Jetzt weiter mit der Ursprungsfrage...
@Oli:
Ich habe leider Deine Antwort an mich nicht verstanden, in der Du meine Frage nicht verstanden hast... ;)
Ich frage mich einfach, ob der Plan, den Kleber nach BT17-Verfahren rauszuschleifen und den Estrich zu erhalten, wohl funktionieren kann. Die Hauptkontamination drinzulassen und abzudecken, gefällt mir instinktiv nicht.
@ Alle:
Am (Alt-)Bau, das lerne ich gerade erst, ist alles nicht so einfach, hat verschiedene Dimensionen, je nachdem, wie man es angeht. Und nach meiner Erfahrung (sorry) sind auch viele empfindliche Persönlichkeiten unterwegs.
Erste Erkenntnis: hätte ich nicht gedacht und nicht gefragt, wäre alles ganz einfach gewesen. Dann hätte der angefragte Parkettlegermeister das "Bitumen" einfach mit seinem Estrichschleifer rausgeschliffen "wie immer" und dann eine Ausgleichsmasse aufgebracht. Ich habe aber gefragt und analysiert, und jetzt habe ich ihn verscheucht und ein teures Problem an der Backe (aber dafür nicht überall schwarzen toxischen Staub im Haus..;)
Zweite Erkenntnis: auch jede Fachfirma saniert ein bißchen anders. Alle (auch große Namen) bis auf eine sahen bei PAK keinen Bedarf für Nachlüftung und Freimessung ("Fenster auf, kann ein paar Tage nach Teer stinken"). Ich habe mich für diese eine entschieden. Das kann mir aber wieder neue Probleme einbringen, wenn die Nachmessung erhöhte Werte zeigt. Trotzdem muss ich als interssierter Laie irgendwann einem Experten vertrauen, und deshalb vertraue ich jetzt dem, der die Sache am strukturiertesten angeht.
Der sagt aber auch, dass PAK-haltige Abfälle in der Konzentration wie bei mir nicht deponiert werden dürfen, sondern in Spezialfirmen verbrannt werden müssen zu Kilopreisen. Damit verbietet sich dann der primäre Ausbau des Estrichs mit dem Kleber (ca. 2 Kubikmeter Estrich unter Schleusenbedingungen ausbauen und dann zu den Preisen komplett verbrennen ruiniert mich auf jeden Fall... Und wenn man an diesem Punkt dann aus Kostengründen und Pragmatismus doch sagt "egal", ist man wieder bei der ersten Erkenntnis: nicht fragen, machen...)
Und deshalb habe ich einen weiteren Grund, erstmal zu schleifen und dann zu hoffen. Der Sanierer hat schon in Denkmal und mit Steinholz gearbeitet und ist guter Dinge.
Dritte Erkenntnis: wenn man zuviel fragt, kommt einer vorbei und macht einem noch mehr Angst (gerne in Foren), als man braucht (nichts für ungut Veit, ich habe ja nach Informationen gefragt...).
Meine Nachrecherche im Netz zu PAK-Belastung in Steinholzestrich hat jedenfalls keinen Hinweis daruf gebracht, dass das als ein gängiges Problem gesehen wird (@Veit: hast du da mehr Infos zu?).
Ich habe schon einen Querschnitt des Estrichs in der Hand gehabt und die schwarze Schicht zieht sich zumindest nicht in die Tiefe (z.B. im Sinne eines lösungsmittelverdünnten Voranstrichs). Ich habe nirgendwo einen Anhalt für eine (wohl meist farbige) Beschichtung des Bodens gefunden, die mich denken lässt, dass das mal ein Estrich als Nutzschicht war. In einem Raum lag noch altes Linoleum, dass mit dem Kleber geklebt war, also neige ich zu der entlastenden Annahme, dass der Estrich primär nivellierender Untergrund war. Und dann vertraue ich dem Experten, dass nur die flüchtigen PAK in den Boden gehen und deshalb eben auch wieder hinaus, wenn die Abdichtung weg ist. Den Rest Sicherheit bringt dann hoffentlich die Freimessung.
Vierte Erkenntnis: Der schmale Grat bei der Schadstoffsanierung verläuft genau zwischen Neglekt und Zwanghaftigkeit. Und wer den Schaden hat, neigt zu Wunschdenken...
Deshalb war mein Hauptanliegen, Einschätzungen zu bekommen, ob mein Herangehen verantwortungsvoll, erfolgversprechend und umsetzbar ist - im realistischen Rahmen und eingedenk aller anderen Risiken (habe heute zufällig noch gelesen, das alte Bimssteine gerne radioaktiv sind - was nun?;).
Danke an alle. Macht weiter so...