Kalk auf Fermacell-Flüssigfolie in Dusche

[Nachtigall1]

Hallo in die Expertenrunde,

es geht um den Wandaufbau im Bad, v.a. Duschbereich. Schon verbaut haben wir Fermacell PowerPanel H2O-Platten auf Holzunterkonstuktion und eine Duschbank, sowie kleine Seitenwand aus XPS-Bauplatten, alles ist mit Fermacell Flüssigfolie und Dichtbändern abgedichtet. (Hier weichen wir vom sonst eher ökologischen Bauen ab...) Darauf könnte man fliesen, was ich aber nicht so gern möchte... Als Alternative zum aufwändigen / teuren Tadelakt bin ich auf Stuccolab gestoßen, eine Spachtelung aus Kalk-/Marmormehlen mit einer Abdichtungsschicht speziell für die Dusche.

Da es ja auf jeden Fall Bewegung der Wände gegeneinander gibt (v.a. in der Ecke), würde ich eine Armierungsschicht (mit Gewebe - welche Größe?) noch drunter ziehen, nun ist meine Frage, was hält auf der Flüssigfolie und was fängt am besten die Bewegung ab - hier dachte ich an Armierungsmörtel, da er "auf Zug" reagiert? Laut Hersteller kann auf die Flüssigfolie Flex-Fliesenkleber (der aber eher auf Druckausgleich ausgelegt ist). "Verträgt" der sich mit der nachfolgenden Kalkschicht? Oder eher Kalkhaftputz mit welcher Grundierung? Leider komm ich hier grad nicht weiter... (Fachhändler: da wird nichts halten - Schilfrohrmatten drunter... die werd ich aber nicht an meine abgedichtete Duschwand tackern...).

Danke für Eure Tips und Grüße von der
Nachtigall

 

[MiKe9]

schilfrohrmatten im nassbereich

tu dir einen gefallen und fliese den bereich.
schilfrohr hat da mit sicherheit überhaupt nichts zu suchen und auch kalkbeschichtungen, selbst tadelakt, ist in unseren breiten nichts dauerhaftes im nassbereich.

spätestens, wenn irgendwer mal einen säurehaltigen reiniger verwendet, ist der spaß vorbei.
auch schimmelgefahr ist trotz kalk auf dauer gegeben.
gruß

edit:
selbst fliesenkleber bekommt im idealfall noch eine haftgrundierung mit scharfem sand drunter.
was gibt fermacell denn als beschichtungsempfehlung an?

noch ein edit: was ist das für eine abdichtungsschicht auf stuccolab?

 

[Nachtigall1]

Danke Mike,

die Antwort gefällt mir aber nicht :-( will keine Fliesen... auch wenn das der pragmatischen Sicht meines Mannes entspricht... Ich hab ja schon viel hier gelesen rund um Tadelakt und war schon fast soweit, dann hab ich dieses Zeug von Stuccolab entdeckt.
Es ist eine wasserdichte Imprägnierung (Harz auf Wasserbasis, natürliche Additive), die in den mineralischen Putz eindringt. Im nicht-Duschbereich wird mit Wachs imprägniert.
(Säurehaltige Reiniger kommen eh nicht zum Einsatz, der Boden im Bad ist Anröchter Naturstein, in der Dusche Schiefer-Mosaikfliesen.)

Laut Fermacell kann direkt Flex-Fliesenkleber drauf. Ich habe es auch schon bei der überlasteten Hotline dort probiert, aber keine Antwort bekommen bisher.
Grundierung mit Quarzsand unter Kalkhaftputz wurde mir auch schon empfohlen, was wäre das für eine?
Und das mit den Schilfmatten - nun ja, ich war auch etwas perplex... das ist natürlich keine Option.

N.

 

[MiKe9]

tut mir leid

vielleicht gibts da ja ne lösung.
ich kenne dieses produkt nicht und bin auch nicht kalk oder fliesenexperte.
ich bin sicher, daß noch ein paar fundiertere antworten kommen und bin auch gespannt.

fliesenkleber als kontaktschicht zum weiteren aufbau könnte ich mir aber vorstellen.

ich selbst habe bei der abdichtung mit kanonen auf spatzen geschossen und ein 2-k system mit dicker fliesseinlage von kemperol genommen.
da musste als alkalischutz eh noch eine grundierung drüber, die ich dann mit quarzsand abgestreut habe.

da habe ich auch auf die moderne bauchemie gesetzt. an manchen stellen macht das halt wirklich sinn

gruß
micha

 

[KHH]

Fliesenkleber als Kontaktschicht...

.. für nachfolgenden Kalkputz funktioniert. Erst recht wenn man den Kelber gezahnt aufzieht. Deshalb würde ich es in so einem Fall genau so machen, weil ich mangels Erfahrung nur Kalkmörtel direkt auf einer Abdichtungsfolie nicht 100 % traue.

"was ist das für eine abdichtungsschicht auf stuccolab?"
Wenn ich es im techn. Datenblatt richtig gelsen habe, eine nachträglich aufzuspachtelndes Wachs, das anschließend maschinell poliert wird: https://shop.stuccolab.de/wp-content/uploads/2019/09/TD_Stucco-Veneziano.pdf

Gruß,
KH

 

[Nachtigall1]

Ja und nein…

Ich denke auch, so könnte es gehen, mit Flexkleber S2, darauf dann die von Stuccolab für verschiedenen Untergründe angebotene Grundierung. Ein bißchen Bammel hab ich bzgl. Der Fuge in der Ecke. Aber da ist das Dichtband drüber und dann kommt noch die Armierung im Super-Flex-Kleber. Und beim Tadelakt macht man ja auch durchgehende runde Ecken, keine Silikonfuge. Die werde ich dann nur am Boden machen, evtl. noch Mosaikreihe.

Die wasserdichte Schicht ist im Duschbereich nicht Wachs, sondern eben die „ wasserdichte Imprägnierung (Harz auf Wasserbasis)“, ich dachte Links zu Firmen wären hier nicht erlaubt.. (nennt sich „Wasserdicht Dusche“)
Das Wachsfinish kommt auf die weniger beanspruchten Bereiche (und ohne maschinelles Polieren, da ich die matte Variante bevorzuge.

Gibt es noch Einwände?
Meint Ihr Glasfasergewebe mit 105g/m2, Maschenweite ca. 7,5 *9mm ist ok, das um die Ecke gelegt?

Danke Euch und muss nun sehen, wie ich am WE unter 30 Grad komme.. :-/
Hach, ist das aufregend…
(Und viel Arbeit..der Mann fässt sich an‘ Kopp :-D)

 

[KHH]

Kalkglätte auf Fliesenkleber

".....Flexkleber S2, darauf dann die von Stuccolab....."
Ich bin wahrlich kein Profi in Sachen Kalkglätte/Tadelakt und die Stuccolab-Produkte kenne ich gar nicht, weiß aber dass beide "normalerweise" auf einen sehr glatt geriebenen (Q3) Kalkputz aufgetragen werden. Denn Beide werden nur max. 2 mm dick aufgespachtelt. Ich denke, es wird nicht funktionieren die Kalkglätte direkt auf den Fliesenkleber aufzuziehen, weil man den nicht oder nur schwerlich so gleichmäßig glatt reiben kann.
Mein dringender Rat: Auch wenn es deswegen länger dauert und Material kostet, legt besser zuerst auf einem Stück Gipsfaser- od. Gipskartonplatte eine Probefläche so an wie der Aufbau an der Wand wird und probiert und übt erst mal, bevor du/ihr die Wand verhunzt! Die Probefläche sollte durchaus 0,5 - 1 m² groß sein, um einigermaßen realitätsnah zu üben.

Edit: "Meint Ihr Glasfasergewebe mit 105g/m2, Maschenweite ca. 7,5 *9mm ist ok, das um die Ecke gelegt?" Die Maschenweite kann auch 5 x 5 mm sein. Wichtig ist, dass das Gewebe alkalibeständig und nicht zu starr/steif ist, damit es auch schon sauber in der Ecke bleibt, sprich, sich nicht aus dem Winkel raus drückt und hohl stellt.

Gruß,
KH

 

[Flakes]

Dusche ohne Fliesen

Moin
Warum denn so Kompliziert?
Ich würde ein Microzementprodukt in gewünschter Farbe empfehlen wie z.B. Beton Cire'.
Das ist genau für den Einsatz gedacht und ich muss nicht erst mit irgendwelchen Tricks versuchen das aus Kalk zu erzeugen.
Was auch Wahrscheinlich nicht sehr lange gut aussieht.
Gutes gelingen wünscht Flakes