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Bernd Kibies
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Liebe Forums-Gemeinschaft,
in der aktuellen Ausgabe (Nr.32) der Wochenzeitung "DIE ZEIT" habe ich einen interessanten Artikel über das auch hier diskutierte Thema gefunden.
Siehe: http://www.zeit.de/2007/32/reetdach
Interessantes insbesondere auch über Ulrich Schäfer, wwww.reetdach-sterben.de
"An den wilden Spekulationen beteiligen sich nicht nur engagierte Laien, sondern auch die Fachleute der Reetbranche – und schieben sich die Schuld an schadhaften Dächern mit Vorliebe gegenseitig in die Schuhe. Dachdecker klagen über die sinkende Qualität des verfügbaren Schilfrohrs, Händler verweisen auf Baufehler, Architekten auf schlechtes Handwerk.
Die naheliegendste Erklärung ist hierzulande dagegen überraschend unpopulär und kommt aus unserem Nachbarland mit seiner wesentlich höheren Reetdachdichte. »In den Niederlanden hatten wir vor zehn Jahren die gleichen Probleme wie in Deutschland«, erinnert sich Henk Horlings, Geschäftsführer der Vakfederatie Rietdekkers, in der alle 750 niederländischen Reetdachdecker zusammengeschlossen sind. Damals hat sein Verband jedes von Pilzen befallene und vorzeitig gealterte Dach unter die Lupe genommen. »Das Ergebnis war immer das gleiche: Das Reet war zu feucht geworden.«
Der Befund hatte mindestens eine, meistens aber die Kombination aus zwei der drei Ursachen für Reetdachfeuchte: zu viel Kondenswasser aus dem Hausinneren, ein zu geringer Neigungswinkel des Daches, schlechte Reetqualität. »Jeder Einzelfall war leicht zu klären«, sagt Horlings und fügt in Richtung Norddeutschland hinzu: »Geheimnisvolle Pilze gibt es nicht.« Ulrich Schaefers Versuch, seine Therapie für Reetdächer auch in den Niederlanden zu vermarkten, hat der Rietdekker-Verband folglich sofort unterbunden. »Wir haben das Mittel im Labor testen lassen«, sagt Horlings, es handele sich um ein ganz normales Fungizid, »das einzig Besondere ist der völlig überhöhte Preis«. Dass seine deutschen Kollegen die Spekulationen über ein rätselhaftes Dächersterben nicht sofort mit Aufklärung und einer offenen Informationspolitik bekämpft haben, kann sich Horlings nur mit einem »gewissen Hang zur Selbstzerstörung« erklären."
Grüße
Bernd Kibies
in der aktuellen Ausgabe (Nr.32) der Wochenzeitung "DIE ZEIT" habe ich einen interessanten Artikel über das auch hier diskutierte Thema gefunden.
Siehe: http://www.zeit.de/2007/32/reetdach
Interessantes insbesondere auch über Ulrich Schäfer, wwww.reetdach-sterben.de
"An den wilden Spekulationen beteiligen sich nicht nur engagierte Laien, sondern auch die Fachleute der Reetbranche – und schieben sich die Schuld an schadhaften Dächern mit Vorliebe gegenseitig in die Schuhe. Dachdecker klagen über die sinkende Qualität des verfügbaren Schilfrohrs, Händler verweisen auf Baufehler, Architekten auf schlechtes Handwerk.
Die naheliegendste Erklärung ist hierzulande dagegen überraschend unpopulär und kommt aus unserem Nachbarland mit seiner wesentlich höheren Reetdachdichte. »In den Niederlanden hatten wir vor zehn Jahren die gleichen Probleme wie in Deutschland«, erinnert sich Henk Horlings, Geschäftsführer der Vakfederatie Rietdekkers, in der alle 750 niederländischen Reetdachdecker zusammengeschlossen sind. Damals hat sein Verband jedes von Pilzen befallene und vorzeitig gealterte Dach unter die Lupe genommen. »Das Ergebnis war immer das gleiche: Das Reet war zu feucht geworden.«
Der Befund hatte mindestens eine, meistens aber die Kombination aus zwei der drei Ursachen für Reetdachfeuchte: zu viel Kondenswasser aus dem Hausinneren, ein zu geringer Neigungswinkel des Daches, schlechte Reetqualität. »Jeder Einzelfall war leicht zu klären«, sagt Horlings und fügt in Richtung Norddeutschland hinzu: »Geheimnisvolle Pilze gibt es nicht.« Ulrich Schaefers Versuch, seine Therapie für Reetdächer auch in den Niederlanden zu vermarkten, hat der Rietdekker-Verband folglich sofort unterbunden. »Wir haben das Mittel im Labor testen lassen«, sagt Horlings, es handele sich um ein ganz normales Fungizid, »das einzig Besondere ist der völlig überhöhte Preis«. Dass seine deutschen Kollegen die Spekulationen über ein rätselhaftes Dächersterben nicht sofort mit Aufklärung und einer offenen Informationspolitik bekämpft haben, kann sich Horlings nur mit einem »gewissen Hang zur Selbstzerstörung« erklären."
Grüße
Bernd Kibies