Dielenboden verlegen. Fragen zu Fugen und Körnung

Diskutiere Dielenboden verlegen. Fragen zu Fugen und Körnung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Morgen mein Wohnzimmer bekommt einen neuen Dielenboden ("Diele" ist hoffentlich richtig? In der Schweiz nennen wir es "Riemen"). Eiche 30mm...
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Michael210

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dielenboden-wohnzimmer-verlegen-i18578_2022122293428.jpgGuten Morgen

mein Wohnzimmer bekommt einen neuen Dielenboden ("Diele" ist hoffentlich richtig? In der Schweiz nennen wir es "Riemen"). Eiche 30mm Nut/Feder.
Dazu hätt ich ein paar Fragen gehabt. Laut Recherche muss ich überall 10mm Luft lassen. Gilt das auch dort wo keine Sockelleiste möglich ist? Fenster, Sitzbank des Holzofens. Oder dürfte ich dort auch näher ran? Das Wohnzimmer ist ca. 8.5 Meter lang (Auf dem Plan Nr. 1-4).

Die Dielen sind aus einer lokalen Sägerei. Das Holz ist sorgfältig gelagert. Nach dem Sägen ein Jahr an der Luft. Und der Säger schaut minutiös auf die richtige Holzfeuchte. Wir haben vorher Muster 2 Wochen lang im Haus auf den Boden gelegt (mit Luft dazwischen) und jetzt ganz am Schluss wird der Boden im Ofen auf 11% getrocknet.

Eine andere Stelle ist angrenzend zwischen 3 und 5 sowie 5 und 6. Darf ich da auf Stoss machen oder brauchts auch eine Dehnfuge? (Silikon).
Der Boden wird geölt. Ein Zimmerer meinte, dass ich mit der Tellerschleifmaschine und Korn 60 den Grundschliff machen kann. (Ich rechne mit maximal 1mm Versatz). Könnt ihr dem Zustimmen?

Danke und Gruss

Michael
 
10mm sind mir etwas

zu wenig !!
gerade bei deinem Wohnzimmer mit 8meter länge würde ich zwischen 15-18mm luft geben...was halt die Sockelleiste zulässt !! Eiche hat eine ungeheure Kraft...das sollte man nicht unterschätzen.

Massivholzdielen werden in der Breite mehr arbeiten als in der länge .
Sprich bei der Fuge quer zur Wand reicht 1cm
aber bei der längsfuge sollte es mehr sein.

das mit dem silikon vergisst du mal .silikon hat da nix zu suchen.
wenn du keine sockelleiste in dem Bereich haben willst , könntest du einen Korkstreifen einarbeiten.

Ich persönlich mag zwar keine Korkstreifen...weil die recht schnell schmutzig werden und unansehnlich.
Sie sind aber technisch die bessere Wahl als Silikon.

Körnung 60 wäre mir etwas grob. Ich würd mit Korn 80 beginnen und nicht feiner als 120 gehen.
Wenn ein Holzofen intensiv genutzt wird, sollte man die Raumluftfeuchte im Auge behalten.
Massivholz mag es nicht wenn die Luftfeuchte dauerhaft zu gering ist.

gruß
Thomas
 
Vielen Dank Thomas

Dann werde ich 18mm Luft lassen. Wieviel Abstand würdest Du empfehlen beim Übergang 5/6 UND 6/8?
Das sind ca. 2 Meter. Reicht je 3mm?

Michael
 
Dehnungsfugen

Lesenswert:
https://blog.holzhandel-deutschland.de/welches-holz-fuer-den-dielenboden/
https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/wissenswertes/holzwissen/quellen-und-schwinden/

Die Krux zwischen moderner und ursprünglicher Ausführung von Dielenböden zeigt sich leider immer bei den Dehnungsfugen an Türen, weil die früher obligatorische Türschwelle unerwünscht ist.
Nicht nur, dass sie die Zugluft (unterschiedliche Raumtemperaturen) unter dem Türblatt verhinderte und den Schallschutz verbesserte.
Mit dieser konnte man auch die Dehnungsfugen geschickt verbergen!
Die Krux ist, Du hast alternativ zur Türschwelle eigentlich keine andere Wahl als (z.B. Alu) - Übergangsschienen.
Bei Dielenanschlüssen an z.B. Keramikböden, die ja selbst auch mit Bewegungsfuge zur Wand ausgeführt werden müssen, lasse ich in meinen Projekten nur einen ca. 2 mm Spalt.
Dafür gebe ich auf der gegenüberliegenden Wandseite (Sockelleiste) ca. 5 mm mehr Luft.
Gab noch nie Probleme!
Zwischen DIN-Theorie und der praktischen Realisation ist halt gelegentlich doch ein Unterschied.
Die klassische Türschwelle ist für mich in der Altbausanierung ein unverzichtbares Muss.
 
Re: DIelenboden verlegen, ....

"Eiche hat eine ungeheure Kraft...das sollte man nicht unterschätzen."
Jaein, Nadelholzdielen können, wenns ganz blöd läuft, auch Wände weg drücken.
Andererseits quillt/schrumpft Eiche viel weniger als Weichholz, 0,1% Längenausdehnung pro 1% Holzfeuchte. Dem entsprechend kann man gerade bei Eiche die Fuge schmäler machen/lassen.

Problematisch ist tatsächlich der Türdurchgang. Wer sich die Arbeit machen will, kann statt der genannten Metall-/Kunststoffleisten auch ein höhengleiches Schwellenbrett herstellen. An das Brett und die anstoßenden Dielen kann man entweder Nut und Feder oder einfache Überblattungen fräsen.
Diese Fuge kann man dicht zusammen schieben, da das Schwellenbrett in Querrichtung stärker schrumpft/quillt, als die Dielen in Längsrichtung. Natürlich wird sich die Fuge früher oder später öffnen, wie alle anderen auch.
Konkret zu deinem Verlegeplan, wo sind die Türen? Warum ist die Fläche Nr 5 orthogonal zu den anderen? Kannst du die Dielen nicht einfach durch laufen lassen, bzw. unter den Türen richtungsgleich stoßen?

Als Randstreifen kannst du alternativ zum genannten Kork auch Streifen aus Holzfaser-Dämmplatten vor die Wände stellen. Die sind elastischer als Kork, gibts in 8 mm, oder man sägt 20mm-Plattenstreifen an der Bandsäge auf.

"Gilt das auch dort wo keine Sockelleiste möglich ist? Fenster, Sitzbank des Holzofens."
Vor und unter dem Ofen würde ich gleich, entweder eine Fläche aus Fliesen/"Stein" oder eine Edelstahl-, oder Glas-Platte höhengleich einbauen. A) wegen der unmittelbaren Hitzestrahlung, b) weil es sonst früher oder später Brandflecken durch heraus fallende Glutbrocken gibt.
Wenn eine Sitzbank fest auf den Rohboden, bzw. die Unterkonstruktion gebaut wird, kann die Sockelleiste am Bankfuß entlang geführt werden.
An bodentiefen feststehenden Fenster dito, an Terrassentüren statt "hochkant" stehend, flach liegend.

Wenn du noch nie einen Boden geschliffen hast, lesenswert: https://www.woodworker.de/forum/search/1489786/?q=Dielenboden+abschleifen

Altbaumann hat m. M. n. recht: "Zwischen DIN-Theorie und der praktischen Realisation ist halt gelegentlich doch ein Unterschied. Die klassische Türschwelle ist für mich in der Altbausanierung ein unverzichtbares Muss."

Gruß,
KH
 
Danke

für eure kompetenten Antworten.

Es gibt nur eine (Schiebe)-Türe, an der Fuge zwischen 5+6. Alle anderen Übergänge sind offen.
Die 90° Drehung der Fläche 5 ist, weil der Säger nicht genu lange Eiche hatte.

Holzfaserdämmplatten in die Fugen: Da meinst Du dort, wo es nachher abgedeckt ist, oder?
Die Edelstahlplatte vor dem Ofen existiert bereits :). Zu sehen auf dem obersten Foto. Die Ofenbank ist zwar auf den Beton gemauert, aber das Anbohren ist in bei uns verboten. Auch der Ofenbauer rät mir davon ab.
Ich könnte allenfalls kleben.

Ich folgere aus euren Postings aber, dass die Eiche längst zur Faser wenig arbeitet und ich an der Sitzbank (die übrigens kaum nach unten strahlt) nur wenig Luft geben muss, dafür Gegenüberliegend unter der Sockelleiste 10mm.

An den Wänden die parallel zur Faser laufen je 15mm.

Danke für den Link. Parkett habe ich im Zivildienst viel geschliffen. Dann aber immer um die Versiegelung runter zu holen. So wie ich es sehe, braucht es aber keine Bandschleifmaschine und ich kann mit 80er anfangen und machen einen Zwischenschliff mit 120.

"Altbaumann hat m. M. n. recht: "Zwischen DIN-Theorie und der praktischen Realisation ist halt gelegentlich doch ein Unterschied. Die klassische Türschwelle ist für mich in der Altbausanierung ein unverzichtbares Muss.""

Ich bekommen diesen Riemenboden vom Säger zu einem Viertel (!) von dem Preis was bei uns ein halbwegs brauchbarer Parket kostet. (In der Schweiz Eiche abgeperrt mit 3mm Nutzschicht ca 180 Euro!) Ich nehme an, die meisten Leute nehmen das in Kauf um dafür auf eine Fuge verzichten zu müssen.
Ja, die Dielen haben ihre Schwächen. Unter dem Strich glaube ich aber, dass die Vorteile bei weitem überwiegen werden.

Danke

Michael
 
Re: Danke

Naja, Parkett und Dielenböden sind zwei Paar Schuhe...
Aber wenn du Parkett mit ein paar wenigen mm Nutzschicht schleifen kannst, kannst du auch massive Dielen schleifen. Hast ja mehr Tiefe zum korrigieren... ;-)

Der Satz von Altmann zur Schwelle ist mehr der "Authentizität" geschuldet.

Was die vom Säger lieferbare Länge angeht. Du kannst ja trotzdem im Türbereich/Durchgang ansetzen/anstückeln. Der Unterschied ist, abgesehen von der Optik, der dass, wenn du die Fläche 5 in gleiche Richtigung legst, die Stoßfugen wegen der geringeren Längendehnung schmäler bleiben wird.
Alternativ, zur "optischen Trennung" der Böden der verschiedenen Räume, könntest du trotzdem je eine höhengleiche "Schwelle" im Wandquerschnitt "quer" einbauen.

"Die Ofenbank ist zwar auf den Beton gemauert, aber das Anbohren ist in bei uns verboten. "
Heißt, die Bank ist ein Rauch-/Abgaszug?
Wo kein Kläger, da kein Richter...
Wie die ist die Wandung? 4, 5, 6 cm? Falls Kleben nicht hält, musst u ja keine überlangen Schrauben durch schrauben/bohren....und verwendest sicherheitshalber Metalldübel.....

"Holzfaserdämmplatten in die Fugen: Da meinst Du dort, wo es nachher abgedeckt ist, oder?"
Genau, die Platte nur so dick, dass sie noch unter der Sockelleiste verschwindet. Statt offener Fuge, in die sowieso nur im Laufe der Zeit Dreck rein fällt.
 
@KH

Vorweg: Irgendwie scheint es hier einen Bug zu geben! Es gelingt mir seit Monaten nicht, mich unter meinem ursprünglichen Account einzuloggen. Muss mich in 90 % der Fälle neu registrieren.
Gefühlt habe ich schon 50 mal ein neues Passwort angefordert, obwohl ich das jeweils ältere gespeichert habe.
Leider erhalte ich auch vom Forenbetreiber auf meine Anfrage keine Unterstützung zu diesem Problem.
Der Altbaumann ist auch der Michael Steinig, Bausanierung, Baugutachten.

Jetzt zum Thema:
[...] statt der genannten Metall-/Kunststoffleisten auch ein höhengleiches Schwellenbrett [...]
Ja, wäre auch eine für mich vorzugsweise, gute Alternativlösung für den "modernen Dielenboden", wenn man auf Authentizität und überdies auf die Vorteile der altbewährten Türschwelle, in diesem Fall nur bei der einen Schiebetür, verzichten will.
Bei den Türdurchgängen ohne Türblatt fände ich das sogar durchaus authentisch!
Dann wäre aber der "Wechselfalz" die preisgünstigere Lösung, weil er auch vom Heimwerker mit einer Handkreissäge, 'nem Stechbeitel und etwas Geschick schnell gemacht ist.
Nut und Feder erfordert dann doch eine Oberfräse, einiges an Erfahrung im Umgang mit ihr und vor allem auch relativ teure Fräsköpfe!
Ich ahne schon, dass dann der Einwand kommt, die Schwelle muss ja dann angeschraubt werden und dann sehe ich die Schrauben.
Ich habe hunderte Qm Dielenböden gebaut (zugegeben meist eigene Objekte), aber bitte nicht unsichtbar in den Falz! Da will ich ein handwerklich sauberes Nagelbild in dem Boden sehen, der mir auch die Standfestigkeit der Bodendiele vermittelt.
Wenn denn ein Kundenauftrag, dann versuche ich den Kunden von einem Echtholzlaminat zu überzeugen.
Der Charme und die Authentizität eines rustikaler Dielenbodens steht und fällt für mich mit der "sichtbaren" Vernagelung (zeitgemäß Schraubnägel).
Die Diele kann noch so toll aussehen, wenn sie die kraftschlüssige Verbindung mit dem Tragwerk nicht zeigt, bleibt sie für mich ein schwimmendes "Laminat", sozusagen ein "Dielenbodenfake".

[...] musst u ja keine überlangen Schrauben durch schrauben/bohren [...]
Apropos lange Schrauben:
Eine für fürsorgliche Kritik @Michael2:
Mich besorgt von Anfang an das furchtbare Chaos bezüglich der Elektroleitungen im Fußbodenlagerbereich, weil eventuell mal "lebensgefährlich" und ich kann eigentlich nur annehmen, das ist Eigenleistung!
Der DIN 18015-3 ist zu entnehmen, dass die Verlegung von E-Leitungen auch unter einem Fußbodenbelag stets "parallel und im rechten Winkel zu erfolgen hat" und der Verlauf maßgenau festzuhalten ist, wenn er nicht den DIN-Vorgaben entspricht.

Ist ja eigentlich logisch! Beim Verschrauben der Dielen kann Michael2 noch Rücksicht auf die Leitungen unter den Lagerhölzern nehmen (Länge der Schrauben, siehe oben, die aber bei der Dielenstärke von 30 mm min. 80 mm betragen sollte!).
Nur weiß er noch nach Jahren, dass genau an dieser Stelle bis zu "fünf" E-Leitungen 1,5- 2 cm unter dem Dielenboden liegen?
Geschweige weiß das noch ein späterer Käufer/Mieter/Erbe?
In 10 Jahren soll die Eichendiele mal nachgeschliffen werden oder sie schüsselt (hoffentlich ist sie im letzteren Fall dann sichtbar geschraubt).
Schrauben nachgezogen, zusätzliche oder neue Schraube rein, hoffentlich liegt da nicht zufällig ein 3er-Pack E-Leitungen an dieser Stelle.
Muss nicht gleich einer sterben, aber der komplette Boden muss raus, um die Leitung flicken zu können.

Jetzt ist es so wie es ist, weil M2 oder sein, dann verantwortungsloser Elektrospezialist 20 Meter Nym 3x1,5 durch eine wirre Kreuz- und Querverlegung einsparen wollte.

Gruß
Michael Steinig
 
@ Michael

Thema Login
Das Problem hatte ich auch schon mal, allerdings schon zu der Zeit als Herr Stöpler noch Inhaber/Betreiber der Website war. Er hatte damals mein Profil komplett löschen müssen, weil er den Fehler nicht finden konnte. Ich hatte mich anschließend neu angemeldet, seit dem funzt es.
Wenn der neue Betreiber, Martin Jäger, auf Mails an ********** nicht reagiert, im Impressum stehen seine weiteren Kontaktdaten, inkl. Telefonnr..

Zur Schwelle: Ich würde der Einfachheit halber auch per Oberfräse einen einfachen Falz/eine Überplattung an fräsen. N+F nur, wenn die Dielen sowieso so gefräst wären.
Zur "unsichtbaren" Befestigung der Schwellenbretter könnte man sie entweder knapp an den Stirnenden, noch unter dem Putz, bzw. der Sockelleiste verschrauben, und/oder auf die UK leimen, oder mit einem Forstnerbohrer Sacklöcher bohren in denen die Schraubenköpfe tiefer versenkt sind und die Löcher mit eingeleimten Holzknöpfen verschließen. Wenn die Knöpfe/Scheiben möglichst unauffällig werden sollen bohre ich mit einem Zapfenschneider passende Äste aus einem Abfallbrett. Das die nicht wirklich in den Maserungsverlauf passen fällt erst bei genauem Hinschauen auf.

Über die Verlegetechnik der Kabelage musste ich auch schon schmunzeln..... Das kann man ohne großen Aufwand auch "in ordentlich" machen. Es bedeutet nicht nur mehr Sicherheit, es hätte auch weniger Aussparungen an der UK gebraucht...
Das Genie beherrscht das Chaos....
Verbuchen wir es unter "Kunst am Bau"... ;-)

Gruß,
KH
 
Falsch und verwirrt!

"Andererseits quillt/schrumpft Eiche viel weniger als Weichholz, 0,1% Längenausdehnung pro 1% Holzfeuchte. Dem entsprechend kann man gerade bei Eiche die Fuge schmäler machen/lassen."

Die LÄNGENAUSDEHNUNG bzw. der Längenschwund (also in Faserrichtung) ist bei allen für den Fußboden üblichen Hölzern nahezu vernachlässigbar und wird einheitlich mit 0,01% je Prozent HF - Änderung angegeben. Ich habe in meiner verlegerischen Praxis noch keine Konsequenzen aus dem Arbeiten des Holzes in Faserrichting sehen können. An niveaugleiche Schwellen binde ich oft mit Nut/Feder ohne Abstand ein, oder stumpf mit einem angeklebtem 2mm Rollkorkstreifen.

In der BREITE unterscheidet das Schwindmaß zwischen radialem und tangentialem Schnitt. Bei tangentialem Schnitt (Randbretter) hat man rund das 1,5 - bis 2fache Schwindmaß im Vergleich zum radialem Schnitt (Mittelbretter). Da die Unterscheidung beider Schwindmaße bei der Dielenverlegung selten praktikabel ist (wer verlegt schon ausschließlich Mittelbretter oder Randbretter?) arbeitet der Bodenleger üblicherweise mit dem mittlerem Schwindmaß, einem Mittelwert aus tangential und radial.

Das differentielle mittlere Schwindmaß von Eiche V in % pro 1% HF - Änderung beträgt 0,26. Buche 0,31, Fichte 0,29, Kiefer 0,28, Esche 0,30, Lärche 0,22, Douglasie 0,21 (Rapp/Sudhoff, Schäden an Holzfußböden, S.17). Die Schwindmaße unterscheiden sich somit nur geringfügig und die obige Behauptung, Eiche arbeite viel weniger, ist in Bezug auf die Schwindmaße eindeutig falsch. Es sind also ohne Ansehen der Holzart in der Breite hinreichde Dehnungsfugen zu ALLEN festen Begrenzungen einzuhalten, egal ob Ofen oder Wand.

Was macht Eiche dennoch ungleich geeigneter als z.B. Buche für den Bodenbereich? Es ist die Feuchtewechselzeit, also die ZEIT, die das Holz zur Anpassung der Holzfeuchte and die Raumluftfeuchte benötigt. Eiche ist da mit nur rund einem Drittel im Vergleich zur Buche dabei. Eiche wird also kurze Feuchtespitzen besser wegpuffern als viele andere Hölzer. Da aber ein langer feuchtwarmer August zum Beispiel nie auszuschließen ist, sollte diese Erwägung bei der Bemessung der Randabstände keine Beachtung finden.

Ich arbeite im sichtbaren Fugen - Bereich gern mit Streifen aus Kork. Diese sind dauerhafter als eine Füllung der Fugen mit Spritzkork. Silikon hat, wie schon erwähnt, nichts im Bodenbereich zu suchen, es kann breitschmieren und damit Oberflächenaufträge behindern (Silikonpest). Gute Erfahrungen habe ich mit SMP Dichtmassen (z.B. PK Profi Seal SMP von Bostik) machen können, die ich als dauerhafter als Acryle betrachte.

Wieviel Sie schleifen müssen, hängt neben dem Höhenversatz der Dielen auch von der Qualität des Hobelbildes ab. Bei Fasen von vielleicht 1mm (kann man selber mit dem Hobel anziehen) ist ein Höhenversatz von 1mm zumeist tolerierbar.

Holzfeuchte: Die optimale Einbaufeuchte des Holzes beträgt 9% (Mittelwert). Mit 11% haben Sie mit größeren Fugen zu rechnen.

Unterbau: Die Latten sind recht dünn. Ein Höhenausgleich nur alle Meter an den Schrauben ist unzureichend. Ich würde im Zwischenmaß noch je 2x mit Nivellierplättchen unterfangen und diese jeweils mit einem Punkt Montagekleber fixieren.

Viel Erfolg

Thomas
 
@ Altbaumann

"Wenn denn ein Kundenauftrag, dann versuche ich den Kunden von einem Echtholzlaminat zu überzeugen.
Der Charme und die Authentizität eines rustikaler Dielenbodens steht und fällt für mich mit der "sichtbaren" Vernagelung (zeitgemäß Schraubnägel)."

Was wohl ein Echtholzlaminat sein mag? Faserplatte laminiert mit eine Folie in Holzoptik hat im Sichtbereich kein Echtholz und darunter ist kunstharzgebundener Faserbrei. Eine Zwei- bzw. Dreischichtdiele wiederum hat eine echthölzerne Nutzschicht von üblicherweise 2 - 4mm und hat nichts mit Laminat zu tun. Was also meinst Du denn, und nagelst Du das "Echtholzlaminat" dann auch fest? Dein Beitrag lässt das vermuten.

Sichtbare / Verdeckte Befestigung: Genagelte Holzböden, egal ob verdeckt (was früher durchaus üblich war) oder sichtbar liegen nicht so ruhig wie geschraubte Böden, d.h. sie knarren mehr. Generell vermeide ich sichtbare Befestigungen, wo möglich. Es kann aus denkmalpflegerischen Gründen angebracht sein, sichtbar zu befestigen (nageln), oder besonders breiter Dielen wegen (schrauben). Ansonsten vermeide ich das, weil ich derartige Nagel/ Schraubenreihen nicht für zierend halte und beim späteren Überschleifen Probleme entstehen.

Ein Dielenboden muß auch nicht unbedingt "rustikal" wirken. Statt Ritterstubenoptik ist auch eine ruhige oder gar elegante Wirkung nicht nur möglich, sondern wird oft auch gewünscht.

Grüße

Thomas
 
Danke nochmals

für die Ausführlichen Antworten.
Somit stehen zur Auswahl:

Korkfuge.
Schwelle mit Überplattung oder Nut/Feder.
Metallprofil.
Füllmittel wie Acryl oder Korkmasse.

Mit dem Verlegen der Leerrohre bin ich selber auch nur bedingt glücklich. Es ging etwas schnell und ich hatte nicht immer rechtzeitig den Überblick bei meinen Helfern, sonst wäre die eine oder andere Überkreuzung zu vermeiden gewesen. Ich werde mich bemühen beim Dämmen die Rohre noch sauberer anzuordnen. Die Sternförmige Anordnung ist jedoch bewusst gewählt, weil dadurch das elektrische Feld schwächer wird.
Folgt man den Installationszonen, oder verbindet Steckdosen untereinander, wird es zwangsläufig "Kreisförmig".

Holzfeuchte: Ich bin gespannt. Alle anderen Dielenböden im Haus (Fichte) sind mit 11% verlegt worden und haben bislang keine relevanten Spalten aufgewiesen. Dir Räume sind aber kleiner. Auch dort haben wir Holzmuster gelagert und nach 2 Wochen gemessen.
Ein befreundeter Zimmermann meint, dass ich in der Praxis mit 4% Schwankungen in der Holzfeuchte rechnen muss. Seht ihr das auch so?

Es war von vorherein geplant, die Rostung noch besser zu unterlegen. Eigentlich, so wurde mir gesagt, wäre state of the Art: Ausmörteln. Wenn Zeit uns Musse reichen werde ich es so machen. Ansonsten mit Schifthölzern.

Michael
 
Holzfeuchte

4-5% Schwankung zwischen den Jahreszeiten sind für einen schon eingebauten Boden durchaus möglich, daraus ergibt sich der notwendige Wandabstand. In gewissem Rahmen reduziert die Verschraubung das Arbeiten der Bretter etwas. Das würde ich aber, da nicht berechenbar, für die Ermittlung des Wandabstandes außen vor lassen.

Einbaufeuchte: Für Parkett sind unter normalen Bedingungen 9% angemessen. Warum sollte es bei Dielen, wo durch die größeren Elementbreiten auch größere Fugen entstehen, anders sein? Ein Probezeitraum von 2 Wochen sagt absolut nichts aus. Das Fugenbild erreicht seinen Endzustand zumindest über ein komplettes Jahr, allermeistens dauert es aber mehrere Jahre.

Die 9% bedeuten korrekt einen Mittelwert. Bei Messungen der Elemente sind vereinzelte "Ausreisser" bis 7% bzw. 11% gestattet (was ja auch aus der Heterogenität der Holzstruktur bedingt), jedoch soll der Mittelwert bei 9% liegen.

"Schwelle mit Überplattung oder Nut/Feder."

Nur eine aufgesetzte Schwelle ermöglicht das Arbeiten der Dielung darunter. Ansonsten muss in der Breite eine echte Dehnungsfuge in einer Breite geschaffen werden, die mit Fugenmassen nicht herstellbar ist. Tut man das nicht, arbeitet der Boden über mehrere Räume. Das betrifft bei Dir die Räume 1-4. Korkstreifen sind sauber verarbeitbar. Ich klebe üblicherweise einen 20mm Korkstreifen an das niveaugleiche Schwellbrett und stoße stumpf unter dem Türblatt. Der Farbton passt ganz gut zu Eiche.

Grüße

Thomas
 
vielen dank

dann kann ich den dielenboden im wohnzimmer lagern? (mit lagehölzern dazwischen) bis er noch etwas angepasst ist? die dielen sind von der sägerei bereits auf die grobe länge zugeschnitten worden.

ich habe ein holzfeuchtemessgerät und kann nachmessen

michael
 
@KH

Thema Login
Das Problem hatte ich auch schon mal, allerdings schon zu der Zeit als Herr Stöpler noch Inhaber/Betreiber der Website war. Er hatte damals mein Profil komplett löschen müssen [...]

Danke, dachte schon, ich bin zu doof
 
@25.12.2022 Restauratio

Zitate bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen!
Ich hab geschrieben:
(...)Ich habe hunderte Qm Dielenböden gebaut (zugegeben meist eigene Objekte), aber bitte nicht unsichtbar in den Falz! Da will ich ein handwerklich sauberes Nagelbild in dem Boden sehen, der mir auch die Standfestigkeit der Bodendiele vermittelt.
Wenn denn ein Kundenauftrag, dann versuche ich den Kunden von einem Echtholzlaminat zu überzeugen.[...]

[...]Was wohl ein Echtholzlaminat sein mag? Faserplatte laminiert mit eine Folie in Holzoptik hat im Sichtbereich kein Echtholz und darunter ist kunstharzgebundener Faserbrei.[...]

Richtig, nur dass ich
1. den Satz ergänzen hätte müssen:
"Wenn denn ein Kundenauftrag "> kein sichtbares Nagelbild wünscht<"
und
2. habe ich die Gänsefüßchen bei Echtholzlaminat ("Echtholzlaminat") vergessen.

Ich konnte leider meinen Post wegen des geschilderten Login-Bug nach der Versendung, nämlich als ich die Versehen bemerkt hatte, nicht mehr verbessern!

[...] Eine Zwei- bzw. Dreischichtdiele wiederum hat eine echthölzerne Nutzschicht von üblicherweise 2 - 4mm hat nichts mit Laminat zu tun.[...]

Das klingt jetzt irgendwie nach einer Lehrstunde im Bodenlegerseminar, Thema "die korrekte Bezeichnung von Fußbodennutzschichten"!
Für mich ist auch eine sogenannte Dreischichtdiele keine Diele, vielmehr eine werbewirksame Umschreibung von Mehrschichtplatten mit Dickschichtfurnier, die halt den Mainstream (wir sind sooo unkonventionell, haben doch in unserem Wohnzimmer sogar Echtholz liegen) bedienen soll.
Pflegeleichter Fake für mich genauso wie Laminat, eine Nutzschicht, die in der authentischen Denkmalsanierung nicht denkbar ist!

[...]Was also meinst Du denn, und nagelst Du das "Echtholzlaminat" dann auch fest? Dein Beitrag lässt das vermuten.[...]

Ehrlich gesagt dachte ich nicht,
dass ich mich hier in einem Forum bewege,
wo ich grundlos "von unbekannt" lächerlich gemacht werde!
Wenn Du andere aus gekränkter Selbstüberschätzung (Minderwertigkeitskomplex?) grundlos verhöhnen willst,
> siehe auch deine Stellungnahme Überschrift: FALSCH UND VERWIRRT“

bieten Dir doch Facebook und Co (so denke ich, bin selbst dort nicht dabei) ausreichend Plattform dazu.
Bevor Du einfach mal schnell einen verunglimpfenden Kommentar zu einem harmlosen Post raushaust, nur, um auch dabei zu sein, könntest Du ja auch versuchen, den kritisierten Beitrag im Kontext zu verstehen.
Bist Du hier unterwegs, um anderen im sachlichen Meinungsaustausch über praktische Erkenntnisse hilfreich zu sein oder suchst Du „Bewunderung“ dafür, dass Du über irgendwelche Trocknungsprozente, die ja selbst der blutigste Laie bei Wikipedia nachlesen kann, Bescheid weißt?

Deine nachfolgenden Ausführungen

[...]Sichtbare / Verdeckte Befestigung: Genagelte Holzböden, egal ob verdeckt (was früher durchaus üblich war) oder sichtbar liegen nicht so ruhig wie geschraubte Böden, d.h. sie knarren mehr. Generell vermeide ich sichtbare Befestigungen, wo möglich. Es kann aus denkmalpflegerischen Gründen angebracht sein, sichtbar zu befestigen (nageln), oder besonders breiter Dielen wegen (schrauben). Ansonsten vermeide ich das, weil ich derartige Nagel/ Schraubenreihen nicht für zierend halte und beim späteren Überschleifen Probleme entstehen.
Ein Dielenboden muß auch nicht unbedingt "rustikal" wirken. Statt Ritterstubenoptik ist auch eine ruhige oder gar elegante Wirkung nicht nur möglich, sondern wird oft auch gewünscht.[...]

sind freibleibend Deine persönlichen Ansichten, die übrigens meine ebenso freibleibenden und persönlichen Ansichten durchaus bestätigen.
 
Also ich...

...habe den (mit und ohne) Gänsefüßchen gleichermaßen blödsinnigen Begriff "Echtholzlaminat" hier nicht eingeführt. Aber aus reiner Neugier noch 'mal: Was exakt soll das sein?

"Die Diele kann noch so toll aussehen, wenn sie die kraftschlüssige Verbindung mit dem Tragwerk nicht zeigt, bleibt sie für mich ein schwimmendes "Laminat", sozusagen ein "Dielenbodenfake"."

Was genau hat Ihre ziemlich ungewöhnliche Auffassung mit der Frage zu tun?
Ausserdem, was ein Laminat ist, ist klar definiert und hat nichts mit einer massiven Diele zu tun.
Weiter:
Eine in der Feder verschraubte Dielung ist keinesfalls schwimmend. Auch der Begriff schwimmend ist im verlegerischem Alltag klar definiert.
Die Nagelung in der Feder ist nun auch schon älter und durchaus bewährt. Daß man jetzt Schrauben nimmt, ist gut erklärlich, weil es eben keine persönliche Meinung von mir ist sondern verlegepraktische Tatsache, daß geschraubte Böden ruhiger liegen als genagelte. Auch die späteren Probleme beim Überschliff offen befestigter Dielenböden sind keine Meinung, sondern Fakt.

Eine Lehrstunde in der unmissverständlichen Verwendung von Fachbegriffen ist immer drin. Hier reden nämlich Viele miteinander. Und die haben sich, das ist der Sinn der Sprache, auf eine konkrete Bedeutung für ein konkretes Wort geeinigt. Wenn jemand eine Gurke als Kürbis bezeichnet, weil das seinem ästhetischem, philosophischen, politischem usw. Verständnis entspricht oder aber dem bewusstseinserweitertem Mittelchen, das gerade in ihm arbeitet zu verdanken ist - tja, dann lebt der Mann zwar zufrieden in seiner Blase, aber bekommt keinen Gurkensalat serviert.

"oder suchst Du „Bewunderung“ dafür, dass Du über irgendwelche Trocknungsprozente, die ja selbst der blutigste Laie bei Wikipedia nachlesen kann, Bescheid weißt?"

Es gibt nicht nur den Altbaumann in diesem thread. Ich habe eine Aussage von KH richtiggestellt.

Grundsätzlich: Ich mache Sie persönlich nicht lächerlich, aus 2 Gründen. Zum ersten kann man sich nur selbst lächerlich machen. Zum zweiten kenne ich Sie nicht persönlich. Wie könnte ich also versuchen (geht ja gar nicht, siehe Erstens), Sie (mir unbekannt) persönlich lächerlich zu machen?

Ich lese nur das, was Sie hier schreiben. Das ist in Teilen lächerlich. Und für Laien missverständlich. Meine Motivation, hier zu schreiben ist es nicht, Torheiten um ihrer selbst aufzuspießen. Mir geht es um gute Ergebnisse (ohne Pfusch, Bauschäden, unsinnige Kosten...) bei der bewahrung historischer und bei der Schaffung neuer Bausubstanz. Vielleicht sehen Sie ja letzteres doch ähnlich.

Grüße

Thomas
 
Thema: Dielenboden verlegen. Fragen zu Fugen und Körnung

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