Schichtdicke Lehmputz?

Diskutiere Schichtdicke Lehmputz? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Moin Freunde! Bei uns müssen Gefache aufgrund 'Sanierung' neu verputzt werden. Die Ausmauerung ist teils Lehmziegel, teils weichgebrannte...
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derPhil

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schichtdicke-lehmputz-stroh-i27152_2021718122343.jpgMoin Freunde!

Bei uns müssen Gefache aufgrund 'Sanierung' neu verputzt werden. Die Ausmauerung ist teils Lehmziegel, teils weichgebrannte Klinker, teils Feldsteine (Sandstein?), teils alles durcheinander..., alles mit Lehm als Mörtel.

Ich hab den alten Lehmputz (mit einigem an Strohhexeln drin) gesammelt, wieder eingematscht und noch frischen Lehm aus einer Grube um die Ecke und gut abgelagertes Stroh vom Dachboden beigemengt.

Die Putzstärke beträgt +/- 2 Zentimeter. Jetzt beim Trocknen reisst der Putz natürlich... Eigentlich wohl ein Zeichen von zu wenig gemagert, aber ich möcht nicht unbeding noch mehr Stroh reintun, weil das eben auch gleichzeitig die Deckschicht ist.

Ich dachte, nach einigermassen Abtrocknung die Oberfläche noch mal leicht anzufeuchten, mit einem nassen Schwammbrett überzureiben, und damit dann auch die Risse wieder 'oberflächlich' zu verschliessen.

Am Ende soll das Ganze mit Luftkalk (3 Jahre) mit Kasein weiss und etwas 'wetterfest' gamacht werden (liegt wetterabgewand).

Ist das grundsätzlich alles so in Ordung oder mach ich totalen Blödsinn? habt ihr Tips für mich? Ist die Schichtdicke 2cm ok in einen Durchgang?

danke & beste Grüsse!

Phil
 
Anmerkung zu Sockel

Hallo,
zur Hauptfrage mit dem Lehmputz bin ich nicht kompetent. Was mir aber auf dem Bild aufgefallen ist, ist der Betonsockel, der für die direkt aufsitzenden Balken schädlich werden könnte. Wenn möglich, sollten Sie de vorne überall anschrägen, damit das Regenwasser (auch auf der wetterabgewandten Seite) besser abfließen kann.
 
Betonsockel...

Moin Herr Neubert (oder darf ih Michael sagen?!),

stimmt - Beton und Holz verträgt sich nicht. Deswegen stehen die Ständer auf Pfostenträgern, welche einbetoniert sind. Zwischen Ständern und Beton ist +/- 1/2 cm Luft (die Fuge werde ich wahrscheinlich noch mit Lehm 'abdichten').

Die Schräge hab ich wo ging noch mit der Kelle gemacht, den Rest habe ich mit einer Diamantschruppglocke abgeschrägt (wobei übrigens die fast neue Bosch Professional GWS 1700 den Geist aufgegeben hat, die jahrzehntealte PWS 1800 hat dann den Job gemacht...).

beste Grüsse!
Phil
 
lehmziegel-verputzen-putz-i27152_202172481914.jpgLehmziegel verputzen...

Guten Morgen!

Gibt es denn hier niemanden, der seine Gefache mit Lehm verputzt hat??

Naja, hier ein kleiner Zwischenbericht von mir:

Einfach so eine Schicht geht nicht. Wahrscheinlich hängt das primär aber weniger mit der Schichtdicke zusammen, sondern damit, dass die 250 Jahre getrockneten Lehmziegel die Feuchte viel zu schnell aus dem Putz saugen und dann wohl wegen des schnellen starken Schwindens die Verbindung zwischen Ziegeln und Putz flöten geht. Ich habe sie zwar schon in mehreren Durchgängen kräftig angefeuchtet, aber das reicht wohl nicht. Am besten geht es noch bei den Fächern, die ich frisch aufgemauert habe. Dabei hatte ich ja jeden Ziegel in Wasser getaucht, deswegen ist das Gemäuer etwas feuchter.

Ich versuche es jetzt mit schichtweise Aufputzen. Berichte folgen...

beste Grüsse!
Phil
 
Als erstes

solltest Du zwecks besseren Haltes die Fugen auskratzen, etwa 1cm tief. Dann würde ich an deiner Stelle über eine Armierung nachdenken. Gängig sind die blauen oder weißen Plastik-Armierungsgewebe. Du kannst aber auch Jute nehmen. Dann die Steine stark vornässen, die erste Putzschicht in die Fugen verzahnen und das Armierungsgewebe einlegen und bündig abziehen. Trocknen lassen und dann die dünne Deckschicht aufziehen.
Anschließend mit Kalkmilch weißen.

PS: die Metallwinkel werden dir definitiv Probleme machen! Sie schädigen das Holz. Besonders an so exponierter Stelle ganz unten. Wozu dienen die? Entfernen.
 
Oh Mann!

Das seh ich jetzt erst: du hast ein BETONfundament nachträglich untergezogen????
:-(

Kann sich hier bitte jemand zu Wort melden, der eine Idee hat, wie man den Schaden in Grenzen halten kann?

Meine Idee wäre, Metall raus, Trennlage rein, und wichtig: den Betonsockel wenigsten bis unter die unterste Gefachkante schräg anschneiden! So sammelt sich nicht nur Regenwasser auf der Betonkante, sondern Spritzwasser schädigt die Balken bis ca 30cm Höhe.
 
die Leidensgeschichte...

Die dämlichen Blechwinkel aus dem Baumarkt hat der 'Sanierer' verbockt. Geplant waren große solide individuell angefertigte Winkel mit Dollen drunter, Dachpappe zwischen Holz und Metall (Flanke innenliegend), und weiter oben mit einer Maschinenschraube durchgeschraubt (-> s. nächster Beitrag).

Ich habe drauf gedrängt, nicht anzufangen, bevor die Träger da sind. Der 'Sanierer' wurde laut, zeterte er habe nicht ewig Zeit, behauptete, er bekommt die im Handumdrehen, und hat angefangen, die Fächer rauszukloppen (240 Jahre alte Lehmziegel mit dem Hammer zu Staub zerschlagen...) und die Ständer absägen zu lassen. Als das Haus nahezu vollständig in der Luft hing (vereinbart war hingegen abschnittweises Vorgehen...), rief er an und teilte mir mit, dass der Betrieb, in dem er die Träger anfertigen lassen wollte und wo sein Material lagert, Insolvenz angemeldet hat und er weder an das Material kommt noch fertigen lassen kann.

Dann kam er mit den Pfostenträgern aus dem Baumarkt an und behauptete, er hätte den Statiker an der Tankstelle getroffen und der hätte gesagt, die wären ok.

Da das Haus in der folgenden Nacht schon anfing zu ächzen und zu rumpeln, habe ich mich zähneknirschend auf den Mist eingelassen. Die besprochene Dachpappe wurde dann auch weggelassen, was aber in Anbetracht der Masse an Schrauben im Holz auch nicht mehr so die Rolle spielt...

Eine Schräge am Beton war auch vereinbart, ist aber dann nicht ausgeführt worden. Ich habe wie oben geschrieben mit der Schruppglocke eine Schräge dran gemacht. Kann ich auch noch schräger machen. Überhaupt ist der ganze Beton (wie der ganze Rest auch) ein einziges Pfuschwerk und keinesfalls vereinbarungsgemäß ausgeführt...

Die Pfostenträger haben den Sinn, sowohl die vertikalen Kräfte, aber auch die horizontalen die Kräfte, die sonst die Fussfette ('Ringanker'...) über den Zapfen aufnimmt, auf den Beton zu übertragen. Wie gesagt, die Ständer haben keinen Kontakt zum Beton.

Vielleicht sollte ich mal einen kleinen Hintergrund zu dem Ganzen geben:

Das schöne Fachwerk (1779) ist auf der Wetterseite eh schon 1933 'in Klinker aufgegangen' (d.h. kein Fachwerk mehr, da wohl vergammelt gewesen). Die Wetter-abgewandte Seite liegt zum Hang, und der Boden ist über die Jahrzehnte bis Jahrhunderte den Berg runter gerutscht, wodurch die Fussfette dauerhaft in der Erde lag und sich folglich in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Die unteren ~ 15..20 Zentimeter der Ständer waren auch nicht mehr gut. Aufgrund der schon erfolgten 'Missachtung' und Vernichtung eines grossen Teils des Fachwerks und dem Faktum, dass sich der Boden nicht wieder den Berg hoch bewegen wird, habe ich mich entschlossen, keine Original-erhaltende Sanierung mehr vorzunehmen.

Mein Plan war eine kosteneffiziente Lösung, die trotzdem 'dem Rest' der Substanz möglichst gute Chancen einräumt. Leider hat aufgrund der unglaublichen Inkompetenz (sowohl sachlich als auch bezüglich Projektmanagement), Geldgier und Vereinbarungsuntreue des 'Sanierers' weder das eine noch das andere geklappt.

Vereinbart waren die Betonkonstruktion mit den 'isolierten' Pfostenträgern und sachgerechter Ausmauerung der untersten Gefache für 8,5 kEUR. Als dann alles aufgerissen und abgesägt war, eröffnete er, dass die im Angebot ja nicht enthaltenen 3 Meter Giebelseite (mit eigentlich nur einem tragenden Ständer) zusätzlich 5 kEUR kosten würden (die Front für 8.5k ist knapp 9 Meter mit 7 tragenden Ständern...).

Als er dann die Fächer auch noch mit Zement ausmauern wollte, habe ich mich entschlossen, die Fächer selber zu machen. Resultat: eine Preisreduzierung auf 12 kEUR. Dass kaum was so ausgeführt wurde, wie vereinbart, hatte keinerlei Einfluss auf den Preis, da es ja "trotzdem irgendwie geht".

Du kannst bestimmt nachvollziehen, dass ich mich völlig verar...t fühle. Leider wurde nichts schriftlich vereinbart, und eine Rechnung habe ich bisher auch noch nicht. Üblerweise scheint heute auf dem Bau nichts ohne Vorkasse zu laufen (jedenfalls sobald der Kunde in eine Situation gebracht ist, dass er nicht mehr zurück kann), und so ist der Betrag auch schon bezahlt.

beste Grüsse eines ziemlich frustrierten 'Bauherrn'!
Phil

PS: Danke für den Tipp mit den Fugen auskratzen und der Jute! Wenn mein bisheriger Versuch abfällt, werde ich es so machen.
 
verankerung-zur-ckschreckt-altbausanierer-i27152_202172502629.jpgVerankerung

so war die Verbindung Ständer - Beton übrigens besprochen....

ich schätze, der 'Altbausanierer' (lt. Visitenkarte) hat nicht einmal verstanden, wodrauf die Details abzielen.

Auf meine Erklärung zum Niederschlag der Holzfeuchte an direkt berührendem Metall sagte er "In 30 Jahren bist du eh tot und so lange hält das". Meine Einwände, dass wir solche Häuser garnicht hätten, wenn alle so denken würden bzw. gedacht hätten, verhallte ebenfalls....

Aber was will man von jemandem erwarten, der (wie ich inzwischen erfahren hab) sogar bei geschützten Denkmälern nicht davor zurückschreckt, die Gefache mit Zement in und an das Holz zu mauern... (keine Ahnung, wie er das dem Denkmalpfleger vorenthalten hat)
 
Kann hier nicht ein Lehmbauer/Fachwerker bitte Stellung nehmen?

Dein "Altbausanierer" hat nach dem Motto "In 30 Jahren bist du eh tot und so lange hält das" wirklich tolle Arbeit geleistet!

Fachlich einwandfrei und für das gleiche Geld zu bekommen, wäre es gewesen, ein Streifenfundament aus Beton zu gießen, darauf ein 20-30cm Steinfundament (Ziegel oder Bruchstein) und dann nach Trennlage eine neue Holzschwelle einzubauen, die die Last der alten Ständer wieder aufnimmt.

Andererseits schreibst Du selbst, das Du genau sowas (Wiederherstellung des Urzustands) nicht wolltest. Insofern hat sich Dein "Sanierer" in gewisser Weise berechtigt in Sicherheit gewiegt, weil er dachte in Deinem Sinne zu handeln.

Wenn schon dieser Aufbau, dann wäre es doch wenigstens machbar gewesen die Metallklammern so zu drehen, das sie quer stehen, also in der Wand verschwinden. Die thermische Belastung(Kondenswasser ist jetzt noch höher als nötig.

Tja, was tun?

Angesichts der Tatsache, das das Kind nun in den Brunnen gefallen ist und man das Geld sicher auch nicht doppelt ausgeben will/kann:
Alles so lassen wie es ist und versuchen, die Gefache und Balken wenigstens so zu hinterschneiden, das der Betonsockel schräg unter den überragenden Gefachen/Balken endet. Ich denke du solltest versuchen, die Spritzwassergefaht möglichst zu minimieren. Also KEIN Plateauüberstand des Betonsockels vor die Gefache/Balken.

Frage: Wie willst Du die Lehmgefache verputzen? Kalkputz? Oder soll das reiner Sichtlehmputz bleiben (der würde bei evtl Spritzwasser- oder Schlagregenbelastung nur begrenzt halten).

Sonst: Nicht den Mut verlieren! Das sieht nach einem schönen Haus aus. Letztlich muss dann der nächste Eigentümer irgendwann neu entscheiden, ob er/sie die alten Schwellen wiederherstellen wollen.
 
wand-brunnen-beitrag-i27152_202172516219.jpgKind im Brunnen

Moin Harald,

danke auch für deinen Beitrag!

Der 'Sanierer' hätte in meinem Sinne gehandelt, wenn er die Sache so ausgeführt hätte, wie es besprochen war. Ich habe Projektmanagement gelernt und weiss, dass bevor man einen Schritt tut, der einen unter Zeitdruck/Zugzwang setzt, man alles parat haben muss, um da auch wieder passend rauszukommen. Dass der Metallbauer insolvent ist, konnte man schon Monate vorher im Netz lesen...

Der Pfostenträger oben ist keine 'Klammer' (U) sondern ein Winkel (L). Ein U könnte man nie passgenau gestalten (unterschiedliche Balken, teilweise wiederverwendet und noch behauen). Den vertikalen Schenkel des L nach innen war schon ein guter Plan, weil da klimatisch weniger 'belastet' als in der Wand oder aussen, und man hätte den Bolzen gegebenenfalls nachziehen können (eigentlich hätte man ihn wahrscheinlich sowieso erst nach dem Einbetonieren angezogen...). Flanke in der Wand geht schon wegen den diagonalen Ständern nicht.

Ich werde mir nach dem Wochenende die große Flex nehmen und die Vorderkante des Betonsockels bearbeiten, dass kein Spritzwasser mehr an die Wand hüpft. Blöd ist, dass ich schon mit der Schruppkrone ein völlig unkontrolliert eingelegtes Moniereisen frei gelegt habe... Das ist echt alles ein einziger grosser Pfusch :-( Glücklicherweise ist der Dachüberstand auf der Längsseite recht groß, so dass da kaum überhaupt Regen hinkommt.

Ja, die Gefache sind jetzt mit Lehm verputzt (fast komplett). Die bekommen einen Kasein-Kalk Anstrich. Wenn das abfallen sollte, ist es ja kein Drama - es ist einfach nur Lehm und ich kann es wieder dran machen, dann unter Beachtung von Ralfs Tipps oben. Aber Die Fächer mit altem Lehmputz stehen da schon seit hundert Jahren. was abfällt, ist der mal nachträglich drübergemachte Zementputz...

beste Grüsse!
Phil


ps. kann ich hier eigentlich Bilder mittels HTML oder BB Code oder so in den Beitrag bringen?
 
Oh Mann!, die Zweite

Sorry, aber das was da fabriziert wurde ist echt fatal.......
Du solltest auf jeden Fall einen Statiker dazu holen. Und einen Gutachter und einen Anwalt einschalten, wenn der "Sanierer" auf blöd macht.
Wenn ich dir einen Rat geben darf: Investiere die zusätzlichen Kosten und hole dir einen Zimmerer der sich mit Fachwerk, besser noch mit Fachwerksanierung auskennt und lasse den eine neue Schwelle unter die abgeschnittenen Ständer bauen! Auch wenn dazu die frisch ausgemauerten Gefache wieder ausgeräumt werden müssen. Diese popeligen Blechwinkel, fixiert mit noch popligeren Schräubchen halten von 12 Uhr bis es läutet. Dem Haus ist die Basis zerstört, hinter die außenliegenden Blechwinkel zieht Wasser, dass über das Stirnholz der Ständer in sie einzieht, der Minispalt zwischen Beton und Ständer füllt sich mit der Zeit mit Dreck und Staub, wodurch erst recht Feuchtigkeit ins Stirnholz zieht. Wenn ganz blöd kommt und das Holz deswegen von innen heraus verrrottet, kriegst du das erst mit wenns zu spät ist.....

Was da kleinere Problem angeht: An den direkt auf den Betonsockel gemauerten Lehmsteinen wirst du auch nicht lange Freude haben. Die saugen jede Feuchtigkeit die auf dem Beton ansteht direkt auf. Da muss auch eine Horizontalsperre drunter! Am Besten auf die Folie erst eine Lage gebrannte und mit Kalkmörtel vermauerte Ziegelsteine und darauf dann mit den Lehmsteinen weiter mauern. Die Ziegelsteine nehmen dann schadlos Feuchtigkeit die evtl. auf die Folie kommt auf, von wo sie dann verdunstet.
Im Idealfall, wenn eine neue Schwelle eingebaut wird, sollte diese aus dem selben Grund auf Ziegelsteinen, nicht direkt auf einer Folie, liegen.
Richtig ist, der Sockel MUSS bis mind. 1-2 cm hinter die Vorderkante der Schwelle abgeschrägt werden, damit Wasser, das an der Fassade runter läuft, an der Schwelle ab tropft und nicht drunter läuft!
 
beton-sanierer-alternative-i27152_2021728112448.jpgwas soll ich sagen...

Vielen Dank auch für deinen Beitrag, Karl-Heinz, wobei er mir ja nicht gerade Mut macht...

Ein Statiker ist involviert, der hat ja angeblich diese Baumarktträgerchen als Alternative vorgeschlagen. Der 'Sanierer' hat mir auch versprochen, dass ich da was Schriftliches zu bekomme, schon wegen der Versicherung.

In Z-Richtung ist jeder dieser Blechdinger für >8.5t ausgelegt, es sind jeweils zwei davon montiert (meist einer innen, einer aussen), wobei über eine gleichmässige Lastenverteilung nur der Himmel weiss. In horizontaler Richtung ist meiner Meinung nach keine Aussage mehr aus dem Datenblatt abzuleiten, weil es ursprünglich ein U-Träger war, bei dem ein Schenkel abgeflext wurde. Dafür sind aber um die bis zum Kragen eingegossene (soweit ich erinnere) 16mm Dolle zwei 10er Schrauben in die Stirnseite geschraubt (noch mehr Metall im Holz...) und dürfte >1t / 10kN sein.

Stimmt - es gibt keine Horizontalsperre. Der Beton (soweit man bei dem oftmals nur Gebrösel von Beton sprechen kann) ist WU Beton. Klar, auch bei dem zieht das Wasser oberflächlich ein. Ich habe jetzt eine ~40° Schräge mit ~2cm Hinterschnitt angebracht. Die Luftspalte unter den Balken kann ich von Zeit zu Zeit mit Pressluft freiblasen. Es ist übrigens kein Wohnbereich, sondern nur Werkstätten/Lager, die von überall gut durchlüftet sind...

Die erste Reihe mit Ziegeln zu machen ist ein guter Tipp, leider für's Erste zu spät jetzt. Das linkeste Fach ist rein mit weichgebrannten Ziegeln gemacht, ich werde den Unterschied zu den Lehmziegelfächern beobachten und im nächsten Frühjahr mal berichten.

Es ist ja nun so, dass die Wand die vergangenen Jahrzehnte im Boden stand (zumindest von aussen). Ich denke, der WU Beton Sockel ist da die bessere Alternative. Der Dachüberstand ist üppig, ich habe letztens bei Regen an der Wand gewerkelt und nur weinige Tropfen abbekommen. Klar kann der Wind auch mal aus der anderen Richtung kommen, aber grundsätzlich ist es die wetterabgewandte Seite.

Klar ist auch, dass eine sachgerechte Lösung mit neuer Fussfette, ordentlichen Holzverbindungen, Horzontalsperre und und und natürlich die bessere Lösung gewesen wäre, preislich aber nicht im Verhältnis zum Kaufpreis des Hauses (ich habe den Grundstücksrichtwert bezahlt) gestanden hätte, welches in der nächten 'Generation' wohl eh abgerissen werden wird.

Für die Hinzuziehung eines weiteren Statikers, Gutachten, Anwalt, Gericht usw dürfte das Gleiche gelten, die Chancen stehen in Anbetracht des Fehlens jeglicher schriftlicher Vereinbarungen zur Ausführung (ausser ein paar Handskizzen, von denen der 'Sanierer' jetzt schon behauptet, ich hätte sie im Nachhinein angefertigt) nicht unbedingt gut.

Sauer bin ich wie gesagt, weil von meiner ziemlich grundlegenden (und meiner Meinung nach immer noch einen guten Kompromiss darstellenden) Vorgabe zur Holz-Beton Anbindung (siehe oben) aufgrund unverantwortlichen Projektmanagements und -durchführung (Haus 'in die Luft hängen, bevor die Träger da waren) abgewichen wurde, und dass der 'Sanierer' nicht einmal den Beton auch nur halbwegs vernünftig hinbekommen hat. Alles andere (Lehm auf Beton und so) habe ich mir selber zuzuschreiben, aber das kann ich - wenn es nicht hält - auch jederzeit wieder revidieren.

soweit erstmal, danke für eure Anteilahme und (gern auch weitere) Tipps!
beste Grüsse!
Phil
 
nochmal zum ursprünglichen Thema

Lieber Karl-Heinz,

wo sich jetzt schon ein echter Lehmbauer zu Wort gemeldet hat..

Der Putz der ersten Fächer (eins mit weichgebrannten Ziegeln gemauert und eins mit Lehmziegeln komplett neu aufgemauert) ist einigermassen gelungen und scheint zu halten.

Der Putz der letzten zwei/drei Fächer - Lehmziegel, bei denen ich nur die Basis neu aufgemauert habe - löst sich, besonders im Bereich der nicht neu gemauerten Ziegel immer wieder ab. Er 'schüsselt' besonders am Rand und auch an den sich bildenden Rissen.

Ich habe jetzt schon den Beitrag https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/lehmputz-lehmoberputz-113145.html gefunden, und daraus mehrere Fehler bei meiner Ausführung erkannt. Ich habe die alten, trockenen Ziegel stärker angefeuchtet (weil es auf dem neu gemauerten, feuchteren Untergrund besser hält), und ich habe die Schichten nicht durchtrocknen lassen.

Ich habe den Lehm nicht mit Sand abgemagert, sondern mit altem Heu und Stroh - ist das ok? (innen ist 4..5cm dicker Putz, der nur so von Stroh trotzt und hält und nicht gerissen ist; die Fasern scheinen eine Art Armierung zu bilden). Muss ich zwangsweise eine (magerere) Unterputzschicht und eine (etwas fettere) Oberputzschicht ausführen, auch wenn ich mich mit ein paar (vielleicht wegzuschwammenden) Rissen zufrieden gebe?

Und vor allem - was muss ich tun, damit sich der Putz nicht wieder ablöst?

allerbesten Dank & Grüsse!
Phil
 
Naja Phil,

man kann es sich schön reden, zum WU-Beton verabschiede dich davon es sei denn du hättest soviel Stahl drin, dass der Beton im Zustand 1 bleibt, er wäre aber auch Fehl am Platz, zu den 8,5 t vertikaler Last wenn die auf dem Anker erreicht werden ist die Druckfestigkeit deines Holzes überschritten, außerdem werden die Dinger keinerlei Zulassung haben, zum Wert des Grund und Bodens, warum war es wohl so günstig.
Es bleibt eigentlich nur es entweder richtig zu machen oder weiter vor sich hin zu frickeln in der Hoffnung es wird schon gutgehen, nur dann braucht man sich auch keine Gedanken um den Lehmputz zu machen
 
was soll ich sagen #2...

ETA Zulassung. Aber für das unversehrte Bauteil. Stahl im Beton ist drin, aber völlig planlos 'reingeworfen' und meiner Meinung nach auch zu wenig. Ist aber bei der Ausführung des Betons (bröselt an vielen Stellen, hat viel zu wenig Wasser bekommen) sowieso irelevant, von daher kann ich wirklich nur hoffen, dass es gut geht (es ging auch über Jahrzehnte ganz ohne Basis, ist nur ein paar cm gesackt, aber in den letzten Jahren nicht mehr weiter). Aber du hast schon Recht - so hätte man es sich auch sparen können. Ich bin aber bei Beauftragung nicht von derartiger Unfähigkeit eines 'Betriebs für Altbau-Sanierung' ausgegangen.

>> dann braucht man sich auch keine Gedanken um den Lehmputz zu machen

doch, ich möchte, dass er dran bleibt ;-)

Grüsse!
 
Lehmputz außen

Grundsätzlich ist es so, Lehm reißt beim Trocknen wenn er zu fett ist. Schüsseln sich die Ränder der einzelnen "Platten" entlang der Risse, ist der Lehm viel zu fett. Aber auch ein fetter Lehm kann halten wenn die Schicht dünn genug ist.
In deinem Fall, der Putz schüsselt nur, oder hauptsächlich, an den Rändern, hört es sich an, als würdest du einen recht fetten Lehm verwenden und die Putzschicht zu den Ränder hin dicker werden. In der Fläche aber noch dünn genug sein, dass sie noch hält.
Es gibt einen einfachen Test um festzustellen bis zu welcher Schichtdicke ein Lehm verwendbar ist: Schneide dir zwei gleiche, ca. 50 - 60 cm lange keilförmige Leisten, die von ca. 3 mm bis ca. 15 (etvl. 20) mm ansteigen. Fixiere diese parallel und im Abstand von ca. 10 cm auf eine ebene Unterlage, z. B. ein Stück OSB-/Fermacell-Platte, o. ä.. Ziehe zwischen diese langen Keil deinen Putz auf und verdichte ihn so wie du ihn an der Wand verdichtest. Wenn der Lehm einigermaßen fest ist entferne die beiden Leisten und lasse den Lehm-Keil komplett durchtrocknen. Während der Trocknung werden dann ab der kritischen Schichtdicke Risse auftreten. So kannst du ziemlich genau sehen/messen wie dick die Schicht sein kann bis sie reißt.
Ist sie für deinen Bedarf zu dünn musst du den Lehm etwas mit Sand abmagern, damit er nicht mehr reißt. Am Besten mit scharfkantigem Brechsand, der sich besser verkrallt als rundkörniger Flusssand (der tuts aber auch, nur nicht so gut). Alternativ kannst du an den Stellen wo er dicker aufgetragen werden muss, in mehreren dünneren Lagen auftragen und diese immer erst durchtrocknen lassen, bevor die nächste drauf kommt. Getrockneter Lehm reißt nicht mehr, auch wenn eine nächste Schicht drauf kommt.
Auf jeden Fall musst du immer den Untergrund gut reinigen/entstauben und etwas anfeuchten (auch die neuen, gerade erst durchgetrockneten Schichten), damit der Lehm genug Haftung bekommt!

Richtig ist, dass Stroh oder andere Fasern in erster Linie als Armierung dienen. Der Hintergrund ist, dass Lehm, konkret die Tonplättchen im Lehm, bei Feuchtigekeitaufnahme quellen und beim Trocknen wieder schrumpfen. Je mehr Ton im Lehm enthalten ist, umso mehr schrumpft er. Die Risse entstehen durch die bei der Schrumpfung entstehende Spannung im Materialgefüge. Durch die Fasern wird diese Spannung im Material mehr verteilt und deswegen die Risse weniger und kleiner.

Um den Lehmputz gegen Schlagregen widerstandsfähiger zu machen, kannst du ihn entweder mit Kalkschlämme (mehrfach dünn) streichen, oder mehrfach satt mit Leinöl streichen. Wenn das Öl im Putz oxidiert ist, wird die Oberfläche hart wie Stein. Lässt sich aber nie mehr wieder an-/aufweichen!
 
ganz herzlichen Dank!

Vielen lieben Dank, Karl-Heinz, für die super Erklärung, Info und Tipps!! Jetzt kann ich endlich systematisch rangehen und dieses Versuch-und-Irrtum Gebastel hat hoffentlich ein Ende.

beste Grüsse!
Phil
 
Thema: Schichtdicke Lehmputz?

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