Kauf eines Fachwerkhauses - Offene Fragen

Diskutiere Kauf eines Fachwerkhauses - Offene Fragen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Morgen, ich bin schon seit einiger Zeit hier am mitlesen und finde es echt spannend was hier alles gemacht wird und welche Möglichkeiten...
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nevyen

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objekt-fachwerkhauses-energieberater-i30209_202210258371.jpegGuten Morgen,

ich bin schon seit einiger Zeit hier am mitlesen und finde es echt spannend was hier alles gemacht wird und welche Möglichkeiten es so gibt.

Wir sind grad am überlegen das Schmuckstück im Foto mit ca. 250qm Wohnfläche zu erwerben.
Außen benötigt das Fachwerk mal wieder ein wenig Liebe und Farbe. Einige schadhafte Balken haben wir auch schon gefunden die evtl. getauscht werden müssen.

Die Außenwände die man auf dem Foto sieht wurden ca. 2004 neu Ausgemauert und gefallen uns sehr gut.

Bei allen Beiträgen die ich hier lese, bleiben leider immer noch ein paar Fragen offen. Mir ist durchaus bewusst, dass man viele der Fragen nicht so pauschal beantworten kann, ohne das Objekt besichtigt zu haben.
Aber vielleicht gibt es hier ja den einen oder anderen, der Erfahrungswerte weitergeben kann.

Frage 1: Ist es realistisch mit einem solchen Objekt auf KfW85 zu kommen? Die aktuelle Marktsituation lässt leider nicht einen riesigen finanziellen Spielraum und entsprechend wäre eine Förderung da schon nett.

Frage 2: Wie ist ein sinnvoller Ablauf (ich habe da das Gefühl es ist ein Henne - Ei Problem)?
Eigentlich müssten wir erst mit einem Energieberater / Gutachter in das Haus um klären zu können, welche Möglichkeiten wir haben um dann eine Finanzierung mit der Bank und evtl. KfW abstimmen zu können. Andererseits ist das wahrscheinlich ein ewiger Prozess, den ja auch der Verkäufer mitgehen muss.

Frage 3: Kennt jemand in der Region Göttingen / Northeim / Uslar einen Gutachter / Energieberater der sich mit solchen Objekten auskennt?

Ich würde gerne vermeiden ein Objekt zu kaufen um dann festzustellen, dass ich mir die Sanierung gar nicht leisten kann.

Hier ein paar Gedanken die wir uns schon zu den Kosten gemacht haben:

Dachreperatur (Neudecken soll später erfolgen): 1000 €
Wasser / Abwasser neu: 5000€
Heizung (soweit statisch möglich Fußboden): 50000€
7 Fenster (alle anderen sollen dann nach und nach getauscht werden): 10000 €
Elektrik (inkl. Smart Home): 20000 €
Dämmung innen & Dachboden: 20000 €
Balken austauschen / streichen: 6000 €
Bäder: 15000€
Müllentsorgung: 3000€
Küche: 10000 €
neue Fußböden: 7500 €
Tapete und Farbe 1000 €

Summe: 148500€

Da wir uns noch in der Familienplanung befinden, benötigen wir auch nicht alle Zimmer auf einmal. Es wäre also durchaus Denkbar die Räume (bis auf Dämmung und Fußbodenheizung) immer nach und nach fertig zustellen und damit weitere Kosten auf kommende Jahre zu verteilen.

Vieles soll natürlich in Eigenleistung erfolgen. Kabel und Rohre ziehen kann ich durchaus selber. Ständerwerke für evtl. Dämmung usw. traue ich mir auch zu. Ansonsten kann man ja auch viel lernen :)

Viele Grüße
Nevyen
 
Sanierungskosten Fachwerkimmobilie

Eine mögliche KfW-/BEG-Förderung auf den Stand KfW-85/100/115 etc. kann nur nach einer Bestandsaufnahme des Gebäudes kalkuliert werden. Sie hat i.d.R. eine energetische Vollsanierung des Gebäudes zur Voraussetzung, die neben der Gebäudedämmung auch den Einbau neuer Fenster und einer zeitgemäßen Heizungsanlage einschließt. Diese drei Bereiche müssen zwingend aufeinander abgestimmt werden.

Die Art und Weise der (bauphysikalisch) passenden Gebäudedämmung kann im Detail nur auf das jeweilige Objekt abgestimmt werden. Dafür ist mindestens ein Ortstermin notwendig. Der Energieberater kommt bei meinen Sanierungsplanungen erst an zweiter Stelle, da ihm i.d.R. die Erfahrung und Fachkompetenz fehlt, eine solche Gebäudesanierung zu konzipieren.

Somit wäre ein fachwerkerfahrener Architekt für Sie der geeignete Gutachter für eine Beratung zum Immobilienkauf und zu einer ev. Gebäudesanierung. Dieser wäre auch dann in der Lage, die erforderlichen Informationen -z.B. passende und bauphysikalisch funktionierende Bauteilaufbauten- an den Energieberater für die weitere Antragsbearbeitung des jeweiligen Förderprogrammes zusammenzustellen.

Mit der von Ihnen vorberechneten Summe für die Sanierung und den Umbau werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auskommen.
 
Energetische Sanierung

Vielen Dank für die Antwort.

Eine energetische Sanierung ist so oder so bei dem Gebäude notwendig. Es besitzt eine Ölheizung aus dem Jahr 2004 und die Heizkörper haben ihren Lebenshorizont teilweise schon überschritten. In den letzten Jahren gab es wohl auch immer mal wieder Rohrbrüche. Bis auf 4 alte Holzfenster wurden auch um 2000 herum die Fenster gegen (wahrscheinlich doppeltverglaste) Kunststoffenster getauscht.

Wenn ich es auf den Seiten der KfW richtig gelesen habe ist dieses Jahr die Förderung von Projekten über KfW85 eingestellt worden.

Grundsätzlich ließe sich das mögliche Finanzierungsvolumen bei in Anspruchnahme eines KfW Kredits auch noch vergrößern.

Was dürfte so eine "Erstbegehung" denn kosten?

Viele Grüße
 
Ortstermin / Erstbegehung

Die Kosten für den Ortstermin eines Gutachters werden i.d.R. nach Stundenaufwand ab Büro/bis Büro berechnet und liegen für einen 2-3 std. OT inkl. der Fahrtkosten meistens zwischen brutto € 500-600, wenn er Gutachter aus der Region kommt.

Ich berechne für einen dreistd. OT -die Dauer ist ein Erfahrungswert und wird meistens/mindestens benötigt- inkl. dem Nachgespräch z. Zt. brutto € 370 zzgl. der Fahrkosten (Fahrzeit + km-Pauschale). Genauere Angaben finden Sie auf meiner Internetseite.
 
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