Fassadendämmung gegen Hitze/Kälte?

Diskutiere Fassadendämmung gegen Hitze/Kälte? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Fachwerkprofis, wir haben uns vor ca 2 Jahren ein Fachwerkhaus gekauft, Baujahr 1990. Das Dach ist komplett neu gedeckt inklusive gedämmt...
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dennis92

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grad-fassadend-mmung-schiefern-i27541_2022720191342.jpgHallo Fachwerkprofis,

wir haben uns vor ca 2 Jahren ein Fachwerkhaus gekauft, Baujahr 1990. Das Dach ist komplett neu gedeckt inklusive gedämmt, wir haben uns für eine Aufsparrendämmung entschieden mit Steinwolle. Die Fassade ist mit Schiefern abgehangen, wo der reine Lehm hinter ist.
Im Innenbereich haben wir alle Tapeten entfernt und neuen Lehm aufgeputzt, wenn es jetzt draußen über 30 grad z.B ist, haben wir das Problem umso höher man kommt 1. OG, DG umso Wärmer wirds.

Unser Schlafzimmer ist im 1. OG und dort haben wir um die 22-25 grad auf unseren Dachboden, der bereits ausgebaut ist und gedämmt durch die Dachdeckung sind es sogar bei heißen Tagen 30 Grad!

Was können wir noch baulich verändern, damit es bei uns nicht so warm wird, liegt es vielleicht an der Fassade die mit den Schiefern abgehagen wurde?
 
Fassadendämmung gegen Hitze/Kälte?

Dass es in oberen Stockwerken meistens wärmer ist als im EG, ist "normal". Vor allem in un- oder schlecht gedämmten Häuser. Zum einen steigt warme Luft im Hausinneren über Treppenaufgänge nach oben, zum Anderen ist die Sonneneinwirkung auf Fassaden in höheren Etagen größer/länger, da meistens weniger Schatten durch Anbauten, Grünzeug, usw. vorhanden ist. Bei euch kommt die schwarze Verschieferung noch verstärkend dazu. Dunkle Fassaden heizen sich viel mehr auf als helle.

" Was können wir noch baulich verändern, damit es bei uns nicht so warm wird...."
Die Überschrift deines Beitrags beinhaltet schon die Antwort: Gegen Kälte UND Hitze dämmen.
Stein-/Mineralwolle dämmt gut gegen Kälte, aber schlecht gegen Wärme/Hitze, weil sie keine Speichermasse hat, in der tagsüber die von außen kommende Wärmeenergie gepuffert wird und nachts, wenn es kühler ist, wieder nach außen hin abgegeben wird.
Den Effekt merkt ihr gerade, die Wärmestrahlung vom Dach kommt durch die Steinwolle nur mäßig gebremst durch, kann aber von innen nicht mehr über die Dachfläche raus.
Hättet ihr die Aufsparrendämmung bei gleicher Dämmstärke z. B. mit Holzweichfaserplatten gemacht, wäre das Problem wesentlich geringer, bei entsprechend dickerer Dämmstärke (z. B. per zusätzlicher massenreicher Einblasdämmung zwischen den Sparren) gar nicht vorhanden.
An den Dachflächen wohl gemerkt.
Das Gleiche gilt aber auch für die (ungedämmten?) Giebelwände.

ALLE leichten Dämmstoffe (Mineralwolle, Styrodur, Styropor, usw.) sind nur gute gegen die Kälte. Nur schwere Dämmstoffe (Holzweichfaser-, Hanfplatten, Zelluloseeinblasdämmung, usw.) können zusätzlich auch Wärmestrahlung absorbieren. (vergleiche entsprechende Produktdatenblätter)

Gruß,
KH
 
Danke

Danke für die schnelle Antwort. Darf ich fragen was Sie an unsere stelle machen würden? Tatsächlich die Schieferplatten alle abnehmen und mit einer DÄmmung z.b Holzfaserplatten versehen. Anschließend kommt ja als Behang nur Holz,Dachziegeln oder wieder Schiefer in Frage. Das wollten wir eigentlich vermeiden eine besagte Einblasdämmung macht von Innen keinen SInn oder?
 
Re: Danke

"...eine besagte Einblasdämmung macht von Innen keinen SInn oder?"
Richtig. Gerade bei einem Fachwerkhaus muss man bei einer Innendämmung der Außenwände sehr vorsichtig sein.
Die komplette Fassaden-Verschieferung runter zu reißen und anschließend wieder aufzubauen wäre m. E. völliger Blödsinn, viel zu schade und finanziell auch schwer zu verkraften.
Eine genau berechnete, kapillar leitfähige, diffusionsoffene Innendämmung, wäre wohl, auch unter wirtschaftlichem Aspekt gesehen, das Sinnvollste.
Beim Dach ist es etwas anderes. Da kann eine Einblasdämmung zwischen den Sparren helfen.
Ob die jetzt nachträglich mit geringem Aufwand machbar ist, hängt davon ab wie das neue Unterdach nach innen hin abgedichtet wurde. Wenn die Sparrenfelder leer und runderherum abgedichtet sind, kann man sie evtl. mit einem bis zwei Löcher pro Feld von innen voll blasen. Wenn nicht, muss die Innenbeplankung wieder komplett abgebaut werden, um die Felder dem entsprechend vorzubereiten.

"Darf ich fragen was Sie an unsere stelle machen würden?"
Kann ich von hier aus nicht konkret sagen, ich kenne ja die Gegebenheiten im/am Haus und eure (finanziellen) Möglichkeiten nicht.

Gruß,
KH
 
Innendämmung

"Eine genau berechnete, kapillar leitfähige, diffusionsoffene Innendämmung, wäre wohl, auch unter wirtschaftlichem Aspekt gesehen, das Sinnvollste."

Achso ja, das hört sich schon mal gut an würde man da von Innen auch mit Holzfaserplatten arbeiten ?

"hängt davon ab wie das neue Unterdach nach innen hin abgedichtet wurde."
Von Unten ist das Dach quasi noch offen dort ist die Steinwolle noch zu sehen zwischen Dachboden und Dach gibt es noch ein Spitzboden.

Wenn das für Sie ok ist würde ich Fotos machen und Sie per Mail kontaktieren eventuell können Sie sich ja auf diesem Wege ein besseres Bild machen.
 
"per Mail kontaktieren"

"Wenn das für Sie ok ist würde ich Fotos machen und Sie per Mail kontaktieren eventuell können Sie sich ja auf diesem Wege ein besseres Bild machen."
Sorry, nein danke.
Alle "Ratgeber", so auch ich, sind hier im Forum in ihrer Freizeit, "ehrenamtlich" und kostenlos unterwegs. Individuelle Einzelberatungen, oder eine Art "Fernlehrgang" per PN oder Mail sprengen diesen, zumindest meinen, Rahmen.
Du kannst Bilder und Infos hier einstellen, dann haben andere auch noch die Möglichkeit dir im Detail zu erklären wie man was macht. Und du kannst die Suchfunktion dieses Forums nutzen. Das Thema Innendämmung wurde bereits mehr als ausführlich besprochen.

Es gibt auch von vielen Hersteller zum Teil sehr genaue Beschreibungen zur Verarbeitung ihrer Produkte. Investiere einfach die Zeit und recherchiere auch selbst gezielt und sachorientiert.
So mache ich es auch wenn ich etwas nicht weiß. Im Internet findet man fast alle Antworten, man muss nur lange genug suchen.

Gruß,
KH
 
Email Kontakt

Super alles klar ich danke Ihnen trotzdem für die hilfreichen Antworten und habe dafür natürlich Verständnis.
Ich werde weiter nachlesen und mich informieren zumindest Weiss ich jetzt schon mal, das ich mit den leichten Baustoffen nur etwas gegen die Kälte unternehme :D


"hängt davon ab wie das neue Unterdach nach innen hin abgedichtet wurde."

Das habe ich wohl gerade missverstanden der obere Teil dort ist ein Spitzboden und dort ist die Dämmung nach unten offen. Aber die Dachschrägen sind bereits mit Gipskarton verkleidet und die Dämmung wurde quasi von oben eingelegt. Theoretisch könnte man, wie Sie schon sagten, in den Platten Löcher bohren und eine Einblasdämmung einpusten, das hab ich bis hierhin richtig verstanden oder?
 
Thema: Fassadendämmung gegen Hitze/Kälte?

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