Stakendecke sichtbar lassen?

Diskutiere Stakendecke sichtbar lassen? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Guten Morgen, liebe Forumsmitglieder, Wir sanieren gerade das Erdgeschoss unseres Hauses. Gestern haben wir von der Decke 3(!) Lattungen mit...
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Christiane4

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decke-dielenbretter-deckenbalken-i25897_202241382457.jpgGuten Morgen, liebe Forumsmitglieder,

Wir sanieren gerade das Erdgeschoss unseres Hauses. Gestern haben wir von der Decke 3(!) Lattungen mit verschiedenen abgehangenen Decken abgenommen. Der Putz war durch die verschiedenen Bohrungen gerissen und durchlöchert, so dass wir auch ein Stück freigelegt haben, um uns die Beschaffenheit der Balken anzusehen. Zum Vorschein kam eine geschlossene Decke mit Lehmwickeln. Ursprünglich wollte ich gerne die Deckenbalken offen lassen und zwischen den Balken flexible Holzfaser W036 von Steico einklemmen und mit Profilhof darüber verkleiden. Nun bin ich offen gesagt sehr verliebt in das, was wir da sehen und ich würde die Decke gern so offen lassen und das Holz ölen. Die Rillen müssten sicher verschlossen werden, damit der Lehm beim Laufen über den Boden im oberen Geschoß nicht raus rieselt. Meine Frage ist, spricht etwas DAGEGEN, die Decke so zu belassen? Oder mache ich damit irgendwas statisch kaputt oder löse und.U. einen Zerfall der Decke aus?
Wenn es wieder verschlossen werden muss, kann man dann zwischen den Dielenbrettern einfach einen Lehmputz aufbringen und die Dielenbretter offen lassen? Oder sollen wir doch lieber wieder ganzflächig verputzen, abhängen, und die Dämmung einbringen? Im letzten Fall würde ich dann eben abschließend auf die verputzen Dielenbretter ein Holz anbringen, was den Deckenbalken andeutet. Die Etage oben ist selbstgenutzter Wohnraum, beides beheizt.
Ich freue mich über Hilfe bei meinen Gedanken. Das Bild zeigt die geöffnete Decke mit Blick nach oben zur Decke. Die Dielenbretter sind offensichtlich an die Deckenbalken genagelt und absolut festsitzend.
 
Offene Decke

Ich habe ein Verständnisproblem mit den "Dielenbrettern", Sie meinen die sichtbar gewordenen Staken? Und Sie wollten die Lehmwickel herausnehmen und durch Steico ersetzen?
Beim Öffnen der Decke haben sie die Strohwickel durchtrennt?
Es spricht einiges dagegen, die Decke zu öffnen und so zu lassen:
Auf den Deckenbalken und den blanken Staken haftet kein Putz, somit können sie die Ritzen auch nicht dauerhaft gut verschliessen, zudem müssten alle Strohfasern gekürzt werden. Die Bewegungen der Decke werden immer weiter feinen Sand zum Rausrieseln liefern, zumal durch die getrennten Strohwickel der Zusammenhalt gelockert wurde. Das komplette Entfernen der Stakenwickel ist ein absoluter Fehler, wie hier schon öfters dargelegt.
Die Staken sind in Balkenrillen eingeschoben und nicht genagelt, ihre Staken geben allerdings auch optisch nicht viel her. Ich habe es mit gespaltenen Staken in der Sauna mal so ausgeführt, aber da hat die Optik eine andere Bedeutung und Statik/Schall wenig Relevanz.
Eine Möglichkeit ist das Freilegen der Balken, wobei hier der Spalt fein ausgestopft und angepasst verputzt werden muss und sich erst nach dem Freilegen zeigt, ob das künftige Balkenbild die Mühe wert ist.
 
Stakendecke

Guten Tag,

dass es sich hierbei um Lehmwickel handelt, habe ich erst festgestellt, als wir dieses Stück der Decke geöffnet hatten, wir haben zu diesem Haus bei Erwerb keinerlei Informationen gehabt zur Bauweise und Beschaffenheit, es war alles gut unter Zement und Gipskartonwänden verputzt. Der Lehm ließ sich auch sehr schnell sehr gut lösen und auf den ersten Blick habe ich die Balken für Dielenbretter gehalten. Gestern haben wir den Putz weiter entfernt und die Deckenbalken im Zimmer freilegen können. Nein, ich wollte nicht die Staken entfernen und Dämmwolle einbringen, sondern, wenn etwas gegen das Sichtbarlassen spricht, an die Balken eine Lattung anbringen und die Dämmwolle unter die Staken klemmen und mit Holz verkleiden.
Ich habe über die Thematik Staken sichtbar lassen, indem man die unteren Lehmwickel entfernt, auch mit einem Zimmermann und Lehmwerk gesprochen, beide haben mir gesagt, dass sich statisch nichts ändern würde, da die Masse ja in der Decke liegt zum oberen Geschoss.
Allerdings haben wir gestern die Deckenbalken begutachtet, da uns wichtig war, zu sehen, dass sie in Ordnung sind und werden diese anschleifen und ölen, die Fläche mit den offenen Staken mit Lehmunterputz und Stroh wieder verschließen und die verputzten Flächen (Lehmwickel) mit einem feinen Lehmputz oder Kalk verputzen. Dann haben wir die Balken sichtbar, was mir sehr gut gefällt.
Mich wundert nur, dass die Meinungen so stark auseinander gehen. Die einen sagen, es ändert sich statisch nichts, es wird ja nur der Wickel unterhalb der Decke entfernt, die anderen sagen, Lehmwickel bleiben zusammen. Mir hätte es optisch sehr gut gefallen, allerdings finde ich die jetzige geplante Ausführung auch sehr schön.
Ich danke Ihnen dennoch dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, zu antworten.
 
Stakendecke, die Zweite

Damit die Putzkissen zwischen den sichtbaren Deckenbalken am Ende nicht zu weit nach unten ragen, könnt ihr den Strohlehm unter den Staken entfernen, dann ein (Schilf-)Putzträgergewebe an die Stakung tackern und die Gefache verputzen. Noch zwischen den Staken runter hängende Strohhalme solltet ihr nicht weg schneiden, die verkrallen sich mit dem neuen Putz, der dadurch zusätzlichen Halt bekommt.
Die Balken säubert ihr am besten wenn die erste Lage Putz (der Unterputz) drauf ist, dann staubst beim Schleifen/Bürsten weniger. Und wenn ihr die Balken dann auch gleich noch ölt, müsst ihr nicht so aufpassen, dass ihr den fertigen Oberputz an den Ränder mit ölt..... ;-)
Ihr müsst dann nur warten bis das Öl getrocknet ist, wenn ihr die fertigen Balken vorm Verputzen und Streichen der Gefache abkleben wollt. Auf feuchtem Öl hält kein Klebeband.

Gruß,
KH
 
Thema: Stakendecke sichtbar lassen?

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