Feldsteinmauerwerk im Keller Vorsatzschale

[Marcus8]

Hallo,
ich habe ein altes Haus mit einem Keller aus Feldstein/und teilweise vermauerten Resten von Ziegel usw. welcher ca. 1,80m im Erdreich ist.
Der Keller wird nur als Heiz- und Lagerraum genutzt. Er wird nicht direkt beheizt. Im Winter sinken die Temperaturen bis auf 8 Grad ab. Im Sommer ist es dort ziemlich feucht. Ein Ablüften Nachts nicht möglich. Ein Luftentfeuchter muss unterstützen.
Ich würde gerne die Wände sauber und glatt haben. Dahin zielt auch meine Frage. Ist es möglich eine Schale davor zu mauern? Da Dämmung keine Rolle spielt gäbe es zwecks Taupunkt vermutlich die wenigstens Probleme mit Kalksandstein oder doch lieber 5cm Porenbeton? Sollte die Maßnahme bautechnisch überhaupt möglich sein, stellt sich die Frage wie der entstehende Luftspalt ausgefüllt werden könnte?

Für Hilfestellung oder Ideen wäre ich sehr dankbar.

 

[KHH]

Vorsatzschale

"Im Winter sinken die Temperaturen bis auf 8 Grad ab."
D. h., der Keller hält die Temperatur übers Jahr ziemlich gleichmäßig.

"Im Sommer ist es dort ziemlich feucht. Ein Ablüften Nachts nicht möglich."
Weil der Keller die Temperatur ziemlich gleichmäßig hält, ist es im Sommer kühler als draußen.
Lüftet man dann kommt die warme Luft rein, kühlt ab, die kühlere Luft kann die enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr halten, die Luftfeuchtigkeit kondensiert, der Keller wird umso feuchter.

"Ein Luftentfeuchter muss unterstützen."
Was im Endeffekt nichts nutzt. Solange warme Außenluft nach strömt, muss der Trockner im Dauerbetrieb laufen.
Deshalb lüftet man Keller im Winter, am Besten wenn es draußen trocken-kalt ist.
Beschäftige dich bitte mal mit dem Thema "Relative Luftfeuchtigkeit", z. B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftfeuchtigkeit
Dann verstehst du die Zusammenhänge. ;-)

Was die glatten Wände angeht: Ohne den Keller gesehen zu haben, vermute ich, dass es einfacher, schneller machbar, vor allem kostengünstiger ist, die Feldsteinwände zu reinigen und nur mit Kalkputz zu verputzen.
Bei Vorsatzschalen im feuchten Keller ist das Risiko dass dahinter eine "Pilzzucht" entsteht recht hoch!
Wenn es dann nach Schimmel müffelt wirds richtig aufwändig den wieder los zu werden.

Gruß,
KH

 

[Marcus8]

Schimmel

Gibt es denn auch Schimmelprobleme wenn der Hohlraum zwischen der gemauerten Vorsatzschale aus z.b. 5cm Gasbeton oder Kalksandstein und Altmauerwerk komplett ausgemörtelt wird?

 

[KHH]

Vertikal abdichten

Wenn der Spalt komplett, also hohlraumfrei, ausgefüllt wird, gibt es dort keine Schimmelprobleme. Du musst aber die alte/jetzige Kellerwand vertikal komplett abdichten, bevor die die Vorsatzschale davor mauerst. Die Abdichtung muss auch "um die Ecken" und am Boden und der Decke bis zur Vorderkante Vorsatzschale, damit sie von keiner Seite Feuchte ziehen kann.
Sinnvoller wäre es die Kellerwände von außen abzudichten, damit zumindest vertikal keine Feuchtigkeit in sie eindringen kann. Das würde auch den darauf stehenden Wänden und der Kellerdecke zu gute kommen.

Gruß,
KH

 

[Marcus8]

Abdichtung

Also von außen Abdichten wird leider nichts und es wäre eh eine Teilunterkellerung dabei.
Der Keller ist auch nicht nass, aber halt auch nicht top trocken.
Wieso es von innen abgedichtet werden soll verstehe ich nicht. Bei hohlraumfreier Ausführung und ohne Dämmung könnte es doch weiterhin zum Raum hin Ablüften oder habe ich da gedanklich einen Fehler? Ich möchte wie gesagt keinen Wohnraum draus machen. Es ist und bleibt Heiz-und Abstellraum. Eventuell überlege ich noch eine Brauchwasserwärmepumpe einzubauen.

 

[KHH]

Diffusion und kapillare Leitfähigkeit

"Wieso es von innen abgedichtet werden soll verstehe ich nicht."
Weil die neue Vorsatzschale dann direkten Kontakt zur von außen durchfeuchteten, alten Wand hat. Die Feuchtigkeit zieht einfach weiter, in die neue Vorsatzschale. Die ist dann früher oder später mehr oder weniger genauso feucht wie die alte Wand.
Warum das so ist?
Siehe Überschrift... zwei Schlagworte zum Selbststudium oder Suchfunktion des Forums hier..... ;-)

Gruß,
KH

 

[Marcus8]

Diffusion

Beide Begriffe sind mir bereits bekannt. Aus diesem Grund wollte ich ja kein Styropor oder hochdämmende Steine verbauen. Das durchfeuchten der Vorsatzschale finde ich nicht schlimm. Ist es aber bautechnisch auch in Ordnung, auch wenn es nicht die beste Sanierung ist?

 

[KHH]

Re: Diffusion

"Beide Begriffe sind mir bereits bekannt."
Sicher? Auch verstanden?
Ich frage nach, weil du dann schreibst: "Aus diesem Grund wollte ich ja kein Styropor oder hochdämmende Steine verbauen. Das durchfeuchten der Vorsatzschale finde ich nicht schlimm."
Denn Dämmung und Durchfeuchtung sind zwei Paar Schuhe. Eine Dämmung verhindert keine Durchfeuchtung.
Du könntest auch einfach die alte Wand verputzen. Wenn du einen guten Kalkputz verwendest hält der einige zig Jahre.
Falls es auf der alten Wand jetzt schon Ausblühungen gibt, werden die auch auf der durchfeuchteten Vorsatzschale wieder auftreten und dem entsprechend da dann der Putz oder Anstrich abblättern.

 

[Marcus8]

Diffusion

Ich wollte kein Styropor bzw. etwas Dichtes, weil ich die Feuchte eigentlich gerade nicht Einsperren wollte. Mit Pech zieht dann noch was nach oben und zerstört vielleicht die Auflager der Kappendecke oder oder oder....deshalb wäre ich eigentlich der Freund von weiterhin Ablüften...die Vorsatzschale würde ich nicht mal verputzen wollen...das Verputzen vom Feldstein würde vermutlich zu keinem guten Ergebniss führen..
Vielleicht lasse ich es lieber so wie es ist.

 

[Dearno]

Vorsatzschale

Hallo.
Ich sehe da keine Probleme wenn die Vorsatzschale keinen direkten Kontakt zur Kellerwand hat.
zu dem würde ich da für eine Hinter Lüftung sorgen .
Es ist auch technisch möglich eine Hohlraumverfüllung vor zu nehmen , ohne eine kapillare Verbindung auf zu bauen.
Warum sollte es da zur späteren Durchfeuchtung der Vorsatzschale kommen?
Mit einer auf Abstand gemauerten ( Z.B. KS Steine ) sehe ich keine Bauphysikalische Gefahr für das Bauwerk.
So ergibt sich eine Glatte und nachhaltige Wand Oberfläche .

Gr. Detlef