Innendämmung mit Lehmdämmputz oder Plattenware

Diskutiere Innendämmung mit Lehmdämmputz oder Plattenware im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Seit gegrüßt Ihr Fachwerkintusiasten ! Ich habe seit einem halben Jahr das Glück ein wirklich schönes Fachwerkhaus von 1702 mit Denkmalgeschützter...
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C.Schneider

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lehmd-mmputz-vollfl-chig-plattenware-i27683_202313185849.pngSeit gegrüßt Ihr Fachwerkintusiasten !
Ich habe seit einem halben Jahr das Glück ein wirklich schönes Fachwerkhaus von 1702 mit Denkmalgeschützter Ausstattaung in der Tübinger Innenstadt wieder auf Fordermann zu bringen. Leider wurde das Haus vor nicht allzulanger Zeit mit einer jenseits Gipsputzschicht welche an manchen Stellen 6cm beträgt versehen. Im unbeheizten Hausflur hat sich dieser Putz hinter den Tapeten selbstständiggemacht und konnte mit einfachen kleinen Hammerschlägen in großen Scheiben gelöst werden. Zum Vorschein kam hier die ehemalige erste Putzschicht, ein grober Lehmputz auf Bruchsteinmauerwerk. Jetzt komm ich mal langsam zu meiner Frage... Ich würde gerne eine Hauswand (außenwand) die im unbeheitzen Flur steht, Dämmtechnisch etwas aufpäppeln. Außendämmung kommt nicht in Frage, also Innen. Aktuell Sieht mein Favorit so aus:
-grobe Stellen mit Lehmdämmputz auswerfen
-Lehmputz etwas vornässen und Gefache mit Lehmdämmputz eben ziehen (1-2cm)
- Vollflächig Schilfrohrmatte aufziehen und am Fachwerk gscheit befestigen
-Lehmdämmputz vollflächig (1,5-2cm)
- je nach dem wie der Lehmdämmputz sich entwickelt dann noch einen Putz drüber mit vollflächiger Armierung ?
Bedenken :
Die ganze Wand 50m2 teils bis zu 6cm mit dem Dämmputz zu versehen, welcher nicht Maschinengängig ist wird ne heiden Arbeit, und viel Dämmwirkung bringt der Lehmdämmputz auch nicht.
Alternative :
Wandaufbau mit Plattenware wie zb. Holzweichfaser oder Lehmputzplatte welche anschließend mit einem Feinputz und Gewebe versehen wird. Das würde gehen, die Wand ist für ein solch altes Haus bolzgrad. Aber was stopf ich dahinter in die Hohlräume ? flexible HWF ? oder bette ich die Platten auch in einen Lehmputz vollflächig ein ? Dann muss ich ja Dübeln ?
Ich weiß es gibt hunderte Möglichkeiten, jede hat seine Berechigung und keine ist dieuniverselle beste Lösung gibt es nicht... aber vielleicht habt ihr ja mal Lust laut zu überlegen was ihr da so machen würdet.

Viele Grüße aus Tübingen
 
lehmd-mmputz-innend-mmung-plattenware-i27683_2023131903.pngInnendämmung mit Lehmdämmputz oder Plattenware

Hier noch ein zweites Bild vom 2.OG wo der Lehmputz noch schön zu sehen ist.
 
Besichtigungsmöglichkeit

Habe gerade Auswärtsbaustelle in Rottenburg, wen sie wollen können wir mal nen Abstecher zu ihnen nach Tübingen fahren , dann können wir das vor Ort besprechen .

Mit Gruß
Roland Welsch
Restaurator und Meister im Stuckateur-Handwerk
 
Innendämmung ohne Lehmdämmputz mit Plattenware

Grundsätzlich kann man Bruchstein-Ausfachungen schon wieder so stabilisieren, dass sie wieder dauerhaft halten. Wenn aber eine Dämmplatte montiert werden soll, muss die in der Ausfachung verdübelt werden. Da fängt das Drama dann meisten an, am Ende hat man mindestens eine Ausfachung wieder lose "gebohrhämmert".....
Ich versuche in so einer Situation meine Kunden davon zu überzeugen dass es besser ist, gleich alle Bruchsteine gegen Lehmsteine auszutauschen.
Zum Einen kann man in denen gefahrlos Dämmplatten verankern, zum Anderen passen die von der Bauphysik her viel besser "ins System" (Thema durchgängige Diffusionsfähigkeit, durchgängige kapillare Leitfähigkeit), zum Dritten haben selbst 1200er LLS immer noch ein besseres Lambda als Bruchsteine.

Die Nummer mit dem Lehmdämmputz würde ich mir auf jeden Fall ersparen. Es macht keine Freude den BigBagsweise manuell anzuwerfen...
Lieber einen "gewöhnlichen" Lehm-Unterputz und dafür eine 2 cm dicker Dämmplatte verwenden. Das kostet am Ende wahrscheinlich sogar weniger.

Du kannst natürlich auch ganz klassisch eine Leichtlehm-Innenschale (mit Stroh, Holzhackschnitzel, Blähton, o. ä.), vor die rumpeligen Wände stellen.
Die Schale wird halt ewig dick um einen zu Dämmplatten vergleichbaren U-Wert zu erreichen. Wäre aber auch machbar.

Schilfrohrplatten sind out, verwende besser verputzbare Holzweichfaserplatten. Die haben ein besseres Lambda, sind kapillar leitfähig (Schilf nicht!) und lassen sich viel einfacher, sprich schneller, verarbeiten.
Ich verwende Schilfplatten nur noch zur Außendämmung, wenns einer unbedingt haben will.

Gruß,
KH
 
Warum überhaupt dämmen?

Wenn ich die Informationen richtig gelesen habe, wird der Flur nicht beheizt und stark dämmen willst du nicht.

Bei Lehmleichtputz brauchst sehr dicken Putz um eine sinnvolle Dämmwirkung zu erzielen. Das ist ein Haufen Arbeit für wenig Nutzen. Holzfaserplatten brauchen eine ebene Unterlage, um diese vollflächig anzukleben. Um dies aus dem aktuellen Zustand zu erreichen, ist auch großer Aufwand notwendig.
Ich würde die Wände grob verputzen. Dabei können theoretisch auch die Balken sichtbar bleiben. Da in Treppenhäusern weder Schränke stehen noch Regale an der Wand hängen, müssen die Wände auch nicht im im Lot sein und und der Putz kann sich an den Balken orientieren.
Wichtiger ist die Dämmung der Außenwände der Wohnungen bzw. die Wände zwischen Wohnung und Flur.
 
Thema: Innendämmung mit Lehmdämmputz oder Plattenware
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