WDVS vs VHF Fassade - EFH Bj. 1970

Diskutiere WDVS vs VHF Fassade - EFH Bj. 1970 im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, zuerst vielen Dank für die bisherige Hilfe, es gab wirklich gute Hinweise und Hilfestellungen, meine Hoffnung es klappt auch bei...
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paulch

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Hallo zusammen, zuerst vielen Dank für die bisherige Hilfe, es gab wirklich gute Hinweise und Hilfestellungen, meine Hoffnung es klappt auch bei der Frage nach der Dämmung/Fassade, welche ich für 2023 plane.
Ich muss eine Grundsatzentscheidung über das System (WDVS vs. VHF) treffen. Das Haus im Hang hat Betonmauerwerk (20 cm) im erdanliegenden UG, im EG ist eine einfache Ziegelschale 18 cm. Im EG ist momentan noch 50 Jahre alte 6 cm EPS Dämmung (viele Risse, nicht mehr funktionstüchtig) angebracht.
Die ersten Offerten vom Zimmermännern für eine VHF sind schlicht nicht finanzierbar. Die Luxus-Idee war mit 2 Lagen Steinwolle auf Holzlatten zu dämmen und Eternit Timboard vorzuhängen. Die Fassade muss 40 Jahre halten. Wie ist der heutige technische Stand von einer diffusionsoffenen WDVS Fassade (Steinwolle, Holzfaser), funktionieren die Systeme? Was ist von Alternativen wie Schilfrohrmatten zu halten, sind die Gefahren der Insekteneinnistung zu gross/Dämmwert zu niedrig? Danke und Grüsse
 
Re: WDVS Fassade

Lass bitte die "Luxus-Idee" fallen. Steinwolle säuft ab wenn nur die kleinsten Riss im Putz, bzw. allgemeiner ausgedrückt, die kleinste Undichtigkeit in der Fassadenoberfläche ist und Regenwasser eindringt. Stein-/Mineralwolle hat die blöde Angewohnheit Feuchtigkeit nicht mehr, bzw. nur seeeehr langsam wieder abzugeben!

Schau dir das mal an: https://www.udidaemmsysteme.de/udi-systeme/fuer-die-fassade/
und das: https://www.steico.com/de/produkte/wdvs
und das: https://gutex.de/konstruktion/details/durio-auf-mauerwerk/

Schilfrohrplatten sind zwar auch sehr verrottungsfest, von daher durchaus zur Außendämmung geeignet, haben aber nur eine Wärmeleitfähigkeit von 0,055 W/m2K. Was mittlerweile ziemlich daneben ist. Und sie sind, so wie sie verbaut werden (die Halme liegen parallel zur Wandoberfläche), nicht kapillar leitfähig. Eingedrungenes Wasser kann zwar in den Platten, zwischen den Halmen, nach unten sickern, wird aber nicht kapillar nach außen an die Oberfläche geleitet.

"sind die Gefahren der Insekteneinnistung zu gross"
Wenn die Oberflächenbeschichtung intakt ist, ist das Risiko eher gering. Spechte sind ein größeres Risiko. Die hacken sich den Eingang zur potentiellen Nisthöhle selbst in den Putz.
Um den Nisthöhlenbau zu verhindern kann man zusätzlich ein Edelstahlgitter oder Ziegeldraht-Putzträgergewebe mit einputzen.

Gruß,
KH
 
Gutex

Danke Karl-Heinz, Gutex ist um die Ecke, es wäre ökologisch sinnvoll die Platten zu verwenden. Ich habe sie innen schon bei der Dachgeschossdämmung verbaut. Ich muss leider sagen, dass die Platten ziemlich gut brennen, nutze die Reste als Grillanzünder. Ich finde es komisch, dass die Zimmermänner aus der Umgebung keine Gutex Dämmung anbieten. Ich hatte direkt nachgefragt warum und eine Aussage bekommen, dass mein Haus schon genug Masse hat (fühlt sich bei 30 Grad leider nicht so an) und sie Gutex meistens bei Holzbauten verwenden. Ist die Holzfaserdämmung nicht ähnlich Feuchte-anfällig wie Steinwolle? Ich habe auch noch Ytong WDVS auf der Liste, Multipor is preislich etwa mit Gutex vergleichbar, brennt nicht, Feuchtigkeit ist kein Problem aber gegen Spechte müsste man es gut verkleiden. Was macht man bei WDVS auf die Aussenhaut - Verblendklinker kleben (diffundiert nicht so gut, teuer), Holz (horizontal oder vertikal, langt Fichte/Tanne?), Faserzement oder einfach verputzen?
 
Re: Gutex

"Ich muss leider sagen, dass die Platten ziemlich gut brennen, nutze die Reste als Grillanzünder."
Ich feure damit im Winter den Kachelofen an. ;-)
HWF-Platten sind Baustoffklasse B2 (heißt jetzt "E"), normal entflammbar. Der "Brandschutz", wenn man es so nennen will, wird durch den Putz erreicht. Was nicht heißen soll, dass eine Fassade trotzdem hinter dem Putz abfackeln kann. Das Risiko eine Vollbrandes ist mit HWF-Platten aber wesentlich geringer als z. B. bei EPS-/XPS-Dämmplatten. Trotzdem sind deine Bedenken berechtigt.( du dürftest dann aber auch nicht weiter über eine Holz-Verschalung nachdenken)
Steico schreibt im Prospekt zur Fasadensanierung: "Die stabilen STEICOprotect 037 Dämmplatten bilden im Brandfall eine oberflächliche Verkohlungsschicht. Diese hemmt den schnellen Branddurchgang und erweitert das Zeitfenster für die Rettung der Bewohner. STEICO Holzfaser-Dämmstoffe tropfen nicht brennend von der Fassade ab und die Rauchentwicklung ist deutlich reduziert. STEICOprotect 037 Dämmplatten sind bauaufsichtlich zugelassen und erfüllen höchste Qualitätsansprüche – auch in Sachen Brandschutz."
Siehe: https://www.steico.com/fileadmin/us...CO_Beileger_Fassadensanierung_Bauherren_i.pdf

"....dass die Zimmermänner....keine Gutex Dämmung anbieten.............und sie Gutex meistens bei Holzbauten verwenden."
Naja, dein Haus ist ein Steinhaus, kein Holz- oder Fachwerkbau. Für Außendämmung/WDVS sind Zimmerer eher die falschen Ansprechpartner. Frage mal Verputzer- oder Malerfirmen.

"Ist die Holzfaserdämmung nicht ähnlich Feuchteanfällig wie Steinwolle?"
Da liegen Welten dazwischen. Der bauphysikalisch wichtigste Unterschied ist, dass Mineralwolle viel mehr Wasser aufnehmen kann und es extrem lange dauert bis es wieder raus verdunstet ist.
Genau deshalb saufen Mineralwolldämmungen hinter undichten Dampfbremsen so oft ab und Dachstühle werden geschädigt/zerstört. (Thomas W. Böhme hat vor ein paar Tagen in einem anderen Beitrag einen Fall geschildert)
HWF-Platten sind nicht nur diffusionsoffen (was Miwo auch ist), sondern auch sehr kapillar leitfähig (was Miwo nicht ist). Und da eine Faustregel sagt, dass der kapillare Feuchtetransport in einem Bauteil um den Faktor 1000 höher ist als die Diffusion, zeigt wie wichtig diese Eigenschaft ist.
Bei WDVS kommt noch dazu, dass eine Miwo-Außendämmung wenig Masse hat. Das führt dazu dass die Dämmung abends/nachts schnell auskühlt. Dadurch bildet sich schneller/früher Kondenswasser an der Putzoberfläche. Was wiederum zu Algenbildung führt. HWF-Platten speichern tagsüber mehr Wärme, kühlen deshalb langsamer ab/aus, was die Kondensatbildung und somit Algen reduziert, oder sogar verhindert (je nachdem wie viel Wärmeenergie die Dämmung tagsüber einlagern kann)

Rein mineralische Dämmung ist natürlich was ganz Anderes. Hat aber auch Nachteile. Z. B. die von dir genannten Multipor-Platten sind extrem weich. Viel weicher als HWF-Platten. Ich würde mir die niemals auf die Fassade kleben. Ganz einfach weil vorprogrammiert ist, dass innerhalb kürzester Zeit das erste Loch drin ist.
Ich verwende die Multipor manchmal zur Innendämmung. Aber auch da nur sehr ungern und nur wo Feuchtigkeit in den Wänden anstehen könnte (schlecht belüftbare Bäder, Sockelbereich von nicht horizontal gesperrten EG-Wänden, usw.)
Multipor gibts in jedem Baumarkt. Schau sie dir dort mal live an und mache eine "Probebohrung" mit dem Finger. Du wirst merken, den meisten Widerstand bietet die Plastikfolie/Verpackung der Plattenpakete....
Zu dem Ytong System kann ich nichts sagen. Hatte ich noch nicht in der Hand.

"Was macht man bei WDVS auf die Aussenhaut"
Was du selbst machst, bleibt dir überlassen. Als Auftragnehmer beschichte ich nur mit vom Hersteller freigegebenen, oder von mir (oder Kollegen) selbst über mehrere Jahre getesteten Materialien, wegen der Gewährleistung.
I. d. R. werden WDVS, wie der Name schon sagt mit "System"-Kleber gespachtelt, darin wird ein Armierungsgewebe eingebettet und ein (eingefärbter) Oberputz drüber gezogen. Die gesamte Beschichtung ist, herstellervorgabenabhängig, ca. 6 mm dick. Wir haben auch schon vor einigen Jahren auf expliziten Kundenwunsch ca. 10 -12 mm dick mit Kalkputz auf einer Kalk-Haftmörtelspachtelung verputzt. Das hält bis heute auch noch.

"Verblendklinker kleben?"
Dazu habe ich keine Erfahrung, schätze aber mal, dass die zu schwer sind.

"Holz (horizontal oder vertikal, langt Fichte/Tanne?!"
Eine Holz-Fassade bedeutet erhöhten Pflegeaufwand, wenn einem die natürliche Vergrauung nicht gefällt.
Heißt, alle paar Jahre erneut streichen (evtl. inkl. Gerüstbau, Abklebearbeiten, usw.). Um für dich zu eruieren, ob du das willst, frage dich selbst: Wie oft (und wie gerne) streiche ich die Fenster?... ;-)
"horizontal"?
bedeutet, jede Menge "Ablagen" für Schmutz und Staub (Stöße, Falze, Profile), aber auch für Wasser.
"vertikal"?
ist m. E. besser als horizontal. Eben weil es keine mehr doer weniger waagrechten Flächen gibt und Wasser viel besser ablaufen kann. Vor allem wenn im Laufe der Zeit Risse in den Bretter entstehen.

"Fi/Ta"?
Nur wenn du die Bretter alle paar Jahre ersetzen willst. Fi/Ta ist kein "Draußen-Holz", verrottet viel zu schnell.
Wenn Nadelholz, dann Douglasie oder Lärche.

"Faserzement"?
Finde ich einfach nur hässlich, wenn, dann verschiefern. Dazu muss aber eine vollflächige Verbretterung montiert werden, auf die die Platten genagelt werden. (ist dann eine hinterlüftete Fassade)

"oder einfach verputzen?"
Siehe oben.

Gruß,
KH
 
Bekomme keine Offerte für Holzfaser-WDVS

Ich hatte mitm Holzfaserdämmung-Hersteller telefoniert, ein paar Betriebe in der Nähe angeschrieben, es ist fast unmöglich eine Offerte mit Holzfaserdämmung WDVS zu bekommen. Holzbetriebe machen ausschliesslich VHF (preislich > 300/m2), die Verputzer gerne XPS oder Steinwolle und behaupten bei ihren Fassaden wird die Steinwolle nie nass. Im Normalfall stimmt es vielleicht auch aber was ist beim Altbau normal. Ich habe so etwas im Netz gefunden: https://www.juergen-joerges.de/archiv/blog/nasse-mineralwolldaemmung-an-fassaden/
Bei Hozfaser mit 2x10 cm Platten kostet mich Material ca 80 E/m2, bei Steinwolle weniger als die Hälfte. Soll ich weiterhin auf Holzfaser bestehen?
 
karlheinz-fassade-holzfaser-i29599_2022111192423.jpgKarlheinz, magst du nicht in die Schweiz kommen und nächstes Jahr Fassade machen?

Ich warte immer noch auf meine erste Offerte für die Holzfaserdämmung. Es tut mir leid, Gutex namentlich zu erwähnen, aber die wollten mir seit 3 Monaten 1-2 Betriebe empfehlen...ich warte immer noch. Sehr wahrscheinlich habe alle viel zu tun, ich würde auch 1-2 Jahre mit der Fassade warten aber ich habe keine Beschattung und ohne war es im Sommer sehr warm. Holzfasermaterialverfügbarkeit macht mir auch etwas Sorgen. Bei Steico auf der Webseite/im Internet-Shop steht eventuell im Frühling wieder verfügbar, Gutex Lieferzeit - 4 Monate. Dabei fahre ich ab und zu bei der Fabrik in Waldshut mit MTB vorbei - es läuft auf Hochtouren.

Was meint ihr zu dem Vordach - kostet mich 10k es zu entfernen und mit Alu neu zu machen? Das Ding ist armiert und ich habe schon überall so viele Setzungsrisse, innen ist alles frisch verputzt. Die Glasblocksteinfenster kann man hoffentlich auch mit Holzfaser überdämmen.

Ich würde das Geld besser ins Dach oder Carport oder PV investieren.
Karlheinz, würdest du bei WDVS mit Holzfaser 2 x 10 oder 1 x 20 cm nehmen?
 
Einblasdämmung

Hatte gestern mit Gutex telefoniert, die haben eine Einblasdämmung vorgeschlagen, die wäre kostengünstig und würde gut am alten Mauerwerk anliegen. Der Zimmermann müsste eine mind. 10 cm Holz-UK aufbauen.
Den Zimmermann konnte ich soweit von Holzfaser überzeugen, die Frage ist, wie man diese am Besten anbringt. Für etwas Geld von Staat muss ich U-Wert < 0.2 (also 0.19) erreichen, es geht mit inhommogen 2 x 10 cm HWF oder homogen 1 x 18 cm oder mit der Einblasdämmung. Anstatt Faserzementpanels als Front tendiere ich zu Alu-Panels (Prefa Sliding). Gibt es etwas besonderes bei Alu-Fassade zu beachten? Hier in der Nähe steht eine Lagerhalle mit Alu-Fassade, die ist aber profiliert.
 
Äpfel oder Birnen oder vielleicht ganz was anderes?

Hallo paulch,

ich bin momentan nicht so oft hier im Forum, kann dir also nicht immer zeitnah antworten.
Jetzt habe ich gerade deine Gedankengänge nochmal durch gelesen und gesehen dass du mich direkt ansprichst.
Zum Einen, leider nein, ich habe keine Zeit und keine Mitarbeiter um in der Schweiz zu arbeiten. Wir hätten regional mehr zu tun als wir können.
Zum Anderen denke ich du müsstest dir selbst erst mal klar werden, wie dein Haus am Ende aussehen soll.
Eine hölzerne Vorhangfassade ist etwas ganz anderes als WDVS und eine alu-verkleidete "Lagerhalle" ist wieder eine völlig andere. Dem entsprechend verschieden sind die Dämmmaterialien die man dazu sinnvollerweise verwendet. Es macht z. B. wenig Sinn diffuionsoffene und/oder kapillar leitfähige Dämmstoffe einzusetzen, wenn man diese anschließend mit gasdichtem Metall "abdichtet". Dann könnte man auch gleich Sandwich-Panels an die Wände "klatschen", ums platt auszudrücken.
Zum Dritten, halte dich nicht mit der Marke/Firma Gutex auf, wenn von denen nichts kommt. Es gibt auch noch andere Hersteller mit vergleichbaren Produkten. Z. B. Steico, Unger-Diffutherm und, gerade in der Schweiz, Pavatex, oder, zum Thema Einblasdämmung, isofloc.

An deiner Stelle würde ich das Pferd anders herum aufzäumen: Zuerst entscheiden was ich will und dann die Lösung gezielt suchen. Zwecks Kostenvergleich von mir aus auch 2 - 3 verschiedene Versionen gleicher Art an Fassadengestaltung. Aber nicht Blech mit Holzfasern und die wiederum mit Bretterverschalung vergleichen. Frozelei nebenbei: Schiefer und Schindeln wären noch weitere Varianten ... ;-) Das wäre dann Äpfel und Birnen.
Berücksichtige dabei aber auch die örtlich geltenden Bauvorschriften und/oder Gestaltungssatzungen. Nicht jede Kommune erlaubt jede Art von Fassade!

Dass die meisten, zumindest die guten Handwerker, bzw. ausführenden Firmen völlig aus- bis überlastet sind, ist z. Zt. halt so. Das ist aber in allen Baugewerken der momentane Stand. Dazu kommen dann noch Engpässe/Lieferschwierigkeiten in der Materialbeschaffung. Von daher, richte dich einfach von Anfang an darauf ein, dass es "länger dauert".

Die Frage ob man Dämmplatten besse ein- oder zweilagig montiert, stell sich erst wenn klar ist, ob und wenn ja, welche montiert werden sollen. Grob gesagt bedeutet zweilagig doppelte Arbeit (-zeit, -kosten).

Weiter möchte ich an dieser Stelle auf deine Details nicht eingehen.
Nur noch zur Frage: "Was meint ihr zu dem Vordach - kostet mich 10k es zu entfernen und mit Alu neu zu machen?" Ich halte diese Kosten für nicht übertrieben. Ein in die Wand einbetoniertes Vordach abzubauen, ohne dass der Innenputz, die Haustür und der Bodenbelag darunter dabei beschädigt werden ist nicht "auf die Schnelle" zu machen und ein maßgeschneidertes Vordach "in schön" kostet halt auch.
Ich stelle meinen Kunden bei solchen "Preisfragen" gerne die Gegenfragen: Wie hoch ist dein Stundenlohn? Findest du den fair? Und wäre es nicht fair, wenn derjenige der dir die Arbeit macht das Gleiche bekäme?

Gruß,
KH
 
Zurück zu VHF Materialauswahl

Ciao Karlheinz, irgendwie bist du vom Thema abgekommen, mit Handwerker Stundenlohn und so. Ich zahle die Marktpreise, Punkt. Beim Vordach ist die Frage ob es sinnvoll ist das ganze überhaupt anzugehen - Preis-Leistung und Optik, bzw. Wiederverkaufswert.
Danke für den Hinweis mit Alu-Platten und Diffusionsoffenheit, sollte jedoch nicht die Feuchtigkeit über Luftkanal entweichen, müssen die Frontpanels diffusionsoffen sein?
Ich habe mir gestern MFH vom Zimmermann mit Eternit Timboard + MiWo angeschaut, nach 2-3 Jahren sehen die Faserzementplatten wie neu aus. Es fehlen mir die Objekte mit 10-20 Jahren. Die Schulturnhalle ist mit Grossformat Eternitplatten ausgeführt und da merkst du nach der Zeit schon gewisse Verschleisserscheinungen bei den Stellen mit Verschraubung und die Farbe verändert sich, aber alles im Rahmen.
Ich möchte nicht brennbare, feuchtigkeitsabweisende und tolerante, WLG 035-038 Dämmung mit der Front, die ohne Zusatzinvestition optisch und funktionell >40 Jahre hält. Prefa gibt auf Alu Sliding 40 Jahre Garantie.
 
Materialauswahl für lange unveränderliche Fassade

Entschuldige bitte, ich habe deine erste Aussage/Frage zum Vordach falsch interpretiert. Mein Kommentar sollte auch kein Angriff sein, nur ein freundlich gemeinter Denkanstoß.
OK, jetzt ist mir auch deine Anforderung an die neue Fassade klar.
Ich bin kein "Fassaden-Profi", denke aber wenn eine mehr als 40 Jahre lang mehr der weniger unverändert gut aussehen soll, ohne dass man daran viel machen muss (z. B. alle 10 - 20 Jahre neu streichen), wird die Auswahl recht begrenzt sein. Auf die Schnelle fallen mir dazu nur Alu-, vorbewitterte Zink-, Edelstahl-Bleche, Stein (Marmor, o, ä.), Schiefer/Kunstschiefer, Fliesen und langlebige Kunststoffe ein.
Schiefer ausgenommen, sind alle diese Materialien sind nicht meine Welt. Ich kann dazu nichts sagen.
Nur noch Eines, weil du auch den Wiederverkaufswert nennst. Bedenke bitte dass, ich nenne es mal "Exoten" schwerer zu verkaufen sind als "Standard". Ich kann mir vorstellen, dass eine ehemals teure, weil sehr langlebige Fassade auch einen Gesamtpreis/-wert kaputt machen, wenn sie für ein Wohnhaus zu außergewöhnlich ist. Vor allem wenn sie aus dem Umfeld optisch sehr heraus sticht.
Beispiel aus einem anderen "Markt": Ich kenne eine Autohändler der hat seit x Jahren einen Volvo V70 auf dem Hof stehen, technisch und von der Innenausstattung her top in Schuss, leider gold lackiert. Er kriegt ihn nur wegen der Farbe nicht los. Oder nur weit unter Wert. Daran musste ich gerade denken...

Gruß,
KH
 
Faserzement vs Alu und Holzfaser vs Steinwolle

Ich hatte gestern noch 2-3 Eternit Faserzementfassaden in der Nachbarschaft angeschaut. Also Timboard Panele sehen nach 2-3 Jahren einwandfrei aus, es gibt nichts zu beanstanden, die werden auch nicht geschraubt. Blöd, gibt es das Produkt erst seit ein paar Jahren und somit keine langjährige Erfahrung damit. Bei den älteren Eternit Fassaden die verschraubt waren, hat man gewisse Korrosion rund um die Schrauben gesehen und die Veränderung der Farbe an der Oberfläche, beides nicht tragisch.
Alu Fassaden habe ich bei EFH in der Nähe bisher nicht finden können. Eins von beiden Oberflächenmaterialen wird es am Ende werden.
Bei der Dämmung finde ich die Idee mit der Einblas-Variante gut, denn wenn ich meine jetztige 5 cm EPS-Schicht wegkratze, ist die Oberfläche der alten gelochten Ziegelsteine sicher nicht eben. Vermutlich kann man Brandschutz, auf Grund der nicht brennbaren Oberfläche (weder Alu noch Eternit brennen), etwas relativieren. Da ich keine Kabel in der Isolierung verlege (Solarrollos), schätze ich die Gefahr als gering ein. Somit wären Holz/Zellulose vorne, bei Steinwolle habe ich einfach Angst vor Feuchteschäden.
 
Elektrozuleitung Jalousien unter Holzfaser

Wie ist es mit der Brandgefahr, wenn ich die Leitungen für die Elektrojalousien im Leerrohr unter der Holzfaserdämmung verlege? Der Zimmermann ist auf mein Wunsch dabei Holzfaserdämmung zu offerieren. Als Beschattung wollte ich ursprünglich die autonomen Solarrollos nehmen (dann hätte man keinen Strom gebraucht) aber die Rollos (Führungen) sind 5 cm breit und ich habe sehr wenig Platz in der Laibung. Die Jalousienführungsschienen bräuchten nur 2 cm.
 
Re: Elektroleitung unter Holzfaserdämmung

"Wie ist es mit der Brandgefahr, wenn ich die Leitungen für die Elektrojalousien im Leerrohr unter der Holzfaserdämmung verlege?"
Kabel werden in/hinter einer Dämmung schneller/eher warm, wenn sie (zu) stark belastet werden, weil die Wärmeabfuhr reduziert ist. Da bringt auch ein Leerrohr drumherum nichts. Schau im Datenblatt der Motoren wie viel Strom sie ziehen und wähle entsprechenden Leitungsquerschnitt.
Wichtig ist aber auch die Frage der Durchdringung der Dämmebene. Wenn die Kabel von innen kommen und die Antriebsmotoren auch hinter der Dämmebene sind, ist es besser auch die Kabel dahinter zu lassen. Dann gibts keine Durchdringungen, die wieder winddicht abgedichtet werden müssen. Umgekehrt, wenn die Rollladenkästen außen vor der Wand sitzen, verlegt man besser alles außen auf die Dämmung.
Derjenige der die Dämmung anbringt sollte wissen (gesagt/markiert bekommen) wo Kabel (und Rohre) liegen, damit er sie beim Andübeln der Dämmung nicht anbohrt.

Nebenbei bemerkt: Die Rollladenantriebe die ich kenne sind mit kurzen flexiblen Kabel vorkonfektioniert. Da brauchts eine Anschlussdose um sie an das starre Installationskabel anzuschließen. Von daher ist es m. E. zweckmäßiger die Dosen und Zuleitungen innen zu installieren.
Bei Bekannten habe ich vor ein paar Wochen an zwei Fenster als vorläufiges Provisorium einfach jeweils einen kleinen Kabelkanal von der nächstgelegenen Steckdose aus zu den Fenster verlegt, Aufputz-Abzweigdosen hinter den Gardinen "versteckt" und durch dien Rückseite der Dosen die Durchbrüche in die Rollladenkästen gebohrt. Bei der nächsten Renovierung der Zimmer wird das Ganze dann eingeschlitzt und unter Putz verlegt.

Gruß,
KH
 
Dann vielleicht doch besser Solar

An die Anschlussdose habe ich nicht gedacht, innen wäre es ungünstig, gerade renoviert.
Ansonsten muss ich vielleicht doch in den sauren Apfel beissen, Solar nehmen und etwas Licht aufgeben.
Es gibt Führungsschienen, die man ans Fenster Blendrahmen montiert (klippst?) oder man muss es sich überlegen auf die Fassade, in dem Fall auf die Eternitpaneele zu montieren.
Wegen Brandgefahr - ich habe im Dachestrich unterhalb der Holzfaser-Dämmung auch Strom verlegen lassen. Ich hoffe die FI-Sicherungen lösen schneller aus, als der Brand entstehen kann aber ein komisches Gefühl bleibt.
 
A: Dann vielleicht doch besser Solar

"Dann vielleicht doch besser Solar"
Finde ich, wenn möglich, immer besser.
"Es gibt Führungsschienen, die man ans Fenster Blendrahmen montiert (klippst?) oder man muss es sich überlegen auf die Fassade, in dem Fall auf die Eternitpaneele zu montieren."
Könnte man die genannten, 5 cm breiten Führungsschienen hinter den Paneelen, seitlich, in die Leibung der Dämmebene einlassen? So dass die Schienen (fast) nicht raus ragen (Kantholz auf die Wand --> passenden Schlitz rein fräsen --> Schiene in den Schlitz montieren --> Leibungspaneele/-bekleidung bis an die Schiene geführt, deckt das Kantholz ab)?

Pauschal kann man solche Detailfragen nicht wirklich beantworten. Nenne doch mal genaue Daten oder stelle hier Links zu entsprechenden Produkten und/oder Einbauanleitungen/Detailzeichnungen ein. Dann müssen wir nicht so viel glaskugelgucken... ;-)
Mit Sachverstand, etwas Fantasie und guten Ideen kann man vieles ausserhalb des "Standard" machen.

Gruß,
KH
 
solar-https-anwendungen-i29599_202212415399.pngAlso im Rennen ist Bubbendorf Solar ID3 vs Neva Verbundraffstoren Z90

https://www.neva.eu/de/raffstoren/produkte/z-90/ vs https://solar.bubendorff.com/de/solar-rolllaeden/mono-id3-das-absolute-muss-jeder-renovierung/

Ich habe noch ein Foto vom Fenster im UG gemacht.
Vermutlich werden wir die Laibungen mit Aerogel machen müssen, irgendwie so https://www.agitec.ch/anwendungen/a...g-aerogel-anwendungen-agitec.jpg?m=1631286234 und dann noch Alublech verkleidet, eventuell so: https://www.ais-online.de/firma/abe...leidungszargensystem-fuer-fenster/21809342/1/
 
Re: Also im Rennen....

Lies mal : https://www.neva.eu/wp-content/uploads/neva-produktovy-list-z-90.pdf
Zum Thema Einbau steht: "Die Raffstoren werden in eine vorbereitete Nische in der Fassade eingebaut."
Auf einer Zeichnung ist zu sehen, dass der "Kasten", in den die Jalousie hoch/rein gezogen wird, je nach Ausführung 180 - 360 mm hoch ist. Den willst du bestimmt nicht direkt vor dem Fensterrahmen, sprich der Scheibe hängen haben. Ergo, muss entweder der Fenstersturz geändert werden ("vorbereitete Nische"), oder das Ganze muss auf die Außenseite der Wand, in die Dämmebene gesetzt werden.
Bei dem "Bubendorff Mono iD3" heißt es schon auf der Startseite: "Eine Kastenhöhe von nur 13cm bzw. 16,5cm für die größten Fenster." Dazu zwei kleine Abbildungen, wie die montiert werden können: Sowohl IN die Leibung, als auch VOR die Wand. Wenn die Fenster- plus Flügelrahmen oben auch nur 6 cm breit sind, würden auch bei dem Modell die Kästen immer noch 10 cm in die Scheibe ragen.....
Ein techn. Unterlagen/Datenblatt habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Suche bitte selbst danach um mit demjenigen, der die Dämmung anbringt, im Detail abzuklären, wie er diese Kästen und Führungsschienen in sein "System" integrieren kann, ohne dass dadurch Wärmebrücken entstehen und/oder die "Außenhaut" (Paneele, Putz, was auch immer) undicht wird und die Dämmung "absäuft".

Gruß,
KH
 
rollos-hinweise-fassade-i29599_2022127115040.jpgDanke für die Hinweise

Die Kastenhöhe habe ich zuerst gar nicht beachtet, nachgemessen, oben max 8 cm Blende, es ist nicht viel.
Also dann bleibt nur die Montagevariante auf die Fassade. Wie macht man denn Jalousien oder Rollos auf die Fassade, müssen die Halterungen schon an die Mauern und durch die Dämmung durch? Sieht man hier leider nicht genau - https://www.neva.eu/de/tipps-und-an...er-schritt-was-ist-alles-zu-beruecksichtigen/
Beide Hersteller (Raffstoren und Rollos) bieten die Montageart an, kann ich mich dann doch für die Rollos entscheiden oder sind die viel schwieriger Vorbau-mässig zu installieren?
 
Thema: WDVS vs VHF Fassade - EFH Bj. 1970

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