Teerpappe und Bimssteine im Fachwerk

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Eckertson

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fachwerk-teerpappe-bimssteinen-i29873_202248163454.jpgHallo zusammen,

aufgrund eines Balkenschadens an unserem Fachwerkhaus haben wir den Fassadenputz, bis jetzt teilweise, entfernt um eventuellen weiteren Schäden auf die Spur zu kommen.
Dabei haben wir Teerpappe zwischen allen Balken / Stützen und dem Außenputz gefunden. Gehe ich richtig in der Annahme, das die Teerpappe raus sollte, weil die Gefahr besteht, das Feuchtigkeit nicht raus kann?
Im Erdgeschoss sind die Fache teilweise noch original mit Lehm, teilweise mit Backsteinen und teilweise mit Bimssteinen ausgemauert.
Das Obergeschoss wurde in den 1950er Jahren auf das alte Fachwerk aufgestockt. Auch hier wurde Fachwerk verwendet. Das wurde aber komplett mit Bimssteinen ausgemauert. Kann der Bimsstein im Fachwerk bleiben oder ist es besser den raus zu machen?

Vielen Dank schon mal
Eckertson
 
Re: Teerpappe und Bimssteine im Fachwerk

"Gehe ich richtig in der Annahme, das die Teerpappe raus sollte, weil die Gefahr besteht, das Feuchtigkeit nicht raus kann?"
Nein, die Teerpappe muss nicht raus. Evtl. eingedrungene Feuchtigkeit kann auch nach den Seiten in die Ausfachungen ausdünsten, wenn die nicht mit einem Kalkzementmörtel vermauert wurden.

"Kann der Bimsstein im Fachwerk bleiben oder ist es besser den raus zu machen?"
Bimssteine an sich sind gar nicht so schlecht für Ausfachungen. Sie sollten nur nicht mit Kalkzementmörtel vermauert sein. Zumindest die Anschlussfugen zu den Balken sollten entweder aus Lehm- oder Kalkmörtel sein.

Zu deinem zweiten Foto (in deiner Galerie):
Hast du die Hilfskonstruktion mit den zwei Stahlspriesen selbst angebracht? Ich frage deshalb weil das Querholz wahrscheinlich zu weit unten befestigt ist. So wie es auf dem Foto aussieht hat die Strebe Würfelbruch, der sich höher zieht als der Querbalken sitzt. D. h., die Strebe muss auch repariert oder ausgetauscht werden. Schaut sie euch nochmal genauer an und setzt das Querholz besser gleich höher, bevor ihr anfangt die Ständer zu entlasten, bzw. die Schwelle auszubauen.

Gruß,
KH
 
balken-kalkzementm-rtel-tauschenden-i29873_202248215851.jpgDanke

Hallo KH
Danke für die schnelle Antwort.
Ja, die Sprießen hab ich selbst rein gebastelt. War wohl der erste Schock.
Der Balken (4,5 m) kommt komplett raus. Wird durch einen neuen ersetzt. Der Balken auf der anderen Seite der Strebe kommt auf ca. 3 m raus. Bevor wir den Balken raus machen wollte ich dann von innen absprießen. Die Zimmer müssen eh geräumt und die Außenwände freigelegt werden. Die Fache über den zu tauschenden Balken machen wir raus und mauern neu aus.

Kann ich erkennen, ob die Bimssteine mit Kalkzementmörtel vermauert worden sind oder Lehm- bzw. Kalkmörtel? Kalkzementmörtel sollte eher gräulich sein, oder?
 
Schwelle tauschen

Oje....
Hast du die nötige Expertise für so etwas?
Ich kann ja schon recht viel in Sachen Fachwerkreparatur, aber eine komplette Schwelle tauschen würde ich mich nicht allein, ohne einen wenigstens halbwegs erfahrenen Zimmerer trauen.
Und auf deinen Fotos sieht man schon dass auch mehrere Ständer und Streben mindestens "angeflickt" werden müssen. Da solltest du wirklich genug Erfahrung haben, wenn du das selbst machen willst!!!

Nur von innen abzusprießen geht, wenn überhaupt, nur wenn die Deckenbalken auf dem Rähm dieser Wand liegen. Liegen sie parallel zur Wand nützen Sprießen innen überhaupt nichts. Abgesehen davon hättest du damit das Eigengewicht der Wand ( und der darauf stehenden und/oder die Dachlast) so nicht abgefangen.
Ich würde genügend lange (um genug Arbeitsraum zu haben) Hilfsjoche durch die oberen Gefache unter das Rähm schieben und die Joche mit Sprießen innen und außen hoch halten/drücken. Die Ständer kannst du provisorisch mit Bandstahlstücken am Rähm fixieren und so die Wand sozusagen am Rähm aufhängen, damit die Schwelle drunter raus kann.

Dass man für solche Reparaturen nur wirklich abgelagertes, trockenes Holz und speziell für die Schwelle Eiche od. Robinie verwendet, weißt du hoffentlich.... ;-)

Aber zu einer Frage: Ja, Kalkzementmörtel ist meistens grau. Und recht hart (bröckelt eher als dass er sandet). Aber auch ein Kalkmörtel kann grau sein. Ist aber öfters eher gelblich und meistens bröseliger/sandiger als KZ-Mörtel. Lehmmörtel kann alle möglichen Farben haben, löst sich aber im Gegensatz zu den anderen Mörtel in Wasser auf. Einfach mal nass machen (ansprühen) und testen ob er weich/schmierig wird.

Gruß,
KH
 
schwelle-tauschen-erfahreneren-i29873_202248233741.jpgRe: Schwelle tauschen

Ich selbst habe natürlich nicht die nötige Expertise. Zum Glück ist unser Sohn gelernter, junger Zimmermann mit erfahreneren Kollegen, die uns beim Austausch der Schwelle beiseite stehen.

Die Deckenbalken liegen auf dem Rähm der Wand bei der die Schwelle komplett getauscht wird.

Wir haben abgelagerte, trockene Eichebalken 30x30 cm bei einem regionalen Händler gekauft.

Nach dem Mörtel schaue ich morgen.

VG Eckertson
 
vermauerte Bimssteine

der Mörtel hat eine gelbe bis hellbraune Farbe und ist recht sandig. Sollte kein Kalkzementmörtel sein. Damit könnten die Bimssteine im Fachwerk verbleiben.
 
Robinie...

...wäre im Übrigen nur bedingt geeignet. Selbstredend müsste das Holz splintfrei sein. Was allerdings weniger bekannt ist, daß das jüngere Kernholz, also die ersten 7-15 Jahresringe des Kernes, weitaus weniger resistent ist als der ältere Kern. Und damit sind wir bei den Robinien hiesiger Herkunft dann kaum in der Lage, etwas Brauchbares selbst im frischen Zustand zu finden. Ich bin auch noch nicht auf zimmermännisch verbaute Robinie gestoßen, aber das will bei einem Nichtzimmermann vielleicht nicht viel heißen.

Grüße

Thomas
 
aufstockung-freigelegt-unteren-i29873_202241191952.jpgDanke Thomas

Wir haben Eichenbalken 30x30 cm gekauft.

Am Wochenende habe ich die unteren Balken der Aufstockung freigelegt. Am Wochenende habe ich mal die unteren Balken der Aufstockung freigelegt. Sieht mir nach Fichte aus. Da scheint auch der Holzwurm dran gewesen zu sein.
 
Robinie, die Zweite

Thomas hat recht und ich habe es nicht bedacht als ich es schrieb: Robinie hat tatsächlich die von ihm beschriebene "Unart" ("....die ersten 7-15 Jahresringe des Kernes..."). Von daher ist es tatsächlich eher unwahrscheinlich dicke Robinienbalken in der für Fw nötigen Qualität zu finden. Für Staken findet man schon eher passendes (ich habe mir mal einen Vorrat aus alten gebrauchten Weinbergspfählen gespaltet).

Zu deinen neuen Schwellenbalken noch ein Tipp: Du schreibst, die sind 30 x 30 cm. Ich vermute dein Fachwerk ist nur 14 - 16 cm dick. Bedenke, dass die Bundseite im Fw immer außen ist. D. h., wenn ihr die 30 cm breite Schwelle drunter baut, steht die innen dem entsprechend 14 - 16 cm über. An eurer Stelle würde ich die Balken vorm Einbau der Länge nach halbieren und dann erst drunter bauen, damits nachher einfacher wird innen die Wand wieder zu zu bauen.

Und vergesst die Horizontalsperre eine Ziegelreihe unter den Schwellen nicht!!!

Gruß,
KH
 
Thema: Teerpappe und Bimssteine im Fachwerk

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