house on the rocks

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generalduke

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zustand-ziegel-bretterschalung-i29950_202253181424.jpgHallo,
nachdem ich mir durch monatelanges Querlesen diverser Forenbeiträge ein gefährliches Halbwissen angeeignet habe, möchte ich nun zur Vorbereitung der Gespräche vor Ort mit Statiker/Bauplaner/Zimmerer/Energieberater, mein Projekt hier vorstellen.
Ich habe ein kleines U-förmiges Gehöft auf felsigem Untergrund auf Bornholm gekauft, dass ich ab August dieses Jahres renovieren und dauerhaft bewohnen werde. (Baujahr etwa 1930)
Beim Dach angefangen:
Satteldach mit ca. 48° Neigung, Mittelpfette mit einigen wenigen darunter befestigten Kehlbalken. Schadhafte und fehlende Ziegel vor dem letzten Winter in Eigenregie ausgetauscht. (Dachziegel von innen verputzt, bei Ostwind eindringender feiner Schnee) Die Sparren (ca. 15x13 cm) sind alle in gutem Zustand. Der Abstand zwischen den Sparren liegt bei ca.87cm.

Ist Zustand: Betonziegel/Lattung/Sparren
Geplant: Tonziegel/Lattung/Konterlattung/Unterspannbahn/Rauspundschalung/Sparren
Der Dachbereich wird erstmal nicht bewohnt.

Geschossdecke Ist Zustand:
Hier muss ich erst noch einige Bereiche freilegen, um einen guten Überblick zu erhalten. In dem mittleren etwa 50 qm großenTeil des Gebäudes, der früher als Stall genutzt wurde, befindet sich eine unregelmäßige Balkenlage, die oben aufliegend eine Bretterschalung hat. Dieser Bereich soll zukünftig als Wohnraum genutzt werden und eine Wandheizung erhalten.
Geschossdecke geplant(von oben nach unten):
Rauspund/Seegras zwischen die Balken/evtl. Lehm oder anderen Baustoff für Masse/Rieselschutz/Bretterschalung zwischen den Balken/optional Schilfmatte als Putzträger für Kalk- oder Lehmputz

Die Wände sind ein zweischaliges Mauerwerk aus Klinker 11cm /Luft 8 cm / KS-Ziegel 11 cm.
An die bestehenden Aussenwände im Stall möchte ich innen auf den KS-Ziegel einen Kalkputz/Schilfplatte/Wandheizung/Lehmaufbau realisieren.

Der Hof ist über die Jahrzehnte seines Bestehens wohl mehrfach umgebaut worden - auf einer sehr unscharfen Luftaufnahme von 1954 scheint er aus 3 einzelnen Gebäudeteilen zu bestehen. Unter der Küche im vorderen Teil des Wohnbereichs gibt es einen "Kellerraum", indem noch eine alte Pumpe steht, die zur Wasserversorgung aus der Zisterne (aus Naturstein) am Haus diente. Von unten betrachtet scheint dieser Teil des Gebäudes auf Holzbohlen zu stehen. Hier hoffe ich auf mehr Informationen eines bereits angeschriebenen Bausachverständigen vor Ort, oder jemandem aus dem Forum hier der so einen Aufbau beurteilen kann. (Foto anbei)

Aus Kostengründen suche ich nach einem einfachen und in der Anschaffung und Herstellung (zum Teil in Eigenleistung) günstigen Aufbau, der aber noch ausbaufähig bleibt, z.B. Ausbau der Dachfläche als Wohnraum.
(Über die gesetzlichen Bestimmungen in Dänemark werde ich mich natürlich ebenfalls beraten lassen)

Für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge offen,
herzliche Grüße,
Dirk
 
bausachverst-ndigen-inaugenscheinnahme-weitervermittelt-i29950_2022531143227.pngP.S.

Hatte eben ein Gespräch mit einem Bausachverständigen auf Bornholm, der mich aber an ein Architekturbüro weitervermittelt hat, weil sie selbst keine Aussagen zur Statik machen. Bisher (noch vor dem Kauf) nur die Inaugenscheinnahme durch einen Zimmerer und einen Maurer, wobei ohne Besichtigung des „Kellers“ von obigem Foto. (Der Zugang über eine Behelfsleiter erfolgt durch eine Truhe und ist nicht als Eingang zu erkennen) Anbei der mit Hilfe der App magicplan erstellte Grundriss vom Erdgeschoss.
 
Re: house on the rocks

(Zitat:) "Für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge offen,.." (Zitat Ende)
Wie du bereits gemerkt hast, will niemand so recht auf deinen Beitrag einsteigen. Das liegt daran dass er, ich nenne es mal "zu allgemein" gehalten ist. Es fehlen konkrete (Detail-)Fragen.

Zwei Verbesserungsvorschläge hätte ich aber schon: 1.) Verwende zur Innendämmung statt Schilfplatten Holzweichfaserplatten. Die haben einen besseren Lambda-Wert (heißt dünnere Platten bei gleichem U-Wert), eine bessere kapillare Leitfähigkeit (besserer Feuchtetransport/-ausgleich) und lassen sich viel einfacher verarbeiten. 2.) Zum Deckenaufbau: auf, bzw. unter die "Bretterschalung zwischen den Balken" reicht ein Schilf-Putzträgergewebe (das "70-stengelige") für den Kalk-/Lehmputz. Das ist aber obligatorisch nicht optional. Heißt im Umkehrschluss, falls du mit "optional Schilfmatte als Putzträger" die dickeren Schilfplatten meinst, diese sind nicht unbedingt notwendig.

Was mich interessiert, du schreibst: "Von unten betrachtet scheint dieser Teil des Gebäudes auf Holzbohlen zu stehen." Das habe ich so noch nie gehört, kannst du das bitte konkreter beschreiben? Dienen die Bohlen als Fundamente? Steht das Haus darauf wie manche antiken Bauten auf Holzpfählen in sumpfigen Gebieten?
Oder liegen die Bohlen oberirdisch, z. B. wie Schwellen von Fachwerkhäuser?
(Frozelmodus an) Müsste der Beitragtitel dann nicht "house in the mud" oder "house on sand" lauten? :) (Frozelmodus aus)

Gruß,
KH
 
Hausumbau

Die meisten Möglichkeiten findest du doch hier schon dargestellt.
Wozu einen Statiker, wenn das Gebäude auf felsigem Untergrund steht und keine größeren Schäden aufweist?
Holzkonstruktionen kann auch ein Holzbaubetrieb/ Zimmerei beurteilen.
Statt Rauhspund mit Unterspannbahn könntest du auch dickere Holzfaser- Unterdachplatten verwenden, die gleichzeitig zur Dämmung beitragen.
Ich war früher öfters auf Bornholm- im Allgemeinen wurde dort ziemlich solide gebaut-
zweischaliges Mauerwerk hat auch seine Vorteile-
Innendämmung wie schon geschrieben besser mit Holzfaserdämmplatten, alternativ sind Mineralschaumplatten, Zellulose und Lehmbauplatten möglich, die es ggf schon für Wandheizung gibt.
 
Matsch und Modder

Erstmal danke für eure positiven Antworten und Vorschläge auf meine allgemein gehaltenen Fragen zum möglichen Geschossdecken-, Wand- und Dachaufbau. Bei meinen Bekannten auf Bornholm die in ähnlichen Höfen leben, kommt beim Dämmen ausschließlich Mineralwolle mit entsprechendem dampfundurchlässigen Aufbau zur Anwendung. In meiner derzeitigen ostfriesischen Heimat (wo man in der Tat Häuser auf senkrecht in den Boden gerammte Pfähle stellt) hatte ich in so einem Dachaufbau unerwünschte Untermieter, weshalb ich neben den kapillaren auch auf die nagetierfeindlichen Eigenschaften vom Seegras hoffe. (Zudem ein „heimisches“ Produkt: https://www.moentang.dk/tang-tage) Da es bis zum Einzug des Katers auch Mäuse (und ihre Zugänge) im Haus gab, bin ich mir bei der Verwendung von Holzweichfaserplatten in dieser Hinsicht unsicher. (gerade beim Dachausbau)
Auf dem Foto nicht zu sehen ist, dass die hofseitige Kellerwand nicht gerade nach unten gemauert wurde, sondern sich wie ein kopfüber an die Wand geklatschtes Schwalbennest zum Boden hin ausbeult. Ich vermute das sich unter dem Putz hier ein Teil des Felsens befindet und die Balken die die Kellerdecke bilden (bzw. den Küchenboden tragen) mit den Balkenenden auf dem Fels aufliegen. Ein großer Teil der Arbeit nach dem Umzug wird sicherlich darin bestehen den genauen Aufbau von Boden und Decke freizulegen und zu studieren.
Worauf ich keine Antworten gefunden habe, ist wie sich der Taupunkt beim geschilderten Wandaufbau (Klinker/Hohlraum/Kalksandsteinziegel/Kalkputz/Schilmatte als Träger für - Wandheizung/Lehmputz) verhält, wenn man zusätzlich die Klinkerfassade dämmt, z.B. Klinker/Holzrahmenkonstruktion mit Dämmaterial gefüllt -Seegras oder ähnliches/Hinterlüftungsebene/Bretterschalung (wetterseitig)
Auf unspezifische Fragen erwarte ich natürlich keine konkreten Antworten und ein „kann man so machen wenn man dabei folgendes bedenkt“ hilft mir bei der Auswahl von Fachkräften die aus solchen Vorgaben etwas entwickeln können auf jeden Fall weiter. (Danke auch für den Hinweis zu Zimmerer und Statik)

Herzliche Grüße,
Dirk
 
Thema: house on the rocks

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