Alter Hof von 1870. Wieviel Sanierung macht Sinn? Gesamtkonzept Feuchtigkeit

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Sebbe

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Hallo, wir haben die tolle Möglichkeit in einen alten Hof aus Familienbestand einzuziehen. Der Bauernhof wurde 1870 errichtet. Macht von außen einen recht guten Eindruck. Wurde durchgehend bewohnt. Nun wird er leer und wir könnten nach ein paar Handgriffen eigentlich einziehen.

Nur würden wir ein paar mehr Dinge angehen, wenn er eben schon leer ist. Frage ist, was macht Sinn, was ist Quatsch.

EG ist teilweise unterkellert , kleiner Vorraum2-3 qm, alter Lagerkeller ca 12qm, gewölbt, Ziegel, fast kein Putz mehr an den Wänden. Feuchter Modriger Geruch. Wurde lange nicht benutzt. 2 kl Fensterchen zum Lüften. Überlegen den Keller (da kein wirklicher Nutzen, viel Lagerfläche ebenerdig) zu verfüllen mit Abbruchmaterial und dann den Rest mit Kies aufschütten und verdichten. Worauf ist hier zu achten?

Direkt darüber ist das Wohnzimmer. Uns wurde gesagt, hier muss der ganze Boden raus und eine Bodenplatte mit Isolierung rein. Frage ist geht das überhaupt, weil vom Scheitel des Kellergewölbes bis Boden WHZ ist sicherlich nicht viel Platz.Was braucht man mindestens?

EG Wände nur Streifenfundement, bist auf 2 Räume welche ein neueres Fundament haben mit Bodenplatte, was von innen heraus gegraben wurde. Pappe, Styropor, Beton. Großer Flur mit Vinyl obendrauf, darunter Terazzo, und dann wohl 16cm Beton, sieht man an der Kellertreppe. Sollte dann wohl überall im Flur sein oder? Der Raum nebenan hat nur ca 8 cm Boden dann kommt sandiges Erdgemisch. Macht das Sinn den Boden rausbrechen und zu isolieren?

- Putz auf den Wänden im EG sehr porös und teils feucht. Trockenlegen? Sanierer war 2x zur Begutachtung da, und würde Horizontalsperren aus Edelstahl im Mauersägeverfahren in allen Wänden einziehen. Da wohl die Feuchtigkeit aus dem Boden direkt in die Wände eindringt und so hochsteigt.

-Was wären andere Feuchtigkeitsursachen außer aus dem Boden?
(habe gelesen wenn man die in den Griff bekommt könnte es bestenfalls schon reichen)
Wir wissen zb nicht wo die Fallrohre hinlaufen, sind zwar erst weiter hinten beim Stall, aber anscheinend sind sie nicht am Kanal angeschlossen. Versickerung? Dann ist um die Außenwand ein ca 80cm breite Betonplatte zum laufen. Dort kann die aufsteigendende Feuchtigkeit nicht weiter und geht wohl in die Wand (So sieht es der Sanierer/Trockenleger). Dach ist neu.

- Restliche Böden im EG mit Isolierung und Bodenplatte ausstatten sinnvoll? oder macht das alles nur schlimmer?

- Die Brandwand (Putz bröselt viel ab) ist mittig im Haus einige cm abgesackt, sieht man sehr gut, da die Tür direkt an der Wand etwas schief steht inkl Rahmen. Boden geht abfällig zur Wand. Uns wurde gesagt, da passiert nichts mehr. Das könne man lassen... besser Sachkunderat einholen?

- 2 Schornsteine mehr oder weniger hinüber. Der eine ist in der oberen Hälfte versottet (nach Einbau neuer Pelettheizung 4 jahre, welche zuwenig Abwärme in den Schornstein leitet) und der andere ist im EG kaputt, da muss neu aufgemauert werden, und ein neuer Kachelofen hin, der alte ist kaputt.
dh Statikfrage, freistehend ja nein... Genehmigungen?

-Alte Heizkörper belassen, oder zum Teil durch fussbodenheizung im EG ersetzen?

- Boden im 1.OG erneuern, Balkenlage teilweise freigelegt. Trocken. Aber sehr alte, 24cm Querschnitt, Balken teilweise mit agerundeteten Kanten (Natur). Ich erkenne überall mal Spuren vom Holzwurm. Frage ist jetzt, ist er noch aktiv? und wie ist der Zustand zu bewerten? Können die drinbleiben?

- Aufbau Böden OG... kann die alte Schüttung (2 x dünnere schwarze graue Brösel auf Brettern) drin bleiben?
Zusätzliche Schüttung /Schalldämmung, was wäre gut?

- Eingangstür verlegen von Südseite auf Ostseite, Seitentür schon vorhanden. Adresse wäre sogar auf der Ostseite. Genehmigung, Statik?

Klingt nach Kernsanierung oder? Befreundete Handwerker (Zimmerer, Verputzer, Elektriker) waren schon hier zum anschauen, und sie meinen wird viel Arbeit. Finden teils Abriss und Neubau angebrachter. Was wir allerdings so nicht sehen. Nur brauch ich diese Jungs, ohne die schaffe ich das nicht.

Bin Ratschlägen dankbar, es kann auch diskutiert werden.
Bilder kann ich nachreichen wenn welche benötigt werden.
Danke schonmal und Grüße
sebbe
 
Bitte Frage präzisieren

auf Deine Frage kann man alles und nichts antworten. Letztlich müsst Ihr für Euch klären:

- Welchen Standard wollt Ihr erreichen?
- Was ist finanziell möglich?

Beide Punkte führen zu teils erheblichen Unterschieden in der Beantwortung.

Außerdem gibt es gerade einige Einträge zu uasi derselben Fragestellung: zB:

"Luftschlösser einreißen? - Von Dachstühlen und Schwellbalken",- ein paar Posts vorher. Da wurde bereits einiges beantwortet.
 
Das kann Dir keiner hier sagen,

weil wir weder Eure Grunddaten kennen (finanzieller Spielraum, Eigenleistung möglich?, gewünschter Wohnstandard, jetzige Dämmung, Fensterstand etc), noch aus dem hohlen Bauch einschätzen können, wie schlimm das alles ist.
Aber ich verstehe auch schon nicht, warum immer wieder Menschen auf die Idee kommen, intakte Keller zuzuschütten. Vermutlich reißen die dann auch einen Nebenraum ab, weil der gerade nicht gebraucht wird...
Bis jetzt wurde das Haus bewohnt, das ist also möglich. Ich würde:
Lüftungsmanagement im Keller, damit der schimmelfrei und trocken wird. Also soweit das bei einem Einlagerungskeller geht.
Das geht durch Lüften, wenn es draußen kälter und trockener ist als im Keller. Manuell oder Lüftungs/Sensorgesteuert. Offene Fenster ständig mit Gittern und Insektenschutz versehen, dann bleibt Viechzeug draußen.
Kellertür möglichst gut abdichten. Damit bekommt ihr den unterkellerten Bereich von unten schonmal recht trocken. Besser, als das eine Zuschüttung macht.
Dann würde ich mich um die Regenrinnen und die Fallrohre kümmern, evntl. einen Kiesstreifen vor die Außenwände setzen, um Spritzwasser fernzuhalten.
Dann die Kamine instandsetzen, sei es über Rohre oder wieder aufmauern, was meist auch Wärme bis oben abgibt, wenn ein Kaminofen angeschlossen ist.
Sanitär und Elektrik prüfen, ggf. ersetzen.
Einziehen und in der kalten Jahreszeit oft den Kaminofen benutzen.
Und dann machen, was kommt und nötig ist. Vielleicht ist gar nicht mehr nötig, um die Feuchtigkeit rauszubekommen, weil sie über Dachrinnen/Fallrohre ins Haus kommt, oder durch Kondensat.
Aber wenn das Geld über ist, mach den Rundumschlag.
 
Den Keller jedenfalls...

...solltet Ihr nicht verfüllen. Das grenzt an groben Unfug. Sorgt für die richtige Belüftung, hackt vielleicht den restlichen Putz runter, und kehrt 'mal durch. Auch wenn Ihr den Keller jetzt nicht braucht, kann sich das leicht 'mal ändern. Wozu sollte das auch gut sein? Es ist zudem aufwändiger als das Befüllen von Containern, und deren Entsorgungskosten sind nun nicht wirklich ein respektabler Posten.

Zum Fußbodenaufbau EG: Bestimmt doch 'mal, wieviel Aufbauhöhe tatsächlich vorhanden ist. Worüber sollen wir denn sonst reden?

Grüße

Thomas
 
Grundlegende Sanierung

Keller verfüllen bringt sicher keine Verbesserung und keine Vorteile.
Bei derartig vielen Fragen und sicher grundlegender Sanierungsnotwendigkeit sollte das vor Ort begutachtet werden- vor allem um womöglich völlig sinnlose und teure Arbeiten wie Mauersägeverfahren und Bodenplatten zu ersparen und durch passendere Konstruktionen zu ersetzen.
Zuerst Feuchtigkeitsursache herausfinden und Entwässerung kontrollieren.
Bodenplatten können bei Neubauten sinnvoll sein- bei Bestandsbauten sind sie ohnehin kaum umsetzbar und völlig verfehlt.
Evt kannst du mit IG Bauernhaus Kontakt zwecks Beratung aufnehmen.
Bei mir würde die Anfahrt 4 h dauern, nur wenn ich wieder am Chiemsee bin unter 2 h.
 
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