Hohe Luftfeuchtigkeit von 80% in Altbaukeller / Backsteinhaus von 1910

Diskutiere Hohe Luftfeuchtigkeit von 80% in Altbaukeller / Backsteinhaus von 1910 im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, in unserem ungeheizten Altbaukeller bekommen wir mit Lüften die Luftfeuchtigkeit in den warmen Monaten des Jahres nicht gesenkt...
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samuel1

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Hallo zusammen,

in unserem ungeheizten Altbaukeller bekommen wir mit Lüften die Luftfeuchtigkeit in den warmen Monaten des Jahres nicht gesenkt. Diese pendelt dann zwischen 70 und 80% und es riecht etwas muffig. Es gibt keinen sichtbaren Schimmel und keine Salzausblühungen. Wände sind einfach Backsteine, größtenteils unverputzt.
An manchen Ecken am Fußboden sieht man feuchte Stellen an der Bodenplatte, die dann auch ohne Regen länger stehen bleiben, ohne aber wirklich Pfützen zu bilden.
Die Bodenplatte war sicherlich noch nie wirklich dicht und ich denke das zwischen den Mauern und Bodenplatte Feuchtigkeit reindrückt sowie durch die Außenwände auch etwas reinkommen könnte zuzüglich Tauwasser.
Bei uns ist viel Lehm/Tonboden und Regenwasser versickert nicht besonders gut.

Alleine richtiges Stoßlüften (nur wenn absolute Luftfeuchtigkeit außen niedriger ist als drinnen) bringt keinen spürbaren Effekt, wir haben sogar eher das Gefühl das es besser ist ganztags Stoßzulüften. Der Luftfeuchtigkeit ist das egal, aber es riecht nicht so muffig.

Wir wollten demnächst alle Innenwände des Kellers mit Luftkalkmörtel versehen, in der Hoffnung, dass dadurch die Luftfeuchtigkeit besser durch Lüften reguliert werden kann, wenn mehr Feuchtigkeitsspeichermasse vorhanden ist und Schimmel auch keinen Kalk mag.

Bevor wir das ganze Haus aber von außen abdichten, eine Drainage mit Sickerschacht / Rigole aufbauen, habt ihr vielleicht noch Ideen, wie man die Feuchtigkeit etwas reduzieren kann? Der Keller wird nur als einfaches "Lager" genutzt, nicht als Wohnraum.

Gruß,
Samuel
 
Ihr transportiert...

...ganz viel Wasser durch falsches Lüften in den Keller (Kondenswasser).

Bitte belest Euch 'mal zum Thema Lüften. Es gibt dazu auch geregelte Systeme.

Grüße

Thomas
 
falsches Lüften

Ja, es mir mir sehr bewußt, dass falsch gelüftet wird und wie man richtig lüftet.

Ich messe alle 5 Minuten die Luft-Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Keller und die Luftfeuchtigkeit draußen und kann diese direkt vergleichen um zu sehen ob man Feuchtigkeit rauslüften kann und das lüften sinnvoll ist. Ich könnte zusätzlich mal die Temperatur an den feuchten Stellen messen, ob diese regelmäßig den Taupunkt unterschreiten.

Im Winter ist es okay, da läuft in einem Raum auch eine Gasheizung und die Luftfeuchtigkeit ist in Ordnung. Im Frühjahr / Sommer reduziert richtiges Lüften aber die Luftfeuchtigkeit nicht wirklich messbar bzw. die Differenz der absoluten Luftfeuchtigkeit innen/außen ist einfach zu gering bzw. teilweise auch gar nicht vorhanden.

Ich habe es auch nicht geglaubt und den Hauptnutzern des Kellers jahrelang erzählt "ihr lüftet komplett falsch, tagsüber Fenster zu", bis ich durch Messwerte bei richtigem und falschem Lüften gesehen habe, dass es dort egal ist und bei dauerhaftem Lüften die Luft nicht steht und es nicht so feucht riecht.

Ich vermute daher, dass ich letztendlich nicht um eine Abdichtung von außen herum komme, damit man mit Lüften die Feuchtigkeit in den Griff bekommen kann.
eine elektrisch gesteuerte Lüftung würde es sicherlich auch etwas vereinfachen im Vergleich zum manuellen Lüften, da dann immer die Luft getauscht werden kann, sobald die absolute Feuchtigkeit außen niedriger ist.

Gruß,
Samuel
 
Wahre Worte

Die Zeitfenster für korrektes Lüften im Sommer sind irgendwann mitten in der Nacht für einen Zeitraum von 2 oder 3 Stunden. Das kann man manuell gar nicht leisten. Und die "Ausbeute" geht gegen Null, wenn draussen über Montate um die 85% sind.
 
Temperaturunterschiede zwischen Keller und Außen verschlimmern es weiter...

@Methusalem
genau das ist das Problem, zu wenig Zeiten zu denen man sinnvoll lüften kann und bei manueller Lüftung schlafe ich da oft...

Problem ist ja, dass draußen nicht einmal wochenlang eine relative Feuchte von 85% sein muss, sondern eine "normale" Außenfeuchtigkeit bereits ausreicht, wenn es draußen überwiegend 5-15 Grad wärmer als im Keller ist. Die Zeiträume zum richtig lüften sind einfach zu gering und für uns nicht 100% nutzbar, so dass aktuell komplett falsches lüften es auch nicht schlimmer macht sondern eher den Muff rausbekommt.
Im Winter ist der Keller fast immer deutlich wärmer als draußen, da kann man fast jederzeit prima lüften.


Ich werde also erstmal mit elektrisch geregelter Lüftung versuchen müssen das besser hinzubekommen. Mal gespannt wie viel das bringt.

Gruß,
Samuel
 
Wenn...

...jeweils Luftffeuchte und Temperatur innen wie außen gemessen werden, sollte die elektronisches Lösung auch Ergebnisse bringen.
 
Feuchte..

.. sollte auf ihre Ursache hin betrachtet werden - erfahrungsgemäß hat zu viel dauerhafte Feuchte konkrete Ursachen - häufig ist hier defekte Dach- oder Oberflächenentwässerung.

Wenn das ausgeschlossen werden kann und ungünstige Bedingungen eine Lüftungsregelung erfordern , könntet ihr nach sog. Bootslüftern schauen - die laufen idR solargetrieben und lassen sich auch in zB Kellerfenster integrieren .
Viel Erfolg
 
Thema: Hohe Luftfeuchtigkeit von 80% in Altbaukeller / Backsteinhaus von 1910
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