Boden über Kappendecke für Bad und Wohnbereich

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silbermann

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kappendecke-sch-ttung-dielen-i29053_202142523126.jpgHallo, Fachwerk-Forum,

ich bin neu hier, habe aber schon heimlich mächtig mitgelesen und viele hilfreiche und interessante Anregungen bekommen - nun suche ich Rat bei einer konkreten Fragestellung:
In einem alten Bauernhaus von ca. 1880 soll der Boden in einem großteils unterkellerten Raum neu aufgebaut werden. Dabei soll der Raum zweigeteilt werden, in dem einen Teil soll ein Bad entstehen, im anderen Teil der alte Dielenboden erhalten werden.
Im Keller ist eine Kappendecke aus Ziegelsteinen (die stehen hochkant auf der langen Seite und sind von oben und unten verfugt), die etwas mehr als 2 m überspannt. Die jetzigen Dielen liegen auf Lagerhölzern, die Kappe ist mit einer losen Sand-Schüttung aufgefüllt. Zwischen der linken Kellerwand (s. Skizze) und linken Zimmerwand (die in etwa in der Mitte des Hauses steht) ist ein kleiner Bereich, der also nicht unterkellert ist - auch hier Sandschüttung, vermutlich dann über Erdreich. Das Außengelände ist etwas abschüssig und das Erd-Niveau liegt deutlich (ca. 0.5-1 m) tiefer als die Kappe.

Frage an die Experten:
1.) Wie sollte über der Kappendecke ein guter Bodenaufbau für den Badbereich aussehen?
2.) Wie sollte der Boden in dem Bereich aufgebaut werden, in dem die alten Dielen wieder reingelegt werden

Ich habe hierzu die schönen Aufsätze von Herrn Böttcher zu "Decken und Fußböden im Altbau" aufmerksam gelesen und könnte mir gut vorstellen, entsprechend vorzugehen, sprich die Kappen bis zum Scheitel (oder ggf. etwas höher, wenn die 15 cm bis zur Oberfläche der Deckschicht es zulassen) mit Beton oder einer gebundenen Liapor-Schüttung aufzufüllen.
Sollte ich hierbei die leichtere Liapor-Schüttung bevorzugen, um das tragende Mauerwerk (das ja über Erdniveau liegt) weniger zu belasten? Sollte über der "Füllung" eine Dampfbremse eingebaut werden und wenn ja, was für eine? Fülle ich den Bereich, der nicht unterkellert ist, genau so auf?
Für den Bereich mit den Dielen würde ich dann 80 mm Holzfaserplatten mit integrierten Traglatten für die Befestigung der Dielen nehmen. Ist das gut so oder gibt es Verbesserungsvorschläge?

Was sollte im Badbereich über die ausgegossene Kappendecke? Deckschicht sollen Fliesen mit darunterliegender elektrischer Fußbodenheizung sein.

Und noch eine Frage: Um das neue Bad vom Wohnbereich zu trennen, soll eine Zwischenwand aus 11.5 cm Poroton-Ziegeln gemauert werden, die quer über die Kappendecke geht. Sollte in dem Bereich unter der Zwischenwand der Zwickel der Kappe besser ausgemauert werden oder reicht hier die gebundene Schüttung, um die zusätzliche Last aufzunehmen?

Besten Dank für alle Hinweise und Vorschläge!

Grüße,
Jörg
 
Bodenaufbau

wie hoch wäre denn die mögliche Aufbauhöhe im nicht unterkellerten Bereich ? Soll das schlußendlich die gleiche Endhöhe haben, also Wohnbereich und Bad ? Wie hoch wäre der Aufbau FBH +Fliesen ?
 
Bodenaufbau

Hallo, Pope,

ja, Bad und Wohnbereich sollen die gleiche Endhöhe bekommen.
Im nicht-unterkellerten Bereich habe ich noch nicht gebuddelt, weiß also nicht, wie tief die Schüttung da geht. Sollte da Höhe fehlen, müsste ich eben noch etwas Erdreich abtragen, was ja nicht schlimm wäre.

Die Höhe der FBH plus Fliesen weiß ich noch nicht, denke aber, das wird in etwa der Dicke der Dielen entsprechen (<30 mm). Damit würden über dem Kappenscheitel 120 mm zur Verfügung stehen. Die Frage ist halt, wie ich die am Besten ausfülle? XPS-Platte und Estrich obendrauf oder gibt's was Besseres?

Grüße,
Jörg
 
Bodenaufbau

grundsätzlich würde ich folgenden Aufbau vorschlagen, wobei die genauen Höhen zuerst ermittelt werden sollten, um dann auch wirklich einen ebenen boden zu erhalten.
- die Kappen säubern, aussaugen und nässen , dann bis auf Scheitelhöhe betonieren und planeben abziehen
- eine Feuchtesperre auf den Beton bringen, Katja Sprint oder Bitumenschweißbahn o.ä.
- auf den Badboden dann eine Dämmung z.B. PUR -Platten dann die Fußbodenheizung je nach System
- unter den Dielenbereich den geplanten Dielenaufbau
- den nicht unterkellerten Bereich mit einer Sauberkeitsschicht aus Beton ( 5 cm) planeben abziehen, Feuchtesperre auch hier, seitlich an der Wand bis OK Fertigfußboden hochziehen, Dämmung und Dielen wie oben
- Dielung nur ölen
 
Aufbeton oder gebundene Liapor-Schüttung

Hallo, Pope,

besten Dank für deinen konstruktiven Vorschlag, das ist sehr hilfreich!

Du würdest also die gebundene Schüttung durch Beton ersetzen. Hätte das gegenüber der gebundenen Schüttung Vorteile und wenn ja, welche? Wäre nicht die zusätzliche Dämmung durch den Blähton von Vorteil, wenn man im Winter nicht immer kalte Füße haben möchte?
Muss ich mir beim auffüllen mit Beton Sorgen wegen der Statik machen (Beton ist ja 4-5 mal schwerer als die gebundene Schüttung)?
Könnte der nicht-unterkellerte Bereich auch mit der gebundenen Schüttung aufgefüllt werden, anstelle der Sauberkeitsschicht aus Beton?
Noch eine Frage: Muss zwischen den PUR-Platten und den Fliesen im Badbereich zwingend noch ein Estrich gegossen werden oder geht es auch ohne?

Hab Dank und einen schönen Abend noch!

Grüße,
Jörg
 
bodenaufbau-f-e-verarbeitungshinweisen-i12963_202142801849.jpgBodenaufbau

es geht auch eine gebundene Schüttung. Allerdings sollte gegen die kalte füße die Dämmlage helfen, zudem hatte ich es so verstanden, dass eine Fußbodenheizung im Bad geplant ist, die sollte die Füße ausreichend wärmen. Ob zwischen PUR ein Estrich muss ist von der Art der FBH abhängig. Bei unserem System wurden die Heizschlangen ( allerdings WW) auf die Dämmung getackert und mit Heizestrich vergossen, darauf dann Fliesen. Den genauen Unterbau Deiner FBH musst Du den Verarbeitungshinweisen Deines Systems entnehmen bzw. mit dem Hersteller abklären.
Ich hatte noch vergessen eine Anmerkung zur Zwischenwand zu schreiben. Warum seid Ihr da so auf Poroton fixiert, wäre nicht auch eine Konstruktion mit Trockenbau und Lehmbauplatten eine Variante, die bringt nicht soviel Gewicht auf die Kappe.
 
Thema: Boden über Kappendecke für Bad und Wohnbereich
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