Fußbodenheizung über Preußischer Kappendecke

[Holzkopf1]

Hallo liebes Fachwerkforum. Ich Saniere im Moment ein Fachwerkhaus von 1893. Ich habe hier im Forum schon viele gute Tipps gefunden und angewandt. Darunter auch die von Herrn Böttcher beschriebe Sanierung einer Preußischen Kappendecke über Kellerräumen. Die Zwickel habe ich wie von Herrn Böttcher beschrieben mit Zementestrich stabilisiert.(In Rücksprache mit dem uns betreuenden Bauingenieur) Da der bei uns liegende Gewöbescheitelpunkt über den der I-Träger liegt, ich aber gerne eine Fußbodenheizung im Kombination mit Dielen oder Fliesen (je nachdem was sich besser umsetzten lässt)haben möchte stell sich mir die Frage nach dem weiteren Aufbau. Leider habe ich vom Gewöbescheitelpunkt bis zur Unterkannte des Schwellbalkens nur rund 4 cm, mögliche Aufbauhöhe. Da der Schwellbalken leider in der Vergangenheit bis auf 5 cm Höhe in Estrich lag möchte ich dies natürlich Zukünftig vermeiden. Hätte jemand eine Idee wie sich das ganze vernünftig realisieren lassen könnte.

Lg Christian

€dit: Noch zur Info. Der darunterliegende Keller ist mittelstark Feuchtebelastet, da wir durch den Festen Lehmboden bei uns einen Relativ Hohen Grundwasserspiegel haben und in Hausnähe ebenfalls ein kleiner Bach fließt.

 

[joe5]

Bei uns

4cm sind etwas wenig für Heizung und Fußbodenaufbau

Wir haben auch einen Gewölbekeller unter den Räumen im EG.
Da haben wir mit Steicofloor den Fußboden gedämmt und dann Eichendielen draufgelegt.
Da ist es auch nicht so schlimm, wenn die Schwelle etwas im Aufbau verschwindet.

Für die Heizung haben wir dann eine Wandheizung an alle Außenwände gemacht.
Da sollte dann aber von außen oder von innen gedämmt werden, bevor die Heizung an die Wand kommt.

 

[Holzkopf1]

Das habe

Ich mir so schon fast gedacht. Nun gilt es das „Unheil“ meiner Frau zu vermitteln. ?? Aber eine wandheizung ist ja auch was feines.

 

[KHH]

"Da der Schwellbalken...

... leider in der Vergangenheit bis auf 5 cm Höhe in Estrich lag möchte ich dies natürlich Zukünftig vermeiden."
Das ist kein Problem wenn man als Randdämmstreifen für den Estrich eine 2cm-Holzweichfaserplatte vor die Schwellen stellt. Sollten die Schwellen von unten etwas Feuchtigkeit ziehen, kann diese durch die HWF-Platte nach oben hin weg trocknen.
Wenn keine Außendämmung vorgesehen ist wäre es sowieso besser an die Außenwand eine Innendämmung zu montieren. Diese wird dann eh bis auf den Rohboden runter angeklebt. D. h., die Schwelle ist dann ja auch "eingepackt".

Wenn du dir viel Arbeit machen, aber auf der ganz sicheren Seite sein willst, könntest du auch die Schwellen Meter für Meter "unterhöhlen" um eine Folie als Horizontalsperre drunter zu legen und die Fuge anschließend wieder mit Mauermörtel verpressen.

Gruß,
KH

 

[Marc-André]

gesundheitlich bedenklich

Also, das kommt jetzt aus einer völlig anderen Ecke, doch es gibt zwei Gründe, aus denen ich von einer Fußbodenheizung abrate.
Zum einen geschieht die Temperaturregelung des Körpers über die Füße (deshalb empfiehlt sich so oft wie möglich Barfuß gehen).
D.h. wenn von unten ständig Wärme kommt, verändert das diese.
Und das nicht gerade vorteilhaft.
Leider wird dies von offizieller Seite selten bedacht.

Wandheizungen haben nicht diesen Nachteil.

Das solche Heizungen weiter Träge sind (ca. 4h. Vorlaufzeit), ist ja wohl auch hinlägnlich bekannt.

Es gibt auch die Möglichkeit, die Wand zu temperieren:

Kupferrohr vor die Wand legen, dann braucht es weniger Wärme, um sich warm zu fühlen

warum friere ich im Sommer nicht?

weil es warm ist.

im Winter: ein Ort, der warm, andere kalt, Wand am kältesten

deshalb einfach Rohr vor die Wand

Jemand, der sich damit gut auskennt (wurde mir von einem Freund empfohlen, der ein Fachwerkhaus aufwändigst restauriert hat):
Vivensys - Ulrich Gölz

- Energiesysteme für Mensch und Umwelt -



Kirchstr. 7

74594 Kreßberg-Waldtann

schöne Grüße

 

[KHH]

Re: gesundheitlich bedenklich

"Also, das kommt jetzt aus einer völlig anderen Ecke,...."
Das kann man wohl sagen..... ;-)

"Zum einen geschieht die Temperaturregelung des Körpers über die Füße..."
Deshalb zieht man sogar im Sommer Strümpfe und Schuhe an????

"D.h. wenn von unten ständig Wärme kommt, verändert das diese."
"diese" was, wen?

"Leider wird dies von offizieller Seite selten bedacht."
Es gibt gefühlte 1001 wissenschaftlich-fundierte Untersuchungen zum Thema FBH. Was verstehst du unter "offizieller Seite"?

"Das solche Heizungen weiter Träge sind (ca. 4h. Vorlaufzeit), ist ja wohl auch hinlägnlich bekannt."
Dass eine FBH träger als andere Heizarten sind ist klar. Die "Vorlaufzeit" ist in erster Linie abhängig von der Dicke des Estrichs, genauer gesagt, der Überdeckung der Rohre im Estrich. Z. B. bei mir sinds "nur" ca. 2 Stunden.

"Kupferrohr vor die Wand legen, dann braucht es weniger Wärme,..."
Das ist einfach falsch. Um die Raumtemperatur per "Rohr vor der Wand" behaglich werden zu lassen bedarf es einer wesentlich höheren Vorlauftemperatur als bei einer Flächenheizung.

Dass das Heizsystem "Bauteiltemperierung" funktioniert stelle ich nicht in Abrede, nur, was du schreibst ist halt arg... ich nenne es mal "oberflächlich".

Nix für ungut.

Gruß,
KH

 

[Restauratio GmbH]

Ergänzend:

"Das solche Heizungen weiter Träge sind (ca. 4h. Vorlaufzeit), ist ja wohl auch hinlägnlich bekannt. "

Nö. Das trifft nämlich auf massearme FBH - Heizsysteme im Trockenaufbau nicht zu.

Zudem: Ein "strahlender" Boden erwärmt auch die Wand.

Grüße

Thomas

 

[Holzkopf1]

Vielen dank

Karl-Heinz. Mit dieser Idee im Hinterkopf werde ich das Thema morgen nochmal angehen.

Christian