innendämmung + Wandheizung einer 5m hohen Küche
Zurück
Oben