Schadhafte Stellen an Fenster+Türrahmen wetterfest machen

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Leinöler75

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Hallo,
ich hab nach dem Thema gesucht, aber nichts gefunden. obwohl es das eigentlich geben müsste. Vielleicht hat jemand den passenden Suchbegriff. Ähnlich Fachverkbalken, aber hier ist Statik kein Problem.

Die Situation:
Ich habe Holzfenster, ähnlich dänische einfachverglaste Fenster mit Holzlaibung. Fensterbrett, Sturz und Seitenteile sind ca. 10 cm dick und ca. 30 cm tief. Der Gesamtzustand des Holzes ist dank stetiger Pflege und Dachüberstand gut bis sehr gut. Türlaibung ist wie Fenster, nur etwas dicker.
Auf der Wetterseite sind Fenster- und Türlaibung teilweise vergammelt.

1. Risse von ca. 0,5 bis 1 mm breite, wo Wasser eindringen kann, die aber zu breit sind, dass Farbe sie schließt. Das Holt sieht aber gut aus. Wie Dichte ich die Risse ab, so dass kein Wasser von außen reinläuft.

2. Löcher, wirklich vergammelte Stellen, wo das Holz weich geworden ist Bis max ca. 5 cm Größe. Die müssen irgendwie gefüllt werden müssen, dass kein Wasser von außen reinläuft. Stabilität ist kein Problem, dazu ist noch genug Holz da. Eiche.

Das wichtigste ist der Schutz vorm Wasser eindringen. Allerdings soll das ganze diffusionsoffen sein, damit es nicht von Innen mit Schwitzwasser weitergammelt, und auch mit dem Holz mitarbeiten. Am Ende soll von außen dunkelbraun gestrichen werden, wenn 90% der Farbe halten reicht das.

Meine Ideen:
1. Die Ritzen mit diffusionsoffener Dichtmasse zuzuschmieren. z.B.
Soudaseal 215lm
https://www.soudal.de/sites/default/files/soudal_api/document/F0024156_0001.pdf
Silirub Bau N
https://www.soudal.de/sites/default/files/soudal_api/document/F0024058_0001.pdf

2. Die Löcher
Die schadhaften Sellen so gut es geht ausstemmen, Drauf Achten, dass die ausgestemmten Bereiche möglichst nach außen abfallen, falls sich eine Fuge öffnet dass das wasser nicht reinläuft. Mit Druckluft ausblasen, mit Holzgrundierung behandeln.
2a. die schadhaften Stellen mit diffusionsoffenem Schaum ausfüllen, drauf ne diffusionsoffene Farbe.
Soudafoam Pure
https://www.soudal.de/sites/default/files/soudal_api/document/F0033661_0001.pdf
Der Pu Schaum nicht UV beständig. Reicht anstreichen als Schutz?
Oder Kitt fest reindrücken?
Holzspachtelmasse? Die ist vermutich nicht diffusionsoffen, und leitet die Wärme besser als holz, so dass es innen feucht werden kann? Schaum kann diffusionsoffen sein und dämmt besser gegen Kälte.
Irgendeine Masse wäre mir am liebsten.

2b. Alternativ kann man auch die Bereiche ausstemmen, und mit Holzkeilen verfüllen. Ich bin geschickt, aber kein Tischler. So zu stemmen, dass der neue Holzblock genau passt ist m.E. praktisch unmöglich. Wird das Dicht? Innen bleiben Fugen, wo feuchte Innenluft bis zum Taupunkt ziehen kann.

Oder ne kombi aus Holzstücken und Spachtelmasse/Schaum?

Grüße,
Bernd
 
Schadhafte Stellen reparieren

Ich drösel mal auf:
"1. Risse von ca. 0,5 bis 1 mm breite, wo Wasser eindringen kann, die aber zu breit sind, dass Farbe sie schließt. Das Holt sieht aber gut aus. Wie Dichte ich die Risse ab, so dass kein Wasser von außen reinläuft."
Risse im Holz werden entweder mit Holzkeilen "ausgespant" oder gar nicht verschlossen. Denn nur so kann Wasser entweder DAUERHAFT erst gar nicht eindringen, oder eingedrungenes Wasser auch schnellstmöglich wieder raus. (oberstes Gebot im Fachwerkbau)
Bei maßhaltigen Bauteilen, wie Fenster/Türen, ist es etwas anders. Da kann man feine/schmale Risse z. B. mit Holzkitt (Leinöl mit Schleifstaub der gleichen Holzart zu einer Paste verrührt) verschließen. Den Kitt kann man nachher auch mit Leinölfarbe überstreichen. Wird das Holz nur transparent geölt, fallen die Risse wenig auf da das Schleifmehl die gleiche Holzart ist.

"2. Löcher, wirklich vergammelte Stellen, wo das Holz weich geworden ist Bis max ca. 5 cm Größe. Die müssen irgendwie gefüllt werden...."
Fachgerecht werden Löcher "ausgeklotzt". D. h., exakt ausgestemmt/-gebohrt/-gefräst und mit passgenauen Stücken gleicher Holzart gefüllt. Dazu nimmt man PU-Leim, der wie Bauschaum, etwas aufschäumt und dabei die Fugen abdichtet. Das ist an eingebauten Fensterrahmen (in der Leibung sitzend) sehr kompliziert, weil man z. B. mit einer Oberfräse nicht bis ins Eck kommt. Ich mache sowas mit der Oszillationssäge (Multicut) und Stechbeitel. Wenn du sowas noch nicht gemacht hast, mein dringender Rat: Übe zuerst an Probestücke!!!
Zuerst wird das Loch gemacht, dann ein Klotz annähernd passend zu gesägt, dann mit dem Bandschleifer vor Ort passend geschliffen. Je exakter (im Sinne von Winkligkeit und Tiefe) das Loch ist, umso einfacher ist der Klotz herzustellen. Die verbleibenden Fugen sollten max. 0,5 mm breit sein, am Besten natürlich Null.
Falls die defekten Stellen eher rund sind, kannst du die auch mit einem Forstnerbohrer ausbohren und mit einem entsprechenden Zapfenbohrer einen "Knopf" herstellen, der dann passgenau eingeleimt werden kann.
Auf diese Art kann man auch größere Löcher "flicken", wenn man nacheinander zwei, drei, vier Löcher bohrt. Dabei die erste Scheibe einleimt und dann das nächste Loch, evtl. mehr oder weniger teilweise in die vorher eingeleimte Scheibe bohrt (sieht dann aus wie eine Mondsichel), so dass die zwei Scheiben "in einander" greifen.
Ist ein Rahmen an einer Stelle mehr oder weniger komplett durch gerottet, muss ein neues Stück hergestellt werden, das dann eingeblattet wird. Dazu muss ein Fensterflügel ausgeglast, ein Fensterrahmen ausgebaut werden. Ohne Fräse kann man das nicht selbst machen.

"2a. die schadhaften Stellen mit diffusionsoffenem Schaum ausfüllen, drauf ne diffusionsoffene Farbe..."
Schaum, Acryl, Silikon hat an solchen Stellen überhaupt gar nix verloren. Der Schaden wird nachher umso größer! Davon abgesehen, außer bei Schwämmen kenne ich keinen diffusionsoffenen "Schaum". Wie soll ein PU-Schaum aufschäumen, wenn die sich dabei bildenden Bläschen offen wären?

" 2b. Alternativ kann man auch die Bereiche ausstemmen, und mit Holzkeilen verfüllen. Ich bin geschickt, aber kein Tischler."
Siehe oben.
"So zu stemmen, dass der neue Holzblock genau passt ist m.E. praktisch unmöglich."
Doch das geht und du kannst das! (siehe oben: zuerst das Loch, dann den Klotz anpassen)
Wie gesagt, übe zuerst an ein paar Probehölzer (idealerweise gleich den Fenster: Eiche).....die Fenster laufen ja nicht weg und die Löcher werden in der Zeit auch nicht größer. ;-)

Gruß,
KH

PS: Du kannst die Frage auch mal im Forum von woodworker.de stellen. Da tummeln sich die Schreinerprofis.
 
Klotzen ist schwierig, Diffusionsoffener Schaum

Hallo Karl_Heinz,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.

d.H. Du würdest schmale Risse in der Laibung im Zweifelsfall offen lassen?

Die faulen Stellen haben z.T. bizarre Formen, An den Ecken ist ein großer Nagel, rundrum vergammelt. Da wird Klotzen sehr schwierig. Klotzen wird auch schwierig, wenn am Rand zum Mauerwerk Löcher sind, dann muss ich der Klotz am Mauerwerk abstützen. Mit dem Bohrer hört sich am ehesten praktikabel an.
Aber dann muss ich auch viele gesundes Holz wegnehmen... Und die viele Arbeit! Ich hab auch so genug.
Ok ich verstehe, das das mit Klotzen geht, aber ich würde noch gerne wissen, warum das mit diffusionsoffenem Schaum nicht geht.

Diffusionsoffen heißt ja nicht porenoffen, z.B. Dampbremse.
Der Link zum diffusionsoffenen Schaum war dabei, y=21, das ist so wie Weichholz. Da sollte sich dann doch keine Feuchtigkeit sammeln.
https://www.soudal.de/sites/default/files/soudal_api/document/F0033661_0001.pdf

Grüße, Bernd
 
Holzfenster instandsetzen

Hallo Bernd,

Vielleicht stellst Du hier einfach mal ein paar Fotos von den schadhaften Stellen ein, damit wir sehen, worum es genau geht.

Wie Karl-Heinz schon schrieb, kannst du das durchaus selber machen, wenn Du an einigen Holzresten zunächst übst. Ich saniere hier selber sämtliche 29 Holzfenster unseres Hauses und habe mittlerweile ganz gute Routine. Allerdings solltest Du Dich keinen Illusionen hingeben: Diese Arbeit kostet richtig Zeit. Von irgendwelchen dubiosen Schäumen zur Zeitersparnis würde ich abraten. Wäre das eine dauerhafte Lösung, würden es auch Fachleute so machen. Das tun sie aber nicht.

Wie sind die Fenster denn überhaupt eingebaut? Früher hat man die Rahmen oftmals im Mauerwerk nur ein bisschen eingeputzt, so dass hier ein Ausbau und späterer Einbau nach RAL eine durchaus interessante Option wäre, um die Rahmen besser instandsetzen zu können.

Auch wenn meine Arbeit ein bisschen aufwändiger ist, hilft Dir das ja vielleicht: https://www.hausen8.de/. Du kannst in den Artikeln rechts bei den Themen "Fenster" als Filter setzen.

Viele Grüße
Tilman

PS: In einem Punkt muss ich Karl-Heinz widersprechen: Für komplette Profile braucht man nicht zwangsläufig eine Fräse. Ich nutze für die Arbeit zwar eine Tischfräse sowie eine CNC-Fräse, doch ursprünglich sind sämtliche Profile unserer Fenster ausschließlich mit einer Tischkreissäge hergestellt worden.
 
dick-fenster-kalksandstein-i30090_2022818131143.jpgAufbau Fenster - Außenfoto

Die Wand ist 40 cm dick. Außen ca 22 cm Ziegel dazwischen 5 cm PU Schaum nachträglich, innen Kalksandstein.
Die Fenster sind seitlich mit Hanfseilen abgedichtet, unten anscheinend Luft, nach vorne hin Mörtel. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie sie statisch halten.
Der Rahmen ist ca 9 cm dick und 24 cm tief.
Das Fensterbrett ist ca. 10 cm dick und 40 tief.
 
schadhafte-eichenholz-material-i30090_2022818131517.jpgSchadhafte Stelle 1

Eichenholz. Loses Material entfernt. Das senkrechte in der Schadstelle ist ein Nagel.
 
innen-feuchtebelastet-kondenswasser-i30090_2022818132238.jpgBild von innen

Man sieht, dass das Fensterbrett von innen sehr Feuchtebelastet war. Hier sind keine Heizungen drunter, wie sonst im Haus. Das Brett hab ich jetzt bis zu Sättigung von oben eingeölt.
Wenn ich jetzt überlege, treten die Schäden nur da am Haus auf, wo wenig geheizt wird und gleichzeitig Kondenswasser entsteht. Da hilft dann wohl auch keine fachgerechte Klotzung.
Bei der Türzarge (kein Foto) ist es vermutlich anders.
 
Ausbau

Da würde ich in eingebautem Zustand gar nichts mehr machen. Das wird nix. Ausbauen, instandsetzen und nach RAL einbauen. Profile, die so stark beschädigt sind, tausche ich auch komplett aus. Kann man zwar flicken, muss man aber nicht.

Viele Grüße
Tilman
 
Fensterrahmen vs. Leibungsholz

Aha, endlich mal Fotos.....
Der "Fensterrahmen" besteht also aus massiven Balken. Ist wohl eher als Fenstergewände gedacht/anzusehen.
Tilman hat völlig recht. Da im eingebauten Zustand etwas reparieren zu wollen würde bedeuten das Mauerwerk um die Schadstellen herum wegzustemmten.
Da bleibt als Alternative nur Ausbauen und sinnvollerweise die "angefressenen" Balken komplett zutauschen.
Bei der Gelegenheit könntest du auch unter die Innen-Fensterbank eine dünne Dämmplatte drunter legen, dann schüsselt sich die Bank nicht mehr, bzw. nicht mehr so arg.

Gruß,
KH
 
Wenns eh nicht mehr zu reaprieren ist

vielen Dank für Eure fachgerechte Meinung. Ersetzt werden muss es sowieso sagt der Tischler. Der Hausbesitzer sagt, solange das Fenster nach außen dicht ist, ist mirs recht, solange keine Folgeschäden drohen.
Dann würde ich soweit wie möglich wegstemmen, mit so einem Ding Holzgrundierung reinsprühen,
https://www.obi.de/zubehoer-fuer-kompressoren/lux-wasch-und-spruehpistole-d-wsp-1000-0-8-l/p/9328071
dann Schäumen, diffusionsoffen streichen. Und versuchen in den Hohlraum von unten Schaum reinzubekommen. Es ist Eiche und wird doch ein bischen halten und kann dann in 10 oder 20 Jahren sowieso gewechselt werden. Bis dahin kann ich mir auch noch eigene Eiche aufsägen und trocknen lassen.
Oder drohen Folgeschäden? Etwas Feuchtigkeit im Mauewerk? Kann man auch machen, wenn das Fenster ausgebaut ist.
 
"Der Hausbesitzer....

"..... sagt, solange das Fenster nach außen dicht ist, ist mirs recht, solange keine Folgeschäden drohen."
Heißt das, du bist nur Mieter?
Wenn ja, würde ich an deiner Stelle gar nichts machen. Das ist ganz klar Sache des Eigentümers/Vermieters.
Am Ende bist du in ein paar Jahren der Dumme, weil du "heute" gepfuscht hast und das Holz deswegen (noch mehr) verrottet ist......
Wie gesagt, Bauschaum und ähnlicher Quatsch ist absolut kontraproduktiv. Ob deiner Beratungsresistenz bin ich hier raus.

Gruß,
KH

PS: Noch billiger gehst mit: https://www.obi.de/zubehoer-fuer-kompressoren/einhell-spruehpistole-mit-saugbecher/p/7349509 ;-)
 
Danke, trotzdem hat es mich weitergebracht.

tut mir leid für meine Beratungsresistenz. Mich hat Deine Antwort trotzdem weitergebracht. Ich weiß jetzt dass eine Fachgerechte Reparatur Komplettaustauch bedeutet was jetzt viel zu aufwändig wäre, ich habe noch andere Baustellen Also werde ich mit Pfusch keine Folgeschäden am Fenster produzieren. Nur von außen darf kein Wasser reinlaufen. Ich kann mir schon mal Eichenbalken aufsägen lassen, die sind dann in 10 Jahren trocken. Da es kein tragendes Teil ist, kann es auch noch etwas weitergammeln und später komplett getauscht werden wenn es ganz am Ende ist. Ich hoffe Du kannst die Sich irgendwie nachvollziehen.
 
Der Bauschaum,

den Du verlinkt hast, ist ein Montageschaum. Er soll also Bauelemente fixieren und ist weder mechanisch belastbar noch bewitterbar. Er ist wie alle anderen Schäume völlig ungeeignet. Das war eine wirre "Idee".

Ferner sind die Basteleien an Fenstern nicht Deine Aufgabe. Machst Du Mist, könntest Du sogar haftbar sein.

Mit genügend handwerklichem Geschick könnte der Hausbesitzer (nein, NICHT der Mieter) Klötzer aus alter Eiche so herstellen, daß sie in der Sicht sehr gut passen. An den Fugen sehr sauber einpassen, Vorderseite nach Aushärten verputzen. Nach hinten zu kann es etwas legerer sein, wenn man mit dem gut füllenden PONAL DUO (o.ä.), einem 2K Epoxydharz auffüllt und gleichzeitig die Klötzer verklebt. Das Harz bleibt elastisch, passt somit gut zum Holz. Es ist nicht diffusionsoffen, was aber an dieser Stelle nicht von Belang ist.

Ob's freilich bei diesem Objekt so gemacht werden könnte, kann nur Jemand mit Erfahrung vor Ort feststellen, Bilder + Beschreibung geben das nicht her.

Grüße

Thomas
 
Reparatur

Hallo Thomas,

das hört sich machbar an, wenn es nur vorne passig sein muss. Nach unten müsste man den Klotz dann abstützen, damit er nicht direkt auf dem Mauerwerk aufliegt.
Warum meinst Du ist Diffusion dort egal?

Bisher konnte mir keiner erklären, WARUM Schaum Folgeschäden nach sich zieht. Statisch ist der Rahmen ja nicht belastet. Ich vermute, weil bei der Standard Schaumreparatur die Ursache nicht beseitigt wird und von der Warmseite oder von außen weiterhin Wasser eindringt, oder diffusionsdicht übergestrichen wird. Und wenn eine Schaumrepartur klappt, dann fällt es später auch nicht mehr auf.

Ich bin der Hausbesitzer.

Grüße, Bernd
 
Schaumschäden

Ein Schaum ist bestenfalls eine Feuchtigkeitssperre und sorgt dafür, dass ins Holz eingedrungene Feuchtigkeit dort festgehalten wird. Schlimmstenfalls ist der Schaum jedoch ein Feuchtigkeitsnest und bindet Nässe wie ein Schwamm. Dann wird die Verrottung maximal beschleunigt. Niemals jedoch führt ein Schaum Feuchtigkeit vom Holz ab, wie es zum Beispiel Stopfhanf zwischen Rahmen und Laibung machen würde.

Abgesehen von den Nachteilen des Schaums sorgen bei Euch auch schon die verrotteten Bestandteile des Rahmens dafür, dass verstärkt Feuchtigkeit aufgenommen wird. Eine glatte und intakte Holzoberfläche würde deutlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Die schadhaften Teile des Rahmens herauszusägen oder zu stemmen, ist also nicht nur Kosmetik, sondern ein erster Schritt, um den Verfall aufzuhalten.

Viele Grüße
Tilman
 
Ich habe nie behauptet,

daß der Schaum Folgeschäden verursacht. Das mag in manchen Einbausituationen so sein (ich bin persönlich noch auf kein passendes Beispiel gestossen), ist aber hier unwichtig. Die Diffusionshemmung durch ein wenig Epoxydharz ist nicht größer als durch einen Beschlag. Wichtig ist viel eher der richtige Anstrichstoff.

Weil jeglicher Schaum an dieser Stelle ungeeignet ist...wie ich bereits begründete. Deswegen Nicht alles, was im Baumarkt vorne steht, ist geeignet. Sonst könne man die Schäden ja auch mit Gips vollschmieren und mit Bratensosse farblich anpassen :-(

Lieber Hausbesitzer, das Spektrum der Baustoffe ist weiter als Silikon, Bauschaum, Gipskarton. Ich habe schon einige Rückbauten mit massiven Schäden sehen müssen, wo der Bauherr Kraft seiner Wassersuppe dem Bau aufzwingen wollte, was er zu verstehen glaubte. Neben schlechtem Material und falscher Planung / Ausführung können leichtsinnige Bauherren ein wesentliches Schadensrisiko sein. Sozusagen der Bauherr als Feind seiner selbst...

Wozu fragst Du hier, wenn Du nicht willens bist, die Argumentationen nachzuvollziehen?

Es gibt keine "Schaumreparatur" für Fenster. Weil es keinen Reparaturschaum für Fenster gibt.

Der einzige Reparaturschaum, der mir bekannt ist, wird im Bogensport für die Reparatur von zerlöcherten 3D Zielen, also z.B. für Wildschweine aus Hartschaum benutzt.

Grüße

Thomas
 
Schaum als Feuchtigkeitssperre?

Hallo Tillman,
danke dass Du physikalisch argumentierst. Die Hohlräume ganz zu, damit sich kein Wasser sammeln kann leuchtet mir ein.
Pu Schaum ist diffusionsoffen, und den, den ich im ersten Beitrag verlinkt habe besonders. my=20, das ist so wie Fichte (20-50) Eiche (50-100). Laut Wikipedia hat PU Schaum my=60, laut Ubakus.de hat Pu Schaum my von 30-100. Deshalb müsste das doch gehen...
Die Ursache des SchwitzWassereintritts auf der Fensterbank muss natürlich beseitigt werden. Hast Du dazu vielleicht Idee, wie man die Ritzen flexibel abdichten kann? Das Holz ist geölt. Unterhalb von Austausch?
Kennst Du diffusionsoffenes Epoxy, was sich mit Holz verträgt?
 
Ich habe...

...für dieses Phänomen einen Namen gefunden: Diffusionitis.

Häufig wuchert diese auf den realitätsferneren Buddelplätzen der Bautheoretiker.

Damit jetzt niemand gequält aufschreit: Ich bin kein Diffusionsleugner. Bei dieser Frage hat das Thema Diffusion aber nichts verloren.

Dampfdichte Grüße

Thomas
 
Nur mal so zum nachdenken

als letzter Versuch, damit Ihr versteht, warum es nicht um irgendeinen Diffusionswiderstand geht: Auch ein Schwamm ist diffusionsoffen.

Viele Grüße
Tilman
 
Fensterbank korrigieren

Ich habe mal das Foto, auf dem die Außen-Fensterbank zu sehen ist, herunter geladen und so weit es geht vergrößert, um es genauer anschauen zu können.
Meine Einschätzung: Wenn nur das Brett die Fensterbank ist/war, ist Wasser in die Anschlussfuge zwischen dem Balken links vom Fenster und dem Brett eingedrungen, weil keine Aufkantung an den Stirn- und Hinterseiten der Bank ist. Der Schaden ist typisch für schlecht gemachte Außen-Fensterbänke.
Rechts vom Fenster, am Türrahmen unterhalb der Bank, sind auch Spuren von runterlaufendem Wasser und Farbabplatzungen zu sehen. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund. (In welchem Zustand ist denn dieses Holz?) Mit Sicherheit sieht es nur deshalb nicht genauso aus wie das linke, weil das Wasser am Rahmen ablaufen kann. Nichtsdestrotz wird es wohl auch da zumindest teilweise in die Anschlussfuge Rahmen/Mauerwerk eingedrungen sein. Auf diese Seite solltest du auch eine Augenmerk haben. Vor allem wenn das Türblatt daran angeschlagen ist.

Frage: Ist das Fenster einfach verglast?
Ich frage weil es auf dem Foto aussieht als wäre die Scheibe eingekittet und an der mittleren Scheibe ist links der Kitt weg gebröselt.
Wenn dem so ist, könnte das "Schwitzwasser" von der kalten Scheibe runter auf die Innenbank tropfen....?????.....

Im Übrigen hat Thomas recht, Diffusionsoffenheit spielt in gewisser Weise eine untergeordnete Rolle.
Der kapillare Feuchtetransport ist ca. um den Faktor 1000 größer als Diffusion. D. h., es macht wenig Sinn sich über my-Werte Gedanken zu machen, wenn nicht gewährleistet ist dass kein Wasser in flüssiger Form eindringen kann. Ich kenne keinen Bauschaum und keinen Epoxydharz die kapillar leitfähig sind.

Genauso wenig macht es Sinn Risse und/oder Anschlussfugen in/von nicht maßhaltigen und/oder bewitterten Hölzer (der Eichenbalken ist so ein Fall) mit Ponal Duo oder Epoxi einfach zu zu schmieren. Das hält nicht lange, die "Spalten" reißen über kurz oder lang wieder auf. D. h., die Pampe klebt an einer Flanke, an der anderen reißt sie ab. Klebt sie dann an der unteren Flanke, läuft das Wasser in den Riss rein, staut sich hinter dem "Damm" aus Kleber/Harz und kann nicht mehr raus laufen. Letztes Jahr haben wir zusammen mit einer Zimmerei deswegen einen kompletten Giebel saniert, der vor 12 Jahren schon mal komplett repariert/saniert wurde und dabei alle Balken mit PonalDuo "verspachtelt" wurden. Weil ein Schlaumeier meinte er müsse alle Risse zu machen, ihm fachgerechtes Ausspanen aber "zu viel" war... Kosten der erneuten Sanierung ca. 50000,- Oironen ....

Gruß,
KH
 
Thema: Schadhafte Stellen an Fenster+Türrahmen wetterfest machen

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