Dachbodenausbau

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unterspannbahn-dachbodenausbau-schalld-mmend-i17621_2022617182550.jpgMoin! Ich will das Thema Dachbodenausbau endlich mal angehen. Ist ein Haus von 18XX mit Dachstuhl aus alten Eichenbalken. Wurde vor längerer Zeit mit Frankfurter Pfanne neu eingedeckt. Die sind noch völlig ok, so dass keine Neueindeckung geplant ist. Die Unterspannbahn ist allerdings "durch" und bröselt vor sich hin.
Fragen:
Sollte ich eine neue Unterspannbahn einziehen (alte rausschneiden und zwischen den Balken neu machen) oder ist das nicht nötig wenn alles dicht und trocken ist?
Welches Dämmmaterial würdet Ihr nehmen a) ohne Unterspannbahn oder b) mit Unterspannbahn? Sollte im Idealfall auch schalldämmend sein. Ich hab noch einige Rollen Jutedämmung ...

Vielleicht hat auch jemand mit solchen Altbauten Erfahrung gemacht und kann mir einen sinnvollen Gesamtaufbau sagen (Unterspannbahn, Dämmung, Dampfbremse, Verkleidung mit Platten ...)
 
Dachstatik

Hallo,

sie sollten zuerst prüfen (lassen) ob der Dachstuhl überhaupt für die zusätzliche Last geeignet ist. Die Sparren sehen recht dünn aus Je nach Querschnitt und Abstand können sie diese mit seitlich angeschraubten Bohlen verstärken oder müssen evtl. weitere Sparren einziehen. Die Unterspannbahn ist hin und sollte entfernt werden. Zudem eigent sich die Gitternetzfolie nur für eine hinterlüftete Dämmung. Da sie nicht das Dach umdecken werden, muß von innen so etwas wie eine wasserabführende Schicht = Unterspannbahn her. Hier bieten sich dünne Unterdeckplatten aus Holzweichfaser an. Diese werden passgenau zugeschnitten und z.b. mittels Latten an den Sparren verschraubt , mittig eine zusätzliche Dachlatten an der Lattung verschraubt , so dass sich die HWF-Platte nach der Montageim Sparrenzwischenraum in der Vertikalen leicht nach innen durchbiegt. Dadurch entsteht zwischen den Sparren so etwas wie eine Ablaufrinne für Feuchte, die evt. die Dachpfanne durchdringt. An der Traufe acht geben, das Wasser auch nach außen ablaufen kann und nicht sich auf der Pfette sammelt oder noch innen abläuft.
 
aufbau-sparren-dampfbremse-i22995_202261995730.pngAlternativer Aufbau

Salve Leidensgenosse,


Hier ein Bild vom Aufbau:

1 SWISS KRONO OSB/F**** (15 mm)
2 Luftschicht (24 mm)
3 Dampfbremse sd= 2,3
4 Ampatherm® PIR Alu (140 mm)
5 Dampfbremse sd= 2,3
6 Sparren (1 mm)
7 Hinterlüftung (100 mm)
8 DELTA®-FOL SPF
9 Falzziegel inkl. Lattung (103 mm)




es sieht bei mir ähnlich aus.
Dachneigung ca.56°, Dörken SPF Folie in einem besseren Zustand, Fichtenholz Sparren 10x10 bis 10x12cm, Fetten 14x14cm, Spannweite zwischen den Fetten ca. 3m.
Die alte Isolierung war teilweise abgefallen 10cm gelbe Wolle, oder in anderen Bereichen hinter einer Faser-Holzplatte versteckt als 3cm Engelshaar. Ich habe beides entsorgt unter Atemschutz (Gasmaske mit Filter, Anzug....) Positiv überrascht wie preisgünstig die Entsorgung war, 320kg im Container incl. Säcke 620€

Nun kommt der neue Aufbau.
Mein erster Gedanke war aufdoppeln, Folie und Dachlatte als Abstand nach oben zur SPF Folie und dann einblasen. Dieser Aufbau wird ca. 30-40cm stark, bei umweltverträglichen Hanf oder Holzfasern etc...
Ein Dachdecker meinte ich solle Aufbau mir PIR/Pur durchführen, 0023W/mK. Der Aufbau wird kleiner und leichter. Ich habe 140er Material bekommen.
Also von der Innenseite PIR/PUR gegen den Sparren, unter der Mittelfette durch.
Den Fachboden durchstechen auf den Dachboden. Immer beide Seiten der Isolierung in eine Dachfolie (Dampfbremse) gelegt.
Hier wird es kniffelig, da der Bereich zwischen den Fachboden und der Oberseite des Dielenbodens viel Zeit kosten wird, aber ich hab ja ehda-Stunden...
Der Vorteil ist, die Sparren und Fetten liegen im Kaltbereich.
Die Decke ist leider komplett ein gehüllt. Das lässt sich aber nicht ändern.

Sein Aufbau sieht wie folgt aus:
Die Dörkenfolie bleibt bei mir drin. -- du müsstes diese Schlicht erneuern weil defekt.
Bei so einem steilen Dach läuft das Wasser immer nach unten, und ein quereinblasen kommt nur bei gebrochener Pfanne vor. Also diese Gefahr sehe ich als gering an. Daher eine neue Bahn zwischen die Sparren und gut ist.

Für die Innenseite werde ich OSB-Platten nehmen, darauf eine dünne Lehmplatte.

1 SWISS KRONO OSB/F**** (15 mm)
2 Luftschicht (24 mm)
3 Dampfbremse sd= 2,3
4 Ampatherm® PIR Alu (140 mm)
5 Dampfbremse sd= 2,3
6 Sparren (1 mm)
7 Hinterlüftung (100 mm)
8 DELTA®-FOL SPF
9 Falzziegel inkl. Lattung (103 mm)
 
aufbau-schallschutz-berechneter-i17621_202261920256.jpgMein berechneter Aufbau

Danke für die Antworten. Der Alternative Aufbau der zweiten Antwort erschließt sich mir nicht so ganz. Wäre mir zu viel verschenkter Innenraum. Und warum zwei Dampfbremsen?

Ich denke, ich werde eine Unterspannbahn nachträglich zwischen den Sparren machen. Holzfaser wäre mir etwas zu teuer. Dazu gekommen sind noch "Sparrenexpander". Die sparen einen Haufen Zeit, da die Begradigung der Wandfläche quasi "eingebaut" ist. Je nach Kostenfaktor könnte ich mir evtl. auch selbst bauen. Ist nur etwas aufwendiger beim Zuschneiden der Steinwolle.

Bin auf Steinwolle gegangen wegen des Schallschutzes. Das Haus liegt an einer Hauptstraße und ich möchte es so ruhig wie möglich haben. Daher auch die Schallschutz-Gipskartonplatte.

Unsicher bin ich, ob ich hier aus Schallschutz und Hitzeschutzgründen doppelt Gipskarton beplanken soll. Bringt das wirklich was oder nur marginal?
 
u-wert

Der U-Wert ist bei dir 0,22.
Wenn du vergleichst auf 0,15 wächst der Aufbau. Umgekehrt komme ich deinen u-Wert mit 90mm hin.
Ich wollte auch die Sparren nicht mit Wolle einpacken.

Andereseits kosten die Sparrenexpander auch Geld, mein Angebot lag bei 24€ pro Meter.
Als Dämmung bei Lärm soll Zellulose gut sein.
 
Zwischensparrendämmung mit PUR/PIR

Ich finden die Idee, PUR/PIR als Zwischensparrendämmung interessant. Ist zwar beim Zuschnitt dann etwas frickelig bei nicht ganz parallelen Sparren und mit Sparrenexpandern aber machbar. Lücken kann man mit PUR-Schaum verschließen. So käme ich bei gleicher Dicke vermutlich auf die besagten 0,15 W/m²K.

Fragen:
- Geht das überhaupt (Zwischensparrendämmung mit PUR/PIR)?
- Wenn die Platten einseitig oder beidseitig Alukaschiert wären, brauche ich dann noch eine Unterspannbahn?
- Schallschutz PUR/PIR im Vergleich zu Steinwolle soll schlecht sein ... kann ich das durch eine dünne Schalldämmplatte (statt Holzfaser) ausgleichen? Wenn ja, welches Material?
 
Thema: Dachbodenausbau
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