Zwischengeschossdecke/-boden Bruchsteingebäude mit Holztrams: Aufbau? Dampfbremse ja/nein, wo/wie?

Diskutiere Zwischengeschossdecke/-boden Bruchsteingebäude mit Holztrams: Aufbau? Dampfbremse ja/nein, wo/wie? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo lieber vielwissender, diskutierender Schwarm! Wir verwandeln eine alte Getreidemühle in Wohnraum. Der 1te Stock wird eine Wohnung, das...
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fojangles

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Hallo lieber vielwissender, diskutierender Schwarm!

Wir verwandeln eine alte Getreidemühle in Wohnraum. Der 1te Stock wird eine Wohnung, das Erdgeschoss wird Büro und Werkstatt.
Die Wände sind aus Bruchstein mit Holztramdecken und teilweise 4cm Fichtendielen zw. den Geschossen.

Nun geht es konkret um Belag und Dämmung des Bodens des 1. Stockwerks zum Erdgeschoss.
Das Erdgeschoss wird nicht immer auf gleicher Temperatur wie der 1te Stock sein, 10 Grad Unterschied sind wahrscheinlich möglich und mit der Luftfeuchtigkeit (unten wahrscheinlich immer höher) werden wir uns arrangieren. Heißt, wir müssen uns, denken wir, um die Luftdichtheit hinunter zu kümmern.


In einem 15m2 Zimmer befinden sich derzeit nur die freigelegten Balken. Siehe Foto.

Der dort geplante Aufbau, von oben nach unten, wäre:

1 - (Vielleicht Parkett mit Trittschall)

2 - 4cm neue Fichtendielen auf Balken;

3 – Dampfbremse?

4 - 14cm Stopfhanf zwischen die Balken;

5 - Nut-Feder Fichte 2,4cm an Kantholz zwischen die Balken als Decke des EGs;


Sollten wir hier eine Dampfbremsfolie auf die Deckenbalken spannen oder besser mit OSB unter den Dielen arbeiten? Bei Folie haben wir Bedenken, da das letzte Dielen-legen doch mit viel Kraftaufwand und Spannen von statten ging. Die Folie würde da mitunter leicht schaden nehmen.

Bzw. ist der Aufbau überhaupt sinnvoll?

Ein Aufbau nach oben ist nur schwer möglich, weil vorhandene Fensterhöhen, bestehende Stiegen, fertige Estriche mit Bodenheizung und dgl. dann neue Probleme schaffen würden.

Ich danke euch im Voraus für eure Zeit und hoffe, ihr findet unsere Lösung, wenn auch nicht perfekt, doch zumindest praktikabel? :)
Liebe Grüße

Karin
 

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Zwischen beheizten Etagen sind weder Dampfbremsen noch Wärmedämmung erforderlich.

Nur Schalldämmung ist sinnvoll, die durch Masse (Sand, Betonplatten o.ä.)und trittschalldämpfende Schichten
wie zB Holzfaserdämmplatten gewährleistet werden kann.
 
Zwischen beheizten Etagen sind weder Dampfbremsen noch Wärmedämmung erforderlich.

Nur Schalldämmung ist sinnvoll, die durch Masse (Sand, Betonplatten o.ä.)und trittschalldämpfende Schichten
wie zB Holzfaserdämmplatten gewährleistet werden kann.

Vielen Dank!! Grundsätzlich sind wir eh keine Freunde von Folien & Co. Leider aber wird es im Winter im Erdgeschoss voraussichtlich nur 10 Grad haben, während oben hoffentlich 20 Grad herrschen.
Wir haben es mit diesen Temperaturen und auch mit den Unterschieden, die sich ergeben könnten, in einen U-Wert-Rechner eingegeben, und das geht sich gerade mal eben aus, dass es ohne Dampfbremse keinen Feuchteeintrag gab. Ein Bekannter (ein Baumeister, der allerdings "nur" Neubau betreut) meinte, er würde schon bei nur 5 Grad Unterschied auf alle Fälle eine Dampfbremse einbauen. Wir persönlich sind eh nicht glücklich damit.

Wir werden aber die Werkstatt und das Büro sicher immer wieder mal abkühlen lassen, wenn wir es nicht benötigen.

Die Frage, die wir uns einfach stellen: Machen wir mit diesem "sicherheitshalber Bremse" mehr kaputt, als wir Gutes tun?
 
Falls die Folie nicht zur Luftdichtung benötigt wird dürfte schon der Bodenbelag die Funktion der Dampfbremse genügend erfüllen
 
Falls die Folie nicht zur Luftdichtung benötigt wird dürfte schon der Bodenbelag die Funktion der Dampfbremse genügend erfüllen

Die Luftdichtheit soll potentielle Konvektion und die punktuelle Durchfeuchtung des Dämmstoffes
verhindern? Die folgende Frage ist natürlich unmöglich zu beantworten aber ich trau mich trotzdem:
Würden Sie in einem alten Stein- und Holzbau, bei 10 Grad Unterschied zwischen den Geschossen
luftdicht abkleben? Oder ists doch besser, der Feuchte, die immer in gewissem Maße vorhanden sein wird,
Platz nach oben und unten zu lassen? Und macht der Hanf eigentlich Sinn?

Und nochmal: Vielen Dank für Ihre Antworten, Herr Teich! Ich kann mir ja vorstellen, dass es auch
entsprechend mühselig sein muss, immer die gleichen Fragen zu bekommen, die im Endeffekt doch nur mit
dem Wissen um die stets variierenden Details gelöst werden können.
 
Konvektion führt ja zu viel größeren Wärmeverlusten als ein schlechterer Dämmwert-
daher zuerst Konvektion verhindern, was weniger Aufwand ist und dann die Dämmung verbessern.

Ob luftdichtes Abkleben erforderlich ist hängt vom Bestand ab-
in den meisten Fällen gibts ja weitestgehend dichte Decken und Böden, sofern nicht alles abgerissen wurde
 
Der Bau ist eine 350 Jahre alte Mühle, die vor 50 Jahren den Betrieb eingestellt hat. Böden und Geschosse
sind Schweizer Käse, da durch das gesamte Gebäude Transmissionen, Getreidekanäle, Kornspeicher und
Maschinen verbaut waren. Mauern und Gebälk sind dementsprechend stark dimensioniert. Zum Wohnen
war dies alles natürlich nie gedacht. Was ist schlimmer als Renovierung... Restrukturierung! Aber selber
schuld... :)

Um den Luftzug zwischen den Geschossen kümmern wir uns natürlich. Ob dies aber mit der
„Luftdichtheit“ einer Folie vergleichbar ist, kann ich nicht sagen. Für Ritzen und Schlitze haben wir
irgendwann begonnen Hanf zu verwenden (darum sind wir auch auf den Stopfhanf zur Dämmung
gekommen, da sich das Zeug einfach gut anfühlt), Anschlüsse Holz grundsätzlich immer mit Lehm.
Erdgeschoss hauptsächlich Kalk, ab 1tem Stock dann mehr Lehm.

Ich hab jetzt noch eine kleine Skizze angehängt, sagt aber eh das gleiche wie vorher.
In dem 15m2 Zimmer haben wir die Balken frei gemacht, da die Bodenbretter, von den Maschinen befreit, nicht mehr
existent waren. Wir haben aber Stellen mit 50m2, an denen 4cm Fichtendielen bereits liegen und diese
würden wir gerne erhalten und sanieren. Dort könnten wir die Folie gar nicht einschieben und müssten,
wenn sie benötigt wird, den alten Boden entfernen.
Im Endeffekt habe ich das Gefühl, dass wir das EG einfach nicht vollständig abkühlen lassen dürfen.
 

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Spannendes Projekt!!!!
Meiner Meinung nach seid ihr grundsätzlich auf dem richtigen Weg.
Die Kombination Hanf, Lehm und Holz verträgt sich bestens.
Versucht erst gar nicht irgendetwas mit Folien dampfdicht zu bauen. Bleibt bei diffusionsoffen und kappilar leitfähig. Das ist wesentlich fehlertoleranter, weil eingedrungene Feuchte wieder ungehindert raus kann.
"Luftdicht" heißt nicht unbedingt "dampfdicht", es bedeutet viel mehr "winddicht". Soll heißen, es muss verhindert werden, dass kalte Luft eindringen kann. Wenn ihr den Hanf fest genug stopft, ist/wird er winddicht. Läßt aber (Luft-)Feuchtigkeit rein und raus, und bleibt "dauerelastisch". D. h., er macht dauerhaft die Quell-/Schwind-Bewegungen des Holzes mit, ohne "undicht" zu werden.
Wenns mal irgendwo zu arg verwinkelt ist, so dass ihr zum Stopfen nicht mehr hin kommt, Isofloc-Einblasdämmung tut das Gleiche.

Gruß,
KH
 
Vielen Dank für die aufmunternden Worte! Luftdicht, Dampfdicht... das ist alles gut zu wissen! Wir haben auch das Gefühl, neben all den baulichen und physikalischen Fakten, dass wir dem alten Gemäuer nichts Gutes tun, wenn wir es einfach verpacken. Außer dem Feuer eines kleinen Schwedenofens, für die kalten Hände von Müller und Co, hat das Haus wohl nie wirklich mit Wärmeunterschieden zu tun gehabt. Überraschungen hält die neue Nutzung sicher noch bereit. Diese einfach zu verkleben wird wahrscheinlich nicht funktionieren.

Aber ich denke, bei der Dämmung der obersten Geschossdecke wird das Ausbreiten einer großflächigen Folierung alternativlos bleiben, oder liege ich da falsch? Der Dachboden bleibt ungeheizt, ist 6m hoch und wir hätten über der Dämmung möglichst lose verbrettert mit zumindest 5cm Luftschicht über dem Material. Dazu schreibe ich aber noch einen detaillierteren Post.

Und lieber KH, wenn ich es mir erlauben darf es zu borgen, das Wort „Fehlertoleranz“ hängen wir in riesigen, blinkenden, Neonlettern an die Mühlenwand. Das ist das neue Motto :)
 
das Wort „Fehlertoleranz“ hängen wir in riesigen, blinkenden, Neonlettern an die Mühlenwand. Das ist das neue Motto :)
Ihr solltet aber nicht leichtsinnig die Toleranzgrenzen ausloten.
Behaltet es besser nur als Notlicht für dunkle Momente im Hinterkopf......;)

Aber ich denke, bei der Dämmung der obersten Geschossdecke wird das Ausbreiten einer großflächigen Folierung alternativlos bleiben,
Nicht unbedingt. Die Decke muss nach oben (zum Kalten) hin winddicht ("luftdicht") sein, damit in die Dämmung keine Kaltluft eindringen kann.
Bei 6 m Raumhöhe wollt ihr den Dachboden sicherlich nutzen. D. h., der Boden (hier die "oberste Geschossdecke") soll/muss begeh, bzw. belastbar sein. Ihr könntet z. B. die Decke balkenhoch mit Einblasdämmung/Dämmschüttung füllen, auf die Deckenbalken eine Unterkonstruktion aus Kanthölzer bauen, deren Zwischenräume mit N+F-Holzweichfaserplatten füllen, die Fugen zwischen den Platten und Hölzer mit Klebeband winddicht abkleben, darauf einen diffusionsoffenen Rauspundboden verlegen.
Preisgünstiger ist, bis zur Oberkante der Unterkonstruktion mit Einblasdämmung/Schüttung aufzufüllen und als Winddichtung nur eine diffusionsoffene Unterspannbahn auf die UK zu tackern. Das wäre dann eine "Folien"-Lösung.
In beiden Fällen kann sich im gesamten Deckenquerschnitt keine schädigende Feuchtigkeit aufstauen. Was von unten an Feuchte ("Dampf") kommt, kann nach oben wieder raus verdunsten.
U. U. kann man auch statt der Rauspundbretter OSB-Platten verlegen, damit der Boden glatter/"pflegeleichter" wird. Man muss aber bedenken, dass ein OSB-Boden, mit relativ wenig Fugen, wesentlich dichter ist als ein "Bretter"-Boden, egal ob billiger Rauspund od. höherwertigerer Dielenboden. OSB als Belag kann auch zu zu viel Kondensat und somit zu Schimmelwuchs direkt auf der Unterseite der Platten führen. (Toleranzgrenze überschritten.... ;))

Im Prinzip ist der Aufbau der Außenhülle eines Gebäudes, oberhalb des umgebenden Erdreichs, überall gleich. Egal ob an den Außenwänden, der Dachfläche oder stattdessen der obersten Geschossdecke. Die äußerste Schicht hat die Funktion "Wasserdichtigkeit" (gegen Regen, Schnee), die zweite "Ebene" die Funktion "Winddichtigkeit" (keine Außenluft darf eindringen), die dritte Schicht die Funktion "Wärmedämmung" (im Winter gegen die Kälte, im Sommer gegen die Hitze), die vierte Funktion bildet die Statik (tragende Wände und Decken), die fünfte ist die innere Wind-/Luftdichtigkeit, die verhindert das von innen feuchtwarme Raumluft in die Außenhülle eindringt (Konvektion). Diese ist i. d. R. der Innenputz. Irgendwo dazwischen gilt es noch den Schallschutz zu berücksichten. Der wird duch Masse (schwere Bau-/Dämmstoffe), Entkopplung der Bauteile (z. B. abgehängte Decken, abgestellte Trennfugen im Estrich, usw.) und Dämpfung ("schallschluckende" Oberflächen) erreicht/verbessert.

Für das Ganze gibt es zwei Vorgehensweisen (manchmal auch "Philosophien" genannt....).
Entweder man baut das Ganze absolut dicht (überwiegend im Neubau). D. h., es soll von außen und von innen absolut kein unkontrollierter Luft- (und somit Feuchte-)austausch in/durch Wände und Decken stattfinden. Was 100% dichte Lösungen bedingt. Oder man baut bewusst feuchtedurchlässig. Was bedingt, dass sich die Feuchte nicht innerhalb der Bauteile anstauen darf, bzw. über einen definierten Zeitraum ( meist 90 Tage) mehr Feuchte aus den Bauteilen raus trocken können muss als eindringen kann.
Da 100% dichte Lösungen in der Baupraxis eher unrealistisch, weil über kurz oder lang doch irgendwo durchlöchert sind, ist m. M. n. die von Anfang an durchlässig (diffusionsoffen und kapillaraktiv) geplante Bauweise die sicherere. Eben weil fehlertolerantere.

Gruß,
KH
 
Zwischen Wohnetagen gibt es weder durch Konvektion noch andere Vorgänge bei ähnlichen raumklimatischen Verhältnissen Durchfeuchtung von Dämmstoffen. Die Luftdichtung hat nur die Funktion, evt Wärmeverluste durch Konvektion zB durch Undichtigkeiten, Öffnungen der darunter liegenden Etage zu verhindern, evt auch Verhinderung des Durchrieselns v. Füllungsmsterial.

Wie gesagt dürften dafür Fußböden/Deckenverkleidungen genügen, falls die Räume überhaupt voneinander getrennt sind-
bei offenen Etagen ists natürlich völlig egal.

Wenn Wärmeverluste reduziert werden sollen ists sinnvoll bei der Haustür einen abgeschlossenen Windfang mit 2.Tür zu haben,
damit nicht beim Eintreten das gesamte Haus belüftet wird.
 
Ja meine Güte, Ihr seid unermüdlich… das war leider eine zu intensive Woche, darum musste die Antwort ein wenig warten. Dickes Sorry!
Ihr solltet aber nicht leichtsinnig die Toleranzgrenzen ausloten.
Behaltet es besser nur als Notlicht für dunkle Momente im Hinterkopf......;)
Stimmt! Dann kein riesen Blinkeschild sondern ein Betkerzerl! Wir sind demütig und machen was sein muss!!!

Der Dachboden:
So wie alles andere, ist der Boden des Dachraums mit 4cm Fichte belegt. Diese würden wir im Geschoss darunter gerne auf Sicht lassen.
Unser Zimmermann hat gemeint:
Dampfbremse auf den bestehenden und neu gestückelten Boden,
mit 20cm Pfosten aufdoppeln,
dazwischen Steinwolle,
darüber Rauspund oder Vorschalung

Jetzt haben wir an 2 Seiten, unserer Meinung nach, kompliziertere Anschlüsse an die Dachstuhlkonstruktion (am Foto zu sehen). Wie wir da Folien dicht bekommen sollen, ist uns ein Rätsel. Die „undichten“ Stellen befinden sich dann an den wohl übleren Positionen der Konstruktion.

Für eine Alternative hab ich eine Aufbauskizze angehängt. Mit einer Hinterlüftung über der Dämmung hätte zumindest der U-wert Rechner kein Problem mehr bzgl. Feuchte ohne Bremsfolie (natürlich nur theoretisch). In deiner Beschreibung KH, die übrigens SUPER ist, liefert die Unterspannbahn die Winddichtheit von oben. Von unten steht der warmfeuchten Raumluft bei uns nur die Fichtenschalung im Weg. Ist dies zu wenig und dringt durch die Dielenfugen zu schnell zu viel Feuchte? Wahrscheinlich würde eine verputzte Schicht Heraklith (Gips haben wir bis jetzt ausgeschlossen), von unten zwischen die Balken geschraubt, diese Situation verbessern? Eine eigene abgehängte Decke wäre natürlich noch besser aber dann verlieren wir die Balken. Der Aufwand wird natürlich auch immer größer.
Hier stellt sich auch die Frage ob wir für Bad und Küche (letztere auch noch offen geplant) anders an die Sache müssen und zumindest hier z.B. die Heraklith-Lösung partiell umsetzen.
Beziehungsweise, sollten wir die Entscheidung mit der offenen Decke überdenken und einfach zumachen?

Bzgl. Holzfaser, Isofloc, Hanf, Steinwolle...
Was denkt ihr, ist in einer alten Mühle, die sich ihrer Funktion nach natürlich im Graben befindet, mit stetig Feuchtigkeit lieferndem Bach daneben, das beste/sicherste Dämm-Material? Zur Zellulose meinte ein alter Zimmerer, kann nicht mit der Feuchte umgehen. Holzfaser super aber auch nicht optimal. Steinwolle brandtechnisch gut aber bzgl. Feuchte? Ists der Hanf? Und gibt es Erfahrungen mit z.B. Dämmplatten aus Jute- und Hanffaser, die könnten wir aus der Nähe beziehen. Der Stopfhanf wär halt ohne irgendwelchen SchnickSchnack, um das Material in Form zu halten.

Und bzgl. OSB: Plattenwerkstoffe sind ein Hit aber nach einem kleinen Wasserschaden im Keller hatten alte OSB-Plattenreste gleich den Schimmel, altes Fichtenholz blieb heil und ist wieder trocken. Nach dieser Sache haben wir Dielen jederzeit dem OSB vorgezogen. Ist das der Weisheit letzter Schluss? Chicken McNuggets oder Grillhendl? Oder sehen wir das zu hart?

Zum Windfang der Eingangstür… da muss ein alter Kneipenvorhang herhalten!

Ich hoffe die Fragerei ufert nicht aus und damit Danke an Euch... nochmal und nochmal uuuund….
 

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ist der Boden des Dachraums mit 4cm Fichte belegt. Diese würden wir im Geschoss darunter gerne auf Sicht lassen. ........
...... Von unten steht der warmfeuchten Raumluft bei uns nur die Fichtenschalung im Weg. Ist dies zu wenig und dringt durch die Dielenfugen zu schnell zu viel Feuchte?
Die Dielenfugen müsst ihr schon deshalb verschliessen, damit nix durch und runter rieselt.
Legt dazu eine Rieselschutzfolie, Geovlies, o. ä. auf die Schalung und zieht dieses an den Rändern bis Oberkante geplanter Fußbodenhöhe hoch. In diese "Wanne" baut ihr dann den neuen Boden auf.
Alternativ könntet ihr auch zuerst eine Lage 12mm OSB auf die Schalung legen. Diese wäre dann Rieselschutz und Dampfbremse in einem. Wobei eine Dampfbremse nach eurem geplanten Aufbau nicht unbedingt notwendig ist.

Bzgl. Holzfaser, Isofloc, Hanf, Steinwolle...
Holzfaser, verträgt sich mit dem vielen Holz drumherum, muss als Platte oder Matte (Holzflex) zugeschnitten werden, was in verwinkelten Ecken kompliziert/mühsam werden wird, nicht nagetier- od. insektensicher (habe schon riesige Wespennester in Holzflexmatten gesehen), "Feuchteresistenz" gleich dem vielen Holz drumherum...

Zelluloseeinblasdämmung (Isofloc), verträgt sich ebenfalls mit dem vielen Holz drumherum, da Zellulose aus Holz hergestellt wird, wird fuegnlos eingebaut, bis "ins hinterste Eck", kapillar leitfähig, dem entsprechend feuchteresistent, auf Grund der Ausrüstung nagetier- od. insektensicher, wegen der relativ hohen Dichte guter sommerliche Hitzeschutz

Hanf ist von allen hier genannten das widerstandsfähigste Material, gibt es auch als Einblasdämmung.

Steinwolle, bietet von allen genannten den schlechtesten Hitzeschutz, den schlechtesten Schallschutz, ist nicht kapillar leitfähig, hat, wenn Feuchtigkeit ansteht, sehr geringe Speicherfähigkeit, säuft deshalb von allen am schnellsten ab, Marder, Siebenschläfer und sonstige Untermieter ziehen gerne ein.

Gruß,
KH
 
Aber hoffentlich nur eins mit LED 🙀

Ich hab in meinen Balkenbohlendecken Hanf-Leichtlehmschüttung. Die funktioniert angeblich durch den Lehmanteil feuchtetechnisch noch besser als reine Pflanzenfasern. Dient gleichzeitig als schallschluckende Masse und könnte bei späterer Wohnnutzung am Dachboden gut als druckbelastbare Schüttung unter einem schwimmend verlegtem Boden dienen. Sozusagen die eierlegende Wollmilchsau. Wärmedämm- und Mäuse- technisch der Zellulose unterlegen und deutlich teurer.

Als Rieselschutz hab ich ein Gärtnervlies verwendet. Das ist sehr stabil, rückblickend mache ich mir aber Gedanken, ob das brandschutztechnisch "geschickt" war....

Bei der Kombi Vlies und
Zelluloseeinblasdämmung (Isofloc)
hätte ich Bedenken.
Weniger feuchtetechnisch, sondern weil das Vlies nicht 100% staubdicht ist und somit durch die Imprägnierung der Zellulose Gesundheitsgefahr bestehen könnte.
 
Wenn Folien verwendet werden sind die praktisch immer Wind- und luftdicht.
Ansonsten muß Zellulose nur oberflächlich leicht mit Wasser besprüht werden-
dann bindet sie an der Oberfläche wie Pappmachee ab und kann nicht mehr stauben-
das ist auch beim offenen Einblasen sinnvoll, damit sie nicht bei stärkerer Luftbewegung weg fliegen kann.
 
Vielen Dank für die super Material Aufschlüsselung. Hanflehmschüttung haben wir auch schon gehört, das müssen wir uns mal ansehen. Und wir grübeln sicher noch bzgl. Zellulose.

Jetzt hatten wir Besuch von einem Bau-Berater. Dieser hat uns geraten unbedingt eine Dampfbremse zu verbauen, sowohl in der Zwischendecke als auch zum Dachboden. Er meinte eine 2cm armierte Lehmschicht auf dem Dielenboden würde die bremsende Wirkung erzielen.

Wir sind uns jetzt unsicher. Wenn ich es durchdenke müssten auf die Lehmschicht Lagerhölzer und dann der Boden? Wie würde man den nassen Lehm vor der Trocknung von den Dielen abkoppeln oder ist das nicht nötig? Hat jemand Erfahrung mit so einer Lösung?

Er rät uns auch dringend zu einer durchgehenden Innendämmung mit Silikatplatten. An die Balkenköpfe zugearbeitet, diese dahinter aber Luft-umspült. Das habe ich, mit Abstand, nicht verstanden. Es wäre ja dann eine ruhende Luftschicht am Stirnholz und wie wir dort überall hinkommen sollen wäre uns auch ein Rätsel.

Wir hatten geplant keine Innendämmung zu verbauen und mit einer möglichst die gesamte Aussenwand abdeckenden Heizschicht die kalte Wand zu kontrollieren, vielleicht sogar aus C-Stahl Rohren. (Wahrscheinlich Blödsinn aber ich ich hab ein Beispiel-Bild angehängt. Das ist das Semperdepot in Wien, ein spitzen Gebäude.)

Wir haben nur sehr früh beschlossen, dass wir das Projekt wegen seiner Größe und dem Kampf gegen so ziemlich alle Widrigkeiten mit einem gewissen rudimentären Ansatz lösen müssen. Wir versuchen uns wohnlich relativ klein in den Bau zu denken. Die Böden sind keine Schlossdielen sondern Arbeitsböden, cool sind sie. Dazu haben wir einen Haufen alter, toller Teppiche. Die großen Flächen nutzen wir, aber sie sollen nicht überoptimiert werden. Wir verfügen über eine 100KW Holzscheitheizung und erzeugen das Brennholz aus dem eigenen Wald. Innendämmungen, intensive Aufbauten, Schallschutz dies wäre uns grundsätzlich alles nicht wichtig, was bauphysikalisch sein muss natürlich schon. Wir wollen den Bau nicht schädigen.

Sind wir da, Eurer Meinung nach, vollkommen auf dem falschen Dampfer? Müssen Innendämmungen sein, um z.B. Balkenköpfe abzuschirmen. Wir hätten es anders rum verstanden. Dampfbremsen haben wir im Post ja eh schon durch, die absolute Sicherheit des Beraters hat uns aber wieder etwas zurückgeworfen. 240m2 armierte Lehmschicht, da sind die Folien natürlich verlockend. Wir wissen, im Endeffekt ist es unsere Entscheidung.
 

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Wenn Folien verwendet werden sind die praktisch immer Wind- und luftdicht.

Die Folie schon, die Anschlüsse nur bei gewissenhafter Verarbeitung.
Zumindest fürs erste, bis die Gewährleistung überstanden ist.

Wir verfügen über eine 100KW Holzscheitheizung und erzeugen das Brennholz aus dem eigenen Wald.
Schön für euch. Abgesehen davon, dass der Wald nicht von selbst in den Ofen wandert, gibt es aber auch sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten. Andere Leute wollen auch heizen und bauen.

Innendämmungen .... alles nicht wichtig,
was bauphysikalisch sein muss natürlich schon.
Wärmeschutz ist Bauphysik und muss sein. Das GEG ist nicht als Empfehlung gedacht, sondern ist grundsätzlich zu beachten.
 
Naja, die 100kw waren nicht zum Protzen geschrieben. Wir sind dann Mitnutzer an der bestehenden Heizung und fragen uns noch ob wir mit ausschließlicher Flächenheizung und niedriger VL-Temperatur „dazu passen“. Holz schneiden und verarbeiten wir in der Gruppe schon selber. Fürs Bauholz zum Sägewerk. Über Ökobilanzen und bessere Verwendung ließe sich immer diskutieren. Zumindest wandert das Holz nicht über den Globus.

Zur Innendämmung:
Wäre es eigentlich möglich/sinnvoll partiell zu dämmen? Den großen Flächen und den Mauerecken die Kälte zu nehmen? Hierbei den Anschluss an Balken und Fußboden auszusparen? Verstärkt oder schützt man damit die „Problemstellen“?

Und vorsichtig frage ich nochmal bzgl. der Lehmschicht als Dampfbremse auf dem Boden. Uns ist klar, dass diese an Wand und Decke Sinn macht. Im Bodenaufbau hätten wir sie aufgrund der potentiellen Bruchanfälligkeit durch Belastung noch nicht als Möglichkeit gesehen.

Ich weiß, der Post ist wahrscheinlich schon zu lange und spreizt sich Themen-technisch zu weit. Sollte ich hier einen neuen Eintrag starten? Auf alle Fälle danke ich Euch sehr, besonders deine Antworten, KH, sind extrem hilfreiche Einblicke in mögliche Aufbauten und Lösungen. Fachwerk.de ist schon eine tolle Sache!
 

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Wir sind dann Mitnutzer an der bestehenden Heizung und fragen uns noch ob wir mit ausschließlicher Flächenheizung und niedriger VL-Temperatur „dazu passen“.
Fürs "dazu passen" im technischen Sinn gibt es Lösungen. Die heißen "3-Wege-Mischer".

Wäre es eigentlich möglich/sinnvoll partiell zu dämmen?
Möglich ja, sinnvoll.......?????..... wohl eher nicht......
Hierbei den Anschluss an Balken und Fußboden auszusparen?
Du meinst wohl "vorstehende Balken und den Deckenquerschnitt aussparen", also die Innendämmung auf den Wandflächen nur bis AN vorstehende Balken, bzw. BIS UNTER die Decke und erst wieder AB ÜBER dem Fußboden montieren?
Press vor der Außenwand stehende Holzständer oder in der Decke liegende Streichbalken sind insofern unproblematisch, als dass sie auch einen gewissen Dämmwert haben. Es sollte nur kein Hohlraum zwischen den Balken und der Außenwand sein, in der Kondensat entstehen könnte. Solche Spalten und Hohlräume sollte man unbedingt (z. B. mit Stopfhanf) füllen!

Verstärkt oder schützt man damit die „Problemstellen“?
Durch eine Innendämmung verstärkt man Problemstellen. Eben weil eine Wand durch die Innendämmung noch kälter wird, als sie ohne Dämmung schon ist. Bleiben nach der Montage der Innendämmung Stellen/Flächen ungedämmt, schlägt sich dort noch schneller Kondensat nieder. Typische Stellen sind z. B. schlecht oder ungedämmte Fenster- und Türleibungen,... und/oder auch massive Betondecken.

Wärmeschutz ist Bauphysik und muss sein. Das GEG ist nicht als Empfehlung gedacht, sondern ist grundsätzlich zu beachten
Ich kann @Holzer nur ausdrücklich unterstützen und empfehle immer wieder für solche Projekte einen Energieberater ins Boot zu holen. Der kostet zwar erst mal Zeit und auch Geld, kennt aber die Töpfe aus denen man Zuschüsse (BAFA) und Kredite (KfW) holen kann und die Wege zu diesen Töpfen. Abgesehen davon, m. E. sogar wichtiger ist, er kann individuell, passgenau auf eure Situation, die optimale Vorgehensweise (z. B. das Preis-Leistung-Verhältnis) zur Innendämmung, Heizungsanbindung, usw. beraten und sie berechnen.
Das spart am Ende, vor allem langfristig gesehen, echtes Geld.

Gruß,
KH
 
Und vorsichtig frage ich nochmal bzgl. der Lehmschicht als Dampfbremse auf dem Boden. Uns ist klar, dass diese an Wand und Decke Sinn macht. Im Bodenaufbau hätten wir sie aufgrund der potentiellen Bruchanfälligkeit durch Belastung noch nicht als Möglichkeit gesehen....Sollte ich hier einen neuen Eintrag starten?
Ja.
 
Thema: Zwischengeschossdecke/-boden Bruchsteingebäude mit Holztrams: Aufbau? Dampfbremse ja/nein, wo/wie?

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