Re: Sockelputz innen
Ich darf mal deinen Beitrag in seine Bestandteile "zerlegen". ;-)
"Wir verstehen nicht so wirklich, was die Teerschicht an der Innenseite bringen sollte,...."
Das war mal "state-of-the-art", weil man dachte damit die Wände innen trocken zu kriegen und die Tapeten nicht mehr ab fallen (od. verschimmeln).
Das funktioniert auch bis zur Höhe dieser Abdichtung. Aber eben nur auf der inneren Wandoberfläche.
Dafür sperrt man so die im Mauerwerk aufsteigende Feuchtigkeit aber auch ein, was zur Folge hat dass sie noch höher steigt und das Mauerwerk bis zur vollständigen Sättigung nass wird (das Ergebnis erlebt ihr gerade).
"Ist es sinnvoll, wieder eine Art Sperrschicht zu installieren? Und wenn ja, was wäre denn zu empfehlen?"
Ja, aber als Horizontalsperre, waagrecht durchs Mauerwerk, unterhalb des Estrichs, auf Höhe des Rohbodens, damit erst gar keine Feuchtigkeit aus dem Fundament aufsteigen kann. Nur dann haben die Wände die Chance auszutrocknen (was u. U. seeehr lange dauern kann) und dauerhaft trocken zu bleiben. Was eine Horizontalsperre ist und wie man die einbauen kann, wurde hier im Forum schon x-mal besprochen, sucht bitte selbst danach.
"...der Rest des Hauses wurde mit Kalkputz verputzt, und der soll dann unten auch wieder auf die Wände."
Der bringt nichts/nicht viel wenn die Wände feucht bleiben. Allenfalls wird die Feuchtigkeit nicht mehr ganz so hoch ziehen, weil der Kalkputz mehr und schneller aus den Wänden raus verdunsten lässt. Es kann dadurch aber auch (vermehrt) zu Salzausblühungen kommen, eben weil mehr Feuchtigkeit transportiert wird, sprich nach kommt, die entsprechend mehr Salze mitbringt.
Lasst euch von niemand einen Sanierputz und/oder ähnliche "Wundermittelchen" aufschwatzen. Das sind alles nur "Opferputz" die zwar vielleicht die Symptome etwas länger kaschieren, aber früher oder später auch versagen und erneuert werden müssen. Vor allem an/in einem Gebäude wie einer Mühle, direkt am Wasser...
Gruß,
KH