Zustand Gewölbekeller - Aufhübschen?

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DanAusNRW

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keller-gew-lbekeller-aufh-bschen-i27369_2021108211154.jpgHallo Zusammen!

Wir wohnen nun schon zwei Jahre in unserem alten Fischerhäuschen von ca. 1900 mit kleinem Gewölbekeller unter der Küche. Der Eingang erfolgt über eine zu öffnende Bodenplatte. Der Keller wird auch über zwei kleine Fenster durchlüftet.
Wir nutzen den Raum tatsächlich nur zwei Mal im Jahr - zum Ablesen des Wasser- und Gaszählers.

Nachbarn (Häusers aus der selben Zeit) und Vorbesitzer sagten, dass der Keller keine Pflege benötigt. Höhere Luftfeuchtigkeit ist normal und damals ja auch gewollt gewesen.

Die schweren Regenfälle Anfang Juli hier in Köln sorgten dafür, dass etwas Wasser durch die Wand gedrückt wurde (s. Bodenfleck unter Austritt Hauptstromkabel). Nicht viel, aber so, dass dort eine Minipfütze entstand.

Nun stellen sich mir drei Fragen:
1. Soll ich mir über den Wassereintritt durch die Wand Gedanken machen? Ich meine, der Keller ist 120 Jahre alt und hat mich Sicherheit vieles erlebt. Also "normal"?
2. Wie beurteilt ihr den Gesamteindruck durch die Bilder? Anscheind wurde der Keller Mal verputzt, dieser ist an vielen Stellen nicht mehr vorhanden und löst sich. Teilweise sind da aber auch schwarze/dunkle Stellen, wo ich zuerst an Schimmel dachte, aber mir das nicht richtig vorstellen kann (da ausreichend belüftet?!).
3. Wie kann ich die Wände "aufhübschen", am besten weiß? Ich meine, der Raum wird nicht genutzt, "schön" hätte ich den gerne trotzdem. Kann man die Wand, wo das Wasser eintrat in dem Zuge dann "wasserdicht" machen? Alles lose einfach abklopfen und einfach wieder verputzen?

Wie ihr wahrscheinlich merkt, bin ich nicht der größte Heimwerker. Ich danke Euch für Antworten!

Viele Grüße
Daniel
 
letztes-versch-nern-behandeln-i27369_2021108211816.jpgLetztes Bild

Dies ist die steile Treppe runter, die im übrigen auch etwas feucht ausschaut. Kann man diese auch verschönern/behandeln?
 
Kälken

Hallo Daniel,

da wie du schreibst, ist der Wohnwert nicht hoch.
Ich würde mir eine Maske aufsetzen und mit einem groben Besen (Drahtbesen) die losen Teile der Wand abkehren und danach mit Kalkmilch streichen.
1Teil Sumpfkalk, 4Teile Wasser und etwas Quark oder Leinöl. Schutzausrüstung nicht vergessen!!!

Das hält sicherlich einige Jahre und kann beliebig oft wiederholt werden.
Solange die Wasserflecken nicht größer werden, würde ich nur beobachten,
ggf mit einem Luftentfeuchter die Luftfeuchte herabsetzen und eine Trocknung anstoßen.
Aber trocken wird der Raum nie.

LG ENgelbert
 
zeit und geldverschwendung?

du willst einen keller, der nur zum ablesen betreten wird, kurzfristig aufhübschen...das macht doch kaum sinn.
das ist ne menge arbeit und am ende bröselt der putz wieder ab, da auffeuchtung und abtrocknung weiterhin eine salzfracht mitbringen, welche den putz sprengt.

innenabdichtung bringt dir auch nicht viel, wenn die mauerdurchführung außen nicht dicht ist.
wenn da zukünftig mehr wasser eindringen sollte, könnte man schauen, ob die durchführung außen überhaupt verschlossen wurde und dort nachbessern.

gelegentlich die brösel abkehren und entsorgen, mehr würde ich nicht machen.

kalkmilch oder pinselputz ist sicher machbar, wird aber auch kurzfristig wieder unansehnlich, allein schon wenn einige stellen feuchter sind als andere.

wenn der raum anderweitig genutzt würde, könnte ich deine überlegung allerdings nachvollziehen.
unseren bruchsteinkeller (kein gewölbe) haben wir teilweise vom putz befreit und nur neu verfugt.
der wird aber auch täglich begangen und genutzt. (technik, wäsche, lagerraum)
ein kellerraum ist noch original und ich scheue mich davor da auch die reste abzuklopfen... dazu muss erst ne menge langeweile herrschen ;)

grüße
 
Ich hänge mich mal an...

da ich quasi dasselbe Problem habe. Bei uns sanden die Fugen dazu noch kräftig. Sie bis 2cm auszukratzen ist nicht schwer. Wir haben hohes Grundwasser was von unten drückt.

Womit hast du neu verfugt? Mir wurden mehrere Möglichkeiten gesagt: Verkieseln, um das Sanden zu beheben und dann so belassen, neu verputzen und kälken, was aber teuer wird oder einfach so belassen.

Die Mauern sind nass. mancherorts bis 100%. Eine Horizontalsperre ist bei 1,50 eingebaut. Verliert die eigentlich ihre Wirkung, wenn der Putz sie überbrückt?
 
Fugen

hab nur bodenfeuchte und die alte sperre liegt über bodenniveau.
hab selbst gemischt mit kalkhydrath und sand, teilweise etwas zement dazu.
das hält gut, wenn es nicht im feuchtehorizont liegt. dort wo es gelegentlich abtrocknet, sprengt das salz den putz ab.
in diesem bereich würde mehr zement helfen oder ein putz, welcher viel salz aufnehmen kann.

die sperre am besten nur anputzen, feuchte würde sonst im gewissen rahmen darüber wandern.

den nassen bereich im feuchtehorizont oder dort wo gelegentlich tauwasser entsteht würde ich heute (und wenn ich es nachbessern muss) mit mehr zement oder mit nem putz mit viel porenvolumen ausführen, damit es länger hält.

dort wo es dauernd trocken oder dauernd feucht ist, hält er prima.

in meiner galerie ist irgendwo in der mitte ein bild vom technikraum mit erneuerten fugen.
 
Re: Fugen

"....dort wo es gelegentlich abtrocknet, sprengt das salz den putz ab.
in diesem bereich würde mehr zement helfen..."
Das ist falsch. Mehr Zement macht nur den Putz härter und dichter. Deswegen hält er aber nicht länger. Er wird nur vom kristallisierenden Salz als größere Platte von der Wand gedrückt und steht dann hohl.
"....oder ein putz, welcher viel salz aufnehmen kann......"
Auch so ein sogenannter "Sanierputz" ist nur ein Opferputz. Er kann zwar mehr Salz aufnehmen und einlagern, aber irgendwann sind auch bei dem die Poren voll und er bröselt genauso von der Wand wie alle anderen Putze auch. Es dauert nur länger. Dafür kostet er aber auch viel mehr.
 
richtig ;)

hallo Karl-Heinz,
hast natürlich recht, doch ein immer sandender putz (hier die fugen) ist lästiger als ein irgendwann abfallendes fugenstück, welches man dann halt erneuert.

wie würdest du bei den fugen vorgehen, bei einem "gelegentlich" feuchtem gemäuer?

gruß
Micha
 
Re: Fugen, die Zweite

Wenns nur um die sandenden Fugen geht, würde ich entweder den allerbilligsten Kalkzement-Mauermörtel, oder einen reinen Kalkmörtel verwenden um die Fugen neu zu füllen, je nachdem aus welchen Steinen die Wände sind.
Für weiche (Muschel-)Kalksteine eher den Kalkmörtel, für harte Steine den billigen Mauermörtel. Ausblühungen wird es bei beiden höchstwahrscheinlich wieder geben, deshalb so preisgünstig als möglich. Alles andere ist rausgeschmissenes Geld.
 
danke dir.

so habe ich es ja quasi gemacht, nur selbst gemischt.(waren meine ersten versuche, daher im keller)
wir haben hier recht harten ruhrsandstein, der leidet hauptsächlich im außenbereich, wo in den letzten dekaden zementfugen gelegt wurden.
die habe ich teilweise mit dem sp50 von solubel erneuert. ( sind noch einige über).

innen, am feuchtehorizont, werde ich irgendwann mit mehr zement in der mischung experimentieren, oder mit ziegelmehl etc experimentieren.
einfach für die eigenen erfahrungen.
ein raum (alte waschküche)ist eh noch im ursprungszustand und ist bald fällig. da ist noch halb pinselputz und halb alles abgefallen.

viele grüße
 
"harten ruhrsandstein"

Sandstein zählt grundsätzlich zu den weichen Steinen, auch wenn es darunter weichere und härtere gibt. Sandstein solltest du immer mit einem "weichen" Kalkmörtel verfugen., z. B dem SP50. Mit harten Steinen, die man mit Kalkzementmörtel verfugen kann, meinte ich in meinem vorherigen Beitrag z. B. Granit, Basalt und ähnlich harte und dichte Gesteinsarten.
 
gut, das hatte ich falsch verstanden.

gleichzeitig gut, daß du den solubel im frostgefärdeten bereich auch nutzen würdest.
innen bleibe ich dabei: etwas härter testen.
da wird ja nix durch frost gesprengt; nur durch salz die fugen.
wenn die was länger halten ohne dauernd zu sanden, find ich das ganz ok.
wenn dann mal ne ganze fuge rausfällt, ist das schnell neu gemacht.
 
Thema: Zustand Gewölbekeller - Aufhübschen?
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