alte Kassettenholztür aus Weichholz mit Eichenzarge....

[Lane]

ich habe angefangen eine alte Tür in meiner Wohnung-denke mindestens 150 Jahre alt- zu entlacken. Dafür habe ich mit Heißluftföhn und Maske (ABEKP3 + Ventilatoren zum Luftaustausch) gearbeitet. Nun hat mich jemand darauf hingewiesen, dass alte Lackschichten immer Blei enthalten. Mein Vorhaben die Zarge jetzt noch weiter abzuschleifen habe ich deshalb erstmal auf Eis gelegt. Angefangen hatte ich schon. Das Türblatt habe ich draußen bearbeitet.
Nun meine Frage: Was wurde früher denn tatsächlich auf die Türen aufgebracht? Auf dem Holz ist eine blaugraue eingezogene matte Schicht, fast wie Kreide nur haftend. Darüber war eine wachsartige cremeweiße Schicht die dicker war und eine Art Fugenfüller ist. Darüber eine dunkelbraune Farbe die eine künstliche Holzmaserung imitiert hat. Dann kam noch ein Ockergelber Lack. Da ich die Wohnung bewohne, würde ich gerne Klarheit bekommen. Anrufe bei Malern und Farbherstellern waren erfolglos und sehr vage. Teststreifen für Blei nicht zu bekommen und das übrig gebliebene blaugrau ist nicht zu entfernen, so dass ich keine Probe einschicken kann.

Kann mir jemand weiterhelfen???

 

[KHH]

Anderes Forum

Hallo Lane,

wie du vielleicht schon bemerkt hast gibt es hier im Forum nicht viele die sich mit der Restauration von alten Türen, Lacken, Farben auskennen.
Frage mal in einem "Holzwürmer-Forum", z. B. hier: https://www.woodworker.de/forum/forums/neuling-fragt-profi.17/

Gruß,
KH

 

[Restauratio GmbH]

Falsch!

Alte Lackschichten enthalten keinesfalls immer Blei. Das war nämlich schon früher teuer. Bleiweiß kommt als Pigment früher oft im Aussenbereich vor (Fenster, Türen), weil das Blei biozide Wirkungen hat. Innen gibt es dafür keinen Bedarf.

Zudem: Wozu hast Du eine Maske auf, wenn Du ihr nicht vertraust? Masken sollten unbestätigten Behauptungen zufolge sogar vor Viren schützen (klitzeklein). Im Vergleich dazu sind alles, was von Deiner Tür abgeht, grobstofflich und gut filterbar.

Was Du hier beschreibst, ist in der untersten Schicht die Grundierung für eine Bierlasur, und darauf in der 2. Schicht die Bierlasur selbst. In beiden Schichten ist mit nahezu sicherer Wahrscheinlichkeit kein Blei. Wenn der oberste ockergelbe Lack ab ist, könntest Du versuchen, mit Schleifvlies und Spiritus abzuwaschen. Derartige Schichten haben oft spirituslösliche Bindemittel wie Kolophonium oder Schelllack. Bringt das nix, könnte abwaschen mit Lauge besser funktionieren als schleifen und schont die Profilierungen.

Grüße

Thomas