Fachwerkwand mit ytong ausgleichen bzw. verdicken

Diskutiere Fachwerkwand mit ytong ausgleichen bzw. verdicken im Forum Sanierung allgemein im Bereich - eine frohe nacht allerseits, würde gerne mal eure meinung zum folgenden thema hören. ich versuch es kurz zu machen. es geht um ein altes...
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Jay Lennox

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eine frohe nacht allerseits,
würde gerne mal eure meinung zum folgenden thema hören.

ich versuch es kurz zu machen.

es geht um ein altes fachwerkhaus, die aussenwände sind recht dünn ( ca.14 cm balkenstärke + 2cm aussenputz) und dazu noch ratten schräg (15 cm abweichung auf 2.20meter raumhöhe).
die este wand hab ich komplett mit kalkputz (mit etwas perlite beigemischt) ausgeglichen...circa 25 sack von hand angerührt und stück für stück aufgetragen. hat ewig gebraucht und is mühsam...
bei der zweiten wand hab ich zum ausgleichen soweit wie möglich ytong (5cm stark) steine vollflächig mit ordentlich kalkputz (3-4 cm schicht) an die wand geklebt. dann putzschienen drauf und voll abgezogen.
jetzt sind die wände um einiges dicker und relativ gerade.
an einer anderen wand hab ich nen test gemacht und die ytong steine mit ordentlich mp75 ( war kein kalk mehr im haus) angeklebt. hatte davor im netz gelesen dass die kombi gips + kalk nicht wirklich funktioniert...
siehe da, der ytong stein hält bombenmässig! ebenso wenn man mit kalk klebt.
in meinem gedanke eine win win situation, da nen haufen weniger arbeit, bessere isolation und die wand is begradigt.

habe versucht zu googeln ob man das so auf die art machen kann, aber dazu nix gefunden..
funktioniert meiner meinung nach wunderbar und sehe keine problematik dahinter.
die wände sind jetzt eh schon verputzt, also dran rütteln kann man da eh nix mehr :)

jetzt interessiert mich was ihr davon haltet und denkt. kann man da so machen?
wie gesagt, im netz hab ich keine wirklichen infos oder ähnliche fragen in foren gefunden.

bin gespannt auf eure meinung

lg juls
 
Hast du

Hallo
Hast du dir Mal ausgerechnet wieviel besser deine Aussenwände jetzt gedämmt sind ??
Ich denke das dürfte nicht viel sein.
Gips gehört nicht ins Fachwerkhaus. Es geht nicht darum das es nicht hält. Sondern das du ein Problem hast bei auftretender Feuchtigkeit..

Eigentlich möchte ich einen anderen Grund für mein Schreiben ansprechen ..
Du schreibst das war viel Arbeit.
Ja, da hast du Recht . Ein Fachwerkhaus zu sanieren ist viel Arbeit ,wenn man es selber macht. Da kommt man nicht drum rum.
Der schnelle Weg wird am Ende nur ein sehr teurer Weg. Der dir viel Nerven Zeit und Geld kosten wird.
Wir haben unser Haus im Januar 2019 gekauft und sind noch nicht fertig. Bisher haben wir über 10 Tonnen ,( so genau habe ich nicht mitgezählt, ) Lehm an die Wände geschmissen, von Hand, sowie um die 200 qm Holzfaserdämmplatten verklebt. An soetwas sollte man aber auch Spass haben , sonst wird es schnell zur Last.Ich kenne hier im Ort 2 Familien die seit über 5 Jahren in ihren Fachwerkäusern auf Baustellen wohnen , da sie das ganze einfach völlig falsch eingschätzt haben ..

Ich empfehle dir das Buch :
Fachwerkhäuser restaurieren - sanieren - modernisieren: Materialien und Verfahren für eine dauerhafte Instandsetzung.

Das haben wir uns damals gekauft. Da im Internet alles eher verwirrt statt hilft, es ist einfach zuviel Input. War bei mir zumindest so.
Das Buch erklärt alles sehr genau vom Keller bis zum Dach das hat uns wirklich einen sehr guten Durchblick verschafft...
 
Kann man so machen ...

... aber dann macht man es eben schlecht.
Die Werkstoffe Beton und Gips sind sowohl von ihrer Steifigkeit als auch von ihren bauphysikalischen Eigenschaften, nicht für einen dauerhaften Einsatz zum Erhalt einer Fachwerkwand geeignet.
Es gibt tausende Leute die dies oder anderen Blödsinn den Fachwerkhäusern antun und das wird nicht zu verhindern sein. Es muss ja auch in Zukunft wieder Häuser geben die sanierungsbedürftig sind.
Warum sucht man nicht erstmal die Ursache der Wandverformung und beseitigt sie. Dann gibt es zahlreiche Quellen die die fachgerechte Sanierung beschreiben.
Genau wie lesbares Schreiben, scheint das Lesen von Fachtexten aus der Mode zu kommen.
 
Materialmix

"Der Ytong hält bomenmäßig". Gerade das könnte zum Problem werden. Ich habe mich vor dem Aufbau längere Zeit mit Fachliteratur abgegeben. Irgendwie bin ich im Zusammenhang mit Fachwerk immer wieder zu Holzweichfaser gekommen. Einiges war auch Literatur zu Bauschäden. Harte Wand oder harte Ausfachungen führten zu Bauschäden. Warum Ytong und kein Isoliermaterial? Den Platz kann man dafür nutzen. Auch Isolierfilz und Folie ist kein Garant, auch wenn die Simulation behauptet das ist optimal.

Bei mir habe ich die Wandflächen mit Lehm bzw. Lehm mit Langstroh vermischt zum Ausgleich verwendet. Gut trocknen lassen und darauf dann 4 cm HWP mit Lehm geklebt und gedübelt. Auch durch den ganzjährigen Wärmeeintrag von innen kann das im Jahresverlauf wieder trocknen falls doch einmal etwas Feuchtigkeit in der Wand kondensiert ist. Gut mit 0,6-0,8 W/qmK nicht unbedingt hochwärmedämmend, aber ausreichend und erprobt. Auch mit 6 cm und Wandheizung wird es hier immer wieder diskutiert.

Fachwerk bewegt sich immer etwas und Holzweichfaser ist etwas flexibler als eine harte Schale. Mich hat das Konzept überzeugt und ist jetzt auch schon seit 5 Jahren in der Praxis erprobt. Kalt ist es in den Räumen trotzdem nicht. Ich habe als Ausgleich Boden und Dach etwas besser isoliert und fühle mich gut gerüstet.

Viel Erfolg
 
ahoi

wow, sorry für die extrem späte antwort.

das gips ned ins fachwerk kommt is schon kla, aber da der kalk aus war und wir hrad voll im gange waren, hab ich halt gedacht die paar säck werden schon nicht schaden :). das bisle gips is auch nur zwischen den fächern...direkt auf den balken hab ich nur mit kalk verputzt.

und natürlich hab ich mir verschiedene lösungswege überlegt, auch das dämmen mit holzweichfaser. aber dann meint wieder der nächste :"ouhh von innen dämmen geht garnicht. am besten is es mit kalk oder lehmputz die wand ausgleichen, ohne luft dazwischen"

jioo so hab ich das dann gemacht, und nur um die sache etwas zu beschleunigen hab ich den porentbeton mit eingebaut. sicher ned die beste lösung, aber ziemlich preiswert und schnell [ich weiss sowas wollt ihr ned hören :)]

auch das mit den schilfmatten war eine idee, aber da unser geldbeutel momentan ned allzu dicke is, is die option rausgefallen.

tatsächlich hatte ich ein wenig zeitdruck, mit den zimmern, da meine tochter unterwegs war (mittlerweile schon 2 monate alt) und wir die zimmer gebraucht haben.

das buch werde ich mir gleich bestellen, danke für den tip!

lieben dank für eure antworten!!

lg juls
 
preiswert und schnell [ich weiss sowas wollt ihr ned hören :)]

Zitat: " preiswert und schnell [ich weiss sowas wollt ihr ned hören :)]"

Da kann ich für mich wiedersprechen. Für alle unsere Baustellen und Bauherren gilt, dass es so schnell und so günstig sein soll, wie es sinnvoll ist. Allerdings legen die Bauherrn und ich eben auch Wert darauf, dass es gut und vernünftig ist und das "teuer" sanierte Haus eben nicht nach 10 Jahren schon wieder ein Sanierungsfall ist.
Von meiner Seite habe ich bei Pfusch nur Mitleid mit dem Haus und sehe einen potentiellen Rettungsfall oder Kunden für ein Schimmelgutachten in ein paar Jahren. So hat alles etwas Gutes. In diesem Sinne - schönes Wochenende.
 
Thema: Fachwerkwand mit ytong ausgleichen bzw. verdicken
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