Decke mit Seegras dämmen, Schallschutz

Diskutiere Decke mit Seegras dämmen, Schallschutz im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo zusammen, ich bin gerade beim Deckenaufbau und bräuchte noch Tipps bezüglich des Schallschutzes. Auf dem Bild seht ihr die Decke um die es...
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Alex34

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seegras-balken-holzdielen-i29353_2022215174623.jpgHallo zusammen,

ich bin gerade beim Deckenaufbau und bräuchte noch Tipps bezüglich des Schallschutzes. Auf dem Bild seht ihr die Decke um die es geht. Der Plan ist, eine Zwischendecke einzubauen. Die Balken sollen so ca. 4-5 cm nach unten sichtbar sein.
Material:
Ich habe noch Unmengen an Seegras in der Scheune und einen alten Holzdielenboden (ca. 2,5 cm Dicke, Nut & Feder) aus Fichte. Holfzphaserplatten mit 8 mm. Dicke habe ich bereits als Putzträger bestellt.

Aufbau:
Ich möchte an den Seiten der Balken Latten anbringen (Die liegen hier auch noch rum) und daran von unten die zugeschnittenen Holzdielen anbringen, so dass die Balken von unten gesehen noch ca. 5 cm herausschauen. Beim Anbringen der Holzdielen will ich in den entstandenen Holraum zwischen den Balken Schritt für Schritt Seegras reinstopfen. Das heißt, Brett von unten montieren, stopfen, nächstes Brett...usw..bis alles dran ist. Wenn die Zwischendecke dann komplett dran ist, will ich von unten Holzfaserplatten montieren und diese dann dünn mit Lehm verputzen.

Nun habe ich noch ein paar Fragen zum Lärmschutz:

1. Bringt es was, wenn ich das Seegras zustäzlich mit Lehm mische und erst dann einfülle? Ich habe noch 2 Tonnen Lehmpulver rumliegen. Ich dachte an ein Verhältnis von 2 Teilen Seegras und einen Teil Lehm. Masse soll ja angeblich gut gegen Schall sein. Wobei Seegras selbst schon ganz gut gegen Schall sein soll. Zudem habe ich Angst, dass mir die Decke evtl. zu schwer wird. Außerdem ist da evtl. noch das Problem mit der Feuchtigkeit

2. Ist es besser die Holzdielen nicht direkt auf die an den Balken montierten Leisten zu schrauben, sondern sie z. B. mit Holzphaser etwas zu entkoppeln?

Ich hoffe das war so einigermaßen verständlich. Falls hier jemand noch einen Tipp hat, würde ich mich freunen.

Viele Grüße
Alex
 
Deckenaufbau

Also das Thema Deckenfüllung wurde hier im Forum schon tausendundX mal durchdiskutiert. Auch oder gerade was den Schallschutz betrifft. Bitte nutze die Suchfunktion (Lupe rechts oben), evtl. mit verschiedenen Suchbegriffen und nimm dir eine Woche Zeit zum Lesen ... ;-)

Was dir mit Sicherheit nicht viel bringt ist das Seegras mit Lehmpulver zu vermischen und als Schallschutzfüllung in den Fehlboden zu stopfen. Dazu ist die Mischung viel zu leicht. Masse ist nicht nur angeblich, sondern hauptsächlich für einen guten Trittschallschutz notwendig. Nur wenn eine Decke schwer genug ist, schwingt sie nicht mehr bei jedem Schritt (Luftschallschutz ist etwas ganz anderes).
"Zu Nebenwirkungen und Ausfallserscheinungen wegen zu hoher Deckenlast fragen Sie Ihren Statiker." ;-)

Richtig erkannt hast du das Problem der eingebrachten Feuchtigkeit, wenn du den Hohlraum mit einer feuchten/nassen Mischung ausstopfen willst. Die Masse müsste schnellstmöglich trocknen können. Dazu muss sie von beiden Seiten offen bleiben bis sie durch getrocknet ist. Das dauert, je nach Dicke der "Packung" mehrere Wochen!

Ansonsten ist der geplante Aufbau der Deckenunterseite so machbar. Die Dielen kann man, muss man aber nicht entkoppeln. Die Putzschicht wird ja schon durch die HWF-Platte entkoppelt (es gibt keine Risse im Putz).

Gruß,
KH
 
Schalldämmenden Bodenaufbau

Latten seitlich an die Balken schrauben

Darunter Holzfaserplatten anschrauben und verputzen

Ebenfalls Holzfaserplatten zwischen dennLatten verlegen

Über den Latten Tragschicht zB aus Brettern verlegen

Folie als Rieselschutz verlegen

Beschwerung nach statischer Überprüfung mit Sand,
ggf mit Lehm, diesen ggf mit Seegras armieren- abhängig von der Höhe- alles komplett durchtrocknen,lassen

Evt verbleibenden Hohlraum bis unter den Bretterbelag mit Seegras verfüllen.

Fußbodendielen gegen Trittschall am besten an Begleitlatten befestigen und auf die Balken Trittschalldämmstreifen zB aus Gummigranulatplatten o.ä. legen.- vorher ggf Höhenausgleich der Balken.

Dielen direkt auf die Balken schrauben ohne durchgehende unterseitige Schalldämmung der Decke ergibt keinen guten Trittschallschutz.

Du kannst die Balkendimension, lichten Zwischenraum und Balkenlänge angeben, dann könnte überschlagsweise deren Belastbarkeit angegeben werden.
 
Vielen Dank fürs Brainstormen!

Das Problem ist wohl, wie bekomme ich genug Masse zwischen die Balken, ohne die Statik zu überstrapazieren. Entweder das Seegras so dicht wie möglich stopfen, oder die Balken vorab mit Seegras/Lehm Mischung vorpräparieren und dann anbringen. Letzteres stelle ich mir sehr anstrengend und allein kaum machbar vor, da die Bretter dann so einiges wiegen werden. Zu Seegras als Schalldämmung habe ich nicht viel gefunden, außer dass hier: https://www.trockenbau-ausbau.de/seegras-zur-schalldaempfung/150/24411/

Aber das Wichtigste, ich frag mal den Architekten der hier um die Ecke wohnt, wie er das mit der Statik bzw. Belastbarkeit der Balken sieht. Wenn ich das weiß, ist die Entscheidung bestimmt einfacher.

Viele Grüße
 
Offtopic: Gummigranulatplatten

Hallo Andreas,

du empfiehlst hin und wieder die Gummigranulatplatten zur Entkopplung. Meinst du damit die sog. Bautenschutzmatten, die aus recycelten Autoreifen hergestellt werden?
Ich frage deshalb, weil ich diese Matten zum Abdecken/Schutz von Fußböden verwende.
Selbst nach mittlerweile 3 - 4 Jahren riechen die immer noch recht "unangenehm". Ich denke immer wieder mal drüber nach aus was Autoreifen gemacht werden und was davon wohl noch in den Matten "aktiv" ist.
Hast du zu den Matten, bzw. dem Material an sich, irgendwelche Infos bezügl. Schadstoffbelastung zur Hand?

Gruß,
KH
 
Eine interessante Frage!

Zudem: Streifen aus Holzweichfaserplatten sind billiger, entkoppeln ebenso und sind leichter zu verarbeiten.
 
Thema: Decke mit Seegras dämmen, Schallschutz
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