Holzschutz im Fachwerk
Ja, der Gute machts in dem Film 200%-ig... ;-)
Das soll nicht abwertend sein! Im Gegenteil, der A. Fenzke ist eine ausgewiesene Koryphäe, auch ich habe schon Einiges von ihm gelernt.
Allerdings halte ich das Ölen von Stakung und Flechtwerk dann doch für etwas übertrieben. Denn der Strohlehm sollte sowieso so bindig sein, dass er auch ohne Öl hält. Abgesehen davon ist der Feuchteeintrag in Staken und Flechtwerk a) relativ gering und b) nur einmalig und von kurzer Dauer (bis der bewurf getrocknet ist). Ist die Ausfachung dann zu, kommt keine Feuchtigkeit mehr ins Innere....sollte zumindest...;-)
In deinem Fall ist das aber bis hier her irrelevant, da du ja die Gefache ausmauern willst.
Was ich auch für sinnvoll halte (und auch mache) ist, die Balken vorm Ausmauern der Gefache allseitig satt zu ölen. Um die Aufnahme von evtl. eindringendem Wasser so gut als möglich zu minimieren.
Aber Achtung: Völlig kontraproduktiv ist, an die frisch geölten Balken ran zu mauern und schlimmer noch, an noch nicht völlig getrocknetes Öl ran zu verputzen. Denn an der noch ölig-klebrigen Balkenoberfläche verklebt der Mörtel richtig fest. Wenn es dann später zum Abriss kommt (was garantiert und immer passiert, weil das Holz immer "arbeitet"), kann der Riss "unkontrolliert" irgendwo entstehen, ein paar mm bis cm vom Anschluss weg. Eben weil die ersten paar mm Mörtel fest am Holz verklebt sind.
Ist das Öl völlig ins Holz eingezogen und die Holzoberfläche wieder trocken, entsteht der Riss i. d. R. exakt am Holz entlang. Einschränkung: Sofern das Holz relativ glatt ist und keine Fasern abstehen, die sich im Mörtel verkrallen, oder die Oberfläche stark zerfressen/rau ist.
"....welche genauen "Zutaten" (kaltgepresstes/warmgepresstes Leinöl, Leinölfirnis, usw.) hierfür erforderlich sind?" Ich verwende transparentes, rohes Leinöl von Leinölpro (gibts einen Onlineshop).
Gruß,
KH