Trockenschüttung auf Lehmdecke

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Silverback

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trockensch-ttung-federn-unebenheiten-i29644_202251819204.jpgIch habe einen Handwerker beauftragt den Boden mit Trockenschüttung und dadrauf Trockenestrich-Platten zu verlegen. Er hat es ja dann gemacht aber der Boden ist genau uneben wie früher. Teilweise über 1 cm Unebenheiten. Noch dazu federt der Boden genauso wie früher. Er sagte dass das Federn nicht weggeht und der Umgang mit Baumaterial nicht so "pingelig" ist. Dadurch entstehen halt Unebenheiten und das ist total normal.

Ich habe verstanden dass die Schüttung sich nicht bewegt und das Federn minimiert. Außerdem, die Schüttung soll im Lot sein damit die Platten genau so im Lot liegen würden. Das ist aber nicht der Fall.

Liege ich hier falsch ? Federn geht nicht weg ? Sind alle Handwerker so grob mit Materialien?
 
Lehmdecke

Bei Trockenschüttung auf Lehmdecke muss sicher sein, dass die Lehmwickel überhaupt tragfähig sind. Die Nutzlast wird normalerweise über die Dielen in die Deckenbalken eingeleitet und nicht in die Lehmwickel.
 
Re: Trockenschüttung auf Lehmdecke

Das was Methusalem schreibt ist absolut richtig. Alte Ausfachungen von Balkendecken, insbesondere wenn es gestakte Decken sind, sind nicht dafür gemacht Lasten zu tragen. Auch wenn es vielleicht momentan hält, auf Dauer kann es fatal enden. Nämlich dann wenn durch ständige Belastungswechsel durch Schwingungen (z. B. beim Laufen) die mehr oder weniger intakten Stakenspitzen aus den mehr oder weniger intakten V-Nuten der Balken raus rutschen und nach unten weg sacken. Deswegen wird man zwar nicht gleich durch ein Loch fallen, aber es kann passieren dass der Deckenputz beschädigt wird oder sogar gleich brockenweise runter fällt. Bei einer Decke mit stabilen Einschubbretter auf stabil montierten Tragleisten ist die Sache vielleicht nicht ganz so kritisch. Aber auch diese Ausfachungen sind i .d.R. nicht wirklich belastbar.

Was die genannten "Unebenheiten" angeht:
In der DIN 18202 sind die zulässigen Toleranzen festgeschrieben.
Demnach ist eine Unebenheit von 4 mm auf 1 m Länge, bzw. 6 mm auf 2 m Länge, 8 mm auf 3 m, 10 m auf 4 m... bis 15 mm auf 15 m noch in der Toleranz. Wobei in der DIN mit "Unebenheiten" "Wellen" im Boden gemeint sind.
Abweichungen von der Waagrechten ("im Lot" heißt senkrecht... ;-) ...) nennt sich gem. DIN 18202 "Winkeltoleranz". Hier ein Copy&Paste dazu:
Grenzwerte für Winkelabweichungen (Tabelle 2 der DIN 18 202)
Nennmaßbereich in m bis 0,5 0,5 bis 1 1 bis 3 3 bis 6 6 bis 15 15 bis 30 über 30
Abweichungen in mm 3 6 8 12 16 20 30

Sowohl für die Unebenheit als auch für die Winkeltoleranz gibt es in der DIN auch noch "erhöhte Anforderungen", nach denen die Toleranzen enger gesetzt sind (suche bitte selbst im www)
Je nachdem was du mit der ausführenden Firma ausgehandelt hast, kannst du bei größeren Abweichungen durchaus auf Nachbesserung reklamieren.

Was du mit "Noch dazu federt der Boden genauso wie früher." meinst, verstehe ich nicht.
Dass eine Schüttung, vor allem wenn sie wenigstens einigermaßen verdichtet wurde "federt", ist mir noch nicht unter gekommen. Wenn, dann setzt sie sich im Nachhinein noch mehr oder weniger viel, wenn sie nicht richtig eingebracht wurde. Schwingt vielleicht die ganze Balkendecke?

Gruß,
KH
 
Thema: Trockenschüttung auf Lehmdecke

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