Bruchsteinsockel / Brucksteinmauer außen verfugen --> Mörtelmischung

Diskutiere Bruchsteinsockel / Brucksteinmauer außen verfugen --> Mörtelmischung im Forum Handwerk & Restaurierung im Bereich - Nachdem die Gipskartonplatten (4,5t) entsorgt sind und der Antrag beim Denkmalamt, wollen wir uns über die Sockelmauer hermachen (von außen)...
Danke

Danke für die Ironie!
Ich zitiere mich nochmal selbst:

"..Sicher kann ein gestandener Handwerker mit entsprechender Erfahrung das besser, zumindest schneller als ich machen, das sei nicht in Frage gestellt!....Da ist der Handwerker Gold wert! "

Im übrigen ist es nicht einfach einen Maurer in der Nähe zu finden, der gewillt ist ohne Zement zu arbeiten die beschriebenen Techniken dann auch noch beherrscht.
Und falsch machen, kann ichs auch allein ganz gut!
Da nützt es mir dann nichts, wenn ich um Rat Frage und von allen Seiten nur angefrotzelt werde :-(
 
Anfrotzeln Nein Danke!

Hallo

"Im übrigen ist es nicht einfach einen Maurer in der Nähe zu finden, der gewillt ist ohne Zement zu arbeiten die beschriebenen Techniken dann auch noch beherrscht."
Das ist ein riesen Problem - das ist richtig - aber soweit sind wir leider schon!

Und falsch machen, kann ichs auch allein ganz gut!
Meine Rede!

Da nützt es mir dann nichts, wenn ich um Rat Frage und von allen Seiten nur angefrotzelt werde :-(
Nee - Ich seh das anders!
Wir versuchen Ihnen klar zu machen, was machbar ist und welche Risiken bestehen.

Gerade der Maurer schreibt wie schwer es ist den richtigen Sand zu finden und eine gute Mischung herzustellen auch wenn man Erfahrung hat!!!!

Und das dann nur für ein paar Fugen - lohnt sich das?

Wenn Sie mit Kalk und Sand mauern würden - das wäre leichter für Sie bez. Menge und rel rascher Verarbeitung der Menge.

Bis Sie Ihre Mischung für die Fuge hergestellt haben und das Zeug mühsam reinposseln ist der Rest vielleicht schon hart??!!

Dann sollten Sie die Fugen noch "pflegen" wässern etc .... auch zeitintensiv!

Ich glaube Sie haben mit ein paar Säcken Solubel und den Fugen genug zu tun um die Arbeit gut voran zu bekommen und ein stimmiges und zufrieden stellendes Ergebnis zu bekommen.

Also: anfrotzeln will Sie hier keiner - eher warnen und aufklären.

Das mit der "Erfahrung" und dem "Do it yourselfern" ist halt ein ewiges Thema.
Und ein Handwerker (der den Namen noch verdient) ist halt einfach oft gefrustet, dass alles was das HANDWERK ausmacht so lapidar in Foren (auch wie hier) popelig geredet wird.
Die Baumärkte sind doch ein Indiz dafür wie tief das Handwerk gesunken ist.
Einkaufen hinbasteln Fertig - "Das Kann ICH auch" da brauch ich keinen Handwerker!
Die Qualität wird über eine vermeintliche "Optik" und "BlaBla-Qualität" anhand von Prospekten, Verordnungen und Normengschmarri definiert und nicht mehr über Handwerkskunst und Erfahrung!

Versuchen Sie's mit einer Eigenmischung und berichten darüber. Ich würde mich freuen, wenn es positiv klappt!
Habe aber halt meine Zweifel, dass Sie den richtigen Sand, den richtigen Kalk und die richtige Zeiteinteilung etc. finden.

Gutes Gelingen!

Herr Warnecke - Guter Beitrag - hat mir gefallen

FK
 
Gut!

Das Risiko gehe ich ein!
Ich stelle ja nicht den Anspruch, dass meine Arbeit besser, billiger und schneller sein wird, als durch den Fachmann ausgeführt! Sie sollte aber nicht Substanzschädigend sein.
Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es mir nicht gelingt und ich auch dieses Gewerk vergebe, den Dachtsuhl macht ja auch ein Zimmermann :)
@Herr Kurz:
bzgl. der geringen Menge: Mein Gedanke ist, wenn es mir hier gelingt, eine vernünftige/funktionierende Mischung zu finden, kann ich an der Scheune weitermachen. Da sinds dann nochmal rund 130m² Mauer.
Danke allen, die sich beteiligt haben, habe Eure Warnugen vernommen!
Ich fasse mal zusammen was ich bisher (außer den (berechtigten) Bedenken) hier aufnehme:

Sand:
scharfer Mauersand 0-4, scharf heisst, strukturierte Körnung, wie z.B. im Brechsand. Rundkörnige Fluss- und Schwemmsande sind da weniger geeignet.

Kalk:
Ich bin geneigt, Tubag Trasskalk TK zu probieren.Im Baulexikon finde ich:
"..Durch den Trass bindet der Mörtel/Putz langsamer ab, so dass mehr CO2 aufgenommen werden kann. Dadurch entstehen weniger Spannungsrisse und der Mörtel/Putz wird fester. .....
Solange kein Zement zugegeben wird, bleibt der Kalk diffusionsoffen..." --> Laut DaBla ist der TK Zementfrei, frage ich aber nochmal beim Hersteller nach.
Somit sollte der Trasskalk (wenn zementfrei) doch verwendbar sein, und zumindest nicht Substanzschädigend?

Sicher gibt es doch hier Mitglieder/Leser, die sich auch selbst rangetraut haben? Welche Produkte habt Ihr Verwendet, welche Erfahrungen gemacht?



Danke & Gruß
Michael
 
Trass

Zur Frage Kalk, Zement und Vulkanasche:
Der Name Trass(auch Tarras, Tyrass) kommt aus dem Niederdeutschen bzw. Holländischen. Er ist nichts anderes als gemahlener Tuffstein, ein vulkanischer Ascheauswurf.
Eine andere Bezeichnungen istPuzzolanerde... "Wie in Campanien aus der ausgeglühten Erde der aschenartige Sand, so wird in Etrurien aus ausgekohlten unterirdischen Stoffen der rotbaune Tuffstein, Carbunculus, erzeugt. Beide Materialien eignen sich vortrefflich für das Bauhandwerk." Vitruv.
Der "pulvis puteolanus" ist Tuffstein aus der Gegend von Puzzuoli, daher der Name.
Die Tuffsteinvorkommen in der Eifel wurden von dem Römern als Naturzement genutzt.
Letztendlich ist es egal, wie der Zusatz heißt, es geht um Dicalciumsilkikat als Hydraulefaktor, der in solchen natürlichen bzw. latent hydraulischen Zusätzen vorkommt. Das können auch künstliche wie bestimmte Zementsorten, gemahlene Keramik, Flugaschen oder gemahlene Schlacken sein.
Die Mär vom bösen Zement stammt zu Ersten von technikgläubigen Architekten und zum Zweiten von übereifrigen Handwerkern und Selbstbauern.
Die setzten Portlandzement nach dem Motto ein: viel hilft viel. Nach dem letzten Krieg wurde aus dem teuren und selten eingesetzten Portlandzement ein billiges Allerweltsbaumaterial, mit dem man dachte alle Probleme lösen zu können. Der Tenor war, je frühfester, je härter je besser.
Davon hat man sich schon lange verabschiedet. Reiner Portlandzement ist m. W. gar nicht mehr im Handel, es gibt nur noch Zemente mit Zumahlstoffen, die wieder in die Richtung römischer Zemente gehen. Auch in der Zusammensetzung haben sich moderne Zemente gewandelt, die Anteile von Tricalciumsilikat und Tetracalciumaluminatferrit sind weniger geworden.
Wenn Zemente da verwendet werden, wo Ihre spezifischen Eigenschaften von Nutzen sind bzw. wo sie hingehören, dann sind sie kein Teufelszeug.
Was die Frage betrifft:
Erst mal bin ich beim steinsichtigen Freilegen einer ehemals verputzte Bruchsteinmauer immer skeptisch. Ein Mauerwerk, das nicht dafür erstellt wurde, sollte auch wieder verputzt werden.
Auf dem Datenblatt von Tuborg stehen die Rezepturen und die Verwendung, daran sollte man sich grundsätzlich halten.
Was die Verwendung betrifft:
Zum Verfugen würde ich MG I bzw. MGII nehmen, also Trasskalk /scharfen Sand 1:4,5 bis 1:3, wobei der Sand je nach Fugenbreite auch eine gröbere Körnung haben könnte.
Das kann man mit z.B. mit Zumischen von etwas Feinsplitt einstellen.
Grundsätzlich gilt, das die Verfugung nicht unnötig härter sein sollte als der verwendete Mauermörtel und das Steinmaterial.
Beim Putz sollte man sich an die Rezepturen halten.

Viele Grüße

Auf dem Foto ist Tuffstein aus Italien zu sehen.
 
Habe mich getraut!

Hallo Michael,

anbei meine Erfahrung aus "Laiensicht".
Habe zwar keine Bruchsteinmauer sondern Vollziegelmauer verfugt und geputzt, mit Baustellenmischung selber "zubereitet".
Genommen habe ich Weisskalkhydrat CL90 und Putz- und Maurersand 0-2 und 0-4 wie schon beschrieben. Mischungsverhältnis ca. 1:3,5, keine weiteren Zuschläge. Anteil Wasser, den bekommt man relativ schnell raus beim Verarbeiten.
Das ganze ist jetzt seit einem Jahr dran, nichts ist raus- oder abgefallen, keine Schwundrisse, keine Sinterschicht.

Das ganze hat nur geklappt, dank der freundlichen Unterstützung in diesem Forum!

Und das nicht nur "Do it yourself" a la Baumarkt agiert wird, beweisst ja die Existenz und rege Inanspruchnahme dieses Forums.
Und Ihr, die "Professionals" könnt mir glauben, wenn ich das nötige "Kleingeld" hätte, würde ich deutlich mehr Aufträge an das Handwerk vergeben.
Bei dem ganzen "Selbermachen" kommt nämlich eine ganze Menge zu kurz, Familie, Hobbies, etc..

Die Abwertung der "Laien", die hier zum Teil vorgenommen wird, ist sicherlich nicht immer angebracht!

Viele Grüße
Jörg
 
@ Georg

Wie so oft ein sehr informativer Beitrag von dir.
Nur mit dem Produkt hast du dich ein wenig vertan.
Tuborg staubt nicht. :)
 
Ja,

der Meinung kann ich mich nur anschließen.

Foto:

Diese Wand habe ich aus genau diesem, dem staubenden, Material gemauert und gefugt.

Grüße aus Schönebeck

[img 19848]
 
Wand

Und so kann es mit Solubel PS50 aussehen.


LG Peter Schneider
 
Ja,

das kann es, ich halte allerdings nicht allzuviel davon Sand quer durch Europa zu karren.
Den haben wir hier zur genüge.




Grüße aus Schönebeck
 
Trass

Ja das tut weh mit dem Tuborg.
Und das mir, der noch nicht mal Biertrinker ist.
 
@Oliver,

die Wand hast du mit Tuborg gemauert??
Dafür siehts aber erstaunlich gerade aus ;-D.
MfG
dasMaurer
 
So wirds gemacht!

Guten Morgen!

@Herr Böttcher:
Wie gewohnt sehr informativ! Danke

@Jörg/Cube:
Danke :)

Wir werden die ersten Gehversuche an einem kleineren Stück der Mauer machen. Dann stell ich mal ein Bild ein.

Wünsche einen gewitterfreien Tag
Michael
 
So wirds gemacht

@ Michael .. drücke die Daumen das es klappt falls nicht giebt es den Sack Solubel SP50 schon ab 15 €
Manchmal auch hier als Restposten zu finden.

Kleiner Tipp am Rande .Fugenmaterial gut eindrücken.Oberfläche nach den einbringen des Materials aufrauhen und ausreichend feucht halten bis zum abbinden.

Gruß Peter Schneider
 
Pfusch und Abzocke

Hallo Florian Kurz,

es ist einige Jahre her.
Wir hatten an eine Firma Kalkputz geliefert, mit welchem zwei Häuser verputzt wurden. Beide zum Teil mit Fachwerk auf Sicht verputzt.
Bei dem einem Haus sei beim Fachwerk Putz abgefallen, meinte die ausführende Firma. Bei der Besichtigung stellten wir fest: am herabgefallenem Putz klebte teilweise Sand von den Lehmsteinen und Jute war eingebaut.Hierzu später, denn beim zweitem Haus sollten wir auf Wunsch der "Fachfirma" dabei sein.
Es handelte sich um ein Bruchsteinhaus, beim Westgiebel und Erdgeschoss, Obergeschoss war sichtbares Fachwerk - die Mauern sollten ganzflächig, das Fachwerk auf Sicht verputzt werden.Bei der Besichtigung stellten wir fest: teilweise Moos auf Steinen, teilweise alte Farbe bei den Betonstürzen.
Ich hab zum Schluss fast gebettelt die Flächen durch Sandstrahlen zu säubern, das Sandstrahlgerät hätten wir auch kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Firma, Zitat: "Das muss euer Putz aushalten!"
Auf den Hinweis, das Gerüst außen mit Jute abzuhängen, wurde auch nicht eingegangen, so dass der noch frisch aufgebrachte Grundputz, bei mehreren Feldern an einer Seite im Fachwerk, durch starken Windeinfluss "verbrannte". Also, die betroffenen Stellen sauber machen und neu aufbauen.Mehrmals musste ich sagen, hier wird Pfusch gemacht, Schäden sind vorprogrammiert, wollte keiner ernst nehmen!Und den Anstrich wollte man mit 1:3 beginnen.
Zurück nach oben.
So vermute ich, ist die "Fachfirma" (weil schon x1000 m² verputzt), beim ersten Haus auch vorgegangen: auf Umsatz ausgerichtet. Die Lehmsteine nicht gebürstet, nicht eingeschmiert, dafür die Jute eingebaut und schnell mit der Maschine verputzt.
Ob bei diesen Häusern alles gut gegangen ist, kann ich nicht sagen, von diesen Baustellen haben wir nie mehr was gehört und von der Firma auch nicht.Dennoch habe ich ein ganz mulmiges Gefühl wenn ich mich daran zurück erinnere.

Würde ein anderer Putz diese Arbeitsweise "mitmachen"?

Ein "Laie" der die Hinweise genau befolgt ist durchaus in der Lage ein besseres Ergebnis zu erzielen, als ein auf Gewinn ausgerichteter Fachbetrieb. Darum sage ich eben lieber: -ein Handwerker, denn darunter verstehe ich jemanden, der sich seiner Aufgabe bewusst ist.

Mit freundlichen Grüßen

Mladen
 
@Mladen Klepac:

Wer macht bei solchen Vorhaben eigentlich die Bauaufsicht (Objektüberwachung) ? Offenbar niemand.
Denn Objektüberwachung hat vor allem die Aufgabe, Baufehler erst gar nicht entstehen zu lassen.

Grüße vom Niederrhein
 
@Dietmar Beckmann,
Guten Tag

gänzlich ohne Vertrauen geht es aber auch nicht, oder?

Gruß

Mladen
 
Thema: Bruchsteinsockel / Brucksteinmauer außen verfugen --> Mörtelmischung

Ähnliche Themen

Zurück
Oben