Elektroinstallation mit Holzweichfaserdämmung

Diskutiere Elektroinstallation mit Holzweichfaserdämmung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hi zusammen, ich bräuchte mal wieder euer Fachwissen. Und zwar geht es um die Elektroinstalltion an Wänden, die mit Holzweichfaserplatten gedämmmt...
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Datzi

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Hi zusammen,
ich bräuchte mal wieder euer Fachwissen. Und zwar geht es um die Elektroinstalltion an Wänden, die mit Holzweichfaserplatten gedämmmt sind.

Die Wände werden mit 60mm- Holzweichfaserplatten gedämmt und anschließend mit einer Wandheizung im Nasssystem versehen.
Heißt: Auf die HWF-Platten kommt nochmals ein 30-35mm dicker Putz.

Die Kabel habe ich bereits in der Ausgleichsschicht verlegt, sodass sie nun da rausschauen, wo später auch die Steckdosen sind. Mein Plan war, dass ich ein Sackloch für die Hohlwanddose/Verbindungsdose in die HWF-Platte bohre und natürlich noch ein kleines 10mm-Loch, damit das Kabel selbst durch kann. Energetisch wäre das natürlich super, da 20-30mm der HWF-Platte unberührt bleiben und dadurch eine Wärmebrücke verhindern.
Ich habe nur jetzt zwei Unklarheiten:
1. Wie Bohre ich am Besten ein Sackloch in die HWF-Platten? Mit einer Lochsäge wird das wohl nur schwer gehen, da ich den Bohrkern wohl nur schwer sauber herausgetrennt bekomme.
2. Wie befestige ich später die Gerätedosen? Die speziellen Gerätedosen von Kaier kann ich nicht verwenden, da diese eine gewisse Einbautiefe benötigen. Reicht es die Dose mit Klebemörtel einzukleben? Wird sie dann später in verbindung mit dem 30mm starken Putzaufbau ausreichend fest sein?

Vielen Dank mal wieder für Eure Hilfe.
Beste Grüße
Datzi
 
Spax

die dosen einfach mit langen Spax befestigen, hält bombe.
Zum ausshcneiden Lochssäge.
 
Luftdichtigkeit und Wärmebrücke

Wenn ich die Gerätedosen einfach in die Dämmung Spaxe, zerstöre ich dann nicht deren Luftdichtigkeit?

Ich nehme an, ich spaxe seitlich in die Dämmung, richtig? Anderenfalls (wenn ich nach hinten durch die Platten durch schraube) wären die Schrauben doch perfekte Wärmebrücken, oder?

Oder bin ich diesbezüglich einfach zu penibel und sehe Probleme, wo keine sind?
 
Lange Spax

und 20-30mm Restplattenstärke widerspricht sich doch irgendwie....

Ich würde die Dosen auch eher in Klebemörtel o.ä. setzen.

Wärmebrücken von paar Schrauben sind zwar m.E. vernachlässigbar und luftdicht sollte ja die Ausgleichsschicht auch noch sein. Aber halten tut es vermutlich flächig vermörtelt besser.

Die Bohrkerne rauszubrechen sollte kein Problem sein, Faserplatten haben eine schichtartige Struktur.

Ich habe bei meiner Hanfleichtlehmdämmung Plattenstücke aus Glasschaum und Ytong eingebaut. War mir irgendwie wohler, die Steckdosen nicht in brennbares Material zu setzen. Auch im Hinblick auf Brandschutz ist es sicher kein Schaden, die Dosen satt in Mörtel zu setzen statt mit Luftspalten in die Holzfaser zu spaxen.
 
unterputzdosen-fl-geln-dosen-i29200_2023310163932.jpegUnterputzdosen mit Flügeln

Wir haben winddichte Unterputzdosen von F-Tronic mit solchen Stecklaschen verwendet + die Dosen mit Eckschienenmörtel in der Wand verklebt (kein Gibs nehmen, Danke für den Tipp @Karl-Heinz). Dadruch mussten wir nicht durch die ganze Dämmplatte (4 cm Tiefe). Dazu hinter und um die Dose eine Mischung aus Stopfhanf und Mörtel. Hält richtig fest. Die winddichten Dosen bräuchte man ectl. nicht zwingend, wir wollten aber auf Nummer sicher gehen.
 
Re: Luftdichtigkeit und Wärmebrücke

Wie beschrieben, Löcher ca. 30 mm tief mit einer Lochsäge od. Bohrkrone bohren, Bohrkern raus holen (geht recht einfach und ohne zu tief auszureißen), UP-Dose mit Lehmkleber oder Unterputz einmörteln, wennd er Mörtel fest ist, die Kabel einführen. Zur Not kann man die Dosen auch mit Spax und Karosseriescheiben zusätzlich fixieren, bis der Mörtel hart ist. Bei der Endmontage kann man die Schrauben und Scheiben ja wieder raus nehmen. Von den Schrauben bleibt kein Loch in den Dämmplatten, die Fasern gehen wieder zu.

Gruß,
KH
 
zum Thema

Spax. Wichtig ist die Spax vor der Endmontage wieder rauszunehmen. Jeder Elektriker würde dir was um die Ohren hauen wenn metallische Gegenstände in einer UP Dose sitzen, die da nicht reingehören. Von der Versicherung ganz zu schweigen.
Egal wie Bombe das hält.
 
Dankeschön

Danke mal wieder für die guten Tipps.

Ich habe jetzt mal ein Paket der Nagellaschen von F-tronic mitbestellt und werde die gleich mal ausprobieren.
Ich schätze mal, es wird letztendlich eine Kombi aus Einkleben + Nagellaschen werden.
 
Funktioniert gut

Hi zusammen,

kurze Rückmeldung nach den ersten Tests:
Mit der Lochsäge funktioniert das Bohren der Löcher recht gut. Man muss halt die letzte Schicht mit einem Messer trotzdem noch irgendwie herausfummeln - aber geht.
Die Kombination aus Einkleben mit Lehm Klebe-/Armierungsmörtel + Fixierung mit Nagellaschen hält sehr gut. Wenn ich jetzt noch den 3cm-dicken Oberputz der Wandheizung dazurechne, habe ich keine Festigkeitsbedenken.

Ein kleiner Fehler ist mir dennoch unterlaufen: Und zwar habe ich die Gerätedosen erst nach der ersten Wand erhalten und musste feststellen, dass sich die Kabeleinlässe seitlich befinden. Ich hatte aber alle Kabeleinführungen aus der Mitte des Sackloches heraus gebohrt. Das war dann ein wenig ärgerlich und bedurfte einer kleineren Anpassung.

Sonst passt alles. Das Kleben der Dämmplatten geht sehr gut. Die meiste Zeit waren wir zu zweit oder zu dritt und kamen trotz einiger enger Winkel ganz gut voran. An den größeren Wandflächen kann man dann richtig Meter machen, wenn einer an der Wand aufzieht und der andere den Kleber auf die Dämmplatten spachtelt.
 
Kabeleinführung

besser von unten,
Seitlich stört es unter Umständen bei Montage der Steckdosen.
 
Thema: Elektroinstallation mit Holzweichfaserdämmung

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