statischer Sinn des Kellers

Diskutiere statischer Sinn des Kellers im Forum Keller & Fundament im Bereich - Ich habe einen gemauerten Gewölbekeller, verstehe aber den staischen Sinn nicht. Das Haus ist von 1940. Das Schwarze auf dem Bild ist des Haus...
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Dirk23

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sinn-keller-bodenplatte-i26305_202312505917.jpgIch habe einen gemauerten Gewölbekeller, verstehe aber den staischen Sinn nicht. Das Haus ist von 1940.
Das Schwarze auf dem Bild ist des Haus. Der Maßsteb stimmt nicht ganz.
Das Gelbe ist die Bodenplatte des rechten Schenkels, grün ist die Treppe nach unten.
Das Rote ist der Keller. Der hat aber nur ca. 2/3 der Länge des Hauses. Der Rest darunter ????? Grau ist die Raumaufteilung (2 Räume)
Der Keller scheint mind. 3 steinig gemauert zu sein. Der blaue Strich links ist ein Bogen in der Kellerwand, bei dem eine Steinreihe felht, wie ein Rundbogendurchgang. Mir stellt sich die Fráge, warum der Keller nicht über den ganzen linken Schenkel geht, um die ganze Bodenplatte darüber zu stützen. Es macht für mich statisch keinen Sinn. Der Rundbogen sieht aber auch nicht so aus, als wäre er spaäter zugemaurert worden.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das damals so gebaut wurde. Der ganze Ort ist 1945 von den Amerikanern dem Erdboden gleich gemacht worden. In den Hauswänden habe ich 4 verschieden Backsteinsorten, von Hartbrand bis nur gucken aber nicht anfassen. Das Gewölbe ist auch nicht mehr rund. im hinteren Bereich zur blauen Linie ist es nach innen eingedellt. Da das Haus das doch recht starken Erdbeben von 1992 (5,9) und 2002 (4,8) überlebt hat, mache ich mir erst mal keine Sorgen.
 
Und was willst du konkret wissen?

Der Sinn eines Kellers war in erster Linie darin Lebensmittelvorräte zu lagern.
 
Warum nur 2/3 des Hauses auf dem Keller stehen?

Wofür der Keller ist, war mir klar. Es gibt auch Kohlenkeller.
Ich bezweifele, dass die Bodenplatte des Hauses selbsttragend ist, da dann ein Gewölbe statisch sinnfrei wäre. Also stellt sich mir die Frage, warum der Keller nicht so lang ist wie das Haus. Der nichtunterkellerte Bereich würde nur im Dreck stehen und das macht mir Sorgen. Trocknet der Boden bei weiteren regenfreien Sommern bis in größere Tiefen aus, würde er absinken und der nicht unterkellerte Teil würde dann dem Boden folgen.
 
Na

Um wieviel ist das Gemäuer denn in den letzten 83 Jahren abgesunken?
Gewölbe Bodenplatte? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Übrigen liegen Häuser selten im Dreck sondern stehen im/ auf dem Erdreich.....
 
Na was?

Ich muss der Zeichnung noch was hinzufügen, da dort nur das Erdgschoß gezeichnet ist.
Links kommt noch eine Toreinfahrt und das Obergeschoß ist dort noch mal ca. 5m länger.
Wo der Keller aufhört ist ein Fenster. Von diesem geht ein Riss in den Fugen der Klinkerfassade schräg nach oben bis über die Toreinfahrt. Gesenkt hat scih das Haus also. Nur weiss ich nicht ob es von den beiden Erdbeben 1992 (5,9) und 2002 (4,8) kommt. wie viele regenfreie Sommer hatten wir in den letzten 80 Jahren und wie viele kommen noch. Es gibt jetzt bereits neuere Häuser, die wegen des austrocknenden Untergrundes Probleme haben.
 
Nun

Keller waren teuer und trotzdem meist feucht, daher hat man die nicht größer gebaut als notwendig.
Teilunterkellerte Gebäude sind nichts ungewöhnliches.

Zum Grundverständnis:

Früher hatte man keine durchgehenden Bodenplatten, meist stehen alte Häuser(also deren Mauern) auf Streifenfundamenten. Wenn es einen Keller gab, dann standen eben die Erdgeschosswände auf den Kellerwänden und die Kellerwände wiederum auf Streifenfundamenten.
Der Fußboden liegt, wenn es keinen Keller gibt, direkt auf der Erde. Aus statischer Sicht absolut okay und sicherer als ein Gewölbe unbekannter Qualität. Nur meist bissl feucht...

Wenn es Probleme mit Setzungen gibt, liegt es häufig an zu geringer Gründungstiefe der Streifenfundamente ...
 
"Nur weiss ich nicht ob es von den beiden Erdbeben 1992 (5,9) und 2002 (4,8) kommt"

Du könntest Gipsmarken an den Rissen anbringen und beobachten.

Falls die Risse größer werden, besser einen Statiker um Rat fragen...
 
Nix ungewöhnliches

Es gibt tausende von Häuser die nur teilunterkellert sind. Von daher ist deins nix besonderes.
Weißt du dass der Keller zusammen mit dem Haus gebaut wurde? Vielleicht stand da ja auch schon mal ein anderes, kleineres...???...
 
Der Keller ist älter

Das Haus ist von 1940. Als die Amerikaner 1945 den Ort dem Erdboden gleich gemacht haben, wurde es neu aufgebaut. Ganz oder teilweise kann ich nicht sagen. Der Keller wäre im schlimmsten Fall 5 Jahre älter.
Es wäre auch denkbar, das der Keller beim Wiederaufbau verkleinert wurde.

Die Risse in der Klinkerfassade werde ich neu verfugen. Dann sehe ich, ob es sich weiter setzt.
Das nächste Erdebeben ist schon 10 jahre überfällig. Wenn es dann zusammenfällt, baue ich es in Fachwerk wieder auf. Versichert ist es ja.
 
Wie war die Frage?

Wir haben in meiner Gegend bei Fachwerkhäusern etwa ein Drittel Gebäude, bei denen der Keller deutlich älter ist als das daraufstehende Fachwerkhaus. Die Keller springen zurück, manchmal auch vor (mein eigener), geht nur über Teile und Bruchteile des Gebäudes. Das ist also nichts ungewöhnliches. Bei Bränden oder anderen Ereignissen blieben Keller deutlich länger erhalten als die oberirdischen Teile des Gebäudes. Aber das ist auch kein Problem. Wie ist also die Frage?

Beste Grüße im Vertrauen, dass alles was 200 Jahre gehalten hat, meist nur verschlimmbessert wird. M.Mattonet - Ingenieurbüro Bergisches Land
 
Statik

Es ging mir um den statischen Hintergrund. Das EG ist 4m länger als der Keller und das OG sogar 8m.
Das ist scheinbar so geplant gewesen. Ich frage mich, warum man den Keller nicht so lang gemacht hat, wie das EG. Es wäre doch aus statischer Sicht besser gewesen. Für den Überstand muss dann ja auch ein Loch für das Streifenfundament her. Ich kenne nur, was ich sehen kann und will auch keine Löcher graben, um den Rest herauszufinden.
Die darunter liegende Toreinfahrt war mal ein Rundbogen zur Straße und hatte innen einen Eigenbalken 40x40cm als Sturz. Dann wurden die Einfahrtshöhe verkleinert und eine Armmierte Betonplatte (Eisenbahnschienen mit Armierung dazwischen) für ein zusätzliches Zimmer über der Einfahrt erstellt.

Ich komme gebürtig selbst aus so einer Gegend mit viel Fachwerk, dass seit hunderten Jahren steht.
Mein Schwager arbeitet auf dem Bau und muss regelmässig solche Häuser abreißen, da sie niemand unterhalten will. Dabei stößt er immer wieder auf Keller, die viel älter sind und von denen niemnd etwas weiß.
Dann wacht die Denkmalbehörde auf, stoppt erst mal alles und beschwert sich, dass die Kellerdecke beschädigt wurde. Man hätte ja vorher mal nachsehen können, da das Haus auch unter Denkmalschutz gerade noch steht oder schon abgestützt werden muss. Dann gibt es da noch ein Problem.
"Keine Haftung des Gebäudeversicherers wegen Erdfalls bei Setzungsrissen aufgrund einer Bodenaustrocknung
OLG Koblenz
Treten Setzungsrisse an einem Wohngebäude auf, weil dieses auf einem „schluffigen" Untergrund gebaut ist, der sich in einem Austrocknungsprozess befindet, hat der Eigentümer gegenüber dem Gebäudeversicherer keinen Anspruch wegen eines so genannten Erdfalls. Ein solcher ist nur bei einem naturbedingtem Einsturz des Erdbodens über natürlichen Hohlräumen gegeben. Auftretende Setzungsrisse infolge einer Bodenaustrocknung fallen nicht darunter."
Mit der weiteren Klimaerwärmung und regenfreien Sommern wird das viele Böden betreffen.

Das was heute noch seit dem Mittelalter steht, hat den Baupfusch, den es schon immer gab überlebt.
Und wie damals habe wir heute auch noch Versuch macht klug in vielen Bereichen.
Bei mir ist der boden sehr lehmhaltig und diesn Sommer musste ich auf längeren Regen warten, um die Kartoffeln rauszuholen. Die Grabegabel ging nur 10chm in den Boden. Das Loch für den Feigenbaum ring nur mit Spitzhacke. Das Erdreich wird immer trockener, das Grundwasser sinkt und der Boden senkt sich. Wie viele alte Häuser werden das nicht unbeschadet überleben?
 
Thema: statischer Sinn des Kellers

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